Shiba Inu: Kläffen und Unverträglichkeit mit Rüden

  • Hallo liebe Hunde Freunde!


    Ich habe einen ein Jahr alten kastrierten Shiba Rüden. Erziehung war bisher kein Problem, er beherrscht die Grundkommandos und einige Tricks. Allerdings war er schon immer sehr dominant und ging bereits als kleiner Welpe andere Hunde an. Wir haben ihn dann oft mit anderen Hunden zusammengebracht und das Problem legte sich.


    Vor ungefähr einem Monat aber wurde mein Shibi ohne dass er eine große Klappe riskiert hätte, von einem bereits auffällig gewordenen unkastrierten Rüden attackiert. Der Angriff war keiner, der körperlich schlimm war, aber ein unschönes Erlebnis. Es handelte sich um einen Collie oder ähnlichem (jedenfalls größerem Hund), der sich auf ihn stürzte und ihm eine Bisswunde sowie einen blauen Fleck an der Schulter zufügte.


    Seitdem ist er allen unkastrierten Rüden gegenüber unverträglich, knurrt, stellt das nackenfell auf, zieht die Lefzen hoch und würde sie sogar angehen, wenn ich ihn lassen wuerde (die Leine hindert ihn). Wie ich bereits erwähnte, war mein Shiba war schon immer sehr dominant. Wenn sich ein anderer Hund nicht unterworfen hat, gab es kleinere Rangeleien, aber so etwas ist ja normal. Es machte dabei auch keinen Unterschied, ob mit Leine oder frei. Wenn ein Hund in Sichtweite ist, will er dahin, dh lehnt sich in die Leine und beobachtet. Sieht der andere Hund ihn, legt sich mein Shibi flach auf den Boden und wartet. Entweder er selbst oder der andere kommt nach einer Zeit her und dann schnuppern sie und fangen an zu spielen / inzwischen im Fall eines männlichen unkastrierten Hundes ist dies der Zeitpunkt, in dem mein Shiba "starr" wird, sich die Nackenhaare aufstellen und er anfängt zu knurren.


    Kurz darauf, also vor 3 Wochen, haben wir ihn kastrieren lassen - dies war medizinisch notwendig, weil nur ein Hoden abgesunken war. Seitdem ist er zu einem kleinen Kläffer geworden, woran ich auch arbeiten möchte. Ich habe es jetzt einmal genauer beobachtet: Bellen tut unser Shiba, wenn Menschen humpeln, wanken, etc. oder aber ihn ansprechen / Geräusche in seine Richtung machen, die ihn anlocken sollen (Schnalzen usw). Auch manchmal bei kleinen Kindern oder verschleierten Frauen. Da steigert er sich auch gern einmal rein und beginnt zu heulen. Ich denke, das ist Unsicherheit und das möchte ich unbedingt in den Griff kriegen. Nur weiß ich nicht wie. Momentan habe ich angefangen, mich in sein Sichtfeld zu stellen, das funktioniert ganz gut. Wie kann ich ihm Sicherheit geben? Unsere Beziehung hätte ich immer als sehr innig beschrieben und kann mir nicht vorstellen, dass er sich unsicher bei mir fühlt..
    Das Bellen bei Geräuschen im Stiegenhaus und anderen territorial motivierten Gründen finde ich gut und das möchte ich ihm nicht abgewöhnen. Er ist nunmal ein Wachhund.


    Ich hatte bisher noch keinen "unverträglichen" Hund, und weiß nun nicht genau, wie ich grade bei einem Shiba reagieren soll. Immer anderen Hunden / Rüden ausweichen, kann ja nicht der Weg für die nächsten Jahrzehnte sein. Er soll lernen, dass er andere Rüden nicht angreifen darf. Doch wie zeige ich ihm das? Einen Will to please haben Shibas ja nunmal rassenbedingt nicht wirklich. Natürlich ist er auch ein sehr eigenständiger Hund, aber momentan läuft es aus dem Ruder, ich finde ihn unerzogen und würde mich als "Außenstehender" über einen solchen Hund ärgern.


    Zu Hundetrainern: Meines Wissens nach gibt es in unserer Umgebung keine. Auch leben wir in einer Großstadt, wo der Hund seit jeher mit vielen Menschen konfrontiert ist.


    Vielen Dank und liebe Grüße

  • Hi!
    Bin auch Shiba Besitzer und was du beschreibst, ist vor allem bei Rüden ganz normal. Der Shiba hat eine sehr hohe Individualdistanz, auf die er pocht.
    Ich würde mal versuchen, die "Wohlfühldistanz" zu anderen Hunden zu finden und ihn für das ruhig bleiben belohnen.
    Was die Unsicherheit angeht: hab das Glück dass meine Hündin die selbstbewussteste Prinzessin dieser Erde ist und noch niemals richtig gebellt hat, aber mein Labrador-Aussie-Mix ist auch wahnsinnig unsicher und verbellt gern. Bei ihm hat Zeigen und Benennen geholfen, vielleicht ist das auch was für euch?


    Lg

  • Wenn sich ein anderer Hund nicht unterworfen hat, gab es kleinere Rangeleien, aber so etwas ist ja normal. Es machte dabei auch keinen Unterschied, ob mit Leine oder frei. Wenn ein Hund in Sichtweite ist, will er dahin, dh lehnt sich in die Leine und beobachtet. Sieht der andere Hund ihn, legt sich mein Shibi flach auf den Boden und wartet. Entweder er selbst oder der andere kommt nach einer Zeit her und dann schnuppern sie und fangen an zu spielen /........................................

    Vorab: meines Wissens nach sind Shiba Inu eher Einzelhunde und können mit anderen Hunden recht wenig anfangen. Von daher wundert mich das Verhalten Deines Shibas nicht!


    Allerdings hast Du das oben beschriebenen Verhalten selbst provoziert. Dein Hund hat seine "Sichtweise" ausgelebt und jetzt wunderst Du Dich, dass er Entscheidungen trifft.


    Ich würde damit anfangen, dass Dein Hund beim Spaziergang keine eigenen Entscheidungen bei Hundekontakten treffen darf, d.h. wenn ihr an der Leine spazieren geht, geht ihr zügig an allen begegneten Hunden vorbei, ohne, dass Dein Hund die Gelegenheit bekommt in sein altes Verhaltensmuster zu fallen.


    Hundekontakt und Spielen nur noch mit ausgesuchten und verträglichen Hunden aus seinem engsten Bekanntenkreis.

  • Eigentlich wurde schon alles gesagt. Kontakte in Zukunft sorgfältiger aussuchen. Mit Hündinnen sollte es doch weiterhin klappen.


    Auf andere Rüden muss dein Hund keine Lust haben und ich würde das dann auch nicht erzwingen.

  • So früh kastriert birgt auch meist ein Problem. Eigentlich bleiben viele und gerade etwas unsichere Hunde in der Phase stecken. Bei uns auch so.
    Wie weit sich dein Hund bei dir sicher fühlt, zeigt er dir ja deutlich. Es ist ihm zuviel, er ist unsicher und jault sogar.
    Akzeptiere erst einmal seine Indivdualdistanz...seine Wohlfühlzone. Es sind ihm viele Dinge nicht geheuer, er hat einen Rückschritt gemacht. Daran müsst ihr langsam arbeiten. Er muss lernen, das nichts schlimmes ist, das musst du ihm richtig zeigen. Nicht drängen, gelassen bleiben.

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