Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Ich sage es mal so, und sorry....aber durch Leckerli streuen schraubt man den Hund auch hoch, je nachdem was und wie man mit ihm gearbeitet hat. Wenn eben nur über bzw mit Futter gearbeitet wird/wurde, kann man sich schon auch mal nen erwartungsvollen Hibbler basteln.
    Ich weiss ja nicht wie bereits mit dem Hund gearbeitet wurde etc, aber es klingt mir so danach :???:

  • @Millemaus


    Das genervte Augenrollen motiviert mich wenig, muss ich sagen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass Du wirklich an den Trainingswegen interessiert bist. Für mich klingen alle Antworten auf die Vorschläge, die kamen (auch von anderen) nach "Geht nicht, weil ..." und ich befürchte, dass ich den selben Satz ernten werde, mache ich mir die Mühe es hier aufzuschreiben.

  • @Millemaus
    Das liest sich für mich als wenn dein Hund das Kommando "such" noch gar nicht kapieren konnte weil du das zu schwierig und nicht kleinschrittig genug aufgebaut hast.
    Ich habe Sina "such" so beigebracht:


    Im Wohnzimmer habe ich ihr einfach ein Leckerlie hingeworfen und als sie darauf zuging habe ich "such" gesagt und das mehrmals wiederholt. Dann das Ganze nach draußen im Garten ins Gras verlagert. Das Leckerie habe ich aber anfangs nur 50cm neben sie geworfen.
    Dann habe ich drinnen die Schwierigkeit erhöht und sie musste sitzenbleiben während ich das Leckerlie geworfen habe und erst auf "such" durfte sie es nehmen.
    Das habe ich dann wieder draußen gemacht sowohl im Garten als auch unterwegs.
    Nächste Stufe war dann immer mit vorherigem Sitz und anschließendem "such" 2 Leckerlies im Abstand von je 30cm un bei jedem Leckerlie habe ich mit dem Finger hingedeutet und "such" gesagt. Wenn man das langsam genug aufbaut (da kommt es auf den Hund an wie schnell man vorgehen kann) versteht der Hund relativ schnell, dass er seine Nase einsetzen muss.
    Das lernen Welpen schon sehr schnell weil sie ja was ganz Natürliches machen dürfen, nämlich ihre Nase einsetzen.

  • und ich befürchte, dass ich den selben Satz ernten werde, mache ich mir (Einfügung von Kasuar anhand des Tenors des Gesamtposts: nicht) die Mühe es hier aufzuschreiben

    Mist!
    Es hätte mich nämlich interessiert. Allerdings aus keinem akuten Bedarf heraus. Aber wie schon einmal geschrieben, ich hätte schon gerne einen flying-paws-Tainingsguide, für den ich auch gerne zahlen würde ... heute schreibt & veröffentlich doch jeder Vollhonk ein eBook*, wäre doch nett, wenn mehr Nicht-Vollhonks dabei wären!


    * Ich habe auf Amazon eins gefunden, in dem eine Anleitung versprochen wurde, wie man einen Beagle ohne Leine laufen kassen kann. Da hatte ich gerade so eine Art kostenloses eBook-Abo und ... durfte entdecken, dass die tolle Lösung einfach Gewalt heißt. Mir ist beim Lesen richtig schlecht geworden, auch was dei Anleitung für den alltäglichen Umgang mit dem Hund anging. Das war für mich ein eBook von einem Vollhonk.


    Aber was ich mich frage ist, muss denn ein Hund unbedingt lernen, seine Nase einzusetzen?
    Eine ruhige, konzentrierte Auslastung ist doch sicherlich auch ohne Nasenarbeit möglich. Zumindest war das mein Eindruck, als ich bei unserer Hundeschule mal unverhofft eine Stunde alleine mit der Trainerin hatte und Elvis und ich letztlich nur ein paar Mal an der Leine eine am Boden liegende Leiter und ein kleines, durch auf dem Boden liegende Stangen gebautes Labyrinth bewältigt habe (ich wette, diese Arbeit hat auch einen Namen, sorry für meine Unkenntnis hier).
    Das lief extrem langsam und achtsam ab, hat uns beiden aber voll Spaß gemacht, überraschenderweise. Darum könnte ich mir auch sowas vorstellen, vielleicht auch für Whiskey.

  • Aber was ich mich frage ist, muss denn ein Hund unbedingt lernen, seine Nase einzusetzen?

    Nein, natürlich nicht. Aber diese Sequenz des Jagdverhaltens hat schon viele Vorteile, wenn man sie für Beschäftigung nutzt, weil die Erregung in einem Bereich liegt, der dem Hund gut tut.


