Welche Rasse passt zu uns - Neufundländer, Windhund, Großspitz?

  • Welche Rasse passt zu uns? 11

    1. Neufundländer (2) 18%
    2. Windhund (0) 0%
    3. Großspitz (9) 82%
    4. Andere (5) 45%

    Hallo liebe Forumsmitglieder, :winken:


    ich habe nun schon seit Wochen recherchiert in Vorbereitung auf einen geplanten Welpenkauf. Ich möchte gern wissen, welche Rasse am besten passt. Langfristig wollen wir zwei Hunde, zum Anfang zunächst eine Rasse, mit der alle Beteiligten ins Thema Hund "rein wachsen" können ;) Natürlich gibt es nie DIE perfekte Rasse, aber eventuell Vorschläge von eurer Seite.
    Was wir bieten können:
    -200 qm Wohnfläche, riesiges Grundstück zusammen mit den Schwiegereltern (eigenes Haus) auf dem Land (viel Wild) in der Nähe eines Sees, noch keine Kinder oder anderen Tiere, aber viel Besuch (auch Kinder) (Die Schwiegereltern sind übrigens mit der Entscheidung einverstanden und freuen sich.)
    -KEINE Zwingerhaltung
    -tägliche Joggingrunde (30-60 Min.) nebst Spaziergängen, eventuell am Rad laufen können, aber keine Riesenstrecken
    -Beschäftigung:Fährtenspiele, Apportiertraining oder Ähnliches, alles, was in der Natur möglich ist, auch Lastenziehen oder Schwimmen finde ich sehr spannend, Agility oder Dog Dancing dagegen ist eher nicht mein Ding
    Was wir suchen:
    -keinen Terrier
    -kindertauglich
    -mittelgroß bis großer Hund
    -nicht zu intelligent und sensibel (gibt einige möglicherweise etwas inkonsequenten Familienmitglieder, die nie Hunde hatten, ich allerdings habe Hundeerfahrung und werde mich hauptsächlich um die Erziehung kümmern, muss nicht wie ein Schäferhund gehorchen und auch kein Therapiehund werden, obwohl mein Vater früher dafür Ausbilder war ;)
    -nicht zu aufgedreht wie ein Labrador, ruhig zu Hause und draußen mäßig temperamentvoll bis aktiv (wenn es geht, mit Joggen gehen oder mit Radfahren *höhö)
    -Wachtrieb wäre von Vorteil, wir haben allerdings viel Besuch und sind auch oft unterwegs (Hund soll mit)
    -nicht zu aufdringlich Fremden gegenüber, eher abwartend bis etwas misstrauisch


    Puh, ich weiß, dass alles schwierig zu vereinen sein wird, aber einen Versuch ist es wert xD
    Wir haben uns folgende Rassen näher angesehen:
    -Neufundländer (leider kein Jogger, kurze Lebenserwartung, eventuell etwas stur, aber Schwimmer, was gerade im Sommer perfekt wäre, weil ich täglich im Wasser bin, hohe Reizschwelle und wenig Jagdtrieb)
    -Greyhound/Deerhound/Whippet (reicht ihm tägliches joggen ohne Coursing oder Ähnliches? kann er mit Kindern? zu sensibel? zu viel Jagdtrieb?)
    -Großspitz (eigentlich ziemlich passend, wachsam, kaum Jagdtrieb, aber kann er mit Kindern? leicht zu erziehen oder zu sensibel?)


    Für weitere Vorschläge bin ich natürlich offen.


    Ganz liebe Grüße,


    Yue :bindafür:

  • Also ich habe einen Wolfsspitz. Der ist zwar erst 9 Monate - also bei weitem nicht fertig - aber ein paar Dinge kann man schon sagen.
    Wachtrieb ist da, wenn jemand auf unser Grundstück kommt schlägt er schon an, aber sobald wir das kontrollieren ist alles paletti. Und wenn wir jemanden ins Haus lassen ist die Person sowieso in Ordnung.


    Kinder findet er klasse, ist allerdings ziemlich stürmisch (aber wie gesagt auch noch jung). Generell hab ich aber oft gehört, dass Spitze mit Kindern eine Engelsgedult haben können.


