Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Bei Charly läuft es im Moment stresstechnisch nicht so gut. Auf der Morgenrunde ist er noch super entspannt (riiiiesen Fortschritt!!!!!),
    aber abends ist er dafür umso anstrengender. Wenn ich ihn dann zu früh an die 15-m-Schlepp nehme (Freilauf geht nicht, hier gibts viel Wild), dann schießt der wie ein Flummi vor, ist gestresst, wenn ich ihn ans Leinenende erinnere, schießt zurück, rennt wieder vor, schnappt dabei nach jedem Grashalm, den er im Vorbeilaufen erwischt, kaut, schluckt, kotzt, und das ganze wieder von vorne. Da hilft tatsächlich nur die kurze Leine, im Zweifel über den kompletten Spaziergang, sonst kommt der nicht mehr runter, sondern stresst sich noch mehr. Oft drehe ich abends auf der Hälfte des Wegs um, obwohls ein Rundweg ist, und laufe die gleiche Strecke zurück, dann kann ich oft doch noch mal die Schlepp ranmachen und ihn wenigstens ein bisschen laufen lassen. Ich versuche da einen Mittelweg zwischen Ruhe und kontrollierter Action zu gehen (Rückruf, um Bäume rennen, Leckerchen nicht nur suchen, sondern auch jagen lassen)
    Ich hab nämlich schon irgendwie den Eindruck, dass er sich den Stress auch ab und zu einfach mal abrennen muss, aber wenn ich ihm da keinen genauen Rahmen gebe, knallt der durch.
    Memo an mich: Ich brauch dringend wieder einen eingezäunten Garten!!!!

  • @Billi: Herzlichen Glückwunsch zu den entspannten Morgenrunden! :bindafür:

    Da hilft tatsächlich nur die kurze Leine, im Zweifel über den kompletten Spaziergang, sonst kommt der nicht mehr runter, sondern stresst sich noch mehr. Oft drehe ich abends auf der Hälfte des Wegs um, obwohls ein Rundweg ist, und laufe die gleiche Strecke zurück, dann kann ich oft doch noch mal die Schlepp ranmachen und ihn wenigstens ein bisschen laufen lassen.

    Ich kenn das auch.
    Jetzt hatten wirs schon eine Weile nicht mehr.
    Ayu übertrifft sich grad immerzu selbst und ich hab Mühe einzuordnen, was er alles hinbekommt. :rollsmile: :D
    Aber wie du es beschreibst ists mir eben auch noch sehr vertraut.


    Bei Ayu wars dann so, dass es half einen Weg am Rundenanfang einfach zweimal (oder auch öfter) zu gehen. Dabei kam er runter und dann konnten wir auch ohne Wiederholungen, recht normal weiter spazieren.
    Könnte das bei Charly vielleicht auch gehen?

  • Das ist eine gute Idee, das werd ich mal versuchen! Schön auch zu lesen, dass es bei euch solche Fortschritte gibt. Es ist also wohl doch nicht ganz hoffnungslos, was ich da mache. :-)


    Heute früh hatte ich jedenfalls eine ganz blöde Idee, weil zu viel Zeit: Ich hab eine minikleine Abweichung vom Weg genommen und es sofort bereut... Morgen also wieder die gleiche Strecke wie immer und abends nochmal mit mehr Wiederholungen am Anfang!


    Ich hab Charly übrigens vorhin gefragt, ob er nicht einfach ein normaler Hund sein kann, da hat er mich dann angegähnt. Irgendwie hat er ja auch Recht, normal ist langweilig! xD

  • Ja, es gibt Hunde, die brauchen Rennen um den Stress runter zu rennen und runter zu fahren. Und es gibt das genaue Gegenteil - durch das Rennen und die Freiheit schrauben die sich hoch.

    Bei Emil gibt es beides. Mal trabt er nach Stress durch den Wald und fährt runter, genau wie beim Joggen oder am Fahrrad, mal ballert er durch die Gegend und wird immer irrer.


    Im Moment haben wir eine eher durchwachsene Zeit. Heute morgen hatten wir ein ruhiges Gassi, viel Geschnüffel, mal ein paar Renneinheiten der Jungs, auf 1,5 Std nur 5 Hundebegegnungen, sehr easy. Gestern wars der Supergau. Wenn Emil sich dann aufgrund hoher Hundedichte einkläfft und nur noch hin und her flitzt ist er grad zum Abgewöhnen. Er weiß genau, dass mich die kläfferei nervt und ich wundere mich schon manchmal, dass dieser Hund, der mir alles recht machen will in diesem Punkt so beharrlich bleibt. Nachdem ich gestern irgendwann dachte meine Ohren bluten, gabs ein "HERRSCHAFTSZEITEN", ich hab ihn wirklich angemotzt und schwupps ist Ruhe. Mäh, nicht das was ich will, aber nunja, ich bin auch nur ein Mensch. Wenn alle anderen Strategien nicht zum Ziel führen werde ich eben auch mal laut.
    Was ja anders ist als früher, Emil kann rennig und laut sein, er hört immer. Er ist also nicht drüber, wie früher oft, sondern eben einfach laut und hyperaktiv, steht aber absolut im Gehorsam. Finde ich gewöhnungsbedürftig.
    Fiete ist nach wie vor seeeehr ruhig im Vergleich zu Emil, obwohl er inzwischen, jetzt mit passendem Gewicht, schon viel aktiver ist als früher und auch mal losflitzt, inzwischen auch über Baumstämme springen kann, aber er ist geistig immer da, verliert nie seine Löffelchen. Er ist kein sehr schlauer Hund, aber da reicht mir auch Emil vollauf. Zwei Schlaumeier wären mir auch echt zu anstrengend.

