Brauche Rat bzgl. Blutdruchfall bei meinem Dobermann!

  • Hallo!


    Ich habe ein Problem mit meinem siebenjährigen Dobermann Er ist einhochgradiger Allergiker (Gras, Staubmilben, Futtermilben, Buchweizen,Rindfleisch, Erbsen, Tomaten, Soja, Penicillin, Eier, Algen) und verträgtabsolut kein Trofu, egal welche Sorte. Er hat jahrelang immer wieder flüssigenKot und Blutungen gehabt, aus dem Maul gestunken und besonders nachts unterBauchschmerzen gelitten. Erst als ich vor drei Jahren angefangen habe zubarfen, wurde sein Kot schön fest und auch die Kotmengen haben sich erheblichreduziert. Er hat an Gewicht zugenommen und keinerlei Beschwerden mehr nach demFressen.


    Vor ca. vier Tagen fing dann der Horror an. Er weckte mich morgens auf undwollte unbedingt raus. Draußen hat er dann ziemlich heftigen Durchfall gehabt.Der Kot war flüssig und hat extrem faulig gestunken, danach fing sein Bauch anzu blubbern, übergeben hat er sich aber nicht. Das ging dann im Laufe des Tagesnoch 2 – 3 mal so weiter und ich hab ihm erstmal 24 Stunden fasten lassen,damit sein Verdauungssystem zur Ruhe kommt. :verzweifelt:


    Am darauffolgenden Tag wurde es dann schlimmer. Da hat er fast alle zweiStunden nur Wasser und Blut ausgeschieden. Das Blut war hell und frisch. Ichbin dann am nächsten Morgen sofort mit ihm zum Tierarzt und habe eineStuhlprobe, sowie Fotos der Ausscheidungen mitgenommen. Der TA hat sich denHund angeguckt, aufs Zahnfleisch gedrückt (Blutverlust), die Körpertemperaturund den Blutdruck gemessen. Der Blutdruck war normal, Fieber hatte er auchnicht und man hat meinem Hund auch äußerlich absolut nichts angesehen -keinerlei Ermüdungserscheinungen und auch sein Appetit und Trinkverhaltenwaren/sind nicht beeinträchtigt


    Der TA hat mir dann gesagt, es wäre reine Geld- und Zeitverschwendung dieKotprobe einzuschicken, da er sich ziemlich sicher sei, dass mein Hund draußenwohl etwas Schlechtes gefressen hätte. Er hat mir dann ein Antibiotikum(Flagyl), Probiotika und einen Protonenpumpenhemmer (Omeprazol) mitgegeben, fürjeweils 5 Tage. Nach der ersten Vergabe sind die Wasserdurchfälle, dieBlutungen und die Magengeräusche innerhalb von 24 Stunden komplett verschwundenDer Kot stinkt auch nicht mehr faulig. Er ist weiterhin vital und man sieht ihmnichts an – so weit so gut…


    Allerdings bereiten mir vier Dinge Kopfschmerzen und deshalb bitte ich Euch,um Euren Rat:


    1. TEUFELSKREIS: Er kackt jetzt zwar nur noch ein- zweimal am Tag, aber dieAusscheidungen sind auch nach 48 Stunden immer noch sehr weich und breiartig,was mich besorgt, weil ich nicht will, dass nach der letzten Antibiotikavergabealles wieder von vorn anfängt und wir in einen Teufelskreis hineingeraten. Kannes vielleicht sein, dass der Protonenpumpenhemmer daran Schuld ist? Oder liegtes am Essen? Ich füttere auf Anweisung des TA momentan nur weich gekochten Reisund Huhn. Wann kann ich anfangen, ihm wieder richtiges Essen zu geben, ohne denMagen/Darm zu überlasten?


    2. KRANKHEITSURSACHE: Ich bereue es im Nachhinein, nicht drauf bestanden zuhaben, die Kotprobe einzuschicken, aber der TA hat mir mit seiner arrogantenArt quasi den Mund gestopft und weil ich die Nacht zuvor kein Auge zumachenkonnte, übermüdet und ziemlich mit den Nerven am Ende war, hatte er damitErfolg. Jetzt ist es zu spät und ich hab leider keine Ahnung, was genau meinenHund so krank gemacht hat. Ich kann mich nicht daran erinnern, ob er irgendwasvom Boden aufgeschnappt und gefressen hat – möglich ist es aber, weil ich oftmit ihm im Wald unterwegs bin. Ich vermute, dass es sich um eine bakterielleInfektion gehandelt haben muss, da ja ansonsten das Antibiotikum nicht so gutangeschlagen hätte und Antibiotika wirken ja nun mal ausschließlich gegenBakterien – es muss also eine bakterielle Geschichte gewesen sein oder irre ichmich? Ich mein, bei einem Virus, einer Vergiftung oder einer allergischenReaktion wirken Antibiotika nicht, insofern kann es doch nur eine bakterielleInfektion gewesen sein, was denkt Ihr? :???:


