• Beim Pferd ist Futterbelohnung ja erstmal nicht so naheliegend wie beim Hund, da ja kein Beutegreifer.


    Futterbelohnung ist unpopulär, weil Futter oft ganz falsch eingesetzt wird - als Locken, als Bestechung. Das passt nun gar nicht in die NH-Welt, dort geht es um Führung, um Sicherheit, um Vertrauen. Was man - das sehe ich auch so, auch beim Hund - nicht über Futter bekommt.
    Beim Fluchttier ist das Bedürfnis Fressen noch mal deutlich weiter unten als das Bedürfnis nach Sicherheit.


    Es spricht sich aber - auch dank des besseren Verständnisses des Prinzips der Positiven Verstärkung - durchaus rum, wie wertvoll auch Futterlob ist, um bestimmte Dinge zu erklären und Pferde zu motivieren. Und dass es eben nicht Locken und Bestechen sein muss und sein sollte.


    Und auch wenn viele NHler es nicht so nennen, positive Verstärkung ist natürlich schon immer und ewig fester Bestandteil. In Form von Berührungen, Stimmlob und vor allem - das wichtigste Prinzip von allen beim Belohnen - durch Pausen und Entspannung im richtigen Moment. Pausenmanagement ist ebenso wichtig wie Energie und Fokus (und für mich das allerallerallerschwierigste)

    • Neu

    Hi


    hast du hier Parelli* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Beim Pferd ist Futterbelohnung ja erstmal nicht so naheliegend wie beim Hund, da ja kein Beutegreifer.


      Futterbelohnung ist unpopulär, weil Futter oft ganz falsch eingesetzt wird - als Locken, als Bestechung. Das passt nun gar nicht in die NH-Welt, dort geht es um Führung, um Sicherheit, um Vertrauen. Was man - das sehe ich auch so, auch beim Hund - nicht über Futter bekommt.
      Beim Fluchttier ist das Bedürfnis Fressen noch mal deutlich weiter unten als das Bedürfnis nach Sicherheit.
      Es spricht sich aber - auch dank des besseren Verständnisses des Prinzips der Positiven Verstärkung - durchaus rum, wie wertvoll auch Futterlob ist, um bestimmte Dinge zu erklären und Pferde zu motivieren. Und dass es eben nicht Locken und Bestechen sein muss und sein sollte.

      Alles klar - fast 100% wie bei den Hunden nur eben die Beutegreifergeschichte nicht.

      Zitat


      Und auch wenn viele NHler es nicht so nennen, positive Verstärkung ist natürlich schon immer und ewig fester Bestandteil. In Form von Berührungen, Stimmlob und vor allem - das wichtigste Prinzip von allen beim Belohnen - durch Pausen und Entspannung im richtigen Moment. Pausenmanagement ist ebenso wichtig wie Energie und Fokus (und für mich das allerallerallerschwierigste)

      Ok und durch den Beziehungsaufbau wird auch das Stimmlob und die Berührung wichtiger weil das mit steigendem Sicherheitsgefühl einher geht wegen "Bezugsperson ist around"?

    • Puh, ich hab mir mal überflogen, was in dem oben verlinkten Thread geschrieben wurde.


      Dort wurde nur Parelli und nur die 7 Games diskutiert.


      Das meine ich: Wenn man die 7 Games mit Natural Horsemanship verwechselt und nur das macht und kennt, dann ist das eine absolute Katastrophe. Sagt auch Parelli selbst - wer auf dem Level 1 länger als ein paar Monate rummacht, hat nix verstanden. Da kommen grausige Sachen raus, halbtote Roboterpferde, schrecklich! Das ist NICHT NH!!!!
      Genauso wie ein schlecht und falsch geclickerter Hund ein Beispiel für Clickertraining ist.


      Das ist reine Mechanik, reines Handwerk. die wichtigen Sachen, das Feeling, das kommt später.
      Natürlich muss man weder nach Parelli noch nach seinen Leveln arbeiten. Es gibt ne Menge anderer Leute.


      Honig, um anzufangen, solltest du dir erst mal ganz genau anschaune, wie du im Moment mit dem Pferd kommunizierst. Und dir genau überlegen, was für ein Pferd du hast. Wie tickt es, wie reagiert es? Wann zieht es sich zurück, wann will es weg?


