Vernunft vs. Gefühl bei Abgabe des Hundes

  • Hallo, ich habe mal ein Thema bei dem ich bestimmt gesteinigt werde :( Nie im Leben hätte ich mal gedacht, dass es überhaupt in Frage käme einen Hund abzugeben, habe das sogar verurteilt... Allerdings spukt das Thema schon in meinen Kopf rum... Und ich kann mich nicht entscheiden... Wie konntet ihr für euch entscheiden ob es besser ist den Hund abzugeben? Ich fühle mich im Moment dezent überfordert. Damals konnte ich nicht einplanen, dass ich zwei behinderte Kinder kriege, die sehr viel von meiner Zeit beanspruchen. Und die Dame kommt mittlerweile in die Jahre, die größte Baustelle ist, dass sie mittlerweile nicht mehr stubenrein ist, sie kann es einfach nicht mehr einhalten, man war grade raus, 2 Stunden später hat man wieder einen Urin See in der Wohnung... Oder sie lässt im Gemeinschaftsflur einfach laufen, sehr toll wenn man zur Miete wohnt... Ich verstehe das absolut, dass sie alt wird, dass sie nicht mehr so kann, dass ist es nicht. Aber durch die Mehrfachbelastung sind meine Nerven zum zerreißen gespannt. Und ergo ist der Gedanke schon da...Auch wenn ich mich als miesester Hundehalter der Welt fühle. Ich würde ja nicht mal drüber nachdenken, wenn ich nicht wüsste, dass es da ein zu Hause gäbe, wo sie sich höchstwahrscheinlich noch viel wohler fühlen wird als hier...Das wäre meine Mutter, sie reißt sich echt ein Bein für ihre Tiere aus, sie hätte da einen Garten wo sie jederzeit raus kann, keine nervigen Kinder, sie ist bei ihr groß geworden, kurz gesagt, für sie wäre es traumhaft, ich glaube auch nicht, dass sie mich groß vermissen würde, die Bindung zu Muttern ist definitiv super. Also vom Verstand wäre es klar besser.
    Aber das Gefühl....
    Was wenn das doch falsch ist, ich sie vermissen würde, Nuki damit nicht klar kommt, dass ich versagt habe....
    Tierärztlich abgeklärt ist übrigens alles, da ist nix. Sie ist halt einfach alt. Und Iwie finde ich es voll mies einen alten Hund abzuschieben, andererseits weiß ich klar, dass es ihr dort besser gehen würde, und mir vom Arbeitspensum auch. Ach Leute ich weiß es einfach nicht, wie konntet ihr entscheiden was besser ist? An Umziehen hätte ich auch mal gedacht, Erdgeschoss mit Garten oder so, aber das ist hier völlig utopisch, der Wohnungsmarkt ist ratzekahl gefegt... Ich drehe mich echt im Kreis, bin überhaupt nicht in der Lage eine Entscheidung zu treffen... Eigentlich will ich sie nicht abgeben, aber andererseits weiß ich nicht ob ich das noch gewuppt kriege, und sie merkt, dass ich total genervt bin, und iwie wäre es ihr gegenüber nicht fair, weil sie eine total sensible ist, und dann trotz meiner Veesuche es zu verbergen nur noch eingeschüchtert durch die Wohnung schleicht wenn mal wieder was daneben läuft. Andererseits denke ich wenn der Kleinste evtl nächstes Jahr ein Kindergarten Platz kriegt könnte es etwas leichter werden, weil ich dann auch mal Luft holen kann und zur Ruhe komme, dadurch evtl etwas gelassener bin. Und wenn der Pflegegeld Antrag für den großen durch ist, könnte ich einmal in der Woche eine Haushaltshilfe kriegen, wo dann auch wieder Last wegfällt... Ich gehe momentan nur echt auf dem Zahnfleisch, dementsprechend gereizt bin ich, und da ich nicht will, dass Hexe drunter leidet überlege ich einfach was besser ist, oder aber wie wir das ganze leichter gestalten können. Wie würdet ihr das machen? Es ist sooo schwer...
    Ich hab ja schon vor längerer Zeit mal drüber nachgedacht sie Muttern mitzugeben, aber es dann doch nicht übers Herz gebracht, ist wahrscheinlich egoistisch von mir :(

  • Von außen betrachtet:
    Sie hätte es gut dort, wahrscheinlich wegen wegfallendem Stress sogar besser. Also spricht nichts dagegen, sie in ein gutes Rentendasein zu entlassen.
    Mach dich los von dem Gedanken, dass du das alles stemmen MUSST, das ist nicht so.
    Lass sie zu deiner Mum gehen, es täte wohl euch beiden gut.

