Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Ich finde schon, dass man was merkt.
    Es ist jetzt nicht so, als hätte der Hund sich in den allerentspanntesten Hund der Welt verwandelt, aber sie bleibt draußen länger ansprechbar, bellt weniger (je nach Tagesform extrem viel weniger, an manchen Tagen nur weniger), bleibt länger konzentriert und kann sich mehr zusammenreißen.
    Ihr Blick ist auch anders, wenn das L-Tryptophan anfängt zu wirken, die Augen sind richtig rund und es ist kein Weiß mehr im Auge, wenn sie gestresst ist hat sie viel Augenweiß. Ansonsten wirkt der ganze Gesichtsausdruck anders, zumindest oft. Ich finde, sie schaut "lieblicher" aus.
    Wir haben das L-Tryptophanpulver von Buxtrade und das L-Theanin von Okygen.

  • danke, sehr interessant. Ich habe ja etwas Bammel davor, hatte auch schon überlegt sowas für stressige Tage einzusetzen.


    @Helfstyna ich bin nicht sicher, warst das du, die selbst mal L tryptophan eingenommen hat und kopfweh bekam?

  • So, habe Euch gefunden. :applaus:
    Achja, mein Emil. Ein Schatz von einem Hund und zuhause, auf unserer Insel sozusagen, ist er die coolste Socke überhaupt. Aber er ist ein Belltie vor dem Herrn. Von 0 auf 180 in Millisekunden, aber eben nur draußen und manchmal auch im Garten.
    Er ist großer Liebhaber von Verhaltensketten, kann mich deutlich besser lesen, als ich ihn.
    Naja, unseren ganzen Stress hier auf zu dröseln dauert vermutlich zu lange. Aber die meisten kennen uns ja aus dem Junghundethread und auf Emils Thread habe ich auch wieder angefangen zu schreiben.


    Futterumstellung haben wir auch gemacht, da Emil von viel Protein weg sollte, auch ein Hinweis meiner Trainerin. Das machen wir schon eine ganze Weile, hat aber nix gebracht.


    Schilddrüse ist mehrfach untersucht.


    Er hatte als kleiner Pups von vllt 12 Wochen kurzzeitig Anfälle bei Stress, der ganze Kopf zitterte und er hat mit dem Hinterbein gekickt. Ein befreundeter TA, spezialisiert auf Neurologie, sagte mir das ist epileptisch, Petit Mal Anfälle. Kann sich in der Pubertät geben. Nunja, drei Wochen habe ich durchgeheult, damals aber angefangen auf vermehrt Ruhe zu achten, damit er nicht in solche Zustände kommt. Das Kopfzittern ist weg, das Kicken macht er noch. Aber seltener. Die Sorge, dass mal Epilepsie ausbricht ist bei mir noch nicht ganz weg, aber z.Zt. glaube ich es weniger und ändern kann ich es ja auch nicht.


    Hören tut er eigentlich recht gut, auch wenn er schon aufgedreht ist, ein Rest Hirn ist meist bei mir. Auch noch nicht so lange, lässt mich aber hoffen.


    L-Tryptophan habe ich jetzt auch hier und wollte das erstmal im Eigenversuch testen. Hatte hier im Forum bei Hummel davon gelesen, die mit ihrer Hündin da gute Erfahrungen gemacht hat.

  • jo wir können hier auch mitmachen. ich kann ja auch mal ein bisschen was zu unserer geschichte erzählen.
    wir haben chaco (altdeutscher hütehund-mix) mit 6 monaten vom tierschutzverein übernommen, die konnten uns nur so viel sagen, dass er als ups-wurf bei einem bauern zur welt kam und dort in der scheune eingesperrt mit seinen geschwistern gelebt hat, bis sie alle mit 4 monaten dort weggeholt wurden. schon auf der pflegestelle war er wohl seeeehr aufgeweckt und aktiv, auf unseren kennenlernspaziergängen in der pampa fanden wir ihn klasse, er hat mit seinen 6 monaten schon super gehört und war sehr auf zack. zuhause haben wir festgestellt, dass er auch recht reaktiv und unsicher reagiert, was aber aufgrund seiner fehlenden sozialisation auch kein wunder war und wir wollten gern daran arbeiten.


