Hilfe, ich weiß nicht mehr weiter.Junghund zerstört die Wohnung.

  • Hallo Hundefreunde

    Es geht um meinen Zweithund Kenai, er wird am 19.1, 1 Jahr alt und ist ein ganz wundervolles und treues Seelchen. Ich habe nur ein riesen Problem, was mich zum verzweifeln bringt. Er zerstört, wenn ich ihn alleine, bzw. beide alleine lasse die komplette Wohnung. Damit meine ich nicht, dass er mal nen´ Schuh zerkaut, oder Papier zerfetzt. Er saniert die Wohnung. Er hatte alle Fußleisten abgerissen und zerkaut, alles was auf Regalen oder Tischen steht: Deko, Papiere usw.runter geholt, zerfetzt oder zerbrochen. Er hat im Flur so gut wie alle Laminat Bretter des Bodens entledigt. Steckdosen aus der Wand gezerrt. Tapeten von unten bis zur Decke abgerissen und zerfetzt. Stühle zerkaut, so dass nur noch 2 übrig sind. Jacken von der Garderobe gerissen und zerrissen und noch vieles mehr. Dazu kommt. dass egal wie lange und ausgiebig ich vorher mit den beiden unterwegs war, er sobald ich gehe den aller letzten Kotrest heraus drückt. Und ich bin wirklich nicht lange auf der Arbeit, ca 4-5 Std, 3-4 mal die Woche. Ich habe mal eine Kamera aufgestellt und es gefilmt um zu sehen ab welcher Zeitspanne er so ausrastet, während der andere (damon, 3 jahre) daneben liegt und alles beobachtet. Schon nach nicht mal 15 min Fliegen die Fetzen. Er rennt von Raum zu Raum, immer mit etwas anderem im Maul, was er dann im Flur zerstört. Mit zunehmender Zeit wird er immer Kreativer was die Zerstörungswut angeht. Um an ein kleines Stück Plastik zu gelangen was auf der Garderobe lag, sprang er auf die Kommode darunter, stütze sich an der wann ab und zog das "Spielzeug" seiner Begierde herunter. Ich habe schon so vieles ausprobiert. Aus dem Arbeitszimmer habe ich ein "Hundezimmer" gebaut. Mit dicken Seilen von der decke hängend, damit er was zum zerren hat. Ein Haufen von Spielzeugen, von Quietschend bis Zäh. Kauartikel. Von Kauhölzern bis Markknochen. Einfach alles mögliche damit er sich vielleicht damit beschäftigt und nicht auf die Wohnung losgeht. Hat aber auch nichts genützt :(. Ich denke auch nicht, dass er nicht ausgelastet ist. Mehrmals die Woche sind wir beim Dogscooting auf Tour, wo er zwar bislang nur nebenher laufen durfte wegen des Alters und der große alleine Zugsport betreibt, jedoch vom auslauf reichte ihm das auch voll und ganz. Dann gehe ich morgens bis zu 2 Stunden durch die pampa mit den beiden, wo sie viel frei laufen können, über Felder rennen und mit anderen Hunden toben können. Danach schlafen die beiden erst einmal ne' Weile. Dann kommen die beiden über den Nachmittag mehrmals mit auf den Hof und Toben dort nochmal bis ich dann gegen 15 Uhr noch einmal ne" Stunde mit den auf die Felder gehe. Um 16:45 Fahr ich dann bis 21 oder 22 Uhr arbeiten, wenn ich wieder komme, ist natürlich aufräumen angesagt, um danach dann nochmal mit denen eine etwas kleinere Runde zu gehen. Dann gibt es Futter für die beiden und wir gehen schlafen. So viel zu unserem Tagesablauf. Das erste mal wirklich alleine gelassen habe ich ihn mit 5 oder 6 Monaten und wenn ich zur Arbeit musste, passte eine gute Freundin bei mir auf ihn auf. Und ich habe ihn auch wirklich langsam daran gewöhnt, wie mit dem großen auch und bei ihm klappte es ja auch.


    Also er ist ein super liebes Tier und ich hab eine menge Spaß mit ihm und bis auf diesen größeren Wehmutstropfen, ist er ein wunderbarer Begleiter. Nur ich bin einfach am verzweifeln. Ich habe schon überlegt ihn einfach mit auf die Arbeit zu nehmen, was aber ja auch nicht auf ewig ne' Option sein kann. Ich habe schon in der Verzweiflung schon öfter mit den Gedanken gespielt, ihn abzugeben, aber das könnte ich sowieso nie übers Herz bringen, da ich mir vorstellen kann, weil er nicht alleine sein kann, er dann dort die Zerstörung ausübt und er wieder weiter gegeben wird und dann nimmt der Teufelskreis seinen lauf. Deshalb ist abgeben keine Option.


