Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Brauche mal Input:


    Balou ist ja in fremden bzw. allen Gegenden, die nicht unsere Standardrouten sind, extrem aufgeregt. Kofferraum geht auf und das Stresshecheln ist bereits da.
    Ich versuche, daran zu arbeiten, aber Früchte trägt unser Training nicht so richtig. Ich nehme ihn zum einen gerne für Erledigungen mit, weil für ihn dann nichts passiert - er bleibt ja im Auto. Da hoffe ich, die Erwartungshaltung zu senken. Aber der Hund ist ja nicht doof.


    Und wenn wir wo anders hinfahren, nehmen wir uns viel Zeit. Er kommt erst aus dem Auto, wenn er ruhig ist. Und dann laufen wir langsam auf und ab (leinenführig ist er da leider nicht, weshalb ich viel helfen muss) und ich belohne jede Orientierung zu mir und auch, wenn er schnüffelt etc., weil er sich dann mit seiner Umwelt auseinander setzt, anstatt nur hilflos nicht zu wissen, wohin mit sich. Er läuft dann vor lauter Stress entweder in die Leine, korrigiert sich, läuft in die Leine usw. oder läuft beim Korrigieren sogar seinen Halbkreis an gespannter Leine wie ein Pony - das ist der schlimmste Zustand. Da rennt er kopflos auch auf die Straße etc. Futter nimmt er natürlich auch nicht.
    Genau so verhält er sich auch, wenn wir ein Hundedate haben.
    Sobald er sich entspannt, darf er ohne Leine laufen und im Freilauf trabt er sich den Stress weg. Muss er an manchen stellen wieder an die Leine, ist die Leinenführigkeit wieder Thema.


    Joah. Vielleicht fällt euch ja noch was ein. Ich habe auch über Monate neue Orte aufgesucht und es passierte nix, außer aussteigen, pipi machen und auf einer Bank sitzen. Es änderte leider nichts.


    Wie sieht es bei euch aus, wenn ihr Hundedates mit euren Hibbels habt? Oder wenn ihr so an neue bzw. selten besuchte Orte fahrt?


    Ich kenne so ein Verhalten von keinem anderen Hund und habe mich fast damit abgefunden, dass Balou einfach so bleiben wird.

  • Whiskey ist genau so. Nur, dass er im Freilauf kopflos anfängt zu rennen :roll: Das mindert den Stress nicht wirklich.


    Irgendwo hinsetzen fährt ihn draußen nie runter. Auch nicht an bekannten Orten.
    Einzig bei Märkten, wo wir ja das ganze Wochenende an einem Ort draußen sind, kann er sich irgenwann entspannen. Das aber auch nur, wenn ich neben ihm sitze/liege und nichts tue.


    Ich kann dir also leider nicht helfen, sondern dir nur sagen, dass ihr damit nicht alleine seid. :dead:

  • ich find alles was du machst klingt gut und ne bessere Idee hab ich nicht.


    Hab das Problem mit Mo auch und besser wird es nicht wirklich. Hab mich fast damit abgefunden, dass er einfach so ist...
    Freilauf geht bei uns in solchen Situationen auch gar nicht. Mo fährt sich dann nur noch mehr hoch durch gerenne |)
    Das es bei Balou hilft ist doch richtig gut!
    Ich würd einfach sagen weiter machen und nicht die Geduld verlieren...

