Welpe beisst sich fest, hört auf nichts und lässt nicht mehr los (ihre 5 Minuten)

  • Ich weiß nicht recht wie ich es ausdrücken soll.
    Die junge Hündin ist unsicher. Ihr Maul ist das Körperteil mit dem sie derzeit am meisten Erfahrungen sammelt.
    Sie ist nicht böse oder gar aggressiv.


    Ja, es tut sehr weh, wenn der Hund fest hält.
    Sie braucht liebvolle Zuwendung, Verlässlichkeit in eurem Verhalten.


    Ihr könnt ihre Nase etwas trainieren indem ihr kleine Fährten legt, Leckerchen versteckt und dergleichen.
    Das fordert sie auch geistig.


    Die Beißerei hört im Laufe der Entwicklung auf und es wird auch nicht lange dauern und du hast einen Hund mit einem Softmaul, dem du gefahrlos kleinste Nahrungsmittelspuren ins selbige schieben kannst.


    Kurz:
    Ich würde nicht viel herumerziehen, sondern abwarten bzw. aushalten.
    Keinesfalls bekommt sie ein Leckerchen, wenn sie ablässt.


    Mit was ist Sya denn gemischt?


    LG, Friederike

  • Ich hatte die ersten Wochen überall Kauzeug und Stofftiere rumliegen mit denen sich Jura beschäftigen konnte.
    Wobei sie aber als Welpe nie aufgedreht ist und ihre "5-Minuten" höchstens draus bestanden, wie wild im Garten rumzulaufen.
    Kauzeug waren damals Rinderhautknochen. Die liebt sie auch heute noch, nur leider verträgt sie sie nicht so gut, weshalb wir auf eine Kauwurzel umgestiegen sind, die sie heiß und innig liebt.


    Sich körperlich zu wehren, um den Hund zu zeigen wie weit er gehen darf, find ich immer so eine Sache.
    Jura ist seeeehr sensibel. Hätt ich da einmal "draufgehauen" wenn sie (weil sie es nicht besser wusste) mit ihren Zähnen zu nah an mich ran kam, wär sie sofort sehr verunsichert worden und hätt sich null ausgekannt. (Ich hab sie einmal etwas schroffer festgehalten weil ich dachte das stehen bleiben während ein Rollmeter neben der Schulter steht jetzt nicht sooo schwer sein kann... Danach gabs ein paar Wochen schönfüttern... :lepra: )
    Unserem Vorhund hätte man schon als Welpe Pfannen nachschmeißen können, und bei viel Glück hätt er sich mit fragendem Blick zu einem umgedreht! :ugly:


    Ich find gut wie ihr mit eurem Welpen vorgeht und wie ihr über die
    Erziehung denkt! Verlasst euch auf euer Bauchgefühl! Wenn ihr jetzt
    schon Besserung seht, nachdem das Programm zurückgeschraubt wurde, ist das auf jeden Fall schon toll fin ich!

  • Z.b. mit Leckerchen kann man das postiv aufbauen.
    "Box" sagen und Leckerchen rein werfen.


    Wir haben seit Sonntag einen neuen Hund der sehr futterneidisch ist. Der bekommt seine Kausnacks nur in der Box. Ich hab keine Lust das er seins inhaliert und dann das der anderen Hunde mit Knurren und Scheinangriffen erbeutet.


    Wie lange ist der Hund überhaupt schon bei euch?
    Allzu lange kann das ja nun auch nicht sein? Reizüberflutung würde ich da auch gar nicht aus schließen und vielleicht hilft da auch eher das schon angesprochene Fährten-legen wenn ihr schon wisst das sie nach dem raus gehen aufdreht?
    Dann bereitet ihr vorher schon alles für ein ruhiges Spiel danach vor...?

  • Ich dachte am Anfang auch - und das ist noch gar nicht lange her - dass das nie was wird. Unser Hund hat sich festgebissen, ich hatte regelrecht das Gefühl, wenn ich auf die Couch sitze, werde ich vom Hund attakiert. Ich war am Verzweifeln und berichtete, dass ich meinen Hund 3x gemaßregelt hatte... ui ui ui... ich wurde zerfetzt. Nicht vom Hund. :hust:


    Ich möchte Dir damit sagen, dass Du sicher sein kannst, dass das mit der Zeit nachlassen wird. Welpen beissen nicht aus Jux und Dollerei - sie kennen es einfach nicht anders. Geholfen hat mir, dass, wenn sie gebissen hat, ich ihr ein Tau unter die Nase hielt, eine alte Leine, alte Schuhe - eben alles das, was sie für super toll und interessant hielt. Schon waren meine Hände uninteressant und sie kaute auf dem anderen Zeug rum. Was ich auch gemacht habe und immer noch mache, ist, dass ich sage: "hör auf" und "nein". Immer und immer und immer wieder.


