Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Na das Kontrollieren beim Emil ist leider nicht weniger geworden. Aber er wird nicht mehr von Chica geschickt. Chica profitiert sehr vom Dritthund, obwohl sie ihn kacke findet. Zumindest unnötig.
    Verhaltensoriginell waren die Zwerge auch immer. Fiete hat ja auch so seine Baustellen (treppesteigen, Autofahren, Schnappen beim Tierarzt,...) die sind aber so weit anders gelegen als beim Emil, dass sich da nix potenziert.


    Uff, das ist schon arg nervig - ich bin ja schon vom gelegentlichen Bellen der Jungs schnell genervt, aber Emil würde mich ganz sicher an meine Grenzen bringen. Sehr schnell :ugly: Es ist sicher irre anstrengend, bei ihm ständig den Daumen drauf zu halten :streichel: Dagegen ist der Collie ja echt ein Ruhepool.



    Grundsätzlich hätte ich persönlich garnichts gegen einen coolen dritten Hund, und glaube auch, dass das oft eine Bereicherung sein kann!
    Aber ich glaube das würde bei uns momentan einfach nicht gut gehen. Dexter braucht zuhause seinen Freiraum (er ist ne Diva aka Zicke :hust: ), beide wollen beschäftigt werden, brauchen Zuneigung, Max dann und wann den Daumen drauf, aber in jedem Fall sollte ich ihn immer im Auge behalten - und ich hab nur zwei Hände und zwei Augen.
    Nein, ich muss da vernünftig sein.



    Hast du eigentlich mal an Dummyarbeit mit Emil gedacht? Vielleicht hilft es ihm ja, was zwischen den Beißerchen zu haben. Manchen hilft ja ein "Schnuller".

  • Ich kenne ja Eure Geschichte mit Emil vom Lesen auch schon länger und weiß, dass Du schon echt viel probiert hast!


    Ich finde auch, dass er in DEM Video da jetzt gestresst wirkt und dieses Begrenzen von Fiete geht natürlich echt nicht - aber das weißt Du ja auch selbst.


    Wie lange würde Emil denn bellen, wenn Du ihn ignorierst? Stundenlang?


    Zoey hat ja als junger Hund so dermaßen viel getrötet - also so gefiept.
    IMMER, ÜBERALL, wenn man sich da mal irgendwo hingestellt hat.
    Anfangs konnte ich nur Millisekunden mal loben, kam über ein "Pr..." manchmal gar nicht hinaus. >_>


    Auch heute zeigt sie das nochmal - aber mit dem "Wir warten" z.B. ist das besser geworden. Zum Glück.


    Und wenn es im Sommer bei Euch besser war... - könnte es sein, dass durch die geänderten Tageszeiten etc. evtl. eine neue Einstellung der SD-Hormone nötig sein könnte(?).


    Das Pendeln kenne ich von Zoey z.B. gar nicht, aber sie ist ja auch ein anderer Hundetyp.
    Sieht aber wirklich nicht entspannt aus, so mit 'ungewohnten' Augen.
    Etwas zwangartig und wirklich nicht der entspannte Gassigang...


    Aber wenn Du sagst, dass es nicht immer so ist - das ist ja schon was!


    Die eine Eurasierhündin, von den Zweien, mit denen wir oft was machen - die z.B. beißt mit Vorliebe in den Kragen oder die Beine - seitdem es ja zwischen ihr und Zoey mal nicht so gut lief, haben wir da ein besonderes Auge drauf und brechen sie auch öfter ab.
    Sie wirkt da manchmal auch gestresst/überdreht - und da wir nicht möchten, dass sich die Beiden(also Zoey+Hündin) wieder zoffen, erlauben wir da z.B. echt wenig.
    Bei ihrer Eurasierkumpeline, die mit im Haushalt lebt, da lässt die Besitzerin sehr viel mehr durchgehen, die ist aber auch ziemlich gutmütig.


    Ich denke manche Hunde neigen einfach so zum Hochspulen - und bei Emil kommt noch die genetische Veranlagung hinzu.


    Gehst Du auch manchmal getrennt mit allen?


    Falls ja - wie ist Emil alleine drauf?

  • Wir haben in der alten HuSchu schonmal versucht den Abbruch auf das Bellen und rennen anzuwenden, das ging ganz kurz, dann hat der Abbruch nicht mehr funktioniert und ich habe ihn neu aufbauen müssen, daher versuche ich das nicht mehr.

    Wie denn genau?


    Ignorieren halte ich auch für den völlig falschen Weg. Damit kann so ein Hund nix anfangen. Es hilft ihm null.


    Das hier ist meiner Erfahrung nach tatsächlich am hilfreichsten:

    Ich habe ihm genau vorgegeben wie er zu laufen hat.