  • Ach Mensch. Ich hatte gehofft, dass das jemand hinbekommen hat.
    Wie ist das denn bei euch bei Hundeverabredungen? Ist das auch so ein Theater?
    Wir sind ja 1-2 mal pro Woche mit Balous Hundefreundinnen unterwegs und ansonsten hat er keinen Kontakt, weil er sonst keine Hunde mag. Wenn wir fremden Hunden ausweichen, wird es auch tatsächlich besser und er steigert sich nicht so in die Witterung hinein wie noch vor einem Jahr.
    Also da kann er tatsächlich Kommandos ausführen und Blickkontakt suchen und Futter nehmen :applaus:
    Aber wenn wir verabredet sind, geht nix. Da laufen wir dann so lange angeleint und ohne Kontakt, bis er anfängt zu schnüffeln, seine Geschäfte erledigt und er relativ entspannt neben der Hundefreundin läuft. Das dauert meistens mindestens 10 Minuten, oft auch länger.
    Gestern lief er sogar ohne Leine ein paar Meter im Fuß, bevor ich ihn freigegeben habe :respekt: Also kleine Sequenzen kann er dann irgendwann schon richtig toll.
    Beim Traben im Freilauf haben wir echt Glück. Er rennt nur die ersten Meter mit seinen Hundefreundinnen und spielt da vielleicht auch mal ein bisschen. Danach können wir lange zusammen gehen und er läuft vorne weg, so wie wenn wir alleine spazieren. Da steigert er sich zum Glück in nichts rein, da ist dann alles gut für ihn.
    (Mit Fremdhunden wäre das auch so. Hätte er Kontakt, wäre es bis zum Kontakt extrem stressig, dann würde er - auf welche Art und weise auch immer - Kontakt aufnehmen und dann locker mit mir weiter gehen. Das wäre auch so, wenn er sich geprügelt hätte etc. Kenne ich ja noch aus der Zeit, als er Kontakt haben durfte. Sobald er einmal bei einem Hund war, ist dieser völlig egal.
    Genauso wenn wir nur vorbeigehen: bis wir auf einer Höhe sind, ist nur dieser Hund wichtig. Wir machen also unser Training. Kaum ist der Hund vorbei, kann ich Lou lauthals lobend in den Freilauf schicken und er würde niemals umdrehen und zu dem Hund laufen :ka:

  • Hm, wie lange dauert das so, bis er ruhig ist? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich ab einem bestimmten Stresslevel Ruhe verlange, dass eher nach hinten los geht und selbst wenn er es schafft, sich kurz zusammenzunehmen, der Druck sich dann irgendwann wieder entladen muss.... Kofferraum ist hier ganz schlimm bei der Steigerung der Erregungslage, weshalb ich Mozart da immer schnellstmöglich raus hole, damit er sich akklimatisieren kann.


    Wie wäre denn Fahhradfahren bei euch zu fremden Orten, wenn Balou gerne trabt?


    Zu Hundedates: Die gibt es hier nur selten, weil andere Hunde ja der größte Stressauslöser für Mozart sind. Ich habe eine Handvoll, mit denen es gut funktionier, allen anderen gehe ich aus dem Weg. Bei Begegnungen mit fremden Hunden ohne Leine erwarte ich aber auch nichts von Mozart, der wird kurz genommen und wir marschieren vorbei. Eskaliert dann halt manchmal :barbar:

  • Er läuft dann vor lauter Stress entweder in die Leine, korrigiert sich, läuft in die Leine usw. oder läuft beim Korrigieren sogar seinen Halbkreis an gespannter Leine wie ein Pony - das ist der schlimmste Zustand. Da rennt er kopflos auch auf die Straße etc. Futter nimmt er natürlich auch nicht.

    Ich persönlich gebe einem aufgeregten Hund nur sehr wenig Leine, damit er sich in seine Aufregung nicht reinsteigern kann. Je kürzer die Leine, desto ruhiger der Hund.
    Ich würde ihn an sehr kurzer Leine (max. 30-50cm) direkt neben mir führen. So hat er nicht den Stress sich dauernd an der langen Leine korrigieren zu müssen und er kann keine Halbkreise laufen. Das alles macht ihn m.E. noch hibbeliger.

