Le chien avec le sac à dos - Mit Hund zu Fuß durch Korsika

  • Mein Mann und ich wollen jetzt auch endlich Wandertouren in Angriff nehmen...
    Ich bin zur Zeit echt noch überfordert wie wir die Sache angehen werden (ich habe irgdnewie noch keinen Plan an was ich alles denken muss).


    Ich habe zwar früher Wanderritte mitgemacht, aber da war ich nicht für die Organisation zuständig.


    Wir werden wohl erstmal mit Tagestouren in der näheren Umgebung anfangen und dann mal übers Wochenende eine Tour planen..

  • Ich habe jetzt ganz gespannt alles nachgelesen. Was für ein toller Bericht, eine wunderschöne Tour und tolle Fotos! Ich bin schon ganz neugierig wie es weitergeht. Ich wäre für so eine Tour wahrscheinlich viel zu feige und würde es wohl auch gar nicht schaffen. :tropf: Toll, dass ihr diese Erfahrung machen konntet! =)

  • So, heute geht es mal wieder weiter. Mal schauen wie lang der Bericht diesmal wird :D


    7. September 2017
    Von Tuarelli nach Porto


    Nach langem überlegen und Karten begutachten, hatte ich beschlossen dem "Mare e Monti" der weiter entlang der Küste Richtung Süden führen würde, nicht mehr weiter zu folgen. Eigentlich wäre ich noch gerne in die Girolata-Bucht gewandert, die nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbar ist, aber nachdem an ein paar Etappen des "Mare e Monti" keine Möglichkeit zum zelten besteht, wären die nächsten Etappen schwierig geworden. Außerdem musste ich ein bisschen mit meiner Zeit haushalten und wollte ja auch noch ein paar Tage in den Bergen verbringen.
    Also war mein Plan heute nur ein Stück zu Fuß zu wandern bis zur nächsten größeren Straße und von dort mit dem Bus weiter zur Küstenstadt Porto zu fahren. Von dort sollte es dann wieder zu Fuß weiter in die Berge gehen.


    Da mein Bus (der nur einmal täglich fährt) erst um 16 Uhr fahren würde und ich nur ungefähr 8km auf relativ ebenen Wegen vor mir hatte, ließ ich es morgens ganz ruhig angehen.
    Diese Nacht hatte es zum ersten (und letzten Mal) etwas geregnet. Mein Zelt war nun zwar etwas feucht, aber dafür war es etwas abgekühlt und der Himmel immer noch bedeckt.
    Ich habe also gemütlich gefrühstückt, mein Zelt etwas getrocknet und mich noch ein bisschen mit meinen Nachbarn unterhalten.
    Das junge Paar mit dem Border Anton und dem Kleinkind erzählte, dass sie die nächsten Tage weiter nach Evisa fahren würden. Evisa war von Porto aus mein nächstes Ziel. Sie boten mir sofort an mich mit dem Auto mitzunehmen, aber ich wollte ja sofort weiterwandern und ja auch eigentlich zu Fuß unterwegs sein. Als sie dann irgendwann zum einkaufen in die nächste Stadt aufbrachen, hätten sie mich auch ein Stück mitgenommen!
    Die nächsten Nachbarn (auch mit schwarz-weißem Border) empfahlen mir dann noch einen Campingplatz in Porto, da dort nicht überall Hunde erlaubt waren.


    Noch ein paar Eindrücke vom Campinplatz :D
    Die Zufahrt:



    Der Müllplatz



    Die Aussicht auf das Tal des Fangos:



    Ein Teil des Campingplatzes:



    Und die Stromversorgung (komplett grüne Energie, aus Bäumen ;) )



    Und dann sind wir irgendwann vormittags gestartet.
    Auf steinigen Wegen immer am Fango entlang!





    Coco durfte heute ohne Gepäck laufen. Ich hatte heute weniger Trinkwasser dabei und habe ihren Rucksack noch auf meinen drauf gepackt.



    Kleine Badepause (nur für Coco. Mir war das Wetter heute zu trüb dafür...)





    Der Fango bietet tolle Gumpen!





    Die Ponte Vecchiu




    Nochmal eine kleine Rast unter der Brücke





    Nach der Überquerung der Brücke ging der Weg auf einer kleinen Straße weiter. Und die Bushaltestelle war dann leider doch nicht dort, wo ich gedacht habe. Auf Nachfrage bei einer kleinen Tankstelle mussten wir dann noch ein ziemliches Stück entlang einer gut befahrenen Landstraße laufen. Und dann kamen wir endlich an die Kreuzung mit einem kleinen Container mit Tourismus-Info. Hier sollte mein Bus fahren und ich hatte noch über eine Stunde Zeit!


