Rüde dreht durch

  • Hallo liebe Hundefreunde,


    seit einiger Zeit haben wir ein Problem mit unserem vierjährigen Rüden, oder eher gesagt er selbst hat ein Problem.
    Jedesmal, wenn es klingelt, gerät er extrem in Panik und Stress. Fängt an zu bellen und zu knurren, zu winseln, zittern und zu jaulen. Dann schicke ich ihn meistens in sein Körbchen und lasse in Platz machen, bis er ruhig ist, dann darf er Hallo sagen. "Hallo-sagen" heißt bei ihm, 3-4 Mal bellen, zurückspringen, dann langsam annähern, schnuppern und danach vor sich hin schnauben und grummeln. Danach ist meistens alles wieder gut.
    Das Problem ist aber, dass er sich echt extremen Stress macht, wenn es klingelt. Vor allem, wenn der Besuch auf sich warten lässt oder gar keiner kommt, weil wir nur Essen bestellt haben. Vorhin ging es sogar so weit, dass er in sein Körbchen gepinkelt hat. Ich möchte ihm echt dringend helfen, da er ja selbst stark darunter zu leiden scheint. Das Bellen ist für uns gar nicht mal das Problem.
    Wir haben auch schon einmal Versucht ihn das Klingeln "schmackhaft" zu machen, in dem wir ständig geklingelt haben und ihm dann, bevor er sich überhaupt aufregen konnte, schnell einen Kong mit Frischkäse vor die Füße geworfen haben. Nach 3 oder 4 mal Klingeln wurde der jedoch auch wieder links liegen gelassen und die Tür wurde lieber angebellt.
    Außerdem waren wir wegen des Pinkelns auch schon beim Tierarzt, weil er da selbst gar nicht drauf reagiert und es so wirkt, als wenn er das gar nicht mitbekommt. Tierarzt meinte aber auch es wäre "nur" eine Stressreaktion. Mexx ist von sich aus auch ein sehr unsicherer Hund und wir arbeiten daran seit er bei uns ist.
    Habt ihr vielleicht einen Rat/Vorschlag/Tipp wie man ihm beibringen könnte, dass der Besuch/das Klingelgeräusch gar nicht so schlimm ist?


    Falls es bereits einen Thread gibt, der mir da weiterhelfen könnte gerne bescheid sagen :)


    Danke schon einmal im Voraus :smile:

    • Neu

    Hi


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    • Hört sich echt nach sehr viel Stress an.


      Als erstes würde ich ihn nicht mehr begrüßen, "hallo" sagen lassen. Er hat ja da anscheinend auch schon sehr viel Stress und nähert sich nicht freundlich, ruhig an. Dann lieber auf dem Platz liegen lassen und den Besuch davon abhalten ihn zu beachten. Wenn er sehr ruhig und entspannt ist, würde ich ihn dazu holen wenn er will, aber nicht schicken und auch da nicht beachten. In der Anfangsübungszeit würde ich das aber ganz weglassen.


      Wo steht sein Körbchen? Ich würde ihm einen Rückzugsort, evtl. eine Box schmackhaft machen. Ein anderer Raum hilft vielleicht, z.B. eine Box im Schlafzimmer wenn Besuch kommt. Wenn er nicht mehr bellt was zum Knabbern bringen, damit er Stress abbauen kann.


      Ans Klingeln gewöhnen würde ich nochmal versuchen. Aber dann keinen Kong vor die Füße werfen, sondern einfach nicht drauf reagieren. Oder höchstens ein "alles ok" und ruhig streicheln oder neben ihn setzen.
      Ich würde auch nur einmal klingeln lassen und nicht oft hintereinander.
      Für richtige "Klingelfälle" evtl. Handynr. ans Klingelschild hängen oder irgendwas, damit nicht geklingelt wird, wenn ihr nicht trainiert.
      Damit könnt ihr evtl. die Erwartungshaltung von ihm verändern und ihm zeigen, dass da einfach gar nichts passiert.

    • Hm, erstmal ins Unreine geschrieben:
      Ich gaube nicht, dass das Geräusch der Klingel das Problem ist, dieses schönzufüttern ist darum wohl eher schwierig. Das Klingeln bedeutet aber fast zwangsläufig, dass ein Fremder die Wohnung betreten will.


      Ist Mexx auch außerhalb der Wohnung unsicher mit fremden Menschen? Habt ihr daran schon gearbeitet?
      Ist seine erste Intention sofort zum Besuch zu rennen bzw. lässt er sich problemlos und ohne Druck auf seinen Platz schicken, wenn es klingelt?
      Wie verhält sich euer Besuch dem Hund gegenüber - auch die Lieferanten?
      Nimmt er Futter von Besuchern?


