Welpe beisst sich fest, hört auf nichts und lässt nicht mehr los (ihre 5 Minuten)

  • Hallo zusammen :)


    Ich weiss, es gibt bereits mehrere Threads zur Beisshemmung/den wilden 5 Minuten, wie man reagieren soll, usw. - da habe ich mich bereits durchgelesen (in denen, die ich gefunden habe).
    Seit einer Woche dürfen wir unser Leben mit Sya, einer zwölfwöchigen Goldenmischlingswelpin teilen und sind überglücklich :herzen1: .
    Bis vor 1,5 Wochen war Sya noch mit ihrer Mutter und (einem Teil der) Geschwistern, kam dann 3 Tage in eine Pflegefamilie und durfte anschliessend bei uns einziehen :rollsmile: .
    Bis jetzt läuft eigentlich alles super - Sya ist eher eine ruhige Welpin und benimmt sich im Grossen und Ganzen super.
    Was uns momentan das grösste "Problem" bereitet, ist die noch nicht erlernte Beisshemmung (natürlich ist uns klar, dass sie die Beisshemmung mit menschlicher Haut erst noch lernen muss (!) es geht uns vielmehr darum, wie wir besser reagieren können).


    Wenn sie ruhig ist (= nicht aufgedreht), dann klappt es eigentlich super - sie kaut ganz lieb und fein auf unseren Händen rum (das darf sie) und wenn es mal zu viel ist, dann "schreien wir aii" und ignorieren sie gegebenenfalls kurz, aber da macht sie es eigentlich super.
    Das Problem ist, wenn sie völlig aufdreht, bzw. überdreht ist; sie beisst uns dann in die Füsse / Waden / Arme / Hände (so dass es richtig (!) weh tut - wir sind schon total kratzerübersäht :lol: ).
    Im "Normalfall" würden wir "aii/schrill schreien", aufstehen und ignorieren/umdrehen und somit einen Spielabbruch signalisieren. Leider hilft das während ihren "5 Minuten" herzlich wenig, bzw. auf das "aua" reagiert sie dann meistens überhaupt nicht (im Gegenteil - sie fängt dann manchmal noch an zu knurren und "hält noch mehr fest"). Ihr die Gliedmasse zu entziehen (und dann ignorieren) ist wegen des starken Drucks auch nicht möglich, und Stillhalten wegen des Schmerzes manchmal auch schwierig (und allgemein Bewegung könnte ihr dann ja signalisieren, "hey, wir spielen"). Obwohl wir dann versuchen ruhig zu bleiben (um ihr mit Ruhe zu begegnen, damit sie auch wieder runterkommt), werden wir manchmal leider doch etwas lauter, da wir in diesem Moment etwas hilflos sind (und es halt weh tut :fear: ). Das "einzige", was sie (manchmal..) hört, ist das "aus"; dann geben wir ihr ein Leckerli (für das "aus") und hoffen, sie greift nicht nochmals an :ugly: .
    Hier deswegen eine Frage: kann sie die Beisshemmung, "trotz "aus" ", so lernen? (Eigentlich ist "aus" nicht ideal, aber da sie "nur" auf das hört (wenn überhaupt)...)


    Diese "5 Minuten" kommen meistens am Vormittag vor, nachdem wir draussen waren (nicht länger als 10-15min) oder am Nachmittag oder am Abend (wenn die Eltern meines Freundes zu Hause sind - zur Klärung: wir sind 25 & 24j., wohnen "übergangshalber" (ja, nicht ideal...) jedoch im Haus mit Garten der Eltern meines Freundes). Oft kommt dieses Verhalten "aus heiterem Himmel" (nicht aus dem Spiel heraus); sie springt wie wild auf dem Sofa herum (im offenen Wohnzimmer ist es am schlimmsten, das versuchen wir jetzt so gut wie möglich zu meiden, ausser zum essen und rausgehen), beisst der (daneben stehenden) Pflanze die Blätter ab :roll: ), und wenn wir sie vom Sofa runternehmen wollen (sie sollte nicht aufs Sofa - wenn sie so aufgedreht ist, dann noch weniger), dann beisst sie in die Arme, oder wenn wir sie abgesetzt haben in die Füsse/Beine und lässt nicht mehr los :fear: .
    Wir haben schon oft gelesen, dass das mit einer Reizüberflutung zusammen hängen kann, dass es einfach alles zu viel ist (Überforderung) und sie mehr Ruhe braucht. Das mit der Ruhe versuchen wir auch umzusetzen; wir gehen nie sehr lange raus (meistens nur Pipi im Garten und einmal etwas länger, ~10min im Garten/ums Haus) und schauen, dass sie viel schläft. Auch versuchen wir aufgedrehte Spiele zu unterlassen, damit sie das nicht noch mehr aufdreht.