    Also haben wir am Straßenrand gewartet:




    Und die Autos beobachtet :D



    Fortsetzung folgt...

  • Sorry, aber ich komme in letzter Zeit irgendwie zu garnichts :ka:


    Aber jetzt geht's endlich weiter.


    Fortsetzung 7. September 2016: Von Tuarelli nach Porto


    Wir warteten also auf den Bus. Eigentlich hätte ich mir gerne irgendwo was zu trinken gekauft, aber leider gab es weit und breit nichts. Und bei dem Tourismus-Container konnte man nur Rundfahrten buchen.
    Irgendwann kam die Tourismus-Frau heraus und fragte, ob ich für Coco etwas zum darauf liegen hätte. Ich dachte erst, sie ist so nett und möchte mir eine Decke geben, damit Coco nicht im Dreck und Staub liegen muss. Ich verneinte und meinte, sie bräuchte nichts.
    Dann hat mir aber die Frau erklärt, dass sie so nicht im Bus mitfahren darf...wegen den Haaren...


    Naja, zur Not hatte ich ja ein großes Handtuch dabei. Cocos Decke war nämlich noch viel haariger als Coco selbst :lol:


    Der Bus kam dann mal wieder etwas zu früh und ich konnte gerade noch aufspringen, ansonsten hätte er nicht mal angehalten. Anscheinend steigt hier nie jemand ein. Es war ein Kleinbus und menschenleer.
    Der Busfahrer meinte, Coco könne ganz hinten im Bus sitzen. Dort hatte er eine große Pappe liegen, wegen den Haaren und dem Schmutz. Er fragte noch, ob ich Coco festbinden möchte. Wollte ich aber nicht und eigentlich wollte ich mich dann auch ganz hinter zu Coco setzen.
    Aber der Busfahrer sagte in so einem bestimmten Ton, dass ich bitte ganz vorne bei ihm sitzen soll, dass ich mich nicht getraut habe zu widersprechen :ops:
    Naja, als wir losfuhren, merkte ich schon, dass Coco unter den Sitzen zu mir vorgerobbt kam und da ich keinen Ärger mit dem Busfahrer wollte, habe ich es einfach ignoriert |)


    Und dann ging es für die nächsten knapp 2 Stunden mit dem Bus über die schmale, kurvige Küstenstraße Richtung Süden. An Engstellen und Brücken hat der Busfahrer gerne mal den Gegenverkehr wieder zurückgedrängt.
    Zugestiegen ist die gesamten 45 km niemand weiteres, aber wir haben einen kurzen Zwischenstopp an einem Straßenimbiss gemacht. So konnte ich mir mit Coco kurz die Beine vertreten und eine kühle Limo trinken.
    Da hat der Busfahrer sogar ein Gespräch über Coco angefangen. Er wollte wissen, was es für eine Rasse ist (in Deutschland gäbe es ja nur Schäferhunde und Rottweiler :p ) und dass sie ja viel zu dünn wäre.
    Die weitere Fahrt durfte Coco dann auf meinem Handtuch neben mir verbringen.


    Um 18 Uhr erreichten wir dann schließlich das Städtchen Porto.
    Von der Lage und der Umgebung ist es hier eigentlich wunderschön. Leider besteht der ganze Ort nur aus protzigen Hotelanlagen, alles ist verbaut und es wimmelt von Touristen (der gehobenen Preisklasse).


    Unser Campingplatz liegt etwas über dem Ort und ist sehr schön angelegt. Obwohl der Platz riesig ist, gibt es dank Nachsaison schöne einsame Ecken und nach langem Suchen habe ich mich dann endlich für einen schönen Platz entschieden.
    Nach dem Zelt aufbauen, habe ich Coco festgebunden und bin nochmal los zum Spar-Markt gleich ums Eck.
    Für mich gab es Tortellini, Bier und Joghurt und für Coco eine riesige Dose Hundefutter :D



    Da der Campingplatz so riesig ist, war der Weg zum nächsten Waschhaus eine halbe Weltreise. Blöd, wenn man das erst merkt, wenn man dort ist und keine Behälter für Trink- und Kochwasser dabei hat.
    Da es so schön warm war und das Zelt einsam stand, habe ich mal nur das Außenzelt aufgebaut und ich konnte luftig schlafen.





