Harnwerte senken

  • Erstmal Hallo in die Forumsrunde und vielen Dank an die Moderatoren für's Freischalten!


    Mein Name ist Steffen und zu mir gehört Lina, eine 8-jährige Mischlingshündin. Seit Anfang November bekommt sie kein Fertigfutter mehr (2/3 Trockenfutter, 1/3 Nassfutter - beides von Animals Nature), sondern BARF-Fertigmenüs. Auslöser dafür waren (angebliche) Nierenprobleme, was mich aber insgesamt zum Umdenken angeregt hat. Ich schreibe "angeblich", weil ihre Creatinin-Werte vollkommen im grünen Bereich sind (0,9 mg/dl). Was aber erhöht ist, sind ihre Harnstoff-Werte (Harnstoff 64mg/dl, Harnstoff-N 29mg/dl). Die Tierärztin meinte eine Nierenerkrankung würde sie ausschließen (weil Creatinwerte gut und keine Symptome wie vermehrtes Trinken, Mattigkeit, Appetitlosigkeit vorhanden sind). Um die Harnwerte zu verbessern, empfiehlt sie weniger Eiweiße zu füttern.
    Und damit komme ich zu meiner Frage in die Forumsrunde: Wie kann ich das bei BARF beeinflussen? Oder muss ich bei diesen Harnwerten noch gar nicht tätig werden? Ich möchte nicht auf komplett eigene Zusammenstellung umsteigen, sondern gerne bei den Menüs bleiben. Sie bekommt im Wechsel Rind, Ente und Lamm (ca. 330gr pro Tag, 50-75gr Kohlenhydrate, je 10g Weizenkleie und -keime). Abends Kauartikel wie Strossen.


    Ich hoffe die wichtigsten Infos habe ich schon zusammengestellt. Wenn noch etwas fehlt, bin ich für Hinweise dankbar. Ebenso für Tipps zu meinem Problem! DANKE vorab für die Mühe!!!


    PS: Falls wichtig: Lina hat Schilddrüsenprobleme und bekommt daher Tabletten. Dadurch sind diese Werte vollkommen ok (T4: 2,0).

    • Neu

    Hi


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    • Harnstoff-N 29mg/dl

      Hi :smile:
      Der Wert ist nur leicht erhöht...und ja....den Wert kann man korrigieren.



      Abends Kauartikel wie Strossen.

      Darauf würde ich verzichten. Es muss keine großartige Futterumstellung sein.
      Erhöhte Harnstoffwerte stehen in Zusammenhang mit dem Verfüttern von bindegewebereicher Kauartikel wie Ochsenziemer, Kopfhaut.....auch Strossen o.ä. Die sind für viele Hunde schwer verdaulich und werden von Mikroorganismen im Darm fermentiert. Dabei entsteht Ammoniak.....was letztlich auch zu einer zusätzlichen Belastung der Nieren führen kann.
      Erhöhte Harnwerte sind ein Signal. Der Proteingehalt dieser Teile ist auch nicht zu unterschätzen.


      Es gibt mit Sicherheit auch Alternativen, z.B. getrocknetes Muskelfleisch.

    • Und damit komme ich zu meiner Frage in die Forumsrunde: Wie kann ich das bei BARF beeinflussen?

      Harnstoff ist ein Abfall-Produkt des Protein-Stoffwechsels, das über die Niere entsorgt wird.


      Wenn ein Hund den größten Teil seines Energie-Bedarfes aus Protein gewinnen muß, wird in der Leber der Stickstoffteil von Proteinen abmontiert, es wird zu (giftigem) Ammoniak und dann schnell weiter zu Harnstoff um gebaut und via Blutbahn in die Niere gebracht, um ausgeschieden zu werden.


      Um einen hohen Harnstoffwert zu vermeiden, sollte man ganz einfach den Kohlenhydrat - und Fettanteil erhöhen, das Protein etwas reduzieren.


      Also Rinder-/ Lamm- oder sonstiges Fett zu geben (mit kleinen Mengen anfangen sonst gibt es Flitzeka*ke ;) ) und oder Kohlenhydrate zufüttern (Haferflocken, Hirse, Kartoffeln (gekocht, natürlich!)....), auch hier: mit kleineren Mengen anfangen und dann steigern.

