Probleme mit russischem Terrier :-(

  • Hallo an alle!
    Ich hoffe hier kann mir jemand helfen..
    Mein Freund und seine Familie haben Zuhause einen russischen Terrier, eigentlich eine ganz Liebe!
    Wir sind nun seit ca. 3 Jahren zusammen und von Anfang an kenne ich sie so, dass sie auf Besucher nicht sehr positiv reagiert, das bedeutet bellen und knurren. Sie wurde dann immer zurück gehalten. Irgendwann, auch mit Hilfe von vielen Streicheleinheiten und Leckerlies haben wir uns angefreundet und mittlerweile würde ich sagen hat sie mich als Familienmitglied akzeptiert.
    Beim spazieren gehen hat sie mich z.B. versucht zu beschützen als ich von einem anderen Hund angesprungen wurde in dem sie auf ihn losgegangen ist..


    Ich persönliche habe das Problem mit ihr, dass ich sie und ihre Emotionen nicht einschätzen kann. Ich weiß nicht wenn sie sich freut, ich weiß aber auch nicht wenn sie etwas nicht gut findet, sie zeigt es mir einfach nicht, oder auf eine Art und Weise, sodass ich es nicht verstehe. Von unserer Hündin Zuhause bin ich es gewohnt, dass sich in einem riesen Ausmaß gefreut wird und wenn ihr etwas nicht passt zeigt sie mir es auch in dem sie weggeht.


    Vor drei Jahren als die Hündin meines Freundes auch ab und zu bei ihm im Zimmer war, hat sie das erste mal nach mir geschnappt. Es war komplett dunkel im Zimmer, ich bin ruckartig vom Bett aufgestanden und sie hat mir in den Oberschenkel gezwickt. Es tat nicht weh, aber ich habe mich erschrocken.
    Kurze Zeit danach bin ich aus dem Keller hochgelaufen und sie stand unten im Flur und mir sofort hinterher, ich habe mich so erschrocken, dass ich angefangen bin die Treppen hochzulaufen (ja das war doof von mir und hat ihr vermutlich was ganz falsches signalisiert) und sie so schnell sie konnte hinterher, das war etwas beängstigend.
    Das ist aber alles lang her..und es gab keine Zwischenfälle mehr zwischen ihr und mir.
    Samstagabend kurz bevor die Geburtstagsfeier von der Mutter meines Freundes starten sollte, waren wir zu fünft + Hund in der Küche und wollten ein Glas Sekt trinken. Die Hündin kam zu mir und buckte sich mit ihrem Rücken an mir an, das hat sie immer gemacht wenn sie gestreichelt werden wollte.
    Also habe ich sie hinten quasi an der Hüfte gestreichelt, mit beiden Händen. Ich habe sie gekrault und so wie ich mich erinnere dabei irgendwelche Geräusche gemacht..so wie ich es bisher immer gemacht habe.
    Auf einmal, ohne eine Vorwarnung drehte sie sich um und hat mir mit voller Wucht in die Hand gebissen. Es war nicht nur geschnappt, sondern richtig zugebissen und geschüttelt, während sie total geknurrt hat.
    Meiner Hand ist Gott sei Dank nicht viel passiert, aber ich war/bin total geschockt von dieser Situation.


    Ich bin aber nicht die erste die sie gebissen hat. Meinen Freund und seinen Bruder hat sie auch gebissen, jedoch war es da mehr geschnappt glaube ich.
    Und da gab es auch immer "Gründe", klar ist es nicht zu entschuldigen, aber man konnte sich denken was ihr nicht gepasst hat.


    In der Familie war auch schon eine Hundetherapeutin eingesetzt weil sie kaum Besuch bekommen konnten, da die Hündin immer aggressiv reagierte.


    Der nächste Schritt wird jetzt erstmal sein zum Tierarzt zu gehen und zu schauen ob gesundheitlich bei ihr alles in Ordnung ist.


    Mir tut es so leid für sie, weil ich sie sehr gerne mag, jetzt jedoch etwas "Angst" habe, bzw. ein mulmiges Gefühl und das finde ich sehr schade..vielleicht hat hier jemand schon eine Idee oder Ahnung was da los sein könnte :(
    Oder Vorschläge was man änder kann..


    An der Erziehung kann es auch nicht liegen, laut meinem Freund war es nicht immer so bei ihr und zu Mama und Papa und auch zu meinem Freund und seinem Bruder und eigentlich auch zu mir ist sie super lieb..


    Danke im Vorraus!!

  • Von hier ne Ferndiagnose zu stellen, wäre grob fahrlässig.
    Weil keiner hier weiß, was bei Euch los ist.
    Die Idee mit dem TA ist schon mal gut.
    Dann würde ich nen Trainer bei euch zu Hause drüber schauen lassen.

  • Also ich denke, dass das mit dem Tierarzt gar nicht so verkehrt ist.