  • Also, ich finde jetzt nicht, dass man Dich steinigen muss. Vieles im Leben ist nicht vorhersehbar und wenn der Hund bei Deiner Mutter einen guten Platz bekommt - warum nicht an Abgabe denken?


    Dein Hund ist ja nicht aus der Welt. Du kannst ihn jederzeit besuchen und umgekehrt genauso.


    Wenn man überfordert ist, muss man sich Hilfe holen und dafür muss sich keiner Schämen.


    Also, nimm die Hilfe Deiner Mutter an, gebe den Hund an sie ab. Da musst Du auch kein schlechtes Gewissen haben.

  • probier doch einfach und lass den Hund entscheiden? Ich habe vor jahren so die Katze meiner Mutter übernommen. Meine Mutter hatte mehrere Katzen und meine mochte keine Katzen.
    Es gab immer Streit und meine Mutter war schon sehr genervt von allem
    Ich hab die Katze geschnappt, zu meinen Hunden gesetzt (es ging gut), nach einer Woche die Katze mitgenommen zu meiner Mutti. Die Katze ist schnurstracks umgedreht, die Wohnungstüre raus, sieht mich an nach dem Motto: Komm lass uns gehen.
    Wenn es innerhalb der Familie ist, daß ein Tier umzieht, finde ich das überhaupt nicht schlimm. Dann hast Du auch mehr Nerven und Ruhe für Deine Kinder, was ja sehr wichtig ist

  • Und wenn du Hexe deiner Mutter erstmal mitgibst bis bei euch wieder Land in Sicht ist?
    Du gibst sie ja nicht wirklich weg. Deine Mutter gehört doch zur nahen Familie. Wie weit wohnt deine Mutter den weg von euch? Evtl könnte man auch eine Art dogsharing machen, wenn Hexe damit klar kommt. Unter der Woche, wenn bei euch Stress ist bei deiner Mutter und am Wochenende bei euch?
    Und rede dir bloß nicht ein versagt zu haben, du willst das beste für deinen Hund und das ist was zählt.


    Lg

  • Hi,


    ich finde nicht, dass du Nuki abschieben würdest. Manchmal muss man auch auf sich und seine eigenen Kräfte schauen. Für die alte Dame wäre gut gesorgt. Ich finde, du musst da kein schlechtes Gewissen haben.

    Alles Gute!

  • Hallo, ich habe mal ein Thema bei dem ich bestimmt gesteinigt werde :( Nie im Leben hätte ich mal gedacht, dass es überhaupt in Frage käme einen Hund abzugeben, habe das sogar verurteilt... Allerdings spukt das Thema schon in meinen Kopf rum... Und ich kann mich nicht entscheiden...

    Sooooo neu ist dieses Thema doch gar nicht für dich :???: Stand die Abgabe/da lassen eines Hundes nicht schon öfter im Raum?



    August 2013:

  • Ich bin auch gegen das "Abschieben" von Hunden im Alter oder sonst irgendwann,in deinem geschilderten Fall empfinde ich es allerdings als vertretbar und das Wort Abschieben hat damit auch nichts zu tun.
    Ich bin der Meinung,das sie in der Familie bleiben würde und sie immer noch bei dir/euch ist.Sie ist doch bei deiner Mama in den Besten Händen,fühlt sich sicherlich Pudelwohl und führt ein ihren Alter entsprechendes tolles Hundeleben in ihrer Familie.
    Was nutzt ihr ein Frauchen,was durch die Mehrfachbelastung nicht mehr kann?
    Könntest du sie auch vorübergehend zu deiner Mutter bringen mit der Option zum bleiben?Das ist natürlich schwierig,je nachdem wie sich der Hund wohl fühlt,ich bin sicher,ihr findet eine geeignete Lösung.
    Alles Gute

  • Hexe bleibt doch in der Familie, sie ist doch nicht weg.


    Ich habe vor einem halben Jahr die Katze meiner Tochter zu mir genommen, da das Tier mit den Kindern nicht klar kam, unsauber wurde und meiner Tochter überall hingepieselt hat. Nicht nur der Boden, auch Couch und Stühle wurden bepieselt.


    Hier bei mir, wo sie die Kinder nicht täglich um sich hat, ist alles gut.


    Weggeben im üblichen Sinne würde ich es nicht sehen. Du solltest da auch keine Schuldgefühle haben.

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