    Bei all dem Üben, dass der Hund Ruhe, Ruhe, Ruhe halten soll, muss man dem Hund - vor allem, wenn er "Arbeitsblut" mitbringt - auch ein Fenster bieten, in dem er mal richtig "schuften" kann und muss. Das brauchen diese Hunde eben auch!


    Ein Beispiel aus meiner eigenen Hundehaltung: Meine erste Border Collie-Hündin kam mit etwa einem halben Jahr aus dem Tierheim zu mir. Ausgesetzt, Angsthase, nichts kennengelernt und ich damals trainingstechnisch noch etwas doof. Anstatt den Hund vernünftig an die Umwelt zu gewöhnen, tappte ich volle Breitseite in die Beschäftigungsfalle. Erst einige Jahre später kam ich drauf, wie blöd das ist. Sie bekam Epilepsie - wie man so schön sagt, genetisch bedingt. Heißt im Klartext: Man konnte nichts körperlich Messbares finden, das die Krämpfe verursachte.


    Ich fuddelte mir mit der Zeit heraus, dass ein gewisses Maß an Alltagsstress, der sich entsprechend potenzieren musste, zu den Anfällen führte. Okay, erst Mal nicht weiter verwunderlich. Doch ganz schräg fand ich, dass ich diesen Stress mit wirklich kniffliger und sehr anstrengender Arbeit an den Schafen abbauen konnte! Obwohl sie dort eben auch Stress hatte, wurde dieser vom Körper offensichtlich völlig anders verarbeitet, solange wir in einem bestimmten Maß blieben. Aber das Maß war erstaunlich hoch!


    Und ich beobachte diesen Effekt immer wieder bei vielen Hunden. Der Stress, den sie bei einer solchen Arbeit oder Beschäftigung haben, ist etwas völlig anderes! Aber nur dann, wenn sie wirklich viel Grips einsetzen müssen. Wenn das noch mit körperlicher Schufterei einhergeht, dann hilft es meistens. Aber, und das war die Kritik weiter oben, wenn zu wenig Grips notwendig ist, dann funktioniert der Effekt irgendwie nicht.


    Und ich habe auch den Eindruck, dass viele solcher Hunde das brauchen. In Maßen, nicht in Massen, aber regelmäßig!


    Das sind Beobachtungen, die ich in den fünfzehn Jahren, die ich in dem Bereich arbeite, immer wieder gemacht habe. Darunter sind zum Teil auch schwer deprivierte Hunde gewesen.


    Eine ruhige, konzentrierte Auslastung ist doch sicherlich auch ohne Nasenarbeit möglich. Zumindest war das mein Eindruck, als ich bei unserer Hundeschule mal unverhofft eine Stunde alleine mit der Trainerin hatte und Elvis und ich letztlich nur ein paar Mal an der Leine eine am Boden liegende Leiter und ein kleines, durch auf dem Boden liegende Stangen gebautes Labyrinth bewältigt habe (ich wette, diese Arbeit hat auch einen Namen, sorry für meine Unkenntnis hier).
    Das lief extrem langsam und achtsam ab, hat uns beiden aber voll Spaß gemacht, überraschenderweise. Darum könnte ich mir auch sowas vorstellen, vielleicht auch für Whiskey.

    Ja, das ist auch toll für solche Hunde. Da kann man sich Zuhause auch was basteln. Da muss der Hund körperlich bei sich sein - das ist anstrengend!

    Es hätte mich nämlich interessiert. Allerdings aus keinem akuten Bedarf heraus. Aber wie schon einmal geschrieben, ich hätte schon gerne einen flying-paws-Tainingsguide, für den ich auch gerne zahlen würde ... heute schreibt & veröffentlich doch jeder Vollhonk ein eBook*, wäre doch nett, wenn mehr Nicht-Vollhonks dabei wären!

    Schreiben kann man viel. Aber damit verdient man kein Geld (mehr), weil der Markt so überschwemmt ist. Ich schreibe grad an einem Buch für einen anderen Bereich. Das mache ich, weil es dazu nix wirklich auf dem deutschen Markt gibt und mir das total am Herzen liegt. Verdienen kann man damit nix ...Leider.

  • @flying-paws was du über den „Stress“ bei der Arbeit schreibst finde ich enorm spannend, da ich das bei vielen Hunde die ich im Mantrailing Training habe, die letzten Jahre genau so beobachten kann. Wenn die Intensität und das Verhältnis von körperlicher und kopfmässiger Arbeit stimmt, kommen immer sehr ähnliche Rückmeldungen der Besitzer, gerade von solchen mit jagdlich sehr motivierten oder mit sehr hibbeligen Hunden. Die Tiere werden ruhiger, lenkbarer und sehr zufrieden im Alltag. Die Herausforderung ist, für jeden Hund immer wieder neu das passende Mass zu eruieren.

