Ersthalter Rassefrage

  • Hallo!


    (Zuersteinmal: Ich möchte hier kein "Sensibles Thema" erstellen oder zum Glaubenskrieg aufrufen. Auch wenn sich weiter unten jemand persönlich angesprochen oder beleidigt fühlt, so ist das NICHT so gemeint!)


    Ich bin nun seit einer Weile dabei zu prüfen, ob ich Hundebesitzer werden möchte. Allerdings hänge ich bereits bei der Frage nach der in Frage kommenden Rasse bzw. deren Eigenarten.


    Ja, ich weiss, die im Internet gesammelten Informationen über die Wesen bzw- Charaktere der jeweiligen Rassen sind nicht fest sondern variieren mit dem Individuum. Aber generell habe/hatte ich mich auf einen Molosser festgelegt, da dieser meinen Vorstellungen bzw. Lebensart am Nächsten kommen. Da ich dazu noch in NDS lebe habe ich keine Probleme mit Listenhunden.


    Nun habe ich also gesucht nach: American Staffordshire, Bullmastiff, Bordeaux Dogge, Bernhardiner, aber auch etwas schwierigere bzw. exotische wie Boerboel oder Cane Corso.
    Bei den Züchtern nachgesehen und als doch recht teuer eingestuft. Also was liegt näher als: Schau mal im Internet nach, ob es in Tierheimen oder anderen Instutionen nicht wen gibt, der auf Rettung und ein schönes zu Hause wartet.... Und hier nun fangen meine Bedenken an:


    Wenn ich in den "Beschreibungen" der in Frage kommenden Hunde in den Tierheimen nachlese, so scheint der Großteil dieser von mir ausgesuchten Rassen echt ein schweres Sozialisierungsproblem zu haben. Ständig ist zu lesen: "Benny ist kein Familienhund", "ohne Maulkorb bei Fido gehts gar nicht", "leider sind die Aggressionen von Beppo nicht wegzutrainieren", "wenn Charly Kinder sieht, dreht er völlig durch" undundund.....
    Ebenso die Nothilfen im Internet: Dackel: keiner - Labrador: zwei Hunde in Bayern - Schnauzer: keiner - Pudel: einer weil das Herrchen gestorben ist - AmStaff: 45 Hunde überall in Deutschland - Cane Corso: bei 50 HUnden habe ich aufgehört weiter zu lesen.....


    Daraus KÖNNTE ich nun folgendes Ableiten:
    a) die von mir ausgesuchten Hunde sind definitiv nix für Anfänger aber viele versuchen es und scheitern daran oder


    b) Die Klientel bei AmStaff, Bullmastiff und Co ist oftmals die, die man so aus TV und Doku kennt: Dumme Assis und Proleten, die sich die Hunde als Penisverlängerung holen und dann merken, dass "Rex", "King" oder "Sido" doch nicht von Natur aus "auf Kehle" gehen und die Tiere dann unerzogen abgeben weil sie nicht cool genug sind.


    Mag mir wer vielleicht einen Tip geben, ob ich mit meiner Wahl als Ersthund wirklich so falsch liege oder ob es sich doch um unglückliche (wenn auch gehäufte) Einzelfälle handelt?


    Danke euch!

    • Neu

    Hi


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    • Ich bin nun seit einer Weile dabei zu prüfen, ob ich Hundebesitzer werden möchte.

      Was würdest du denn für Eigenschaften für den Hund mitbringen und haben ? Was kannst du ihm bieten ?
      Wie viel Zeit hast du für den Hund ?
      Möchtest du etwas sportliches mit ihm machen ?
      Kannst du ihn mit zur Arbeit nehmen ?
      Hast du jemanden für den Hund, falls du mal krank wirst oder weg musst ?
      Was möchtest du alles mit dem Hund machen ?
      Bei großen Hunden : wohnst du ebenerdig oder auf Etage mit vielen Treppen ?


      Ein Hund kostet Zeit, Geld und nerven :D


      Was du dir da ausgesucht hast, ist schon ein Stiefel xD

    • Ich bin ja der Meinung, "den" Anfängerhund gibt es nicht. Es gibt Menschen, die "scheitern" an einem Malteser und andere nehmen sich als Ersthund eine als anspruchsvoll geltende Rasse und haben keine Probleme. Viel kommt meiner Meinung nach auf die eigenen Vorstellungen und den Umgang mit dem Hund an.