      • Wirklich bedenklich sind die Werte nicht. Dennoch würde ich schon ein wenig darauf achten, dass das Eiweis ein wenig runtergefahren wird. Ich würde zunächst einmal die Strossen weglassen. Alternativ könntest du vielleicht auch einen Kong füllen. Dazu könnte man sogar Obst, Gemüse oder Kartoffel mit Quark geben.

      2. Würde ich in ein paar Wochen noch einmal die Werte bestimmen lassen. Hin und wieder kann es mal zu erhöhten Werten kommen, die sich nach einigen Wochen dann nicht mehr zeigen.

    • Also erstmal: VIELEN DANK für die schnellen und ausführlichen Antworten!!!


      Es beruhigt mich schonmal sehr, dass auch ihr nur eine minimale Erhöhung seht.


      @Audrey II getrocknetes Muskelfleisch kenne ich nur als relativ kurzes Kauvergnügen. Kennst du noch andere Alternativen, die weniger Protein haben als Strossen aber trotzdem länger standhalten?


      @Cattlefan Kohlehydrate bekommt sie bereits in Form von Kartoffeln, Nudeln, Haferflocken und Reis (im Wechsel versteht sich). Hirse verträgt sie nicht.


      @'Yvonne&Bobby' Kong nimmt sie nicht besonders gut an :( Wäre schön ihr trotzdem noch irgendwas ähnliches geben zu können. Zum einen liebt sie das Kauen (und ich möchte ihr das ungern komplett nehmen), zum anderen ist es Beschäftigung und v.a. beruhigt es mich, dass sie es auch zum Stressabbau bekommt.
      War bereits der zweite Bluttest dazu. Beim vorherigen (ca. 2 Monate zuvor, vor der Umstellung auf Barf, waren die Werte praktisch identisch).


      Gibt es denn Kauartikel, die gut sind, also weniger Proteinanteil besitzen?

    • An das Hirschgeweih oder die Torgas Kauwurzel hab ich auch gerade gedacht.
      Hin und wieder kannst du auch eine dicke Möhre nehmen.
      Oder versuche mal ungefüllte Rinderhufe. Daran knabbern meine Hunde recht lange dran rum ohne davon wirklich viel ab zu bekommen.


      Die Hündin einer Bekannten hatte zum Schluss wirklich schlechte Leberwerte. Sie hatte dann eine extreme Leber- und Nierendiät bekommen. Diese bestand dann aus so gut wue gar keinem Fleisch. Sie hatte da einige Tage nur Reis mit Quark bekommen.

    • @Cattlefan 50-75gr. Hatte ich geschrieben, nur nicht in welcher Form.
      Fett hat sie zu Beginn noch in Form von Schmalz bekommen bis sie ihr Idealgewicht hatte.


      Hirschgeweih hatte ich bisher nicht versucht. Aber die Wurzel ja - da hätte ich ihr genauso nen alten Socken von mir oder nen Stein geben können. Hat sie null interessiert.


      @'Yvonne&Bobby' Rohe Möhre interessiert sie auch null. Nur gut durchgekocht. Rinderhufe wären aber zumindest nen Versuch wert....

    • @Cattlefan 50-75gr. Hatte ich geschrieben, nur nicht in welcher Form.
      Fett hat sie zu Beginn noch in Form von Schmalz bekommen bis sie ihr Idealgewicht hatte.

      Also nur sehr wenig, dazu wenig Fett (das Fleisch, das man so als Hundefutter kaufen kann hat sehr wenig fett, meist max 15, eher um die 10% Fett)


      Dein Hund ist gezwungen, Energie aus Protein zu gewinnen, dabei entsteht dann eben als Abfall-Produkt Harnstoff. Und deswegen ist der im Blut erhöht. Belastet die Leber und letztendlich auch irgendwann die Niere.

    • Ja, es hat 13% Fettgehalt.
      Habe mir die Mengen nicht selbst überlegt, sondern durch eine Ernährungsberatung.


      Also sollte ich deiner Meinung nach Fett zufüttern und gleichzeitig Fleischanteil reduzieren?

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