    Heute versucht sie es ab und an noch, aber heute reicht ein "Nein" und sie hört auf. Wobei ich sagen kann, nachdem nun diese ekelhaften schmerzenden Fangzähne aus der Milchfraktion weg sind, tut es auch lange nicht mehr so weh, wenn sie mal "kaut". Im Spiel schnappt sie auch mal aus Versehen meine Hand, wenn ich das Spielzeug halte. Pech für mich, aber sie lässt ab und beisst nicht fest zu, wenn sie merkt, dass es meine Hand ist.


    Das wird alles! Geduld ist hier eine gute Tugend...

  • Ich spiele mit meinen Hunden gerne mit den Händen. Das ist quasi "Maulfechten" mit dem Menschen. Die Hunde findens super und lernen ganz nebenbei, wie weit sie gehen dürfen, damit es ihrem Gegenüber nicht weh tut (meine Hündin hat das so als adulter Hund innerhalb von Tagen gelernt). Das ist Spiel. Da ist der Welpe, wie du ja auch geschrieben hast, aufnahmefähig und reagiert auf euch, wenn es euch zu viel wird.
    Alternativ auch mit einem Tau. Da kann man dann nebenbei das Ausgeben üben.



    Beim Abdrehen hab ich mir meinen Mini wahlweise geschnappt und festgehalten, bis er sich beruhigt hatte. Das war meist, wenn er eigentlich schlafen sollte. Da ist er dann sobald er ruhig war, eh weg gepennt.
    Wenn er aus dem Toben heraus aufgedreht hat, hab ich ihm ein Spieli in die Schnute gestopft und wenn er auch noch einen Rennflash hatte, kam er samt Spieli kurz in den Garten.
    Und dann hatten wir noch die Variante, wo er einfach unleidlich war, weil er meinte, er bekommt zu wenig Aufmerksamkeit (er steht immer noch sehr gerne im Mittelpunkt^^). Da kam er dann mit einem Kauteil in seine Box und ist nach ein bisschen rumkauen auch meist eingeschlafen.



    Ich glaube, ihr werdet das super hinbekommen. Ihr macht euch sehr viele Gedanken und nehmt viel Rücksicht auf die Kleine. Das wird schon =)

  • schon mal Hunde untereinander beobachtet was passiert wenn der Jungspund mal zu grob wird?
    Da versucht es der betroffene Hund nicht nur mit ignorieren sondern maßregelt kurz und präzise und beendet das spiel.
    Nur so als Gedankenanstoß ;-)

    Warum schreibe ich das? Weil ich im Prinzip genau so vorgehe. Dreht mir der Hund zu sehr auf und "beißt" im Spiel zu fest, gebe ich mein "abbruchgeräusch" und stupse den Hund kurz an. Meist reicht das schon. Wichtig ist nur dass die Maßregelung immer der Intensität des Hundetrieblevels entspricht. Es bringt nichts wenn ich das 5 mal machen muss bevor den Hund aufhört.
    Klappt das und wird der Hund ruhig kann ich alternatives verhalten dann ruhig loben.

    Entgegen jeglicher Internet, Foren, Was weiss ich was für nem Mainstream verfahre ich seit 20 Jahren eigener Hundehaltung nach meinem eigenen Prinzip und keinem Hund hat es bisher geschadet: Meine Haut ist GRUNDSÄTZLICH TABU !!! Und wer das nicht verstehen will lernt das eben. Und dann wird im Zweifelsfall eben nicht totgewattebauscht sondern es wird klar gemacht. Basta.


    Deshalb vor allem mein Rat: Lass den Hund nie an dir rumkauen!!! Dafür gibts Knochen.


    Und verabschiede dich auch von der neuen "überdreht" Mode. Gibt dem Hund klare Ansagen, sei klar, deutlich, souverän und verständlich dann wird das

    Ich löse das vom Prinzip her genau so:
    Wenn einer unserer Welpen so dermaßen aufgedreht hat, dann kam da von mir ein scharfes "hey" und gleichzeitig hab ich den Hund unsanft mit 5 Fingern kurz gestupst (entweder vorne an der Brust, am Hals, oder seitlich am Brustkorb), so wie wenn man jemanden mit 5 Fingern auf die Schulter tippen würde, aber unsanfter.
    Wenn man das in einer für diese Situation angemessenen Intensität macht, dann kapiert der Welpe sofort, dass er damit aufhören soll und i.d.R. ist dann dieses Problem dauerhaft gelöst.