      Ich bin mir sehr unsicher ob das "Hallo-sagen-lassen" zielführend ist. Er scheint da ja in einem ziemlichen Konflikt zu sein. Ich würde ihn wohl eher komplett aus der Situation rausnehmen, vielleicht mit Trenngitter im anderen Raum, bis er soweit entspannt ist, dass eine Annäherung ruhig und ohne Bellen funktioniert.

    • Hallo,


      je nachdem - Zettel an die Tür - bitte nicht klingeln , bitte klopfen ?
      Würde mir einfallen .
      Und bei Tür auf, Hund nicht besonders beachten.
      Mal üben mit Leuten, die nicht gleich weghüpfen wen der Hund am Türrahmen erscheint.
      LG Ramona

    • Hört sich echt nach sehr viel Stress an.


      Als erstes würde ich ihn nicht mehr begrüßen, "hallo" sagen lassen. Er hat ja da anscheinend auch schon sehr viel Stress und nähert sich nicht freundlich, ruhig an. Dann lieber auf dem Platz liegen lassen und den Besuch davon abhalten ihn zu beachten. Wenn er sehr ruhig und entspannt ist, würde ich ihn dazu holen wenn er will, aber nicht schicken und auch da nicht beachten. In der Anfangsübungszeit würde ich das aber ganz weglassen.

      Werden wir dann mal so versuchen


      Wo steht sein Körbchen? Ich würde ihm einen Rückzugsort, evtl. eine Box schmackhaft machen. Ein anderer Raum hilft vielleicht, z.B. eine Box im Schlafzimmer wenn Besuch kommt. Wenn er nicht mehr bellt was zum Knabbern bringen, damit er Stress abbauen kann.


      Sein Körbchen liegt in der Ecke des Raumes, so weit es geht von der Tür entfernt, hinter dem Esstisch. Box hat er daneben stehen, wir haben auch geübt davor keine Angst mehr zu haben, er mag sie aber trotzdem nicht und liegt lieber im Körbchen. Wenn der Besuch erstmal da ist, stört er ihn auch nicht mehr, vor allem nicht, wenn er ihn bereits kennt.



      Ans Klingeln gewöhnen würde ich nochmal versuchen. Aber dann keinen Kong vor die Füße werfen, sondern einfach nicht drauf reagieren. Oder höchstens ein "alles ok" und ruhig streicheln oder neben ihn setzen.


      Ich würde auch nur einmal klingeln lassen und nicht oft hintereinander.
      Für richtige "Klingelfälle" evtl. Handynr. ans Klingelschild hängen oder irgendwas, damit nicht geklingelt wird, wenn ihr nicht trainiert.
      Damit könnt ihr evtl. die Erwartungshaltung von ihm verändern und ihm zeigen, dass da einfach gar nichts passiert.

      Werden wir dann mal so versuchen, dankeschön :)

    • Draußen mit Fremden war früher ein sehr großes Problem, Männer wurden direkt angebellt, wenn sie auf ihn zu kamen und ihn angesprochen haben, Frauen ist er ausgewichen. Mittlerweile lässt er sich von fremden Frauen streicheln, ab und zu auch von fremden Männern (wir wissen nicht, ob er früher eine schlechte Erfahrung mit Männern gemacht hat, je tiefer die Stimme und je breiter der Mann, desto schlimmer).
      Man muss ihn zwei bis dreimal streng sagen, dass er in sein Körbchen soll und dies tut er dann sehr widerstrebig.
      Besuch ignoriert ihn seit neustem und streichelt ihn erst, wenn er sich beruhigt hat. Lieferanten sieht er gar nicht, da wir in einer Wohnung im obersten Geschoss wohnen und keinen Summer haben. Heißt, wir müssen jedesmal extra runter rennen, was ihn noch aufgeregter macht.

    • Angekündigter Besuch klingelt nicht mehr und ignoriert ihn auch. Er hört aber schon, dass jemand kommt, wenn wir runter gehen und fängt an zu bellen.

    • Wie bleibt er denn alleine? Folgt er euch manchmal in der Wohnung?

      Gar nicht. Alleine bleiben schafft er nach einem Jahr Training eine halbe bis eine Stunde. Danach versucht er sich unter der Tür durchzubuddeln. In der Wohnung nur, wenn er grad nicht schläft oder er hört, dass der Kühlschrank aufgeht.

    • Kann halt auch damit zusammen hängen. Wenn er eh so aufgeregt ist und ihr ihn dann auch noch verlasst, dass er sich dann noch mehr stresst und das Klingeln negativ verknüpft.
      Ist halt die Frage was da genau die Ursache ist. Unsicherheit gegenüber Menschen, Verlassensängst/Angst um die Familienmitglieder, Kontrollverlust oder Wachtrieb. Könnte ich mir alles vorstellen.
      Ein Trainer vor Ort wäre da sicher was. Der kann sich anschauen wo die Ursachen liegen und entsprechend Tipps geben.

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