  • Kontrolle, wenig Aktion. Kein Sport und trallala....absolute Langeweile, 20 min. Spaziergänge...Leine..
    Der ist im Hochstress und tud mir sehr sehr leid....

    Ich werde weiter Sport mit ihm machen, da ist er nämlich sehr ruhig und konzentriert, auf dem Platz bellen andere. Jeder Trainingstag beschert uns am nächsten Tag einen deutlich entspannteren Emil.
    Und er braucht Dir nicht leid tun, wie gesagt, das sind Sequenzen, kein Dauerzustand. Und normalerweise lasse ich es nicht laufen. Genau solche Posts helfen uns nicht weiter und ich habe Tage überlegt ob ich das Video überhaupt einstelle, weil ich damit gerechnet habe.

    Hast du eigentlich mal an Dummyarbeit mit Emil gedacht? Vielleicht hilft es ihm ja, was zwischen den Beißerchen zu haben. Manchen hilft ja ein "Schnuller".

    Ja, Dummy haben wir eine Weile gemacht und auch mal ein kleines Plüschtier tragen, aber draußen tragen will er nicht. Im Garten findet er es ok, wenn auch eher langweilig, unterwegs kriege ich ihn nicht dazu dauerhaft zu tragen.

    Gehst Du auch manchmal getrennt mit allen?


    Falls ja - wie ist Emil alleine drauf?

    nachmittags gehe ich immer alleine mit Emil. Da ist er der Streber schlechthin. War nicht immer so, aber das sind Leinengänge, er trabt an lockerer Leine neben mir, setzt sich selbstständig an jeder Straße ab, hat mich permanent auf dem Fokus. Das war auch Arbeit, anfangs kreiselte er schreiend um mich herum und jedes bewegte Objekt (Fahrrad, Auto) war Grund zur Aufregung. Inzwischen klappt das großartig. Und ich kassiere verliebte Blicke auf den Emil von Leuten, die nicht wissen, wie er noch kann :ugly:

    Wie denn genau?
    Ignorieren halte ich auch für den völlig falschen Weg. Damit kann so ein Hund nix anfangen. Es hilft ihm null.


    Das hier ist meiner Erfahrung nach tatsächlich am hilfreichsten:

    Als Abbruch (wurde mit Futter trainiert) hatten wir ein "Äh", was vom Futter nicht nehmen allmählich auch für unerwünschtes Verhalten eingesetzt wurde. Zum Schluss dann fürs Bellen. Das wurde dann auch tatsächlich erstmal weniger, der Stress aber nicht ihm fehlte die Alternative, sodass er den Abbruch irgendwann ignoriert hat.
    Dann habe ich einen neuen Abbruch aufgebaut, den aber nicht mehr fürs bellen genutzt. Da hat er ein separates Kommando "Genug", was zuhause bei Gehibbel und Geschrei auch funktioniert, draussen momentan nicht.


    Heute, typisch quasi, kamen wir gut klar. Meine Grundhaltung war einfach auch komplett anders. Die letzten Tage war ich zunehmend genervt, dachte täglich, boah das wird jetzt immer schlimmer, der Winter kommt. Durch Eure Posts fand ich dann, dass meine Ansätze doch nicht so falsch sind. Ein "Ran" als Kommando, was er ausführt und wo er sich dennoch den Stress abläuft und die Leine, wenn er dann nach Freigabe wieder loslegen will.
    Fing heute damit an, dass er die erste halbe Std nicht einen Ton sagte und auch die beiden anderen laufen ließ, wie sie wollten. Dann hatten wir in kurzer Folge mehrere Hundebegegnungen, eine davon eher unschön, ist ein unverträglicher Briard, der zwar immer gesichert ist, aber ein Fass aufmacht, wenn er andere Rüden sieht. Die Reize meistern ist ja nie unser Problem, das klappte wunderbar. Kurz danach eine Frau mit Jagdhund, die anleinte und sich mit Hund ins Gebüsch verdrückte und dann da stand, fanden meine ebenfalls etwas gruselig. Danach half dann ein "ran" nicht, Emil wollte trotzdem loslegen, dann Leine, bis er sich entspannt hat. Das hatte ich dann noch einmal, da hat es länger gedauert, bis er aufhörte, war deutlich gefrustet dann der Nervzwerg. Aber wenn ich ihn dann bei Ruhe abgeleint habe, trabte er sofort entspannt vor sich hin.
    Meine andere Grundhaltung und das Durchziehen meiner Maßnahmen haben heute super funktioniert. Als wir dann ans Fahrrad kommen, wo Emil dann oft rummotzt, weil es nicht schnell genug geht, war er auch wesentlich ruhiger.


    Also ich danke Euch für Eure Tips, ich bin glaube ich, jetzt wieder in der Spur und wir kriegen das hin. Jetzt liegen hier drei entspannte Plüschbomben und schnarchen zufrieden vor sich hin.