      Ich würde auch noch mal hinterfragen, warum du dich genau für diese Rassen interessierst. Was möchtest du mit dem Hund unternehmen, wie stellst du dir den gemeinsamen Alltag vor, welche Eigenschaften schätzt du, was wäre ein No-Go?
      Nicht alle die von dir genannten Rassen sind sich ähnlich; AmStaff und Bernhardiner empfinde ich z.B. schon als sehr unterschiedlich.
      Eine gute Idee ist es immer, verschiedene Rassen live kennenzulernen, auf Ausstellungen, bei Züchterbesuchen und auf Spaziergängen mit Hundehaltern dieser Rassen, um sich ein besseres Bild machen zu können. Und man sollte sich natürlich schon ehrlich einschätzen können und wirklich darüber nachdenken, ob man sich einen Hund zutraut, der z.B. einen recht stark ausgeprägten Schutztrieb mitbringt und im Zweifelsfall nach vorne geht.


      Die Rassen, die du bisher interessant findest, sind sicherlich nicht die leichtführigsten Hunde, aber ich denke schon auch, dass Hunde dieser Rassen, die im Tierheim landen, leider nicht selten zuvor bei Menschen gelebt haben, die diese Hunde als Statussymbol anschafften. Nicht selten werden Rassen wie Staff und Co. ja auch behördlich beschlagnahmt, weil die Besitzer nicht in der Lage waren, sich adäquat um den Hund zu kümmern. Oft haben die Hunde dann auch eine sehr schlechte Sozialisierung genossen.
      In den Tierheimen hier werden die meisten Listis aufgrund meist schwieriger Vorgeschichten tatsächlich nicht an Anfänger abgegeben.


      Ach ja, eine Sache noch: Du erwähnst, die Hunde, die du auf Züchterseiten entdeckt hast, waren alle recht teuer. Die Anschaffungskosten sind aber noch der geringste Kostenpunkt. Ich verstehe, wenn man für einen Hund nicht 1500 Euro ausgeben möchte - dann ist TH natürlich wirklich naheliegend (meiner ist auch aus dem TH). Man sollte sich aber bewusst machen, dass Hundehaltung ganz schön teuer sein kann, allein von den TA-Kosten her. Ich bin auch alles andere als reich, habe einen Hund und es geht. Aber man muss manchmal halt dann selbst Abstriche machen, das will ich damit eigentlich ausdrücken. Da muss man sich auch überlegen, ob man dazu bereit ist.

    • Ganz schnell, ganz einfach:
      Ich (eigentlich Wir) haben ein ebenerdiges Haus und Garten und 24/7 Zeit für einen großen Hund. Gerne gehe ich auch ein oder zwei Stunden mit ihm spazieren, aber dann sollte auch gut sein ;-). Fordern ja, aber übermässig sportlich möchte ich ihn auch nicht halten, also nicht gerade Agility. Hundeschule halte ich allerdings für notwendig - Allein schon für mich selbst.


      Warum es ein Molosser werden soll:
      Er darf gerne ein wenig Schutz/Wachhund sein,
      Er darf gerne ein klein wenig gemütlicher sein (ein Abend vorm Ofen ist ja auch ganz nett),
      Er darf gerne größer sein
      Er sollte auch mit Kindern klar kommen
      Er sollte nicht allzu hibbelig sein (unruhig/nervös)
      Er sollte nicht jeden Besucher gleich als Erzfeind ansehen ;-)
      Und zudem muss er natürlich auch nicht gleich jeder Katze hinterherjagen.... Naja... Eigentlich ist das Grundvoraussetzung, da wir zwei Katzen haben ;-)


      Gruß
      Matthias


      PS: Das Tiere Geld kosten, weiss ich wohl, aber wenn man zumindest die 1500 bei der Anschaffung spart, hat man die erste große OP schon "drin" ;-)

    • Es ist halt nun mal so, dass bei einigen dieser Rassen damit zu rechnen ist, dass sie als erwachsene Tiere nicht gut auf Artgenossen zu sprechen sind. Ohne, dass der Halter was verbockt hat oder so, das kann einfach kommen.