    leider bekam er mit 9 monaten eine schlimme nieren-becken-entzündung und musste 3 tage in einer tierklinik am tropf bleiben, als wir ihn wieder abholten war er kaum wiederzuerkennen. alle probleme die schon vorher da waren, hatten sich zu 1000% verschlimmert. aus der unsicherheit war über nacht eine ausgeprägte aggression geworden (gegenüber allem was unbekannt war und ihm zu nahe kam), aus seiner leicht aufgedrehten art ein supernervöser hibbeliger hund der mit jeder situation überfordert war und auf alles was sich bewegte reagierte. 3 tage später waren wir bei einer trainerin, die uns sofort nachdem sie ihn gesehen hat zum ta geschickt hat, sie meinte einen so aufgedrehten hund hätte sie im leben noch nie gesehen. zum glück habe ich mich vorher informiert und auf alle wichtigen werte bestanden, heraus kam eine subklinische sdu. seit fast 2 jahren substituieren wir nun schon, seit etwa 3 monaten sagen die blutwerte und auch sein verhalten, dass er wahrscheinlich ganz gut eingestellt ist. besonders sein aggressives verhalten ist seit der forthyrongabe deutlich zurück gegangen und allgemein ist er deutlich runter gekommen. parallel zur substitution trainieren wir natürlich alles mögliche, an obersterster stelle stehen hundebegegnungen, da er da vor lauter aufgeregtheit immernoch zum losschreien und vorspringen neigt (aber nicht mehr immer und seine wohlfühlzone ist schon deutlich gewachsen :applaus: ). sehr geholfen hat uns auch eine ernährungsumstellung auf etwa 50% kohlenhydrate und regelmäßiges longieren. außerdem haben wir sehr konsequent an seiner leinenführigkeit gearbeitet, das scheint ihm sicherheit zu geben und er dreht nicht mehr in jeder für ihn komischen situation auf. allgemein ist er jetzt, für seine verhältnisse, entspannt, solange nicht zu viele menschen, skifahrer, e-bikes oder fremde hunde in seiner unmittelbaren umgebung sind :ugly: Zum glück war er im haus schon immer ein musterknabe, bis auf das fiepen kurz vorm rausgehen oder bei akuter langeweile ist er in der wohnung eigentlich immer entspannt und kann auch gut alleinebleiben.


    was mich so im alltag allerdings immer mehr stört, ist seine reaktivität und dass er draußen einfach nach jedem geräusch seinen kopf dreht. wenn wir z.b. durchs wohngebiet laufen, schaut er nach jedem lachen, motorengeräusch, fensterklappern etc. und bleibt dementsprechend stehen und schaut. so kommen wir nie voran, es ruckt an der leine wenn er mal wieder abrupt anhält und langsam frustriert mich das (auch weil ich nicht weiß, wie ich das mit ihm trainieren soll,hat wer tipps?). außerdem ist er eigentlich ein schlaues kerlchen der seine kopfarbeit braucht und der zuhause supergern unterordnung macht und richtig freude daran hat befehle auszuführen. um das zu fördern würde ich gern rally-o bei uns auf dem hundeplatz machen, aber dort komm ich mir richtig blöd mit ihm vor, weil er vor lauter ablenkung nichts auf die reihe kriegt :ka:

  • Super, dass du den aufgemacht hast @Juliaundbalou =)


    @Srinele
    Schön, dass du mal eure ganze Geschichte aufgeschrieben hast. Ich kann mich noch ein bisschen erinnern, was du von Milla im Forum geschrieben hast, als sie ein Welpe war. Es freut mich sehr, dass ihr für euch einen wirklich guten Weg gefunden habt!




    So das Frodolein gehört hier ja auch dazu. Der hatte eh schon immer den Nachnamen Überflieger...wie gut das zum Titel passt^^


    Frodos Problem ist vor allem, dass er unheimlich sensibel ist. Er ist wie ein Medium. Jede Gefühlsregung anderer Lebewesen nimmt er sofort auf und stresst sich dadurch maßlos. Dazu reicht schon, dass ich einmal schneller einatme und er ist sofort auf der Suche nach einem Auslöser. Wenn er gestresst ist, rennt oder kläfft er, je nach Möglichkeit.
    Er neigt zur Hysterie (das allerdings wirklich von Tag 1 an bei mir) und ritualisiert unheimlich schnell. Wenn er gestresst ist, geht er auch extrem auf Bewegungsreize jeglicher Art ab. Er jagt sie nicht (er hat ja von kleinauf gelernt stehen zu bleiben), sondern er verbellt sie. Ebenso seltsame Geräusche.


