Ängstliche und unsichere Hündin kastrieren?

  • Hallo ihr Lieben,


    Meine Labradorhündin ist 1 1/2 Jahre alt und sehr unsicher und ängstlich. Ich arbeite mit ihr viel und es wird immer besser. Mittlerweile hat sie keine Angstprobleme mehr mit Artgenossen. Auch Menschen sind nicht mehr ganz so gruselig. Es geht wirklich bergauf. Sie ist sehr unsicher in unbekannten Umgebungen. Mit ihr durch einen Wald zu laufen ist für sie zB auch immer Stress. Allerdings merkt man stark dass sie älter und gelassener wird.


    Sie ist jetzt das zweite mal läufig geworden. Nach beiden Läufigkeiten wurde sie leicht Scheinschwanger. Es gab keine Verhaltensauffälligkeiten, sie war wie immer. Nur ihre Zitzen sind leicht angeschwollen, dafür hatten wir allerdings vom Tierarzt LactoStop bekommen und es war nach der Behandlung vorbei. Mein Tierarzt möchte sie nun unbedingt deshalb kastrieren lassen.


    Jetzt habe ich von meiner Trainerin und von Unterhaltungen mit anderen Hundehaltern erfahren, dass man unsichere Hündinnen eigentlich nicht kastrieren soll. Laut Ihnen werden Hündinnen mit jeder Läufigkeit selbstbewusster und sicherer. Es kann sogar passieren, dass die Hündinnen nach der Kastration noch unsicherer werden wie sie sowieso schon sind.


    Mia ist mein erster Hund und somit auch meine erste Hündin mit der ich vor der Kastrationsfrage stehe. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich ziemlich durcheinander bin. Einerseits kann ich nachvollziehen, dass der Tierarzt meint er möchte sie zur Krebsvorsorge und zum ersparen das Scheinschwangerschaftsstress kastrieren. Andernseit macht sie mir nicht den Eindruck dass sie sehr gestresst davon war. Man hat ihr keine Verhaltenveränderungen angemerkt. Weder zu Artgenossen noch hat sie ein Nest bauen wollen oder Dinge unter ihren Bauch gelegt etc. Außer das körperliche mit den leichten Zitzen, was mit lactostop dann beholfen war. Nun steht die Aussage vom Arzt gegen die Aussage der Trainerin. Es ist so schön zu sehen wie sie ein besseres Selbstbewusstsein entwickelt, und die Trainerin meint eben, dass es sein kann das dies durch die Kastration gestoppt werden könnte.


    Ich habe mich natürlich schon über eine womögliche Kastration informiert bevor Mia zu mir gekommen ist. Da bin ich auf den Entschluss gekommen, dass ich sie wenn es gesundheitlich nötig ist (sprich starke Scheinwangerschaften, untragbarer Stress während der Läufigkeit oder Erkrankungen) kastrieren lasse. Ist alles gut, dann wollte ich ihr die Operation ersparen. Da sie in der Läufigkeit sich bis jetzt noch normal verhält und nur leicht scheinschwanger war wollte ich es eigentlich lassen. Jetzt verunsichert mich allerdings mein Tierarzt.


    Ich weiß dass das Thema Kastration sehr umstritten ist. Ich möchte hier jetzt auch nicht gerne eine Diskussion starten. Eher würde ich gerne fragen ob ihr Erfahrungen gemacht habt mit unsicheren und ängstlichen Hündinnen die kastriert wurden? Gab es danach eine Veränderung die auf die Kastration zurück zu führen war?


    Liebe Grüße :)

  • Eine leichte Scheinschwangerschaft stellt doch kein Problem für einen Hund dar und muß eigentlich auch nicht mit irgendwelchen Mitteln behandelt werden. Dass mache ich nur wenn meine Damen (ich habe da eine spezielle Kandidatin) bereits Milch gibt. Ansonsten reichen da Essigumschläge zur Kühlung aus.


    Auf alle Fälle ist dies kein Grund zur Kastration und sorry den Spruch zwecks Krebsvorsorge kann ich nicht mehr hören. Wir hatten eine Hündin aus dem TS die war kastriert und sie erkrankte an Lymphdrüsenkrebs.

  • Danke für deine Antwort. Ich war auch ziemlich schockiert als meine Tierärztin meinte, dass sie aufjedenfall wegen der leichten Scheinschwangerschaft kastrieren lassen möchte. Ich hatte das eigentlich auch nicht als Problem angesehen. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich es halt auch nicht so ganz einschätzen kann.Ich werde am Montag aufjedenfall noch andere Meinungen von Tierärzten in unserer Umgebung einholen.

  • Wenn Du kein Problem mit der Läufigkeit deiner Hündin hast, deine Hündin keine Probleme mit der Läufigkeit besteht doch keine Notwendigkeit zur Kastration. Wie dein Hund auf die Kastration reagiert kann Dir keiner vorhersagen. Es kann ihre Unsicherheit verstärken oder nehmen. Bei einem Rüden könnte man dass per Chip testen. Doch bei einer Hündin halt nicht.

  • Meine Hündinnen sind alle kastriert und ich habe auch einige ängstliche bis extrem ängstliche Hündinnen, die kastriert wurden. Ich habe bisher nicht feststellen können, dass die Ängstlichkeit sich durch die Kastration negativ verändert hat und meine Hündinnen sind früher kastriert worden, als es bei deiner nun der Fall wäre.


    Allerdings kann ich die Aussage des Tierarztes ebenfalls nicht nachvollziehen und sähe bei deiner Hündin keine Erfordernis einer Kastration, solange weder du noch dein Hund ein ernsthaftes Problem mit der Läufigkeit und einer evtl. leichten Scheinschwangerschaft habt. Lass dich von der TÄ nicht verunsichern und hör auf dein Bauchgefühl - wenn das sagt, dass es so ok ist, dann ist das so - egal, was ein TA oder andere Hundehalter sagen.

  • scheinwangerschaften gehören zum normalen Zyklus einer Hündin einfach dazu. Nur wenn diese sehr massiv ausfallen sollte man über eine Kastration nachdenken.

  • Hier zwei Links zu einem Tierarzt, der die Kastration beim Hund eher kritisch sieht:


    Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert


    Kastration beim Hund (Teil 2) - Fragen und Antworten - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert


    Ich würde die Kastration meiner Hündin auch nur dann in Erwägung ziehen, wenn sie ernsthafte Beschwerden rund um Läufigkeit und Scheinträchtigkeit/Scheinmutterschaft hätte.


    Dagmar & Cara

  • Lina ist immer etwas "wirr" wenn sie scheinschwanger ist, heißt sie gräbt "Nester" und ist unruhig. Das ist ein bisschen nervig aber nicht weiter tragisch.
    Ylvie hatte das letzte Mal leicht geschwollene Zitzen. Ich aber sonst gar nichts. Ich hab das etwas beobachtet und gut. Beim Tierarzt war ich deswegen nicht mal.


    Ich habe vorallem bei Lina festgestellt, dass sie mit jeder der ersten Hitzen deutlich erwachsener geworden ist und danach immer mehr in sich geruht hat.
    Ob Hündinnen diese Schritte sich machen wenn die Kastriert sind weiß ich nicht. Hab ja keinen Vergleich. Den Zusammenhang zwischen Läufigkeit und Entwicklungsschub fand ich bei Lina ziemlich deutlich und würde einen junge Hündin nur kastrieren lassen, wenn sie massiv leidet und/oder sie krank ist.

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