    Meine Versuche den Sonnenuntergang zu beobachten/fotografieren:





    Nach dem Abendessen sind wir dann nochmal losgezogen und ich wollte mein Dosenbier am Strand trinken. Ich habe ja nicht gedacht, dass das dann eine sehr lange Nachtwanderung wurde. Es gibt keinen direkten Weg zum Strand, sondern man muss sehr lange einer Straße bis zum Zentrum von Porto folgen.In Porto reiht sich ein Restaurant an das andere und die Gassen waren voll mit Menschen. Nach gefühlten Stunden und umgehen von ein paar Strandbars erreichten wir dann endlich den menschenleeren Kiesstrand. Hier gab es dann endlich das Bierchen und ich habe noch ein bisschen im Dunkeln die Wellen beobachtet. Gegen 22 Uhr haben wir uns dann wieder auf den langen Heimweg zurück zum Zelt gemacht.
    Also um Porto werde ich das nächste Mal auf jeden Fall einen großen Bogen machen. Aber der Campingplatz ist empfehlenswert, wobei er in der Hochsaison wahrscheinlich ziemlich voll wird.



    Hier noch eine Karte von der Wanderstrecke entlang des Flusses Fango:




    Und die gesamte Tagesstrecke inklusiv Busfahrt:



    Der nächste Tag wird wieder ein reiner Wandertag und es gibt auch wieder viel mehr Fotos. Versprochen!

  • Bevor der Thread wieder einstaubt, geht es heute gleich mal weiter. Ich weiß noch nicht, ob ich den ganzen Tag schaffe :D


    8. September 2016: Von Porto über Ota und durch die Spelunca-Schlucht nach Evisa


    Wir starten ziemlich früh, da wir eine längere Wanderstrecke vor uns haben. Heute verlassen wir wieder die Küste und es geht Richtung Osten in die Berge.
    Da wir mit dem Bus abgekürzt haben müssen wir jetzt erstmal wieder ein Stück auf der Straße laufen bis wir in dem Örtchen Ota wieder auf den Wanderweg Mare e Monti treffen.


    Also verlassen wir den Campingplatz morgens am "oben" gelegenen Ausgang und folgen einer kleinen kurvigen Bergstraße bis nach Ota. Es ist noch früh und die Straße zum Glück noch wenig befahren. Und je höher wir kommen, desto schöner werden die Ausblicke zurück zur Küste.



    Komische Pflanzen am Straßenrand (leider dank Handykamera nicht wirklich scharf)



    Auf meiner Wanderkarte war ein Weg eingezeichnet, der mich unterhalb der Straße im Tal nach Ota geführt hätte. Leider war dieser Weg in Natura nicht vorhanden bzw. die einzige Abzweigung, an der ich vorbeikam war mit einem Tor versperrt. Also blieben wir auf der Straße.



    Familiengräber am Straßenrand:



    Und immer wieder schöne Ausblicke. Ganz vorne am Meer ist der Turm von Porto zu sehen.






    Und weiter geht es Richtung Berge!!!




    Gegen Mittag(?) kamen wir dann in Ota ein. Ein wirklich nettes Berg-Städtchen in wunderschöner Umgebung! Hier gibt es eine Etappenunterkunft für den Mare e Monti, aber leider keine Zeltmöglichkeit.





    Komoot-Aufzeichnung bis Ota:


    https://www.komoot.de/tour/12315455


    ca. 7 km durchwegs auf einer kleinen Bergstraße.



    Wir machen eine Pause im Schatten am Dorfbrunnen. Und ich schaffe es gerade noch meinen Wasservorrat aufzufüllen. Dann kamen nämlich ein paar Arbeiter und haben das Wasser abgestellt, um den Brunnen zu reinigen ;)


    Mir ist gerade aufgefallen, dass ich gar keine Fotos von Coco gemacht habe. Wegen dem langen laufen auf Teer habe ich ihr ihre Schuhe angezogen.
    In Ota haben mich dann ein paar ältere Korsen angesprochen. Ihr Jagdhund hat Coco ziemlich genervt, aber sie waren total begeistert von Cocos Rucksack. So könnte der Hund ja auch das Gewehr für die Jagd tragen |)
    Aber die Leute waren echt nett. Der erste sprach nur französisch und hat dann extra noch ein Ehepaar gerufen, die englisch konnten. Und eine ältere Frau konnte sogar etwas deutsch. Ihr war es dann ganz arg, wenn ihr ein deutsches Wort nicht eingefallen ist. Was soll da denn ich erst mit meinem schlechten englisch und noch schlechterem französisch sagen :ops: Ich fand es wirklich toll, wie sprachbegabt diese alten Menschen in einer relativ abgeschiedenen Landschaft waren! Sie begleiteten mich dann noch durch den Ort und wollten genau wissen, wo ich weiterlaufe. Und nicht dass mir was passiere, weil ich ja ganz alleine unterwegs war ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!