  • Als Abbruch (wurde mit Futter trainiert) hatten wir ein "Äh", was vom Futter nicht nehmen allmählich auch für unerwünschtes Verhalten eingesetzt wurde. Zum Schluss dann fürs Bellen. Das wurde dann auch tatsächlich erstmal weniger, der Stress aber nicht ihm fehlte die Alternative, sodass er den Abbruch irgendwann ignoriert hat.
    Dann habe ich einen neuen Abbruch aufgebaut, den aber nicht mehr fürs bellen genutzt. Da hat er ein separates Kommando "Genug", was zuhause bei Gehibbel und Geschrei auch funktioniert, draussen momentan nicht.

    Achso. Das ist ein "könntest Du bitte". Bei mir läuft das anders. Ein Abbruch ist ein Abbruch und dann bricht der Hund auch ab. Ich übe das über Strafe.
    Ich erlebe es häufig bei solchen Hundetypen, dass Herumjonglieren, damit man bloß nicht "böse sein muss", die Hunde mehr stresst als ein klarer Rahmen, den eine Strafe bietet.


    Funktioniert aber nur, wenn der Hund die Alternative wirklich gelernt hat.



    Zitat

    wegschicken habe ich mal versucht, das macht ihn total fertig, er kann sich einfach schlecht lösen.

    Ja, logisch. Er kann seine Klatsche nicht mehr ausleben. Schon allein deswegen würde ich das durchziehen.

  • Vielen Dank, du hast mir die Worte aus dem Mund genommen - mit beiden Kommentaren. Man kann aber nur 1x liken.

  • Ja, mir auch. Klar, finden meine kontrolletties wegschicken absolut schrecklich. Sie fallen teilweise in sich zusammen, werden teils total unsicher und wussten früher nicht, was sie tun sollten. Mittlerweile wissen sie, einfach ruhig sich mir anschließen. Sie laufen dann in meinem Windschatten hinter mir her und fahren dabei runter. Hudson, der damit die größten Probleme hat, darf neben mir laufen, ohne Kommando, einfach nur ruhig neben her eiern.


    Abbruch ist hier auch anders aufgebaut. Bei Hudson mit schreckreiz, bei den beiden anderen mit Strafe. Bei Hudson musste ich da anders ran gehen, da ich ihn durch mein halbgarres rumgeeiere, ziemlich abgestumpft hatte. Die beiden anderen sind solche weichflöten, dass da ein strafabbruch reichte.


    Ich habe bei den beiden anderen dann aber auch nicht mehr solche Fehler wie bei Hudson gemacht. Einfach weil ich ja nun schon wusste, was ich besser machen kann und was ich nicht mehr zulassen darf.


    Lg

  • Ich erlebe es häufig bei solchen Hundetypen, dass Herumjonglieren, damit man bloß nicht "böse sein muss", die Hunde mehr stresst als ein klarer Rahmen, den eine Strafe bietet.


    Funktioniert aber nur, wenn der Hund die Alternative wirklich gelernt hat.

    Und es funktioniert nur, wenn diese Art des Trainings sich für den Menschen auch stimmig anfühlt und der Halter ein sehr exaktes Timing und ein genaues Gefühl für die Dosis hat. Genau aus diesem Grund halte ich die Empfehlung, über Strafe zu gehen, gerade bei Hibbelhunden für ziemlichen Mist.

  • Ich hab mir schon überlegt, ob ich das so schreibe.
    Der Hund tud mir leid, weil er eben in meinen Augen Zwangsverhalten auslebt.Ausleben kann.


    Das ist eine Verhaltens“abnormität“, die Hunde aufweisen, die sehr reizlosen sind.
    Das ist oft mit hoher Intelligenz gepaart.
    Der Hund benötigt immer eine gewisse Reizabschirmung und viel Regeln von dir und viel Klarheit.


    Eine typische Border Collie Störung, zeigt dein Sheltie.
    Wenn er nach dem Sport so gechillt ist, dann ist es klasse, dann würde ich Spazierengehen reduzieren ( in der Aufregung und Länge!)


    Die Video Sepuenz, die du gezeigt hast ist wichtig, um deine Fragen zu beantworten. Es ist mir vollkommen klar, das das nicht immer so ist, das sehe ich an den andern beiden Hunden.
    Der Sheltie hat Probleme!
    Und er muss Stress reduzieren, Hormone müssen sich regulieren. . Das dauert. Und geht nur, wenn er eine längere Ruhephasen bekommt!


    Der ist quasi im Burn Out und muss zur Kur!


    Sorry, wenn ich bei dir was ausgelöst habe, dass du schlecht fühlst...
    Ich habe hier nur den Hund gesehen, und der tud mir eben leid.


    Der hat ein Problem, ebenso, wie ein Hund, der HD hat öde wegen kompliziertem Beinbruch gehandicapte ist.


    Du allein kannst ihm helfen. Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest.

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