      Mit dem, wie du Druck und negative Verstärkung begreifst:


      und dann wird es mehr oder weniger mit sanftem Druck und Druckentlastung zu verschiedenen Bewegungen "gezwungen"?


      würde ich KEINESFALLS ans Pferd gehen!



      und ich würde dir erst mal ein paar Trainingstunden empfehlen. Wenn man alleine rumwurschtelt, versteht man vieles falsch. Sieht man ja wieder an dem, was hier bisher geschrieben wurde.

    • Moin,


      meine Tochter arbeitet mit ihrem Pferd nach NHS, und ja, es ist hauptsächlich die Einstellung dem Pferd gegenüber, unter Berücksichtigung seiner Kommunikation unter einander.


      Es gibt und wird immer Menschen geben, die mit ihren Pferden andere Wege gehen wollen, als allgemein üblich.


      Ich hab dem von Frauchen 07 wenig hinzuzufügen, sie hat es gut zusammen gefasst.


      Meine Töchter wollten eine Zusammenarbeit mit ihrem Pferd, sie wollten sich untereinander verstehen, sie das Pferd und das Pferd sie - ohne Gewalt im weitesten Sinne. Sie reiten ohne Sporen, ohne Gerte und die große Basis ist Vertrauen.


      Unser Pferd vertraut meinen Töchtern - und wenn es Zeit braucht um Unbekanntes zu untersuchen, zu sehen, zu erkennen, dann bekommt es diese Zeit.


      Sie machen viel Bodenarbeit, ihr Grundsatz ist, was mein Pferd nich für mich tut, vom Boden aus - muss ich nicht vom Rücken her einfordern.


      Meine Mittlere reitet Western, meine Jüngste blanko mit Knotenhalfter - dem klassichen englischen Stil mit Trense etc. verweigert sich unser Pferd mittlerweile.


      Gismo reagiert auf allerkleinste Hilfe, ein Hand auf seiner Brust, ein Hauch von Druck und er geht Rückwärts.... so etwa.


      Bei den vielen Videos muss man immer beachten, wer das was zeigt. Ein Pferd etwa, das gelernt hat auf Menschen los zu gehen, dem muss ich anders gegenüber treten, als einem jungen Tier, das bereitwillig lernt. Oft werden auch nur Ausschnitte gezeigt und ja, das ist nicht immer schön..... aber ich hab noch nie Schläge, Tritte oder sonstwas im Einsatz gesehen.


      Und auch die oft als "zärtelnd" verrufenen Knotenhalfter wirken durch und über die Knoten Druck auf das Pferd aus - aber eben auch nur, wenn benötigt. Je mehr Vertrauen das Tier hat, desto weniger kommt das vor.


      Schönes Beispiel, unser Pferd etwa geht hinter meiner Tochter auf jeden Hänger.... NHS (oder Parellipferde) gehen immer hinter dem Menschen und selbst, wenn sie erschrecken, laufen sie ihn niemals um. Gismo hat meine Tochter mal angerempelt..... aus Versehen, er träumte vor sich hin und an seiner Reaktion konnte man sofort sehen, wie unangenehm ihm das war...


      Mein Ex hatte auch ein Pferd, Hängerscheu könnt man so sagen. Nun sagte ihm die Jüngste "Paps, ist ganz einfach, macht einfach nen bisschen Bodenarbeit und dann gehst auf den Hänger und es wird Dir folgen.


      Das größte Problem für meinen Ex war nun Bodenarbeit, außer longieren kannte er da eher nichts, aber nach einigen Übungen war es soweit, er ging voraus, sein Pferd hinterher, als habe es nie was anderes getan. Vertrauen - mein Mensch will mir nichts böses.


      Ich kenne Dutzende Reiter deren Beziehung zu ihrem Pferd ganz ohne Parelli & Co so ist, aber leider auch zu viele, deren Beziehung aus allen fusst, nur nicht auf Vertrauen - wie aber, soll ich einem Pferd vertrauen, das mit nicht traut?


      Und, es ist keine Art und Weise für Menschen die auch nur ansatzweise so ein Machtgefüge haben wollen und die Beherrschung oben stehen haben. Denen Geduld fehlt, Zeit haben zu wollen.


