Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Ich hab es seid ein paar Wochen hier liegen, bin aber noch nicht dazu gekommen es richtig zu lesen.
    Lediglich durchgeschaut und einzelne kleine Passagen quer gelesen hab ich bis jetzt.
    Erscheint mir als wäre es ein gutes Buch, aber wirklich was dazu sagen kann ich nicht.


    Werde auch in nächster Zeit eher nicht dazu kommen. Muss für die Uni grad so viel Literatur lesen :lepra:

  • Ich muss mich mal freuen: Mein Freund ist letztens mit einem kleinen Terrier unterwegs gewesen. Ich war natürlich neugierig und hab ihn gefragt, wie es gelaufen ist. Da sagt der doch glatt: "Gut, aber ungewohnt. Der war so hibbelig!"
    Ich könnt immer noch heulen vor Freude über diese Aussage. Man selbst wird ja irgendwann betriebsblind und neigt dazu, vorwiegend das zu sehen, was (noch) nicht klappt. Aber sogar mir ist aufgefallen, dass es langsam wird mit Charly und dass er viel mehr in sich ruht. Aber diese Aussage, echt, ich bin grad total glücklich, hat der ganze Aufwand ja doch was gebracht! :hurra:
    Ich glaub, nach Charlys bewegtem Lebenslauf hat er einfach nur Ruhe, Routine und klare Regeln gebraucht. Und vor allem Zeit. Zwei Jahre hab ich ihn jetzt... Ich glaub, nun ist er erst richtig angekommen. Er ist immer noch stressempfindlich und man muss aufpassen, was man ihm zumutet. Aber sonst ist es super geworden mit ihm :applaus:
    Dank euch übrigens, vielen Dank!!!

  • @Billi Ernsthaft?? Schon zwei Jahre??
    Mir ists, als wäre es gestern gewesen, als Du Dich hier angemeldet hast und von dem kleinen Floh erzählt hast. Und wir alle auf Dich eingeredet haben, dass er Ruhe und Rituale braucht :lol:

  • Ja, krass oder?
    Ich hab aber auch länger gebraucht, um den Inhalt eurer Worte in Gänze zu verstehen und umzusetzen. Ich bin ja zum Hund gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Mit null Plan von gar nichts |)

  • Hallo, alle,


    ich freue mich sehr, dass es diesen Thread gibt. ich habe noch nicht alles gelesen, aber es tut gut zu erfahren, das es auch andere Hochspannungshunde gibt.


    Ich habe meine Vicky, eine Welsh-Corgi-Cardigan-Hündin, jetzt seit einem guten Jahr. Am 29.8.16 ist sie geboren, am 13.11.16 zog sie bei mir ein.


    "Ruhe finden" war fast von Anfang an ein großes Thema für uns. In der Welpen- und Junghundzeit war es schon schwierig, dazwischen gab es mal eine Phase, in der es etwas besser klappte, aber zurzeit ist es wieder schlimm. Mich nimmt das sehr mit, weil ich, wie der Hund, ziemlich sensibel bin, und es schränkt natürlich meinen Radius und meine Tagesgestaltung arg ein.


    Der Hund steht einfach sehr oft unter Strom. Sie ist aufgweckt, lernt schnell (lässt sich draußen allerdings auch leicht ablenken), reagiert zwar mitunter stark auf andere Hunde, aber sie ist freundlich dabei. Ihre Aufregung äußert sich in einem "nach vorne, nach vorne, nach vorne". D.h. sie hängt dann in der Leine. Der Auslöser kann ein anderer Hund sein oder Überlastung (z.B. wenn wir S-Bahn fahren mussten und es war voll). Es gibt aber auch Tage, da läuft sie mustergültig an anderen Hunden vorbei und legt sich im Berufsverkehr in der S-Bahn hin und pennt. Warum? Ich weiß es nicht.


    Ich schreibe jetzt ein Tagebuch und bin auf der Suche nach Auslösern. Bisher ohne wirkliches Ergebnis. Die Fütterung scheint eine Rolle zu spielen, ebenso die richtige Balance zwischen "zu viel gemacht" und "zu wenig" bzw. die Qualität der Auslastung. Es tut ihr schon gut, wenn ich mit ihr arbeite (z.Zt. v.a. Impulskontrolle und Leinenführigkeit und ein bisschen ZOS haben wir kürzlich angefangen).


    Wenn jeder Tag gleich verläuft, ist es ein wenig besser, aber das kann ja kein Mensch leisten. Ich versuche, die Reize die ich ihr zumute, gut auszutarieren, aber ich habe die perfekte Lösung noch nicht gefunden.


    Ich versuche die Problematik nun mit Futterumstellung (mehr KH, wenig Protein) und Training (eine klarere Führung, und feste Boxenzeiten - ich wollte das nie, aber der Hund braucht einfach manchmal Hilfe beim Runterkommen) anzugehen. Wenn sich gar keine Besserung zeigt, will ich im nächsten Jahr auch nochmal nach einer SDU fahnden. Im Moment hoffe ich, dass es ein Mix aus Veranlagung, Pubertät, nicht ganz passenden Futter und vielleicht einigen Erziehungsfehlern ist.