    Ich habe festgestellt:
    Die Beißhemmung mit "aua" und ähnlichen Quietschgeräuschen zu lernen, funktioniert eher bei Hunden, die von Haus aus ruhiger sind, da muss man dann i.d.R. nicht ruppig zu seinem Welpen sein. Bei den Dackeln hat das ausgereicht, die haben darauf sehr gut reagiert, aber die DSH hat das nur noch mehr angestachelt, daher wurde ich zu diesen genauso ruppig wie sie zu mir.

  • Wie sieht denn euer Tagesablauf aus?
    Wenn ich das richtig verstanden hab, u ihr nur zum pipi raus geht, u das ´1x länger ungefähr 10 Minuten`, ist dem Knopf wahrscheinlich langweilig.
    Natürlich hast du recht die Kleine nicht mit 574 verschiedenen Übungen zu überfordern. Aber mit 12 Wochen brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen das du zu viel machst, wenn du 2, 3x am Tag für je 2-5 min irgendwelche Dinge mit ihr übst! Von ´2x sitz, 1x in´s ´platz`führen, u 3x ´komm``erziehst du dir ganz sicher keinen total überdrehten u überforderten Beschäftigungs-Junkie, der niemals von selbst zur Ruhe kommt!!


    Als kleines Bsp.: meine Welpen waren mind. 1 1/2, 2 Std tägl. draußen. Natürlich nicht mitten in der Stadt, oder ordentlich-an-der-Leine-gehen üben oä! Wir sind bis zu dem kleinen Wald der ca 3, 4 Min von uns zH entfernt ist -mit Baby dauerte dieser Weg aber mind. 10min :lol: - u dort durften sie herum rennen, schnuppern, Blätter fangen, Löcher graben, usw. Extra üben haben wir sehr selten gemacht. Das ergibt sich eh automatisch zwischendurch. Ist der Zwerg grad zufällig am Weg zu mir, hab ich ´zu mir`dazu gesagt; hat er zufällig zu mir geschaut, hab ich das gemarkert; möchte Baby ein Spielzeug geworfen haben/bevor die Leine abgemacht wird/.. hab ich gewartet das es mich erst anschaut; usw.
    Wenn ich permanent versucht hätte sie so ruhig zu halten wie es heute modern ist, u davon ausgegangen wäre das es angeblich normal ist, das Hundekinder mind. 20 Std am Tag schlafen, ja, dann wär ich ganz sicher verzweifelt u va überzeugt gewesen, das mein Hund total überdreht ist! Welches gesunde (Hunde-) Kind schläft denn bitte den ganzen Tag freiwillig?? Ich kenne nicht ein einziges! Die müssen die Welt entdecken u ihre Energie irgendwo los werden können! Mit ´2x am Tag 10 min raus, u ansonsten nur kurz zum pipi`.. jeder meiner Welpen wäre irre geworden dabei!! (infolgedessen ich natürlich gleich mit :headbash: )
    Überdreht ist im Übrigen keiner meiner Hunde. Weder die Mädels jetzt, noch meine verstorbenen.
    (Klar haben/ bzw hatten sie auch mal ihre ´5-Minuten`, aber wer hat die nicht.. :D )
    Passiert grad nix, legen sie sich irgendwo hin u pennen. ´zur Ruhe zwingen`musste ich die noch nie.

  • @Ulixes : Nein, wir denken natürlich auch nicht, dass sie aggressiv ist. Sie ist "ansonsten" ja auch wirklich eine ganz liebe !


    Keinesfalls bekommt sie ein Leckerchen, wenn sie ablässt.

    Nein? Also wenn sie "auf Kommando" ablässt, dann dürfen wir ihr nichts geben? Oder meinst du, wenn sie (irgendwann) von selbst ablässt, Dann sollen wir ihr nichts geben? (Vielen Dank für die Aufklärung!)


    Geholfen hat mir, dass, wenn sie gebissen hat, ich ihr ein Tau unter die Nase hielt, eine alte Leine, alte Schuhe - eben alles das, was sie für super toll und interessant hielt. Schon waren meine Hände uninteressant und sie kaute auf dem anderen Zeug rum.

    Kann denn dieses Spielzeug anbieten nicht auch als eine Einladung zum Spiel/Belohnung verstanden werden? :???: Hat sich denn so das beissen gebessert, oder wurde es einfach mit dem Älterwerden weniger?
    Und was, wenn sie doch mal doch nicht abliess?


    Beim Abdrehen hab ich mir meinen Mini wahlweise geschnappt und festgehalten, bis er sich beruhigt hatte.

    Wie hast du ihn denn gepackt, bzw. festgehalten, so dass er nicht an eure Hände/Arme kam? Und hatte er auch gebissen, oder war er einfach aufgedreht und rannte im Zeug herum?