    Ari mag Wasser sehr gerne, ist aber anscheinend nicht unbedingt typisch für die Rasse. Sollte man ihm dann ganz früh beibringen, dass es was tolles ist, dann geht es vielleicht. Prinzipiell sind es aber keine großen Schwimmer.


    Was mir auch auffällt (aber wie gesagt jung und noch nicht trainiert) ist das Ari im Vergleich zu seinen Altersgenossen anderer Rassen nicht so viel Kondition hat. Ihm ist als erstes zu warm (auch jetzt im Winter) und er kann auch mit vielen nicht ganz so dolle mithalten (kompensiert er durch Abkürzen xD)
    Joggen findet er allerdings toll, für ne Zeit ist er gerne bei vorbeikommenden Joggern mitgelaufen (hat sie nicht gejagt sonder sie freudestrahlend angeschaut und entspannt nebenher getrippelt :lol: )


    Im Sommer ist halt nach Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wenig mit ihnen anzufangen (verständlich). Man hat richtig gemerkt, wie Ari da von Schatten zu Schatten gelaufen ist u d sich geweigert hat weiter zu gehen wenn das nicht mehr möglich war. Hat uns allerdings gut gepasst, wir wollten in die Hitze nämlich auch nicht raus.
    Dafür hat er jetzt im Winter seinen Spaß.


    Intelligent ist er auf jeden Fall. Sehr schlau sogar. Ebenfalls sehr eigenständig. Wenn wir unterwegs sind interessiert ihn Bespaßung weniger (aber wir müssen immer in Reichweite sein), prinzipiell macht er aber lieber sein eigenes Ding.
    Mit Will to Please ist er auch nicht unbedingt ausgestattet, dafür mit einem satten Dickkopf. Allerdings ist er mit Futter sehr bestechlich und dadurch eigentlich ganz ordentlich zu trainieren. Wirklich leicht zu erziehen finde ich ihn aber auch nicht, man muss schon konsequent sein und ihn überzeugen, dass man diese Meinung auch wirklich hat und sich das nicht ändern wird, nur weil er jetzt unbedingt auch was vom Abendessen abhaben will |)
    Sensibel ist Ari dafür definitiv nicht.


    Stur ist er wie gesagt auch, aber ich glaube nicht, dass man es mit einem Terrier vergleichen kann. Das sind zwei unterschiedliche Arten von Stur.


    Freundlich ist er auf jeden Fall. Er mag eigentlich alles und jeden. Momentan auch noch jeden Hund, dafür werden Menschen meist komplett ignoriert.


    Jagen tut er kaum, wobei er an Vögeln durchaus Interesse hat, lässt sich dabei aber gut steuern (anderes Wild gibt es hier nicht).
    Mäuse sind halt sein Ding. Mäuseln ist draußen eine seiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen.


    Ari neigt ein bisschen zu Stress, das ist aber glaube nicht Spitztypisch, sondern Ari typisch. Er lässt sich von lauten Geräuschen etc nicht aus der Ruhe bringen, aber neues hat die Tendenz ihn wahnsinnig schnell hochzudrehen (wobei das mit dem älter werden jetzt langsam besser wird). Aber wie gesagt, ich denke das liegt eher an diesem Individuum.
    Wenn ich da zB an @Streichelmonster s Grete denke, die ist da das komplette Gegenteil.


    Gesprächig ist er auch, allerdings kein kopfloser Kläffer.
    Und ein lustiger Clown allemal.


    Für mich persönlich ist Ari sowieso der beste Hund der Welt. Aber für uns als Anfänger war es am Anfang wirklich nicht leicht und wir mussten ziemlich viel in ziemlich kurzer Zeit lernen. Allerdings haben wir auch nicht gerade den einfachsten Welpen bekommen. Genaugenommen den aktivsten und den absoluten Unruhestifter des ganzen Wurfes.


    Mir hat die Eigenständigkeit der Spitze vin Anfang an total gefallen und auch wenn es zu Beginn echt Probleme mit der Verständndigung zwischen uns gab bin ich jetzt immer mehr begeistert von dem kleinen (großen) Plüschbär.
    Die Art, wie er sich jeden Tag neue Tricks einfallen lässt um zu bekommen was er möchte ist schon irgendwie toll. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es hier immer Spitze haben wird.
    Aber ich denke man muss den Typ auch mögen. Sie sind halt schon besonders.