      Wenn man sich noch nicht auskennt, und schon beim Junghund darauf achtet, dass der Hund wirklich gut zu führen ist, wird das dann wirklich zu einem Problem. Mit Körperkraft allein ist das nicht lustig...


      Ich musste heute an zwei Frauen vorbei, die jeweils einen wirklich großen, schweren Bullmastiff (nehme ich an, ich bin nicht stehengeblieben, um nach der Rasse zu fragen), nur mühsam mit vollem Körpereinsatz halten konnten. Spaß hatten die nicht dabei.
      Mein Hund und ich sind einiges gewohnt, aber das war mir echt mulmig. Nur einer der Hunde trug einen Maulkorb.


      Allzu oft wird eben erst dann daran gearbeitet, wenn der Hund das Verhalten schon zeigt, und das klappt oft einfach nicht.


      Ich persönlich würde einem Anfänger nicht raten, einen solchen Hund zu sich zu nehmen, WENN dieser sich aggressiv zeigt. Das zu managen und soweit möglich zu korrigieren und zu kontrollieren, ist echt nicht einfach. Und man ist damit leider sehr einsam. Alle machen einen Bogen um dich.


      Wenn du einen Welpen nimmst, dir Rat von einem guten Trainer holst, und es dir nichts ausmacht, dass der Hund evtl. kein "Hundewiesenhund" wird, hast du bessere Karten.


      Aber das Geld für eine gute Zucht sollte man wirklich investieren!


      Mit "ein bisschen Wachhund" wäre ich vorsichtig - melden tun eigentlich fast alle Hunde. Wirklichen Schutztrieb handhaben, ist schon ne eigene Baustelle.
      Gerdade wenn Kinder da sind, finde ich Schutztrieb ungünstig - nicht wegen den eigenen Kindern, als wegen dem Besuch.


      Zu den einzelnen Molossern können dir einzelne User hier noch mehr sagen.

    • Da hast du dir schon ordentliche Kaliber ausgesucht...alles schon aufgrund der enormen Größe und des Gewichts Hunde die nur bedingt für Anfänger geeignet sind.
      Am ehesten würde in meinen Augen wenn dann Bordauxdogge oder Bernhardiner passen. Diese sind vom Charakter her eher gutmütig und ausgeglichen. Auch Neufundländer könnte in die Richtung gehen. Oder Bernersennenhund?
      Auch Staffs sind tolle Hunde aber je nach Bundesland wirst du da einige Hürden zu meistern haben.
      Ansonsten würde ich einem anfänger eher empfehlen eine Nummer kleiner anzufangen..muss ja nicht gleich eine Chihuahua sein, aber so schwere Hunde sind schon manchmal etwas unhandlich wenn sie mal ihren Sturkopf durchsetzen wollen.

    • Hört sich bei dir ja schon echt gut an.
      Du magst anscheinend große Hunde, die beeindrucken.


      Tja, vielleicht einen Neufundländer, Berner Sennen.


      Wenn du es noch beeindruckender haben möchtest,
      einen Cane Corso, Französische Bordeauxdogge.


      Von Pit, Amstaff und Mastiff würde ich dir abraten.

    • Na, beeindrucken muss/will ich nicht, aber ich mag es halt etwas "robuster".


      An den Berner Sennenhund hatte ich auch schon gedacht, bin aber davon wieder abgekommen, da mich, wie bei der Dogge auch, die geringe Lebenserwartung abschreckt. Ich hatte mal auf einer Züchterseite die Regenbogenbrücke durchgeklickert.... Und da war beim Großteil der Hunde bei 7 schon Schluss.... Das finde ich dann doch ein wenig früh :(

    • Das ist aber Ausnahmslos bei ALLEN von dir genannten Rassen so...die meisten Riesen schaffen es jenseits der 10 Lebensjahre nur mit viel Glück...da ist ein guter Züchter enorm wichtig....da haben Riesenrassen schon so ihre Probleme (der einzige Grund warum hier kein reinrassiger Neufi oder Berner wohnt..obwohl ich sie über alles liebe)

    • Wenn du die gemütlichen Molosser magst, wäre auch der Leonberger einen Blick wert. Allerdings eben auch mit dem bereits genannten Nachteil, dass die Riesenrassen eben eine kürzere Lebenserwartung haben.

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