Mein Hund hat Angst Gassi zu gehen -HILFE-

  • Was würdest Du denn jetzt empfehlen?

    Ich würde empfehlen, dass man sich beim nächsten mal vorher informiert und versteht, warum man genau solche Vermehrer nicht unterstützen darf.

  • Ich würde empfehlen, dass man sich beim nächsten mal vorher informiert und versteht, warum man genau solche Vermehrer nicht unterstützen darf.

    Ja, dann machen wir uns nächstes Mal klug.


    Dieser Hund ist aber jetzt erstmal dort und um diesen Hund geht es, nicht um den Nächsten.

  • Und mir ist ein Rätsel, wie man auf (mehr oder weniger) verzweifelte Menschen, die Hilfe suchen, derart eindreschen kann und mit Kommentaren ums Eck kommen muss, die einfach fehl am Platz sind...
    Werd ich nie verstehen, so ist doch weder Hund noch Mensch geholfen - aber hey, Hauptsache von oben herab drauf gehauen.

    Wenn du es als "auf jemanden eindreschen" bezeichnest, wenn man wahrheitsgemäss fesstellt, dass der Hund aktuell unter den Haltungsbedingungen leidet, und dies absehbar gewesen wäre - na bitte, hast du halt deine eigenen Definition von dreschen. :ka: Ich kann dem nur daraus schliessen, dass du es in Ordnung findest, wenn bei der Hundeauswahl auf Kulturschocks nicht geachtet wird.


    Ich finde es einfach traurig, wenn man sich vor dem Hundekauf so wenig über Wesen und Bedürfnisse des Hundes und die Wichtigkeit einer passenden Aufzucht informiert. Ich unterstelle der TS keine böse Absicht, sie hat wohl einfach nicht bedacht, was sie dem Junghund da zumutet. Aber genau solche Gedankenlosigkeit sorgt für Leiden, welches vermeidbar gewesen wäre. Ich würde auch nicht unterstellen, dass der Hund depriviert sei - bei einem ländlich wohnenden Halter würde er wohl gut zurecht kommen. Und es gibt zig Ups- oder einfach-so-Würfe, welche in urbanem Umfeld aufgezogen werden, und auch schon mal Leine kennenlernen durften. Die würden weit besser mit der Haltung klarkommen - für einen etwas vielseitiger sozialisierten Hund kein Problem.


    Ich hab's überhaupt nicht mit draufhauen, aber die Frage muss erlaubt bleiben, warum man einen für das Umfeld so unpassenden Hund kauft. Und das betrifft eben nicht nur unpassende Rassen.


    Dem Hund wäre geholfen mit a) einem ländliche Zuhause, oder b) einem Verzicht auf Gassigänge im Umfeld, welches ihn dermassen überfordert. Was ein enormes Zeiterfordernis für die Halter darstellt, jedesmal ins Feld zu fahren - 4-5x täglich. Und es bleibt für längere Zeit der Stress für den Hund, der bei jedem Rausgehen ein Schreckensgassi fürchtet, und dann noch autofahren muss. Mit der Zeit kann man dann stationär etwas näher an Strassen, Verkehr und urbane Geräusch ranrücken.


    Es geht bei diesen Fällen nicht nur um akute Nothilfe - da gab es schon einige Tipps - sondern auch um das Bewusstsein, dass die Probleme weitgehend vermeidbar gewesen wären. Dieses Bewusstsein scheint bei der TS laut ihrer Antwort auf die Frage von @flying-paws noch gar nicht vorhanden.

  • Vier Tage ist doch noch keine Zeit!


    Immer nur in dem einen Haus gewesen und plötzlich ist ALLES fremd und komisch. Da muss man doch Angst haben.


    Macht kleine Schritte. Geht an die Tür und spielt da, füttert sie dort, gebt Leckerchen, streichel sie, kuschelt. Zeig ihr, dass an der Tür nichts schlimmes passiert. Mach das auch mal mit offener Tür. Guckt euch zusammen den Gang an. Sitzt da einfach mal nur zusammen im Treppenhaus rum und lass sie gucken. Sie muss lernen, dass da nichts passiert und es nichts schlimmes ist.


    Genauso auch draußen. Wenn sie draußen unsicher ist, dann setz dich einfach mal fünf Minuten raus. Nur da sitzen und gucken. Beruhigen und loben. Verstreu ein paar super Leckerchen auf dem Boden, die sie auflesen soll oder fütter sie aus der Hand. Das steigert ihre Konzentration und verknüpft den Ort mit etwas Positiven. Bring sie ins Sitz oder Platz, wenn sie wackelig da steht und lobe sie dafür.


    Du solltest erst einmal keine Spaziergänge machen, bis sie begriffen hat, dass nichts passiert. In der Ruhe liegt die Kraft. Einfach nur nichts tun kann erst einmal eine riesige Herausforderung für sie sein, aber es wird ihr enorm helfen.

  • Und welche Lösung gibt es für einen solchen Hund?
    Ihn die nächsten 15 Jahre auch im Garten halten oder liebevolle Halter mit Chance auf ein gutes Leben?


    Ich finde das zweite besser.

