Mein Hund hat Angst Gassi zu gehen -HILFE-

  • Hallo ihr Lieben!


    Seit 4 Tagen wohnt unsere Maya bei uns. Sie ist eine 5 Monate alte Mischlingshündin. Aufgewachsen ist sie auf dem Land mit ca 10 anderen Hunden und 5 Katzen. Sie hat 5 Monate nur Haus und Garten gesehen und war auch keine Leine gewohnt. Sie ist eine ganz ruhige, eher ängstlich. Neue Menschen begrüßt sie sehr vorsichtig und Hunde beobachtet sie erstmal bevor sie mit ihnen spielt. Sie hat auch nach zwei Nächten verstanden, dass draußen der Pipi-Platz ist. :applaus:
    Wir haben sie dann mit zu uns nach Mainz genommen. Wir wohnen in einer Wohnung im 2. Stock. Na klar ist hier erstmal alles neu, neue Geräusche, neue Gerüche, neue Menschen und das erste Mal ein Einzelhund. Am Anfang hat alles ganz gut geklappt, auch mit dem raus gehen. Sie hat sich öfter mal erschreckt an Baustellen oder vor LKW aber generell ging es mit dem raus gehen.
    Seit zwei Tagen will sie aber GAR NICHT MEHR raus. Sie will schon gar nicht zur Tür oder ins Treppenhaus, da hat sie schon riesen Angst. Versuche, sie vor die Tür zu tragen sind kläglich gescheitert. Sie saß dann dort und hat total gezittert am ganzen Körper.
    Gestern sind wir mit ihr in eine ruhigere Stadt gefahren und sind dort mit Freunden und ihren zwei Golden Retrievern spazieren gewesen. Sie war dort so ausgeglichen und happy und hat sich total gefreut. Der Plan ist schon dort hin zu ziehen, allerdings geht das ja nicht morgen. Das braucht ja auch Zeit. Aber so lange kann sie ja nicht einhalten!
    Wir sind total ratlos und wissen gar nicht wie wir weiter machen sollen. Leckeres interessieren sie draußen überhaupt nicht. :???:
    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir sonst irgendwie weiter helfen?

  • Wichtig ist, dass Du weiterhin mit dem Hund nach draußen gehst und zwar an ruhigere Plätze. Ein Umzug vom eher ruhigen Zuhause in eine belebte Wohngegend, mit Straßengeräuschen und viele Autos braucht viel Zeit und Geduld von Euch. Wahrscheinlich habt ihr sie einfach überfordert und sie macht jetzt dicht.


    Auf dem Arm nehmen, raustragen und dort absetzen wo es eher ruhiger ist. Abseits der stark befahrenen Straße. Gib ihr Zeit alles zu beobachten; hab Geduld.


    Unter starkem Stress verweigern die Hunde Leckerlis.

  • Oje, da hilft wohl nur ganz viel Geduld. Und die Zeit.


    Bei einer Tierschützhündin aus dem Freundeskreis war das Auto das Drama schlechthin. Die Hündin hat sich so geängstigt in den Kofferraum gesetzt zu werden, gezittert wie Espenlaub, sich geduckt ... obwohl es immer an total schöne Plätze und angenehme Hundegesellschaft ging. Erstmal angekommen war sie auch vollkommen entspannt und freudig aufgeschlossen. Auf dem Rückweg das selbe Drama - sie hatte Angst ins Auto gesetzt zu werden. Aber die Besitzer waren beharrlich und haben das versucht einfach zu ignorieren und sie ruhig auf den Arm genommen und sie kommentarlos in den Kofferraum gesetzt. Leckerli dazu und fertig. Nach zwei drei Monaten war alles gut. Dann fing sie sogar an selbst in den Kofferraum zu hüpfen.


    Vielleicht könnt Ihr Eure Hündin einfach weiter weg tragen, als nur bis unten vor die Haustür? Eingepackt in eine kleine Decke von ihrem Schlafplatz? Vielleicht bis zum nächsten Grünstreifen, halt irgend wohin, wo es ruhig ist und sie sich schnell entspannen kann.

  • Hi,
    ihr habt das Mädel seit 4 Tagen. Lasst sie doch erstmal Vertrauen in euch gewinnen und sich eingewöhnen. Das kann bei jedem Hund unterschiedlich lange dauern. Habt Gedult mit ihr. Vielleicht könnt ihr die erste Zeit in eine ruhigere Gegend fahren, um dort ein wenig Gassi zu gehen und um auch draußen Vertrauen aufzubauen.
    Meiner wollte sich am Anfang garnicht draußen lösen und wenn dann nur im Schutz einer Hecke. Viele junge Hunde sind noch zu unsicher und fühlen sich noch nicht so wohl draußen.
    Das kommt alles, nur Mut und Geduld :streichel:

  • Ahh, kenne ich. Lotte war/ist auch so ein Angsthäschen, wollte am Anfang gar nicht vor die Tür. Sie hockte, wenn man sie ließ, einfach nur da und zitterte. Leckerli waren absolut uninteressant und auf Ansprache reagierte sie auch nicht.