  • Doch ganz schräg fand ich, dass ich diesen Stress mit wirklich kniffliger und sehr anstrengender Arbeit an den Schafen abbauen konnte!

    Und ich beobachte diesen Effekt immer wieder bei vielen Hunden. Der Stress, den sie bei einer solchen Arbeit oder Beschäftigung haben, ist etwas völlig anderes! Aber nur dann, wenn sie wirklich viel Grips einsetzen müssen. Wenn das noch mit körperlicher Schufterei einhergeht, dann hilft es meistens. Aber, und das war die Kritik weiter oben, wenn zu wenig Grips notwendig ist, dann funktioniert der Effekt irgendwie nicht.

    Das finde ich superspannend und habe das in dieser Klarheit auch noch nicht gelesen. Abgesehen von deinen Beobachtungen macht es ja sogar übertragen auf die eigenen menschlichen Erfahrungen Sinn. Ich muss dabei einerseits an (anspruchsvolle) Hobbies denken, an den vielbeschworenen Flow und aber auch an das gute Gefühl, das ich habe, wenn ich mit einem Job auch nur für eine Stunde voll konzentriert widmen konnte und am Ende weiß, ich habe gerade richtig gute Arbeit geleistet.
    Das war gerade sehr inspirierend für mich (und damit indirekt hoffentlich auch für Elvis). Danke!

    Da kann man sich Zuhause auch was basteln. Da muss der Hund körperlich bei sich sein - das ist anstrengend!

    Es war auch für mich anstrengend damals, aber in gut - wir waren einfach beide konzentriert, auf unsere kleinen Aufgaben, die auch von mir körperlich was gefordert haben – langsam gehen, sich auf den einzelnen Schritt konzentrieren, an den nächsten Schritt denken .. das war auch für mich Achtsamkeitstraining pur. Besonders schön war, dass Elvis und ich uns zugleich aufeinander konzentrieren mussten und das hat einfach Spaß gemacht, so ganz intensiv etwas zusammen zu machen.
    ... jau, hier werden wohl bald mal wieder einige Besenstiele im Wohnzimmer rumliegen.

    Schreiben kann man viel. Aber damit verdient man kein Geld (mehr), weil der Markt so überschwemmt ist. Ich schreibe grad an einem Buch für einen anderen Bereich. Das mache ich, weil es dazu nix wirklich auf dem deutschen Markt gibt und mir das total am Herzen liegt. Verdienen kann man damit nix ...Leider.

    Also, das Geld würde ich dir natürlich wünschen, das versteht sich. Mein Gedanke war aber ehrlich gesagt egoistischer: ich weiß, du bist Hundetrainerin, d. h. du verdienst dein Geld u. a. mit den Methoden und dem Vorgehen, dass du dir angeeignet und verfeinert hast.


    Logisch, dass man als Nichthundetrainer in einem Hundeforum zusieht, möglichst viel von diesem Wissen abzugreifen. Da ich selbständig arbeite, komme ich da aber in eine Art Gewissenskonflikt. In meinem Bereich gibt es kein vergleichbares Methoden- oder Vorgehenswissen, aber ich arbeite prinzipiell nicht umsonst und bin auch allergisch dagegen, wenn andere das tun sollen.
    Ich finde, du bist extrem großzügig damit, dein Wissen und deine Erfahrungen hier zu teilen. Aufgrund der Natur eines Forums passiert das aber zwangsläufig etwas bruchstückhaft.
    In meiner süßen, süßen Traumwelt gäbe es deshalb von dir ein kostenpflichtiges eBook oder ein PDF, wo ich vermutlich einige Details besser verstehen würde und auch, wie dein Vorgehen ineinandergreift. Man zahlt dann für den Luxus, alles gesammelt zu finden und außerdem kann man seine Wertschätzung auf ganz konventionelle Weise durch das gute alte Geld ausdrücken. Nicht nur so wie jetzt mit einem allgemeinen und herzlichen Dankeschön ;)


    Da das hier gerade total schleimig klingt: das gilt auch für andere Trainer, die hier sind. Viele sehr erfahrene Hundehalter teilen ihr Wissen ja auch sehr ausfühlich und extrem hilfreich hier, da habe ich nur kein schlechtes Gefühl bei, weil ich mir sicher bin, dass sie ihr Geld in anderen Bereichen verdienen, also sozusagen gerade keine Betriebsgeheimniss verraten. Dass hier niemand wegen des DFs pleite geht, weiß ich, aber wie gesagt, es hat für mich etwas mit Wertschätzung zu tun, im wahrsten Sinen des Wortes.