  • Ich hab das Problem sehr ähnlich gelagert mit dem Auto..


    es fing bereits an seit er etwa 3 Monate alt is (jetzt 6 1/2 Monate)t: Ganze Fahrt ist Ruhe, er liegt, döst oder guckt sich die Gegend an, aber sobald das Auto anhält und der Motor ausgeht ODER das Gurtschloß geht fängt das Gefiepe, Stresshecheln an. Geht die Tür auf kommentiert er das ausnahmslos mit quietschigem Gebelle.


    Meine bisherigen Versuche:
    - aussitzen bis er sich beruhigt; nix gebracht, er fängt einfach von vorne an sobald minimalste Regung ins aufbrechen geht.
    - Leckerli nach hinten geschmissen wenn er ruhig ist; ebenso nix gebracht
    - einfrieren sobald er anfängt und erst weitermachen wenn er ruhig ist; ebenso nix gebracht


    Die Intensität richtet sich bei ihm ganz klar nach der Umgebung. Wenn ich kurz in den Supermarkt gehe oder an der Tankstelle aussteige, dann kommt nur kurzes hecheln und kurzes Gebell wenn ich aussteige, sonst ist aber Ruhe. Bin ich bei bekannten Strecken zum laufen kriegt er sich auch nach 1 1/2 Stunden nicht ein (mehrfache Versuche auch inkl. aussteigen/einsteigen/anhalten/weiterfahren etc.).
    Er macht das im Auto auch zu Hause, bei der Arbeit, nur auch da eben eine andere Intensität.


    Als letzte Option baue ich heute eine Box ein (er fährt mit Gitter im Kofferraum; Box steht dann auf der Rückbank, da Kofferraum nicht geht) damit er nicht mehr so mitbekommt wo wir angehalten sind..
    Mal gucken ob das hilft.


    Wenn nicht, gebe ich mich geschlagen und sehe einfach zu so schnell wie möglich aus dem Auto zu kommen.


    Glücklicherweise ist seine Erregungslage sobald er draussen ist entspannter und er ist dann wieder voll ansprechbar, aber er ist noch jung und das könnte sich auch noch ändern.


    Auch sonst ist er nicht so der mega Hibbel, klar er kann schon, aber er bleibt ansprechbar und sobald die Leine dran ist, kommt er auch recht gut runter. Für ihn hat die Leine etwas meditatives :ugly:


    Falls da noch wer einen ultimativen Tip hat - immer her damit :)

  • Was mir gerade eingefallen ist:
    Autofahren war für Whiskey immer eine große Stressquelle, weil es immer hieß, dass wir irgendwo hinfahren, wo es dann Action gibt. Entweder raus und Freilauf, raus und mit anderen Hunden treffen, oder raus und Familientreffen oder ähnliches.


    Wir waren jetzt dreimal beim Mantrailing, da lief es dann so ab, dass wir ankamen und erstmal gar nichts passiert ist. Whiskey blieb erstmal eine halbe bis dreiviertel Stunde im Auto, ich war teilweise gar nicht am Auto, sondern als Versteckperson unterwegs.
    Dann ging es raus, zwei kurze Trails und wieder ins Auto.
    Das erstmal nichts passiert hat er sich wohl gemerkt. Beim ersten Mal hat er gebellt, gefiept, war extrem gestresst.
    Am Donnerstag beim dritten Mal konnte er sich sogar beim Warten hinlegen. Zwar nur kurz, aber immerhin. =)

  • Hm, wie lange dauert das so, bis er ruhig ist? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich ab einem bestimmten Stresslevel Ruhe verlange, dass eher nach hinten los geht und selbst wenn er es schafft, sich kurz zusammenzunehmen, der Druck sich dann irgendwann wieder entladen muss.... Kofferraum ist hier ganz schlimm bei der Steigerung der Erregungslage, weshalb ich Mozart da immer schnellstmöglich raus hole, damit er sich akklimatisieren kann.
    Wie wäre denn Fahhradfahren bei euch zu fremden Orten, wenn Balou gerne trabt?