  • da es bei euch viel Wild gibt, würde ich euch von einem Windhund abraten. Die Wahrscheinlichkeit, dass er bei euch nicht ableinbar ist, ist recht hoch. Noch dazu finden viele Windhunde joggen öde (meine Whippethündin glücklicherweise nicht, so bekomme ich sie auch im Winter unter der Woche halbwegs ausgelastet).
    Ein Windhund muss rennen können um glücklich zu sein - und das meint nicht das Rennen beim Joggen oder am Rad, das meint das Rennen im Freilauf.


    Coursing/Rennbahn ist nicht unbedingt nötig - aber es gibt nichts schöneres, als seinen eigenen Hund so vollkommen in seinem Element zu sehen! Aus Sicht meiner Hündin ist Coursing die schönste aller Auslastungen.


    Im Freilauf sind Whippets meist sehr aktiv und flitzen viel rum, meine Hündin passt dabei auf, Menschen nicht über den Haufen zu rennen - vielen (Wind-)Hunden muss man das aber beibringen. Und meine Hündin musste lernen, dass sich Menschen/Tiere auch bewegen: wich man aus, rannte sie in einen rein.


    Wasser mögen die meisten (kurzhaarigen) Windhunde nicht so (wie das bei Deers oder Wolfhounds aussieht weiß ich nicht).



    Des Weiteren sind Windhunde nicht so dumm, wie sie gerne dargestellt werden und gerne recht manipulativ (mich hat meine Hündin soweit, dass ich ihr einen Keks anbiete, damit sie zur Abendrunde freiwillig aufsteht :hust: ).


    Wenn Windhunde Kinder kennen gelernt haben, sind Kinder kein Problem - aber das ist bei jeder Rasse so!



    Ich denke, zu euch würde schon ein Labrador oder Golden passen - mit der richtigen Erziehung sind auch diese Hunde nicht überdreht.


    lg

  • Vielen Dank erstmal für eure Antworten. :applaus:


    @SabethFaber was du beschreibst habe ich schon vielfach über Großspitze gelesen. Ich persönlich finde das auch wirklich verlockend, aber man muss ja auch daran denken, dass der Hund auch die restlichen Familienmitglieder ernst nehmen soll xD . Also wohl eher nicht, aber dein Ari sieht wunderschön aus, toller Hund.


    @l'eau Windhund: ja das mit dem Wild und der fehlenden Auslastung habe ich mir schon fast gedacht. Danke für dein ausführliches Feedback.


    Habe mir jetzt mal den Flat Coated angesehen, weil als ich die Züchter für Golden Retriever durch gegangen bin, ist mir wieder diese Showsache aufgefallen. Das ist für mich persönlich überhaupt nicht wichtig und stößt mich fast etwas ab. Der Labrador ist mir einfach zu temperamentvoll. Die Flat Coated Züchtung sieht mir irgendwie noch mehr nach "im Rahmen und mit Fokus auf Hund" aus und passt eigentlich auch ganz gut. Natürlich will ich damit niemandem irgendwie zu Nahe treten, also gleich schon mal ein sorry, sollte sich jemand angegriffen fühlen. Nur meine persönliche Meinung.


    Was denkt ihr zum Flat Coated? Niemand Meinungen zum Neufi? =)

  • Wenn dir der Labrador zu temperamentvoll ist, wird dies auch der Flat Coated sein - der ist eher lebhafter, und zudem noch mit einer eigenen art von Humor gesegnet, die man mögen muss.

  • Ich hab hier direkt an einen dalmatiner oder Collie gedacht. Oder sagen euch die Rassen nicht zu?
    Denke beide Rassen wären mit eurem Programm zufrieden, wirkliche Jagdschweine sind das nicht. Der Collie dürfte noch deutlich reservierter sein, als der Dalmatiner. Wobei der Dalmatiner schon in Richtung Labbi geht, wenn euch das zu quirlig ist, passt eventuell der Collie mehr. Bedeutet natürlich nicht, dass der Collie weniger Beschäftigung braucht, finde sie aber vom Temperament zurückhaltender als Dalmis. Aber ich kenne nur jeweils eine Handvoll beider Rassen.