    So richtig schlimm ist es bei Frodo eigentlich erst in der letzten Angstphase geworden. Davor war er für mich einfach nur ein Hibbelchen, aber nicht extrem auffällig.
    Wahrscheinlich hätte ich schon viel früher intervenieren können/müssen, aber da Finya mehr in die Kategorie Traummännlein fällt, habe ich ihn einfach als pudeltypisch agil bewertet und mich gefreut endlich einen aktiven Hund zu haben.
    Ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, ob er früher auch schon "abnormal aktiv" war oder ob, das erst später gekommen ist.


    In der Angstphase habe ich angefangen ganz gezielt mit ihm zu üben. Jetzt können wir wieder ohne Gefiepe rausgehen - der Hund zittert nicht mehr vor Aufregung, nur weil ich meine Sachen packe! - und bleibt allgemein ruhiger. Man sieht es an der ganzen Körperhaltung.
    Er kläfft draußen nicht mehr einfach grundlos los, sobald wir vor die Tür gehen (logisch, er ist ja weniger angespannt).
    Wir können die Blockrunde bei uns wieder ohne ständige Kläffanfälle gehen. Wenn er kläfft, reagiert er auf meine Ansprache und orientiert sich sofort zu mir um.
    Dazu hat mich eine Trainerin darauf aufmerksam gemacht, dass ich mit ihm wohl zwar viel Impulskontrolle geübt habe, aber ihm offenbar nicht beigebracht habe, wie er alleine runter kommen kann. Das lernt er jetzt.



    Was bei uns wahrscheinlich das größte Problem ist - Frodo und ich sind uns sehr ähnlich. Ich fahre ungefähr genauso schnell hoch wie er, reagiere auf seine Gefühlsregungen genauso wie er auf meine und erschrecke mich ebenfalls leicht mal. Wir sind ein brisantes Dreamteam, aber wir werden das schon hinkriegen, denk ich xD

  • Ja, ich hab mir gedacht, bevor der Junghundethread und der Wattebauscherthread damit zugespamt wird, ist ein eigener Thread vielleicht sinnvoller - auch zum Nachlesen =)

  • Ja, Hundeplatz ist bei uns auch immer Einzelunterricht, weil Emil sonst abdreht. Ich hatte mal Agi mit ihm angefangen, er war auch immer gerne da, aber zu schnell alles, zu viele Reize, irgendwann konnte er gar nicht mehr mitmachen und hat nur noch gebellt. Das wars dann mit Agi für ihn.


    Diese Reaktion auf einfach alles kenne ich von ihm auch. Er kann nichts filtern, alle Reize kommen direkt an und wir wohnen in einem sehr belebten Gebiet, da ist halt auch immer irgendwo ein Reiz.
    Gleichmäßiges Bewegen schien irgendwann der Durchbruch. Wir fingen im Sommer mit longieren an, sobald er seine Runden zieht ist er ruhig. Achtet auf mich, macht es einfach super und kommt runter. Dito am Fahrrad. Total toll. Hing ihn an und er trabte entspannt zum Wald...nun das war einmal. Beim Fahrradfahren wird jetzt losgeschottert und gebellt und das von einem Tag auf den anderen. Das sind dann nur etwa 100m, dann trabt er ruhig weiter, aber es nervt. Weil es sonst ja auch nicht so war.

  • Ich weiß gar nicht, ob ich hier thematisch so ganz rein passe, aber ich versuchs mal. Viele der beschriebenen Probleme haben wir auch, auch wenn Caspar nicht klassisch hibbelig und naiv ist, mehr "absolut da". Er ist jetzt nicht übermäßig nervös, er ist einfach Mr. 10.000 Volt. Sehr niedrige Reizschwelle, extrem reaktiv und außenfixiert. Er kennt kein Mittelmaß, entweder liegt er rum und schläft oder er gibt Vollgas. Manchmal wäre irgendwas dazwischen echt nett....Ich bin mir nie sicher, ob da was dran zu machen ist oder ob das einfach rassebedingt ist.


    Lustigerweise haben wir mit Hund 2 das komplette Gegenteil bekommen, anfangs dachte ich wirklich, sie sei krank. Sie ist wie die slow motion-Version von Hund 1, sehr ungewohnt, wenn man sich an das nebenherlaufende Bündel Energie gewohnt hat.


    @Srinele: Caspar hat mal Tryptophan bekommen, die Auswirkungen waren gleich null.

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