    Ich hoffe der Text ist einigermaßen gut zu lesen und ihr versteht vielleicht meine Problematik und könnt mir noch ein paar Tipps und Ratschläge geben was ich noch versuchen könnte. Bin auch offen für Ideen was man alternativ machen könnte, wenn er gar nicht alleine bleiben kann Bitte aber nicht diese Idee mit dem Käfig in der Wohnung oder ähnliches ^^ Das könnte ich auch nicht übers Herz bringen :mute:

  • Was ist Kenai für ein Hund? Rasse? Gewicht? Größe?


    Wieso wäre ein Crate nichts? Was wäre aus deiner Sicht so schrecklich daran, Kenai daran zu gewöhnen, dass dort ein Ort der Ruhe ist und er sich darin wohl fühlen kann? Oder ist das Cratetraining zu viel Arbeit?


    Ich habe auch ein wenig das Gefühl, dass er eventuell zu viel macht? Neben den täglichen Spaziergängen kommt er schon mit zum Scooting? Er ist noch kein Jahr alt und scheint schon eine Menge auf dem Teller zu haben. Der Hund hat puren Stress wenn du weg bist.

  • Dein Hund kann schlichtweg nicht alleine bleiben, das hat er nicht gelernt.
    Das ist genau der Punkt, wo ich ansetzen würde.
    Alleine bleiben komplett von Null aufbauen.
    Hund nicht völlig auspowern- nach müde kommt doof, ganz besonders, wenn er so leicht zu pushen ist.


    Im Lonely Barkers Thread hier findest du Leidensgenossen und viele Ratschläge.


    Ich würde ihn keinesfalls "einsperren", ein Hund wie er würde auch dann randalieren und sich evtl. selbst beschädigen.
    Das Einsperren oder ein Maulkorb, damit er nichts zerstört oder illegal ein Halsband, was bei Bellen einen Sprühstoß auslöst, vertuschen nur das eigentliche Problem und stressen den Hund extrem.
    Das wird dadurch keinesfalls besser.


    Bevor er nicht wirklich alleine bleiben kann, brauchst du nicht auf Besserung zu hoffen, wenn du ihn alleine lässt.
    Du wirst dich während deiner Arbeitszeit entweder um einen Betreuer kümmern oder ihn mit zur Arbeit nehmen müssen.
    Alles andere macht dir jeden Fortschritt kaputt.


    Ganz zum Schluss noch - es gibt Hunde, die lernen es nie.

  • @CharlieCharles Ich habe zwei Huskys.


    58cm (wrh) ca 26,5 kg. Er selber zieht ja den scouter noch nicht mit sondern läuft neben her, was laut TA völlig in Ordnung sei. Es sind ja nicht die riesen Runden die er nebenher läuft. Es ist nicht zu viel Arbeit ihn an den Crate zu gewöhnen, es ist eher Einstellungsdenken das ich meinen Hund in der Wohnung ungerne in einem Käfig halten möchte. Ich glaube das er Stress hat wenn ich weg bin, aber ich weiß einfach nicht mehr wie ich ihm diesen Stress nehmen kann. Das ein Hund oder Hunde in meinem Fall keine 10 Stunden am Tag alleine bleiben können ist mir auch bewusst, aber 4-5 Std täglich müsste doch zu Regeln sein oder ? :( Deswegen bin ich offen für alle Tipps und Tricks die mir gegeben werden, nur dass mit dem Crate wäre eher mein letzter Strohhalm. Aber danke dir trotzdem.

  • @Zucchini Danke für den Thread Tipp, werde mich gleich mal etwas durchlesen.
    Aber wenn es Hunde gibt, die es nie lernen, wie soll es dann im zusammenleben mit solchen Tieren weiter gehen :/? Alles etwas schwierig im Moment.

  • Also so wie Zucchini schrieb, kann ich dir auch den Lonely Barkers Thread ans HERZ legen.


    Ich selbst habe noch nicht mit einem Crate gearbeitet, meine Tante jedoch.