  • Ich muss mich mal kurz ausheulen.
    Nachdem ich mit Frodo allein gestern eine wunderschöne entspannte Runde gegangen bin, haben wir uns heute mit einer Freundin und ihren zwei Hunden getroffen (zwei von Frodos Lieblingskumpels).
    Am Anfang sind alle drei immer super aufgeregt (Finya ist sowas völlig egal), aber während die anderen zwei sich dann praktisch sofort wieder beruhigt haben, ist Frodo die ganze Runde über mega nervös geblieben.
    Anfangs war es so schlimm, dass er sich nicht mal von meiner Freundin hat ableinen lassen. Er ist regelrecht panisch geworden und hat sich in die Leine geworfen und hat versucht wegzulaufen. Er kennt sie praktisch von Anfang an und mag sie extrem gerne. Sie gehört für ihn quasi zur Familie. Er wollte sich von ihr heute auch absolut nicht anfassen lassen, wo er sonst immer zu ihr kommt, damit er gekrault wird.
    Er war so nervös, dass ich ihn zum Teil wirklich an die kurze Leine nehmen musste, weil er nur aufgezogen auf und ab gelaufen ist und einfach nicht mehr runter gekommen ist. Auch nach einer Pause hat er sich nicht beruhigt.
    Er war einfach völlig durch den Wind.



    Letzten Samstag waren wir in größerer Gruppe unterwegs. Da war er zwar anfangs auch sehr aufgeregt, aber da hat er sich dann recht schnell gefangen und ist ganz normal mit den anderen mitgelaufen ohne hochzudrehen. Im Lokal konnte er auch ruhig liegen, was heute kaum ging.



    Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich gegen Windmühlen arbeite. Ich weiß man soll Hunde nicht vergleichen, ist ja auch sinnlos, aber ich kapier einfach nicht, warum ich aus Finya in 2-3 Jahren einen relativ alltagstauglichen, problemlosen Hund machen konnte und bei Frodo mit inzwischen weit mehr Einsatz immer noch auf der Stelle trete :(
    Das macht einfach keinen Spaß mehr. Ständig muss ich aufpassen, was ich sage, was ich tue, was Finya tut, was irgendjemand in seiner Gegenwart tut oder sagt, dass alles nach gewissen Regeln läuft, aber auch nicht zu sehr nach Regeln, weil er sich sonst irgendwelche bescheuerten Verhaltensketten bastelt und sich damit dann hochpusht und als Stressabbau irgendwas mit der Nase anstupst.


    Und ich weiß einfach nicht was er hat. Er kann so toll sein. Der allerbeste Hund überhaupt, einfach traumhaft und dann kippt er wieder in diese Extreme und nichts holt ihn raus.
    Am Ende der Runde ist heute von hinten ein Labrador angekommen. Ich hab ihn schon vorher gesehen, hab Frodo direkt angeleint und bin ein Stück weg. Der Rüde der Freundin ist ein super Abfangjäger, also hatte ich keine Sorge, dass der Hund zu uns laufen würde.
    Und Frodo ist total hysterisch geworden. Ich war am Ende sicher 30m weg und er hat trotzdem noch an meinem Bein hochstehend gezittert. Scheinbar sah dass auch für den anderen HH nicht gut aus, denn der hat mich als er schon am Gehen war noch gefragt, ob mit ihm eh alles okay ist (btw finde ich unglaublich nett von dem HH!) :verzweifelt:
    Wieso ist er so panisch, obwohl ihm nie irgendwas Schlimmes passiert ist? Warum kann er nicht einfach mal entspannen? Einfach hinlegen und chillen? :(


    Ich bin echt kurz davor ihn zu einem Verhaltenstierarzt zu schleppen, der ihn auf Herz und Nieren und weiß Gott was alles testet.
    Wenn wir so weiter machen, fällt mir der irgendwann vor Stress einfach um :(

  • Also im Lokal ruhig liegenbleiben ist doch schon mal super!