    Aber ich mach mir schon große Sorgen - auch, was das Zusammenleben angeht. In einem Haus mit großem Garten wäre das alles gar nicht so wild. Aber ich lebe in der Stadt in einer Etagenwohnung (ein Umzug aufs Land ist angepeilt, aber das kann noch 2, 3 Jahre dauern), das ist natürlich eine sehr anspruchsvolle Art der Hundehaltung. Ich arbeite freiberuflich. Eigentlich sollte der Hund mit ins externe Büro. Weil das alles so schwierig ist mit ihr, schmore ich schon seit einem Jahr im Home Office und schaffs selten zum Büro.


    So weit erstmal von uns.


    Trost, Ratschläge und Beistand werden grade gern genommen.


    Die Junghundzeit war hart, der Hund war viel krank, nun kommt wieder dieser Hibbel-Rückfall ... :( :


    LiGrü
    Sibylle

  • Oh je. Es wird besser werden. Halte durch passt nicht so wirklich, weil ein bisschen schauen wirst du vermutlich immer müssen.


    Dass sie manchmal gut s Bahn fährt und manchmal nicht ist ja klar. Je nachdem wie viel sie noch aushalten kann, Außenreize usw. Man lernt das besser zu lesen, bevor es eskaliert.


    Ich würde aufpassen, dass du das Verhalten nicht mit zu viel zusätzlicher Aktivität pushen. Eher an der Alltagstauglichkeit arbeiten.


    Bezüglich Fütterung sind meine Hunde mit vielen Kohlenhydrate deutlich aufgekratzter.
    Aber @Srinele hat sich mit Fütterung sehr beschäftigt und viel dazu geschrieben. Ich habe leider lange nichts von ihr gelesen, aber vielleicht schaust du mal in ihren Beiträgen hier nach.


    Ansonsten- du schaffst das. Jetzt ist natürlich auch wirklich eine harte Zeit. Es wird besser- versprochen.


    Was klappt denn am Büro nicht?

  • Ich arbeite mich grade durch den Thread, daher noch ein paar Anmerkungen/Fragen auch zu älteren Posts, hoffe, das ist ok.


    Ich bin die ganze Zeit am Nicken: "Ja, das kenn ich auch."

    Tierärztlich war alles io.
    Er bekam ein abbruchgeräusch bzw. Gegenstand mit dem er gehemmt wurde und endlich runter kam bzw. zuhören konnte, wenn sein Hirn rausflog.

    Hallo, Gammur,


    kannst du das mal etwas genauer erklären, wie du das aufgebaut hast mit dem Gegenstand?


    Ich nehme das Tryptophan auch selbst und meine Hündin bekam es eine Zeit lang unterstützend auf der Fährte. Hat sowohl bei ihr als auch bei mir gute Dienste getan ohne unerwünschte Folgen. Mittlerweile kenn ich etwa 10 Hubde und genau 4 Menschen die es nehmen. Bei 2 Hunden und 1 Mensch gab es keine Wirkung. Dem Rest hat es geholfen .
    Das ist meine Bilanz.in Kombi mit Vit B Komplex.


    Welche Präparate hast du da? Machst du das unter tierärztl. Anleitung? (Nach meiner bisherigen Erfahrung nehmen Tierärzte meine Schilderungen nicht ernst, die sagen: "Ist ein lebhafter Junghund, das muss so". Aber sie sehen sie ja nicht, wie sie sich standhaft dem Schlaf verweigert ... wie sie bei jedem Blätterrascheln so guckt, als ob gleich ein Säbelzahntiger aus den Büschen kommt ... wie sie in der Leine hängt und nur nach vorn, nach vorn, nach vorn will ...

    Mir fällt es auch immer noch sehr schwer darüber ausführlich zu schreiben, weil ich mich damit nicht so sehr in den Vordergrund stellen mag.

    Ich finde das aber total hilfreich, deines (und von den anderen) hier zu lesen.


    Bis bald
    Sibylle

  • L-Tryptophan 500 MG - 120 Kapseln - SYG.LABS


    Dieses Tryptophan und von der selben Firma den Vit B Komplex gab es hier. Nein, nicht unter tierärztlicher Anleitung, da es als reine Nahrungsergänzung ein Versuch-Irrtum-Prinzip ist. Kann helfen, muss nicht.


    Das Präparat hier kombiniert es gleich schon:



    Ich selbst nutze es nicht mehr, liegt aber nur daran, dass ich es jetzt nicht mehr für nötig halte, die Fährtenrituale haben den Stresslevel schon gesenkt, der Rest muss Routine machen. Ich finde es nützlich, es auszuprobieren. Auf nüchternen Magen und mindestens eine Stunde vor dem Füttern, damit die Aminosäuren, auf die es ankommt, auch auf jeden Fall gut aufgenommen werden.

  • @Woodland


    Was ich als Erfahrung bzgl des Futters beitragen kann, ist dass es durchaus auf die Art der Kohlenhydrate ankommen kann. Muss man einfach testen.


    Bei uns ist Getreide ansich (wobei geringe Mengen noch tolerabel sind) und Mais kontraproduktiv, weil er davon hohldreht.
    Dafür sind Kartoffeln, Reis und vorallem Haferflocken (weil er die gerne und immer annimmt, anderes nicht so) sehr hilfreich.


    Ich wünsche euch viel Geduld, und lass dich hier ruhig aus :streichel: Das wird schon!

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