    3. FUTTERUMSTELLUNG: Sein Barf-Futter habe ich nicht verändert, jedochbegann ich vor ca. 4 Wochen, meinem Hund ein hochwertiges Nassfutter(http://www.petcurean.com/produ…pate-recipe-for-dogs/)zum Frühstück zu geben (abends und mittags barf). Das hat er soweit sehr gutvertagen. Kann es eventuell trotzdem sein, dass dieser akuteHardcore-Blut-Durchfall durch einen Inhaltsstoff im Nassfutter verursachtwurde, zwar nicht sofort, aber im Laufe der Zeit!?! Oder kann man das getrostausschließen? Weil Durchfall bei Futterunverträglichkeit ist ja normal, aber 48Stunden lang, trotz Nahrungsentzug und am Ende, obwohl der Magen und Darm leerwaren, nur Blut und Wasser? Kann so was sein!?! Oder kann ich das Dosenfutterweiter verfüttern – und wenn ja, ab wann? Dosenfutter müsste doch eigentlichziemlich leicht verdaulich sein und den Darm wenig belasten oder sehe ich dasfalsch?


    4. TIERARTZTERMIN: Mein TA hat mich angerufen und möchte meinen Hund morgengerne nochmal sehen. Die Medikamente muss ich noch zwei Tage weiter geben. Habtihr vielleicht irgendwelche Verschläge, worauf ich den TA ansprechen soll, bzw.was ich untersuchen lassen soll?


    Vielen Dank liebe Hundefreunde! :smile:
    Euer Jens

  • Ich würde lieber in eine gute Tierklinik gehen ;)


    Ansonsten kann @Helfstyna vielleicht noch etwas dobermannspezifisches sagen.


    Gute Besserung!

  • Meine verstorbene Hündin hatte auch sehr zu schaffen mit ihrem Magen-Darmtrakt. Auch mit Blutdurchfall und Blut gebrochen.
    Bei ihr war es eine chronische Dickdarmentzündung, aufgrund einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Alle nebenbei Leckerlis wurden gestrichen und ich habe angefangen für sie zu kochen. Das hat quasi schon gereicht.


    Hast du schon mal eine Ausschlussdiät gemacht? Wäre bei einem Hund der eh zu Allergien neigt evtl. sinnvoll. Vielleicht ist er ja auf Reis allergisch, dann bringt die ganze Schonkost nix.


    Wichtig bei Antibiotikagabe ist außerdem, dass man die Darmflora wieder aufbaut. Da gibt es verschiedene Präparate und der TA sollte dir da was empfehlen können.
    Ich habe bei solchen immer wieder kehrenden Darmgeschichten auch gute Erfahrungen mit einer Tierheilpraktikerin gemacht. Die schauen halt nochmal genauer auf die Ursachen und kennen sich gerade im Aufbau der Darmflora gut aus.

  • Mein Podenco - er war auch ein hochgradiger Allergiker, der auch bei Unverträglichkeiten sofort Durchfall hatte - hat auf Schnee-Fressen so heftig mit blutigen Durchfällen reagiert (wahlweise auch gefrorene Pferdeäppel).


    Dass der Kot jetzt noch breiig ist, mag am Kostwechsel hin zur Schonkost liegen, oder aber auch an der Antibiose - die Wahrscheinlichkeit, dass nach so heftigen Durchfällen der Kot gleich wieder normal ist, ist aber eh gering, ein paar Tage Übergang sind da noch völlig normal. Hauptsache ist, dass die Blutbeimengungen weg sind und der Kot sich allmählich wieder verfestigt.
    Wenn Dein Hund Möhren verträgt, ist die Morosche Möhrensuppe vllt. noch ein Tipp für Dich. Morosche Karottensuppe - BARF-Lounge



    LG, Chris

  • Ja! Die Karottensuppe werde ich mal auf jeden Fall ausprobieren. Was mich aber am meisten interessiert ist, ob das Anschlagen der Antibiotika beweist, dass es sich um eine bakterielle Infektion gehandelt haben muss, bzw. dass er etwas verunreinigtes zu sich genommen hat oder ob Lebensmittelunverträglichkeiten ebenfalls solche krassen Wasser-Blut-Durchfaelle auslösen können und wenn ja, ob in einem solchen Fall ebenfalls Antibiotika anschlagen.