    Crate-Training ist ebenso wie Allein-Bleib-Training ein sehr langwieriger Prozess, in dem der Hund erstmal den crate als Rüchzugsort und Entspannung kennen lernen muss. Ein Crate darf niemals (!!!) negativ verwendet werden. Ein "Einsperren" geht komplett am Sinn des Crates vorbei. Er wäre nur wahrscheinlich nicht die richtige Wahl für den ersten Schritt. Ich war nur neugierig, weshalb er so negativ betrachtet wird.


    So wie Zucchini schrieb, musst du das Alleine-Bleiben von Grund auf neu aufbauen. Der genannte Thread wird dir viele Fragen beantworten. Finden kannst du ihn schnell mit der Suchfunktion oben rechts in der Ecke.

  • evtl verlangst oder erwartest du zuviel von einem so jungen Hund. Lass ihn doch auch mal Hund sein und arbeite an der Erziehung statt gleich Vollgas zu geben. Überfordern und zu wenig sich der Erziehung widmen ist ein Teufelskreis. Und je nach Rasse, sollte man langsam fördern.

  • Ich denke auch nicht, dass er nicht ausgelastet ist. Mehrmals die Woche sind wir beim Dogscooting auf Tour, wo er zwar bislang nur nebenher laufen durfte wegen des Alters und der große alleine Zugsport betreibt, jedoch vom auslauf reichte ihm das auch voll und ganz. Dann gehe ich morgens bis zu 2 Stunden durch die pampa mit den beiden, wo sie viel frei laufen können, über Felder rennen und mit anderen Hunden toben können. Danach schlafen die beiden erst einmal ne' Weile. Dann kommen die beiden über den Nachmittag mehrmals mit auf den Hof und Toben dort nochmal bis ich dann gegen 15 Uhr noch einmal ne" Stunde mit den auf die Felder gehe.

    Ich denke, dass dein Hund zuviel Programm hat mit dem er überfordert ist und daher diesen "Streß" beim Alleinebleiben abbaut.

  • Dazu kommt. dass egal wie lange und ausgiebig ich vorher mit den beiden unterwegs war, er sobald ich gehe den aller letzten Kotrest heraus drückt.

    Das ist ein Anzeichen, dass er in einer hochgradigen Notlage ist und sein Körper den Stress nicht kompensieren kann.

    Mit dicken Seilen von der decke hängend, damit er was zum zerren hat. Ein Haufen von Spielzeugen, von Quietschend bis Zäh. Kauartikel. Von Kauhölzern bis Markknochen. Einfach alles mögliche damit er sich vielleicht damit beschäftigt und nicht auf die Wohnung losgeht.

    Eigentlich sollte ein Hund schlafen in der Zeit. Beschäftigungsmaßnahmen fördern das, was Du bekämpfen möchtest. Das Problem, warum er die die Bude auseinander montiert ist hier zu finden:

    Mehrmals die Woche sind wir beim Dogscooting auf Tour, wo er zwar bislang nur nebenher laufen durfte wegen des Alters und der große alleine Zugsport betreibt, jedoch vom auslauf reichte ihm das auch voll und ganz. Dann gehe ich morgens bis zu 2 Stunden durch die pampa mit den beiden, wo sie viel frei laufen können, über Felder rennen und mit anderen Hunden toben können.

    Mehrmals die Woche rennen in dem Alter? Krass. 2 Stunden Gassi am Morgen ... das ist viel zu viel für so einen jungen Hunde!

    Dann kommen die beiden über den Nachmittag mehrmals mit auf den Hof und Toben dort nochmal bis ich dann gegen 15 Uhr noch einmal ne" Stunde mit den auf die Felder gehe.

    Noch eine Stunde spaziergehen. Der noch nicht mal einjährige Hund rennt am Tag 3 Stunden durch die Gegend und macht mehrmals die Woche Hundesport. Der Hund ist komplett überlastet. Der kann nicht mehr. Ich vermute, wenn das schon eine Weile so läuft, dass der schon so überlastet ist, dass er, wenn sein Hormoncocktail abklingt, er mittlerweile auch Schmerzen haben dürfte bei dieser dauerhaften Überlastung.


    Und ich habe ihn auch wirklich langsam daran gewöhnt, wie mit dem großen auch und bei ihm klappte es ja auch.

    Das Alleinbleiben würde ich noch mal komplett neu aufbauen, aber erst, wenn der Hund auf ein normales Maß an Auslauf für sein Alter gebracht wurde. Das dürfte ein paar Wochen dauern, bis sich da Effekte zeigen. Währenddessen würde ich abklären lassen, wie die Knochen aussehen und den Bewegungsapparat beim Spezialisten checken lassen.


    Viele Grüße
    Corinna

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