    Zu Hundedates: Die gibt es hier nur selten, weil andere Hunde ja der größte Stressauslöser für Mozart sind. Ich habe eine Handvoll, mit denen es gut funktionier, allen anderen gehe ich aus dem Weg. Bei Begegnungen mit fremden Hunden ohne Leine erwarte ich aber auch nichts von Mozart, der wird kurz genommen und wir marschieren vorbei. Eskaliert dann halt manchmal :barbar:

    Das dauert maximal fünf Minuten. Danach wird draußen weiter akklimatisiert.


    Fahrradfahren geht leider nicht. Zum einen weil wir nur an fremde Orte fahren, wenn wir dort etwas Aufregendes machen (Dummytraining oder Hundetreffen) und er dann nicht vorher schon zwei Stunden am Rad gelaufen sein kann. Sonst würde ich ja zu Fuß gehen.
    Zum anderen weil er mich wohl töten würde. Egal mit was für einer Methode - das werde ich niemals ausprobieren.
    Im Freilauf trifft er keine Hunde, weil er nur zu seinen verabredeten Hundefreundinnen Kontakt hat. Und da starten wir nie im Freilauf. Allen anderen Hunden weichen wir aus.

    Ich persönlich gebe einem aufgeregten Hund nur sehr wenig Leine, damit er sich in seine Aufregung nicht reinsteigern kann. Je kürzer die Leine, desto ruhiger der Hund.Ich würde ihn an sehr kurzer Leine (max. 30-50cm) direkt neben mir führen. So hat er nicht den Stress sich dauernd an der langen Leine korrigieren zu müssen und er kann keine Halbkreise laufen. Das alles macht ihn m.E. noch hibbeliger.

    Mache ich auch. Die Leine ist auf 1 m eingestellt und diese nehme ich dann noch kürzer. Aber auch dann korrigiert er sich dauernd selber, weil er mit seinen über 30 kg natürlich nie nie nie auf Zug laufen darf. Sonst generalisiert er das sofort wieder und läuft mir immer in die Leine (ist gerade auch wieder schlimmer geworden auf unseren Standardrunden). Und auch an dieser kurzen Leine hibbelt er :/
    An der mega kurzen Leine hat er mir auch gestern beim Hibbeln mein Bein verbrannt und eine Blase am Finger verursacht.

  • Von mir auch ein "Du bist nicht allein".
    Emil kann sich so dermaßen in alles reinsteigern, dass ich bestimmte Dinge eben einfach nicht mehr mache. Wir haben kein Sheltietreffen mehr, denn Emil ist da völlig ausgeflippt und nur noch brüllend durch die Gegend gerannt, da war auch nix mit Stressabbau durch Bewegung. Das funktioniert bei Emil allerdings am Rad, oder beim Joggen an der Leine. Gleichmäßiges Traben eben. Longieren bringt ihn auch runter, geht natürlich auch nicht überall.
    In "seinem" Auslaufgebiet können wir mit seinen Freundinnen zusammen auch Gassi gehen, das klappt gut. In fremden Umgebungen nicht. Ist er alleine im Auto wird nicht mehr gebellt, oder aus dem Auto geschossen, er sitzt hinter dem Auto ab - Keks - ich sage dann "Arm", nehme ihn hoch, setze ihn rein. Er legt sich sofort hin - Keks - ich drücke den Knopf, der die Klappe schließt, sage "Tür zu" und werfe kurz vor dem Einschnappen noch nen Keks rein. Und gleich, wenn ich eingestiegen bin fliegt auch noch nen Keks in den Kofferraum. Beim Aussteigen das ganze rückwärts. Das ist regelrecht ritualisiert und hilft ihm sich nicht auf zu regen. Tut er dann auch nicht. Egal, wo wir ankommen. Erst wenn wir uns vom Auto abwenden geht der Irrsinn los. Dafür habe ich noch keine Lösung. Sind alle drei Hunde im Auto funktioniert das Ritual nicht so wirklich und das stresst ihn dann auch wieder. Ist aber noch ok.

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