    Jo, immer weiter so, man braucht keine Rücksicht nehmen auf die Befindlichkeit des Hundes, kittet man eben, so gut man kann. Ist alles halb so schlimm, wird sowieso total überschätzt, was bei der Welpenaufzucht in den ersten drei Monaten passiert. Muss Hund halt durch. :dagegen:


    Ein solcher Hund hätte in ein passenderes Umfeld verkauft werden sollen - das muss keineswegs ein Leben im Garten sein, aber ein eher ländliches, dörfliches. Das würde immer noch Herausforderungen und Lernerfahrungen zur Genüge bieten. Und nur weil jemand auf dem Land wohnt, sollte er kein liebevoller Halter sein? - ich finde diese Unterstellung unglaublich! Da der Hund schon 5 Monate alt ist, dürfte das unsicher Wesen schon ersichtlich gewesen sein - wesensstabile Landeier unter den Hunden, die aber mit genügend unbekannten Reizen und Herausforderungen aufgewachsen sind, haben normalerweise auch mit Städten keine solchen Probleme.


    Würde es sich um einen 8 Wochen alten Welpen handeln, sähe ich das wesentlich gelassener. Bei dem Junghund, um den es geht, kann ich nur hoffen, dass die Beschreibung der TS etwas überdramatisiert ist. Wichtig wäre aber wirklich, vorerst Gassi im vom Hund als Horror verknüpfter Umgebung zu unterlassen.

  • @naijra
    Wenn ich mir einen Welpen hole und ländlich wohne, dann plötzlich in die Stadt umziehen muss und er mal gerade 5, 6 oder 7 Monate alt ist, habe ich das Problem der TE auch.


    Verschenke ich dann meinen Hund oder nehme ich ihn mit in die gefährliche Welt?


    Ausserdem ist euer "hätte" hinfällig, der Hund ist da und eure Vorwürfe nicht hilfreich.

  • Nö dann hätte man das Problem nicht in dem Ausmaße, weil der Hund dann schon eine Bindung zu seinem Halter entwickeln hätte können.


    Ich habe mir auch einen Hund geholt, der mit dem Großstadtleben nicht zurecht kam und weiß wie es ist wenn man einen Hund hat, der sich einfach nie an den Trubel dort gewöhnt. Der war dauerhaft so gestresst, dass er teils massive gesundheitliche Probleme bekam. Seitdem ich in einer Kleinstadt wohne, ist der Hund auf einmal in Lage ruhig draußen rum zu laufen. Je nachdem wie reizarm der Hund da gelebt hat, wird er sich evtl. nie daran richtig gewöhnen können.


    Aber die TS hat ja geschrieben, dass sie umziehen wollen. Bis dahin muss man eben schauen wie man das Leben für den Hund möglichst erträglich gestaltet. Dafür wurden ja auch schon einige gute Tipps gegeben.


    Vorwürfe warum der Hund unüberlegt oder wasauchimmer geholt wurde, helfen nicht.

  • In meinen Ohren klingt das Ausgangsposting überhaupt nicht so, als würde das ein "etwas längerer Spaziergang" und dann bekommt man das mit dem Zwerg in der Großstadt schon hin. Das klingt mir nach deutlich mehr.


    Ich hab gestern mit Eddie und den Collies im Wald eine Frau mit 2 Hunden getroffen, die wir noch überhaupt nicht kannten. Eddie schrie sich die Seele aus dem Leib, während die Collies die Ruhe in Person waren. Eddie ist das nämlich herzlich wurscht, ob er Hunde an seiner Seite hat, die ihm irgendwas vorleben. Seiner Meinung nach, sind die ja alle nur zu doof, die Gefahr zu erkennen. Eigentlich kann er inzwischen täglich einmal spazierengehen und eigentlich kann er auch 1-2 mal unterwegs irgendwas treffen und Leckerchen nehmen, ohne sich aufzuregen. Was war mein Fehler? Ich bin vor dem Waldspaziergang mit den Hunden im Auto bei der Bank und der Post gewesen.


    Wie lange ist Eddie jetzt hier? Diverse Jahre. Und von einer Stadt sind wir weit entfernt. Joa, klar. Muß nicht so schlimm laufen. Wahrscheinlich bin ich auch zu blöd und viele andere hätten das natürlich längst besten therapiert. Aber 50% von denen die das glauben, sind einfach nur blauäugig.

  • Nö dann hätte man das Problem nicht in dem Ausmaße, weil der Hund dann schon eine Bindung zu seinem Halter entwickeln hätte können.

    Der Hund ist 4 Tage da und man sollte der Bindung mal eine Chance geben.


    Der Hund ist frisch aus gewohnter Umgebung und Rudel rausgerissen und alles ist neu. Einige stellen den Hund ja schon als hoffnungslosen Fall hin.


    Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.


    Ich bin jetzt raus und drücke der TE und ihrem Hund die Daumen, dass sie es mit viel Geduld und Ruhe hinbekommen.

  • Puh, also ich wohne ja auch in Mainz (herzlich willkommen:-)
    Und "Großstadt" ist das hier nu nicht gerade. Das ist doch nicht Berlin...


    Lasst mal die Kirche im Dorf.


    Freunde von uns haben auch grad einen 4 Monate alten Hund aus ziemlich üblen Verhältnissen übernommen (lange Geschichte), die kannte auch nichts - die Kleine hat zwei Wochen gebraucht und dann gings aufwärts.


    Deprivationssyndrom würde ich eher vermuten, wenn der Hund allein im Keller gehockt hat, das ist hier doch nicht der Fall.

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