    Ich löse das vom Prinzip her genau so:
    Wenn einer unserer Welpen so dermaßen aufgedreht hat, dann kam da von mir ein scharfes "hey" und gleichzeitig hab ich den Hund unsanft mit 5 Fingern kurz gestupst (entweder vorne an der Brust, am Hals, oder seitlich am Brustkorb), so wie wenn man jemanden mit 5 Fingern auf die Schulter tippen würde, aber unsanfter.
    Wenn man das in einer für diese Situation angemessenen Intensität macht, dann kapiert der Welpe sofort, dass er damit aufhören soll und i.d.R. ist dann dieses Problem dauerhaft gelöst.

    Und hat er das dann nicht als Spielaufforderung/Weiterspielen verstanden?


    Wie sieht denn euer Tagesablauf aus?

    Wir bringen sie am Morgen meist (sie schläft meistens durch, sollte sie aber mitten in der Nacht doch mal aufwachen, bringen wir sie auch da kurz zum Pipi machen raus) das erste Mal gegen 6h30 raus, kurz Pipi, dann essen, nochmals kurz Pipi (für alle Fälle), und dann gehen wir wieder zurück ins Schlafzimmer und es wird weitergeschlafen bis 9 oder 10h. Meistens klappt das ganz gut und sie schläft auch wieder, oder sie beschäftigt sich halt selbst und kaut auf etwas rum, gespielt wird in dieser Zeit aber nicht.
    Danach gehen wir, wenn sie sich meldet (deswegen 9 oder 10h) wieder raus, etwas länger diesmal. Dann geht's wieder rein, und da dreht sie dann manchmal etwas auf.
    Danach sollte sie dann wieder schlafen/ruhen, bis es dann um 12h wieder Futter gibt. Pipi und Ruhe. Meistens kochen wir und dann und essen, und da will sie meistens alles sehen in der Küche und läuft überall herum. Danach gehen wir wieder hoch ins Zimmer und sie sollte schlafen. Dann meldet sie sich wegen Pipi und wir gehen raus, und dann dreht sie manchmal wieder auf.
    Später gehen wir dann nochmal etwas länger raus und dann sollte sie nochmals schlafen bis es dann gegen 18h Futter gibt (und je nachdem vorher-nachher Pipi).
    Dann gehen wir nochmals hoch und kommen dann gegen 19h30-20h wieder runter, wenn wir zusammen essen (also wir Menschen :ugly: ) und da ist es dann manchmal so eine Sache, wenn alle zu Hause sind, dreht sie gern einmal auf. Ist halt irgendwie "kontraproduktiv", dass die Eltern von meinem Freund dann auch da sind und sie so halt wieder "völlig wach" ist, sich freut und zu Unsinn neigt. Wir versuchen diese Zeit dann immer zu minimieren, damit sie am Abend ruhig ist, irgendwie funktioniert das bis jetzt aber noch nicht so gut. Und ja, dann gegen 21h geht's wieder nach oben und sie sollte langsam schlafen oder etwas ruhiges spielen/kauen und gegen 24h geht's dann (wenn sie aufwacht) noch ein letztes Mal raus.
    Natürlich gibt es dazwischen auch Streicheleinheiten oder sie darf (lieb) an uns rumknabbern und bekommt viel Kaubeschäftigung und hat ihr Spielzeug (seit gestern gibt's Gurke und Karotte; Gurke findet sie (bis jetzt) total toll :applaus: ).


    Irgendwie klingt das jetzt total langweilig ! Sie schläft natürlich auch nicht immer sofort/die ganze Zeit (sondern liegt einfach da oder kaut etwas oder so), wir versuchen aber, dass sie so viel wie möglich ruht (da wir das immer wieder lesen). Ich denke, spieletechnisch können wir sicher noch einiges verbessern - wenn ihr Vorschläge habt, sind die sehr willkommen !


    Ist im Garten spielen eine "gute Idee" (wird das dann mit all den anderen Eindrücken nicht zu viel? Ich frage, weil ich das schon gelesen habe) ? Und können wir sie dann ohne Leine rauslassen (ist leider nicht (!) eingezäunt) ? Wir haben etwas Angst, dass sie aufdreht und wegrennen könnte und wir sie dann nicht sofort einfangen können.. :verzweifelt:
    Oder geht ihr mit Geschirr und Schleppleine raus (haben wir noch nicht, kommt aber noch) ?



    Jedenfalls Vielen Dank für alle Antworten und auch die guten Zusprüche!

  • Und hat er das dann nicht als Spielaufforderung/Weiterspielen verstanden?

    Nein. Das muss natürlich mit entsprechender Körperhaltung, scharfem Kommando und entsprechender Vehemenz des Anstupsens erfolgen, dann kapiert der Welpe auch, dass es so nicht geht und er mich in Ruhe lassen muss.

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