    "Einfach hinlegen und chillen" - meinst Du das im Haus, oder draußen oder beides?


    Das "Einfach so hinlegen" ist eine der härtesten Aufgaben für so aufgeregte Hunde... -_- Ich spreche da aus eigener Erfahrung.
    Zoey ist zwar anders unruhig - aber bie uns ist es schon eine Leistung, wenn sie im Lokal irgendwann mal liegt. ...


    Schilddrüse etc. wurde bei ihm schon mal untersucht(?)(der Klassiker der Fragen)

  • @Hummel
    Bisher nur Dinge in Richtung Umorientierung, Alternativverhalten, Leckerlisuche zum Runterfahren (das hilft bei ihm sehr gut, wenn er sich noch nicht zu sehr weggeschossen hat), Schutz geben/Ruhe einfordern (also abschirmen/schauen lassen, kurze Leine, irgendwo hinsetzen und warten bis er runterkommt). Also Dinge, die halt in den Situationen dann zwar helfen, aber keinen Durchbruch auf Dauer bringen.


    Alles, was von mir selbst viel Ruhe und Entspanntheit verlangt, kann ich nicht wirklich trainieren, habe ich das Gefühl. Er kennt also keine konditionierten Entspannungssignale und auch keinen ruhigen, wohl überlegten Abbruch, der ihn runter fährt.
    Ich bin zwar nicht mehr so nervös und hektisch wie ich es früher bei Finyas Einzug war (nicht mal ansatzweise!), aber für Frodo scheinbar immer noch viel zu nervös.
    Um das in Zahlen zu sagen: Wenn ich auf einer Skala von 1-10 von der Aufregung (egal ob positiv oder negativ) bei 1 liege, ist das für Frodo schon zu viel um sich komplett zu entspannen und er ist in Habachtstellung. Wenn ich bei 5 bin (Freude auf Freunde treffen, Hundeschule oder so), zittert der Hund schon am ganzen Körper und wenn ich bei 10 bin (vor Prüfungen zB) ist der Hund ein Wrack und ich geh erst gar nicht wirklich mit ihm raus, weil ich weiß, dass er alles ankläffen würde :verzweifelt:
    Ich glaube, der findet mich nur wirklich entspannt, wenn ich schlafe, sprich meine Aufregung bei 0 liegt :ka:
    Er ist einfach viel zu sehr auf mich fixiert, spiegelt mich ununterbrochen und verdreifacht das Ganze dann und das macht mich wiederum nervös, woraufhin er noch nervöser wird und... :ugly:


    In den letzten Wochen haben wir es zumindest geschafft, dass er nicht mehr so extrem klettet und auch mal eine Stunde alleine bleiben kann. Das hat er nachdem die Ruhezone mal aufgebaut war (er findet es im Übrigen immer noch blöd, wenn er dort hin soll), recht schnell kapiert, aber mir ist klar, dass er dabei noch nicht 100% entspannt ist. Das wird noch etwas Zeit brauchen. Trotzdem ist es angenehm ohne schlechtes Gewissen mit Finya allein rausgehen zu können.



    @Mejin
    Das meine ich so ganz allgemein :D
    Einfach mal hinlegen, abwarten und Tee trinken, nicht ständig in den Startlöchern stehen, weil ja irgendwann etwas passieren könnte. Ich finds nicht normal, dass ich ihn zum Beispiel immer noch in sein Bett schicken muss, wenn ich putzend durch die Wohnung laufe :ka:


    Im Lokal liegen und chillen, war für Frodo nie ein Problem. Das hat er von Welpe an recht gut hinbekommen, aber manchmal hat er so Phasen, wo ich ihm einfach ansehe, dass er zwar liegt, aber nicht entspannt, sondern ständig auf Empfang ist.


    Ja, die wurde letztens untersucht, aber die haben etwas Mist gebaut und, trotz meines Bestehens auf alle Werte, nur 3 Werte getestet :muede:
    Das Blutbild ist aber sowieso etwas aus dem Lot. Das muss noch abgeklärt werden, aber da kam dann sein heftiger Durchfall dazwischen.
    Morgen steht deshalb nochmal ein TA Besuch an und wenn die mir da wieder nicht weiter helfen können und das runterspielen, gehe ich nächste Woche endgültig zu einem anderen.

  • Ok... na dann würde ich erstmal gesundheitlich nochmal diese Sachen abklären lassen.


    Zoey versucht beim Aufräumen mittlerweile eher unsichtbar zu werden, da sie weiß, dass sie evtl. in die Badewanne nach dem Aufräumen muss. X-))(Milben... usw... )
    Außerdem ist da noch der Respekt vor dem Staubsauger(Wischsauger).


    Da muss ich sagen, Zoey ist zu Hause ja echt ein Schlafhund und sehr gemütlich. Zum Glück.


    Das mit den Phasen würde mich auch interessieren.

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