  • Flagyl ist Metronidazol - das wird üblicherweise bei bakteriellen Darmgeschichten gegeben, ist dagegen sehr wirksam, aber auch ein ziemlicher Hammer. Darmfloraaufbau sollte da definitiv gründlich gemacht werden.


    Versuche statt Reis mal Kartoffeln (können auch Kartoffelflocken sein wie vom Kartoffelpüree, aber nur mit Wasser angerührt und etwas Salz).


    Das Blut kommt aus dem Darm, nicht aus dem Magen. Daher wird er eine fette Darmentzündung haben, die normalerweise bakteriell oder durch Futter verursacht ist.


    Der Junghund einer Bekannten hatte auch vor zwei Wochen einen sehr heftigen Darminfekt mit flüssigem Blutdurchfall, er wurde intensiv behandelt und war einigermaßen schnell wieder fit, Schonkost erhielt er aber weiterhin. Ich hatte schon 2 x bei den Hunden so heftigen Blutdurchfall und beide Hunde sind dem Tod von der Schüppe gesprungen: ein Rüde nach einer unverträglichen Mahlzeit RC Intestinal, was nach einer durchgeko... Nacht in Blutdurchfall überging, er hing zwei Tage an Infusionen, danach durfte ich körnchenweise wieder mit Füttern anfangen (ein kleines Krokettchen Trofu pro Stunde, dann zwei, dann drei ...) - und eine Hündin hatte die ganze Nacht Blutdurchfall und Bluterbrechen im Viertelstundentakt, was sich nicht stoppen ließ, sie durfte mehrere Tage nicht mal einen Schluck Wasser trinken, sondern bekam alle Flüssigkeit über Infusionen - etwas zu essen gab es tagelang natürlich auch nicht.
    So etwas kann also sowohl durch unverträgliches Futter als auch durch eine bakterielle Infektion (wie bei Noro-Viren beim Menschen) hervorgerufen werden. Ist GsD nicht immer so schlimm wie bei diesen beiden Hunden, dennoch gehen bei mir seit diesen Erfahrungen gleich sämtliche Alarmglocken an, wenn wässeriger oder blutiger Durchfall o.Erbrechen herauskommt.


    Ja, es kann sein, dass ein Futter zuerst verträglich zu sein scheint, es aber nicht ist, was sich erst auf längere Sicht zeigt. Ich würde sicherheitshalber das neue Futter zuerst einmal weglassen und erst wieder probieren, wenn er stabil ist. Tritt es dann noch einmal auf, ist die Ursache klar.


    Ich würde auch zur Schonung des Verdauungstrakts sicherlich noch 1-2 Wochen gekochtes Futter geben und dann nach und nach wieder auf Rohfutter umsteigen. Du könntest etwas Flohsamenschalen ins Futter geben, die bilden eine magen- und darmschleimhautschützende Schicht. Wenig nehmen und mit Wasser aufquellen lassen - die quellen nämlich extrem.



    PS: Auch, wenn durch Futterunverträglichkeiten eine Darmentzündung vorliegt, hilft das passende AB normalerweise.

  • Nichts dobermanntypisches, aber ich würde auf die Untersuchung der Stuhlprobe dennoch bestehen. Mein erster Gedanke bei der Beschreibung wären stinknormale Giardien.
    Und ich muss gestehen, ich bin generell gerade bei futtersensiblen Hunden kein großer Freund von verordneter Schonkost, ich tendiere da dazu eher etwas zu füttern von dem ich weiß, dass mein Hund es gut verträgt.
    Wenn das zufällig Hühnchen und Reis ist, ok, aber ich würde es jetzt nicht füttern, wenn es nicht zum alltäglichen Futter gehört.


    Es könnte auch auf der Unverträglochkeit basieren, manche Hunde reagieren da sehr extrem und gerade wenn der Verdauunstrakt gereizt ist, kommen sehr schnell Blutbeimengungen hinzu.

  • Welches Antibiotikum ist es denn?


    Metromidazol z. B. (recht gängig bei hochakuten Durchfällen) hat neben der rein antibiotischen Wirkung auch eine unspezifisch entzündungshemmende Wirkung und wirkt auch wachstumshemmend auf bestimmte Einzeller.


    Abgesehen davon kann eine hochgradige Darmentzündung auch sehr schnell zu einer explosionsartigen Fehlbesiedelung mit Bakterien führen - es muss also nicht zwingend so sein, dass da etwas Bakterielles hintergesteckt hat. Es kann auch genausogut sein, dass der Durchfall eh grad so gut wie rum war, oder aber auch, dass das Antibiotikum auf eine Sekundär-Besiedelung mit pathogenen Keimen gewirkt hat.


    Ich würde mich da jetzt nicht auf was Bakterielles versteifen.


    LG, Chris

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