  • Vielen lieben Dank. :smile:

    Ich finde, du bist extrem großzügig damit, dein Wissen und deine Erfahrungen hier zu teilen. Aufgrund der Natur eines Forums passiert das aber zwangsläufig etwas bruchstückhaft.

    Das stimmt. Wenn man alles zusammensuchen würde, dann könnte man vermutlich das gewünschte Buch draus machen. Aber das liegt - wie Du schon sagst - wild verteilt im Forum herum.


    Ich freue mich übrigens immer sehr, wenn irgendwann das Feedback kommt, dass meine oder auch die Ratschläge anderer erfolgreich sind und es vorwärts geht.


    Trotzdem muss ich natürlich am Ende des Monats meine Rechnungen zahlen ... wie Du ja auch.

    Da das hier gerade total schleimig klingt: das gilt auch für andere Trainer, die hier sind. Viele sehr erfahrene Hundehalter teilen ihr Wissen ja auch sehr ausfühlich und extrem hilfreich hier

    Das nutze ich ja auch. :D Letztendlich bediene ich mich als Trainer auch sehr häufig der Ideen anderer. So funktioniert das eben.

  • @flying-paws was du über den „Stress“ bei der Arbeit schreibst finde ich enorm spannend, da ich das bei vielen Hunde die ich im Mantrailing Training habe, die letzten Jahre genau so beobachten kann. Wenn die Intensität und das Verhältnis von körperlicher und kopfmässiger Arbeit stimmt, kommen immer sehr ähnliche Rückmeldungen der Besitzer, gerade von solchen mit jagdlich sehr motivierten oder mit sehr hibbeligen Hunden. Die Tiere werden ruhiger, lenkbarer und sehr zufrieden im Alltag. Die Herausforderung ist, für jeden Hund immer wieder neu das passende Mass zu eruieren.

    Ja, das habe ich bei Emil auch beobachtet. Ich musste für ihn erst einige Zeit das richtige suchen und auch eben das Maß finden.
    Agi...ging nicht. Hund machte sehr ruhig und konzentriert Übungen an den Geräten, kam Tempo dazu wars gelaufen und er flog schreiend über den Platz.
    Das gilt für alles, was Action und Tempo beinhaltet, leider auch Gruppengassis mit anderen Shelties.
    Was liegt ihm und hilft ihm sich zu erden? Tricksen mit mir. Deshalb habe ich mit Dogdance angefangen und das läuft sehr gut. Allerdings auch wieder alles im richtigen Maß.


    Unser Maß ist: Morgens ruhig am Fahrrad traben zum Wald (vllt 8 Min), im Wald mal schnuffeln, mal spielen, keinesfalls irgendwas arbeiten, das pusht ihn. Auslaufgebiet mit anderen Hunden ist Arbeit genug.
    Nachmittags tricksen für vllt 10 Min, auch mal ZOS oder Longieren, aber nicht jeden Tag und nicht zu lange.
    Einmal die Woche Huschu mit Dogdance.
    Mit dem Pensum ist alles super.
    Es darf nicht zu viel werden, aber eben auch nicht zu wenig.
    War eine Woche nicht da, in der Zeit gab es wenig Gassi und garkeine Arbeit. Dann war nach meiner Rückkehr zwei Tage später Huschu und er war mega aufgeregt und unkonzentriert wie lange nicht mehr. Endete in fahrigen Ausführungen und mit viel Gebell. Eben auch falsch gelaufen.


    Tja, mit Emil muss ich da noch viel lernen über das richtige Maß. Hatte tatsächlich noch nie vorher einen so anspruchsvollen Hund.
    Mein Erster war sehr einfach gestrickt und alles was man gemacht hat war toll und wenn man nichts gemacht hat, dann hat er gepennt. Sehr angenehm.
    Dann kam Chica, ein sehr schwieriger Hund, an Zusammenarbeit mit mir mäßig interessiert. Viel Will to eat, wenig will to please.
    Emil ist völlig anders. Er erweckt den Eindruck gerne immer und den ganzen Tag mit mir arbeiten zu wollen. Ist toll, aber das kann er ja gar nicht. Und ich nebenbei bemerkt auch nicht, man muss ja auch mal Geld verdienen :pfeif: .

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!