    Hier eine Frage: Was für Spiele (konkret) spielt ihr mit euren Welpen? Und wie sieht euer genaue Tagesablauf aus? Könnte es unserer auch zu langweilig sein/überschüssige Energie?


    Auch haben wir das "Übungsprogramm" runtergefahren (haben es zwar nur "gut gemeint", aber wohl etwas übertrieben; unsere Tierschutzorganisation meinte, dass ihr Name, "Sitz", "Komm", "Nein", "Aus" zu viel sei für den Moment) und versuchen, so wenig wie möglich von ihr zu verlangen, was "Kommandos" angeht.


    Wir geben natürlich nicht auf, wären aber dennoch um Tipps/Erfahrungen dankbar, wie ihr das gehandhabt habt :)


    Wir haben auch schon gelesen von wegen Hund von hinten festhalten (sanft, ohne ihm weh zu tun), bis er sich beruhigt und runterfährt - ist das eine "gute" Variante?
    Von "gewalttätigen" Methoden à la am Nackenfell festhalten, auf den Rücken drehen, ins Ohr beissen, etc. halten wir überhaupt nichts; wir möchten sie ausschliesslich (so gut wie möglich) durch positive Bestärkung, Konsequenz und Ruhe (obwohl uns das leider nicht immer gelingt :ka: ) erziehen.


    Vielen Dank für Eure Hilfe bereits im Voraus !
    LG

  • edit: In die Hundeschule gehen wir noch nicht (werden wir aber). Uns wurde geraten, es (allgemein) langsam angehen zu lassen am Anfang (Eingewöhnung, etc.). Die Hundeschule, denke ich, ist dann ab nächster Woche ein Thema.

  • schon mal Hunde untereinander beobachtet was passiert wenn der Jungspund mal zu grob wird?
    Da versucht es der betroffene Hund nicht nur mit ignorieren sondern maßregelt kurz und präzise und beendet das spiel.
    Nur so als Gedankenanstoß ;-)

  • @AgilityPaws : Was verstehst du unter "massregeln" ?



    @flying-paws : Da wir sie über eine Tierschutzorganisation adoptiert haben, haben wir nicht "gesehen", wie sie bei der Ursprungsfamilie gelebt hat. Es wurde uns aber gesagt, dass sie da mit der Mutter und Geschwistern zusammen war, und keine negativen Erfahrungen (wie es ja oft mit Tierheimhunden der Fall sein kann) gemacht hat. Bei der Pflegefamilie, bei der sie für drei Tage war, lebte sie in Haus und Garten mit anderen Hunden zusammen. Bei uns ist sie jetzt das erste Mal ganz "allein" ohne andere Hunde.

  • ich habe im Haushalt hier zwei Triebenergiemonster einen Border Collie und einen Working Kelpie mit 16 Monaten dazu kommt ein recht gemütlicher Sheltie mit 5.
    Wird das Junggemüse zu grob und hält ihn z.B. am Pelz fest, dreht er sich blitzschnell um hält den Junghund kurz mit den Zähnen am hals fest und knurrt. kommt der jungkund dadurch zur Ruhe so beginnt er sogar manchmal wieder ein Spiel oder er hat eben signalisiert er möchte jetzt nicht.


    Warum schreibe ich das? Weil ich im Prinzip genau so vorgehe. Dreht mir der Hund zu sehr auf und "beißt" im Spiel zu fest, gebe ich mein "abbruchgeräusch" und stupse den Hund kurz an. Meist reicht das schon. Wichtig ist nur dass die Maßregelung immer der Intensität des Hundetrieblevels entspricht. Es bringt nichts wenn ich das 5 mal machen muss bevor den Hund aufhört.
    Klappt das und wird der Hund ruhig kann ich alternatives verhalten dann ruhig loben.

