Hund erschreckt sich beim Schlaf und reagiert aggressiv

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich habe ein Problem mit meiner 2-3 Jahre alten Hündin und bitte um eure Hilfe, denn so kann es nicht lange gut gehen. Ich habe Kira vor 3 Wochen bekommen. Ich lebe bereits mit einer 1 jährigen Hündin Nanouk zusammen. Die beiden haben sich gut an die neue Sitaution gewöhnt. Kira ist vor vier Monaten aus einer Tötungsstation in Rumänien nach Deutschland in eine Pflegestelle mit etwa 20 anderen Hunden gekommen. Sie ist kaum ängstlich und zeigt im Alltag keinerlei Agressionen.
    Sie schläft auf ihrem Platz und ab und zu auf dem Sofa. Manchmal erschreckt sie sich im Schlaf, wenn Nanouk sich bewegt z.B. aufsteht. Dann geht sie mit Knurren auf sie los, entweder verkriecht sich Nanouk oder sie wollen sich ernsthaft beißen. Natürlich versuche ich diese Situationen immer zu vermeiden, indem ich Kira schon vorher stoppe. Daraufhin ist sie schnell wieder entspannt und hat kein Problem mit N. Sonst zeigt sie ihr gegenüber auch keine Aggressionen.
    Habt ihr sowas schonmal erlebt oder könnt ihr mir einen Tip geben?


    LG nora

  • Wie nah liegen die Hunde denn zusammen? Oder liegt Kira einfach irgendwo herum und dein anderer Hund darf sich quasi nicht im Raum bewegen?


    Hast du das Gefühl, dass sie sich erschreckt? Oder noch nicht ganz wach ist?

  • Sie haben beide einen Platz aber tauschen ihn auch immer wieder.
    Beides. Sie schreckt aus dem Tiefschlaf auf und schläft danach auch gleich wieder. Bei mir ist es auch schonmal passiert, dass ich sie beim schlafen berührt habe und sie dann beißen wollte, aber als sie sah dass ich es war, war sie gleich wieder beruhigt.

  • Ich kann mir vorstellen, dass Kira einfach noch Zeit braucht, um anzukommen und um sich sicher zu fühlen. Wer weiß schon, was in der Zeit zuvor passiert ist... Drei Wochen sind nicht viel Zeit.
    Ich würde ihr einen festen Schlafplatz in einer ruhigen Ecke zuweisen und drauf achten, dass sie wirklich nicht gestört wird, auch nicht vom anderen Hund.


    Sollte sie allerdings wieder beißen, würde ich sie laut ansprechen und ggf. "nachmachen".
    Meinst du echt, sie geht mit Beschädigungsabsicht drauf?

  • Ich glaube, ich würde ihr zumindest eine Zeitlang einen sicheren Schlafbereich geben, hinter einem Gitter, Hundeauslauf, oder so. Im gleichen Raum wie du, aber so, das der andere Hund nicht an sie dran kommt.


    Und/oder ich würde ihr eine Box zum Schlafen anbieten, die würde ich zwar nicht zumachen, aber auf jeden Fall darauf achten, dass der andere Hund NICHT dran geht/kommt.


    Übrigens schrecken nicht nur Hunde mit möglichen schlechten Erfahrungen aus dem Schlaf so auf. Eine Bekannte von mir ist mal in so ner situation von ihrem eigenen Hund gebissen wurden -richtig fest. War dann im KH, weil sich das noch infizierte.


    Immer erst ansprechen, nicht einfach anfassen.

  • Ich würde für sie eine große Box kaufen und sie daran gewöhnen nur darin zu schlafen. Mir wäre das zu heikel, dass es vielleicht auf grund eines solchen Vorfalls dauerhaft nicht mehr klappt zwischen meinen beiden Hunden.


    Sie kann dann nicht mehr aus Versehen geweckt werden und fühlt sich vielleicht auch auf Dauer sicherer.
    Das sollte dann auch nur ihre Box sein. Niemand anders hat etwas darin zu suchen. Zur Not zu machen.

  • Ich halte die Idee mit der Box oder dem abgegrenzten Schlafplatz auch für gut. Nach so kurzer Zeit kann man einfach noch nicht erwarten, daß Kira genug Vertrauen verinnerlicht hat, um bei Störung nicht in einen "Panikmodus" zu verfallen.


    Es wäre einfach gut, dieses Risiko passiv auszuschalten und alle Beteiligten vor schlechten Erfahrungen zu schützen.

  • Wenn sie aus einer Tötungsstation in Rumänien kommt, ist sie durch sämtliche Höllen gegangen, die ein Hund erleben kann.
    Wegen völliger Überfüllung, ewigem Hunger, der Geräuschkulisse, der Atmosphäre von Todesangst und dem Zusammenstopfen von Hunden, die nicht miteinander können, ist es dort an der Tagesordnung, dass die Hunde übereinander herfallen. Und wer tief schläft, ist erst recht angreifbar, genau wie die kleinen, kranken, alten oder schwachen Hunde oder die mit einem Handycap.
    Sie wird viel Zeit brauchen, bis all das in den Hintergrund tritt. Es ist eine instinktive Reaktion, die ihr dort das Leben gerettet hat, keine bewusste.
    Sorge für einen sicheren Schlafplatz, wo wirklich niemand sie im Schlaf stört. Das ist auch deshalb wichtig, damit es nicht durch diese Attacken zu unüberbrückbaren Problemen zwischen den beiden Hündinnen kommt.
    VG Petra

  • Manchmal erschreckt sie sich im Schlaf, wenn Nanouk sich bewegt z.B. aufsteht. Dann geht sie mit Knurren auf sie los

    Den Schlafbereich mittels Gitter abgrenzen finde ich eine sehr gute Idee. Ich würde beide Hunde in verschiedenen Räumen schlafen lassen und die Räume per Kindergitter abtrennen, Türen offen lassen. Zumindest in der Anfangszeit, bis Kira merkt, dass ihr nichts passiert.


    Ich finde es wichtig, dass du hier aktiv wirst und beide Hunde voreinander schützt. Das sind Hündinnen, die machen im Normalfall keine Gefangenen...wenn die sich beißen, dann bis zum bitteren Ende. Und da sie sich sonst verstehen (noch), wäre es schade, wenn es durch Nichtbegrenzung eskaliert. Die Garantie hast du trotzdem nicht. Wenn sich Kira sicherer fühlt, wird sie ggfs. auch mit deiner 2. Hündin nicht mehr so umgänglich sein. Daher würde ich jetzt schon vorausschauend managen und versuchen, Konfrontationen zu vermeiden und Kira eine Ruhe und Schutzzone zu geben.

  • Die meisten meiner Hunde bisher haben mal mehr und mal weniger geträumt. Meine kleine Strassenhündin aus Kreta hat die ersten 1.5-2 Jahre immer wieder heftig geträumt gehabt. Ist auch oft so hochgeschrocken, hat kurz geschaut und wieder weiter geschlafen. Das dauert, und im Schlaf wird eben verarbeitet. Ab und an wenn es zu schlimm war habe ich sie aufgeweckt, hab sie angesprochen mit ihren Namen und gesagt alles ist gut.
    Heute träumt sie wenn wir was besonderes machen oder sie eben ein besonderes Erlebnis hat.
    Und das mit dem Abgrenzen, damit sie auch in Ruhe schlafen kann und die Gefahr gedämmt ist, dem schliesse ich mich hier an.

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