    Ich habe ihr damals ein Geschirr gekauft, weil ich sie nicht unbedingt am Halsband hinter mir her schleifen wollte, und hab sie dann immer ganz behutsam ein paar Meter weiter gezogen. Immer nur ganz kurze "Spaziergänge" wenn man so will, und jeden Tag ein bisschen weiter, einfach, damit sie sieht dass ihr nichts passiert. Hat etwa zwei Wochen gedauert, aber irgendwann lief sie dann mit mir mit.


    Dein Hund ist noch jung, und wenn sie bisher noch nicht viel kennengelernt hat, ist das natürlich alles sehr überwältigend. Gib ihr und auch dir Zeit, damit sie Spaziergänge nicht als Stress und Angstquelle sieht, bleib immer geduldig und ruhig. Ihr müsst kein Wettrennen gewinnen, lass dir von anderen nix erzählen von wegen "mein Hund konnte das mit 5 Monaten schon" :lol:


    Ist doch auch super, dass sie gerne mitgeht, wenn andere Hunde dabei sind. Vielleicht findest du ja noch ein paar mehr Gassi-Kumpels? Ansonsten suche dir die ruhigsten Gassi-Wege die du zur Verfügung hast.


    Für Lottchen war einfach die Routine und die Erfahrung, dass ihr nichts passiert, glaube ich am wichtigsten. Sie ist immernoch etwas zurückhaltend, aber das darf sie sein. Macht euch nicht verrückt, eure Maya ist noch klein. Und erst seit 4 Tagen bei euch! Alles ist noch neu und ungewiss, da kann man schonmal Schiss haben. :D

  • Darf ich mal fragen warum ihr diesen Hund gekauft habt?

    wir haben sie bevor wir sie mitgenommen haben nicht bei uns erlebt. Sie war bei der Dame die sie verkauft hat sehr aufgeschlossen und verspielt und hat von Anfang an super auf uns reagiert. Es war rückblickend auch kein Fehler sie zu nehmen. Ich bin immer noch sehr zufrieden mit der Entscheidung Sie ist sehr verkuschelt und passt gut zu uns Das mit dem gassi gehen bekommen wir noch hin. Ihr habt mir alle sehr geholfen! Vielen Dank!

  • Wer weiß schon, warum ein Lebewesen Angst bekommt, dass sich nicht äußern kann?


    Vielleicht hat Eure Maya auch nur Angst, dass sie wieder weg muss von Euch? Den lieben Menschen, bei denen sie sich offenbar sehr wohl fühlt. Sie weiß ja nicht, dass es nur kurz raus geht und dann wieder zurück - sie nun bei Euch zuhause ist. WIr hatten damals bei oben genannter Tierschutzhündin Kessy auch spekuliert, was an dem Autofahren so schlimm sein könnte.


    Bei Kessy könnte auch die Angst eine große Rolle gespielt haben, dass sie mit dem Auto wieder weg in eine unbekannte Zukunft gefahren wird, etwas, was sie wohl schon öfter erleben musste.


    Mit Geduld bekommt man vieles hin ... viel Freude noch mit Maya!

  • Ich bin immer noch sehr zufrieden mit der Entscheidung

    Mir ist ziemlich egal, wie zufrieden du mit der Entscheidung bist, es geht dem Hund dreckig und nicht dir. Google mal Deprivationssyndrom.

  • Mir ist ziemlich egal, wie zufrieden du mit der Entscheidung bist, es geht dem Hund dreckig und nicht dir. Google mal Deprivationssyndrom.

    Auch wenn der Hund an einem Deprivationssyndrom leiden sollte, ist der Hund jetzt da. Man kann auch einen Hund mit Hospitalismus an Spaziergänge und dergleichen gewöhnen, es dauert länger und ist eine empfindliche Sache, aber es ist nicht gleich alles kaputt. Schwieriger, aber der Hund ist kein Wrack ohne Rettung.


    Jemandem solche Kommentare hinzurotzen ist echt nicht produktiv, auch wenn man sich mit Angsthund (besonders mit dem Hintergrund) auch gerne mal mit Hospitalismus im Welpenalter beschäftigen darf.

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