  • Entgegen jeglicher Internet, Foren, Was weiss ich was für nem Mainstream verfahre ich seit 20 Jahren eigener Hundehaltung nach meinem eigenen Prinzip und keinem Hund hat es bisher geschadet: Meine Haut ist GRUNDSÄTZLICH TABU !!! Und wer das nicht verstehen will lernt das eben. Und dann wird im Zweifelsfall eben nicht totgewattebauscht sondern es wird klar gemacht. Basta.


    Deshalb vor allem mein Rat: Lass den Hund nie an dir rumkauen!!! Dafür gibts Knochen.


    Und verabschiede dich auch von der neuen "überdreht" Mode. Gibt dem Hund klare Ansagen, sei klar, deutlich, souverän und verständlich dann wird das

  • in die Waden beißen/zwicken etc geht gar nicht. Gerade Welpen müssen lernen wo ihre Grenzen sind. Ansonsten schaffst du dir ein hausgemachtes Problem.
    Dein Welpe probiert aus und ist dabei ziemlich dreist, es liegt an dir das zu unterbinden. Bedeutet ja nicht gleich, gib ihm einen drauf, aber ein Stupser mit klaren nein, oder lass das etc.
    Auch das frühzeitige Erkennen wann ist es zu viel mit hochdrehen, bzw das Spiel was das bewirkt, vorzeitig beenden.
    Gerade die Goldis und Labis sind aktuell zumindest hier in den HS zu finden wegen ihrer Hochgedrehtheit.
    Grenzen müssen jeden Lebewesen gesetzt werden. Bei manchen reicht ein sanftes aus bei den anderen braucht es halt mal ein wenig mehr

  • Unsere beiden Welpen/Junghunde durften bzw. dürfen ihre fünf Minuten im Garten ausleben ... fetter Karton, den sie zerfleddern dürfen, ein Spielzeug, welches wir werfen und sie jagen und behalten dürfen usw. dicken Baumstamm, den sie benagen dürfen etc.


    Die Energie muss schon irgendwo hin ... aber bitte nicht in Form von Wadenzwicken und Händeknabbern, uns verfolgen und stellen usw. ... und im Haus wird auch nicht doof gemacht, dort gibts Kauartikel und Spielzeuge an denen sie sich relativ ruhig verlustieren dürfen.


    Alle Aktionen mit den Zähnen an uns haben wir sofort harsch abgewehrt. Mal mindestens mit einem NEIN! oder SCHLUSS! Bei beiden Hunden haben wir keinen einzigen Biss, nicht mal einen Kratzer einkassiert.


    Wieviel Spielenergie so ein junger Hund hat, sehen wir, seit wir einen Zweithund haben. Seit Welpe spielt und rangelt Winston mit unserem älteren Hund, der daran auch Freude hat - Maulspiele sind besonders spannend. Das kann schon ganz schön wild werden und hört auch von alleine nicht auf, weil der Kleine sich da auch reinsteigern kann ... deshalb kommt irgendwann unser SCHLUSS JETZT ... Macht man das rechzeitig und konsequent, hören die dann auch auf und beruhigen sich schnell. Welpe/Junghund bekommt manchmal noch ne rohe Karotte oder ähnliches um sich "runterzukauen" ...

  • Es wurde uns aber gesagt, dass sie da mit der Mutter und Geschwistern zusammen war, und keine negativen Erfahrungen (wie es ja oft mit Tierheimhunden der Fall sein kann) gemacht hat.

    Es geht gar nicht um negativ, sondern darum welche Erfahrungen überhaupt gemacht wurden. Du sagst, Du hast das Programm runtergefahren, weil Du die Idee hast, es könnte Überforderung sein. Die Idee finde ich gut. Allerdings hängt es stark davon ab wie der Hund vorher gelebt hat, um das richtige Maß zu definieren. Ein Welpe, der in der immergleichen Umgebung mit den den immergleichen Menschen aufgewachsen ist, hat da eine ganz andere Grenze als ein Welpe, der regelmäßig Gassi ging, in fremde Umgebungen kam, im Auto unterwegs war, Zuhause immer unter Menschen war und so weiter.


    Spielt Ihr eigentlich mit dem Zwerg? Im Haus? Wie viel?


    Viele Grüße
    Corinna

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