    Weiterhin denke ich, dass hier ein typisches Muster abgelaufen sein könnte, wie es tausendfach in Hundehaushalten passiert.
    Der Hund kommt in die Familie und kommt in eine Situation, in der er sich unwohl fühlt. Er zeigt Beschwichtigungssignale, diese werden nicht gesehen, bzw. erkannt und irgendwann (das kann nach Wochen, Monaten oder sogar erst Jahren passieren) wird der Hund deutlicher. Er knurrt, schnappt ab. Und wenn auch das nicht zum gewünschten Erfolg führt, dann wird zugebissen.


    Beschwichtigungssignale sind z.B. Lefzen oder Nase lecken, wegschauen, Gähnen usw. Einfach mal nach Calming Signals googlen, da gibt es mittlerweile zig Berichte und auch Videos drüber.


    Was wirklich wichtig ist ist, die Ursache für ihr Verhalten herauszufinden. Dafür gibt es z.B. folgende Ursachen:
    1. Organische und/oder hormonelle. Irgendwas stimmt in ihrem Inneren nicht, da würde ich ein großes Blutbild vll. auch inkl. großem Schilddrüsenprofil machen.
    2. Muskuläre und/oder knöcherne. Sie hat Schmerzen im Bewegungsapperat, ist vielleicht verspannt. Gewisse Berührungen oder Bewegungen tun ihr weh.
    3. Angst/Unwohlsein. Ihr unterschreitet möglicherweise ihre Individualdistanz und erkennt (wie oben angesprochen) ihre Signale nicht (Du sagst ja selbst, Du kannst sie nicht einschätzen) und deswegen muss sie deutlich werden


    Es gibt sicher noch viel viel mehr Möglichkeiten, aber das ist per Ferndiagnose übers Internet einfach nicht herausfindbar. Deswegen mein größter Tipp: Holt euch einen richtig guten positiven Trainer, der zu der Hündin nach Hause kommt, nach Ursachen forscht und diese dann zusammen mit den Besitzern positiv beseitigt.
    Gute Trainer kann man z.B. hier finden: Trainer - Umkreissuche

  • Okay danke euch!
    Ich weiß, dass niemand genau sagen kann was los ist..:/
    Ich dachte vielleicht hat jemand schon Ähnliches erlebt, vielleicht auch mit der gleichen Rasse.
    Ja wir werden wahrscheinlich den Tierarzt abwarten müssen..


  • Was wirklich wichtig ist ist, die Ursache für ihr Verhalten herauszufinden. Dafür gibt es z.B. folgende Ursachen:
    1. Organische und/oder hormonelle. Irgendwas stimmt in ihrem Inneren nicht, da würde ich ein großes Blutbild vll. auch inkl. großem Schilddrüsenprofil machen.
    2. Muskuläre und/oder knöcherne. Sie hat Schmerzen im Bewegungsapperat, ist vielleicht verspannt. Gewisse Berührungen oder Bewegungen tun ihr weh.
    3. Angst/Unwohlsein. Ihr unterschreitet möglicherweise ihre Individualdistanz und erkennt (wie oben angesprochen) ihre Signale nicht (Du sagst ja selbst, Du kannst sie nicht einschätzen) und deswegen muss sie deutlich werden

    Dem möchte ich gerne hinzufügen, dass die russischen Terrier meines Wissens oft "nicht ohne" sind und über deutlichen Schutztrieb mit Agressionspotential verfügen. Einfache Familienhunde sind sie eher nicht.
    Die Situationen die du schilderst (du bist schnell aufgestanden, sie hat nach dir geschnappt; du kommst die Treppe hoch, sie verfolgt dich), könnten als kontrollierendes und einschränkendes Verhalten gewertet werden. Dazu könnte passen, dass sie bei dir an"buckt" - eben nicht als Aufforderung gestreichellt zu werden, sondern um dich räumlich einzuschränken. Wenn du dann nur wild kuschelst, wäre eine deutliche Maßregelung ihrerseits nachvollziehbar.


    Aber das ist wie schon gesagt aus der Ferne nicht beurteilbar und ich würde dringend zu einem guten Trainer raten. Mit so einem großen Hund, der schon mehrfach gebissen hat, ist außerdem dringend Management gefragt.
    Vermeiden von brenzligen Situationen (Enge, Futter in der Nähe...) und Maulkorbtraining.


    Natürlich sollte gesundheitlich alles abgeklärt werden.

  • Schliesse mich meinen Vorrednern an.
    Allerdings hat sie ganz sicher nicht in Beschädigungsabsicht nach der Hand gegriffen, sonst könntest Du nicht sagen, dass kaum was passiert ist.
    Wenn ein russischer Terrier mit voller Kraft nach der Hand schnappt und sie noch schüttelt, ist ein Krankenhausaufenthalt unausweichlich.
    Kann also durchaus eine einfache Abwehr in Folge eines Schmerzereignisses gewesen sein.
    Um das abzuklären ist der Tierarztbesuch wichtig .....Zum Verstehen des generellen Verhaltens der Trainer...

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