    Ich rufe mal @Nebula.

  • Neufundländer, mhm.


    Meiner ist nicht rassetypisch (was vor und Nachteile hat), mit ihr habe ich Canicross, Bike und Scooter gemacht (inzwischen nur noch weniger, ist fast 8 Jahre alt). Sie hätte deine sportlichen Anforderungen locker mitgemacht.


    Generell kenne ich tatsächlich keinen anderen Neufundländer, der das leisten könnte. Also von (Lauf)Sport wird man sich dann wohl verabschieden müssen. Wobei ich der Meinung bin, dass ein paar eingeschränkt geeignet wären, wenn sie nicht so hoffnungslos überfettet wären. Wir haben das letztens diskutiert und kamen zu dem Schluss. Wassersport macht den meisten ja viel Spaß (Zuchtziel und so).


    Reizschwelle liegt bei meiner ziemlich niedrig, bei anderen die ich kennen gelernt habe allerdings oft recht hoch. Oft sind sie auch nicht so stressanfällig, was mir wichtig wäre.


    Jagdtrieb hat meine ziemlich krass, ist aber auch nicht representativ. Generell kommt Jagdtrieb aber meiner Erfahrung nach (da gehen die Meinungen sehr weit auseinander)schon vor.


    Allgemein braucht man auch eine guten Züchter. Krankheiten gibt es ja leider auch so einige.


    Um zum Fazit zu kommen: ich rate ab. Du hast recht treffend zusammengefasst was er dir bieten könnte, was nicht. Meiner Meinung passt er mit sportlichen (Joggen etc.) Menschen nicht zusammen. Ich finde es viel schöner den Hund zu packen, gemeinsam raus gehen und Sport machen. Dieses mehrmals rausmüssen, getrennt laufen etc. wäre für mich nichts. Das musst du aber natürlich selber entscheiden. Wasserarbeit wie gesagt, dass ist wirklich was tolles. Aus dem Wasser gezogen werden etc.



    Ist Tierschutz ausgeschlossen? Bei den wenigen Anforderungen würde ich mich rasseunabhängig nach einem Erwachsenen Hund aus dem Tierschutz umschauen. Am besten einen auf einer Pflegestelle mit Kind oder zumindest kindertauglichkeit getestet.
    Hier kann man zum Beispiel schauen:
    ZERGportal - das soziale Tierschutznetzwerk | Tiervermittlung | Hundevermittlung | Tierheime | Tierschutzhelfer | Flugpaten | Pflegestellen


    Sonst würde ich auch zu einem Retriever vom guten Züchter tendieren.

  • Der Labrador ist mir einfach zu temperamentvoll.

    Also ich glaube, es kommt hier tatsächlich auf die Definition des Wörtchens "temperamentvoll" an. Ich habe so einen temperamentvollen, sehr bewegungsfreudigen Labrador ABER meiner Beobachtung nach ist das bei dieser Rasse absolut nicht die Regel. Viele kommen doch sehr gemächlich daher und im Haus merkt man sie auch kaum.

    Wenn dir der Labrador zu temperamentvoll ist, wird dies auch der Flat Coated sein - der ist eher lebhafter, und zudem noch mit einer eigenen art von Humor gesegnet, die man mögen muss.

    Ja, wenn einem ein Labrador zu temperamentvoll ist, ist ein Flat erst recht nicht das Richtige. Die Flats, die ich kenne, sind weitaus temperamentvoller als mein ohnehin schon temperamentvoller Labrador... Außerdem würde mich hier doch die kurze Lebenserwartung abschrecken.


    Wenn es weniger temperamentvoll sein soll als ein Labrador und dazu noch etwas Wachtrieb dabei sein soll, vllt ein leichterer Vertreter aus der Sennenhund-Kategorie? Appenzeller oder Entlebucher? Vom Großen Schweizer und von Berner Sennenhund würde ich aufgrund des Sportprogramms eher abraten.

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