      Noch ein Beispiel, eines Tages war Gismo total unwillig und tat nichts von dem, was er tun sollte. Meine Tochter setzte sich mitten in die Reithalle und beachtete ihn nicht, kein bisschen. Das war für mich spannend. Es dauerte nicht sehr lang, da kam er zu ihr und suchte Kontakt, kaute und züngelte (ist immer ein Zeichen dafür, dass ein Pferd denkt) und er bot sich quasi an. Als sie aufstand, tat er was sie wollte, ohne Probleme.


      Nö, hat schon Hand und Fuß die Sache.


      Sundri

    • Die eigentlich wichtigen Begriffe sind Annäherung - Rückzug, Fokus, Energie.

      Das ist ist die blumige Formulierung von dem, was ich oben schrieb.

      das wichtigste Prinzip von allen beim Belohnen - durch Pausen und Entspannung im richtigen Moment.

      Pause als Belohnung funktioniert nur, wenn ich das davor so gestalte, dass es als negativer empfunden wird. Da wären wir wieder bei Strafe.


      Übrigens habe ich nirgends geschrieben, dass ich die Methode "voll kacke" oder "voll gut" finde. ;)


      Ansonsten - ich bin schon wieder weg ... habe mir mein Bild dazu bereits gemacht und weiß auch bereits ganz gut was ich bei der Pferdeausbildung will und was nicht. :D

    • Zitat


      onig, um anzufangen, solltest du dir erst mal ganz genau anschaune, wie du im Moment mit dem Pferd kommunizierst. Und dir genau überlegen, was für ein Pferd du hast. Wie tickt es, wie reagiert es? Wann zieht es sich zurück, wann will es weg?

      Ich habe kein Pferd und will damit auch nicht anfangen (ok ich hätte gern zwei aber das ist nen anderes Thema ;-)
      Ich will aber in den Grundzügen verstanden haben um was es da geht.

      Zitat


      würde ich KEINESFALLS ans Pferd gehen!

      Nicht falsch verstehen ... ich habe für "Entlastung" nur nicht das englische Wort "Release" genutzt - aber in dem Sinne meine ich das. Man kann ja Druck nicht nur mechanisch aufbauen und auch nicht nur drückend.
      Keine Angst mir geht es nur um eine Einordnung der Herangehensweise im Vergleich zu meinem Wissen als Hundehalter mit paar Grundkenntnissen.
      Ich werde aber in absehbarer Zeit mit Pferden nichts zutun haben und wenn doch werde ich auf jeden Fall jemand heran ziehen der Ahnung hat immerhin sind Reitunfälle ein ziemliches Risiko.


      Ich denke aber schon dank deiner Ausführungen ungefähr einordnen zu können wie der Spaß abläuft. Klingt prinzipiell so, dass es in mein Mindset passen würde.

    • @frauchen07


      Die Pausen sind eben keine positive Verstärkung, sondern Erholung vom Druck...

      Naja, sie wirken als Belohnung. Egal wie du es nennst. Es sind vor allem Nachdenk-Pausen, die das Pferd braucht, um zu verarbeiten.


      Wer soviel Druck aufbaut, dass das Pferd sich davon erholen muss, hat vielleicht 7 Games gespielt aber sicher kein NH gemacht.


      Oder er hat es mit einem Pferd zu tun, dass Angst vor dem Menschen hat, oder aggressiv gemacht wurde. Solche Pferde gehören ist die Hände von Leuten, die wissen wie weit sie gehen können und müssen, um dem Pferd zu helfen. Für solche Pferde ist jede Zusammenarbeit Stress, NH oder nicht.


      Von richtigem NH muss sich kein Pferd erholen!

    • Das ist ist die blumige Formulierung von dem, was ich oben schrieb.

      Pause als Belohnung funktioniert nur, wenn ich das davor so gestalte, dass es als negativer empfunden wird. Da wären wir wieder bei Strafe.
      Übrigens habe ich nirgends geschrieben, dass ich die Methode "voll kacke" oder "voll gut" finde. ;)


      Ansonsten - ich bin schon wieder weg ... habe mir mein Bild dazu bereits gemacht und weiß auch bereits ganz gut was ich bei der Pferdeausbildung will und was nicht. :D

      Mich persönlich würde schon interessieren, was das ist (letzter Absatz), wenn es nicht zu OT ist. :D


      Es gibt eine interessante RoundPen Studie zu dem ganzen Spaß mit so kleinen Elektroautos. Weiß jemand, was ich meine und könnte das gegebenenfalls verlinken?

      • Neu

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