Es wurde ja schon geschrieben: Du machst Dir zu viele Gedanken. Aber nur, wenn Du ein bisschen Probleme mit dem Bauchgefühl bezüglich der Hunde hast.
Dann natürlich kann man damit so einiges Steuern (oder zumindest versuchen, dass zu tun).
Wir handhaben das z.B. so: Ältere Hunde, bzw. der Hund der sozusagen Gewohnheisrechte hat (und somit eine gefestigte "soziale" Stellung innerhalb unserer Familie, bekommt sowohl das Futter, als auch Leckerlies (wenn sie "gleichzeitig" vergeben werden) zuerst. Damit versuchen wir, dessen soziale Stellung zu festigen. Das ist uns insoweit wichtig, als dass wir verschieden starke und grosse Hunde halten, die allesamt aus derm Tierschutz stammen. So stammt unserer aktuell ältester und "schwächster" Hund, der aber auch am längsten bei uns ist, aus Rumänien und es hat Jahre gedauert, ihre Selbstsicherheit aufzubauen. Würden wir es den Hunden überlassen, wer das Sagen hat, wäre schnell klar, dass die Komondorok innerhalb kürzester Zeit Oberwasser hätten und unsere "alte" Dame unterbuttern würden.
Diese Vorgehenseise funktioniert bei uns seit Jahren zimelich gut.
Neuen Hunden, fällt es i.d.R. auch um einiges leichter, sich in so eine bestehende Struktur einzufügen, als Alte Hunden, sich in eine veränderte Struktur einzugewöhnen (vor Allem, wenn es schon gedauert hat, diese Struktur überhaupt zu etablieren). Denn neu hinzukommende Hund müssen sich eh, an eine völlig neue Situation gewöhnen.
Problematischer ist es das, wenn die Leckerlies als Belohnung im Rahmen einer positiven Bestätigung gegeben werden. Dabei ist es ja wichtig, DEN Hund zu belohnen, der tatsächliche auch eine Leistung erbracht hat.
Würde man den jeweils anderen Hund "mitbelohnen", wäre das im Rahmen einer Konditionierung auf korrektes, bzw. gewünschtes Verhalten, absolut kontraproduktiv. Ich kenne so einige Hunde, die darauf konditioniert sind, für gutes Verhalten des Anderen, Anerkennung in Form von Leckerlies zu bekommen. Selbst reagieren diese Hunde aber suboptimal. Denn ein Leckerlie bekommen sie ja eigentlich immer, auch wenn SIE etwas falsch gemacht haben, aber der andere halt richtig reagiert hat.
Hier ist dann aber der "Bauch" und die eigene Einschätzung gefragt. Es gibt Hundegespanne, die kein Problem damit haben, wenn der andere etwas bekommt und er nicht (im optimalen Fall, sollte natürlich immer eine Ausgewogenheit bestehen. D.h. Eine Übung, die ich bei einem mache, mache ich beim Anderen auch, so dass jeder eine Belohnung bekommt, bzw. mache ich sie mit beiden gleichzeitig.).
Es gibt aber auch Hunde, die dann Futterneid entwickeln und bei manchen äußert sich dass dann auch in Agresivität. Dann sollte man (m.M.n.) Leckerlies entweder gar nicht geben oder immer an beide, wenn man das "einfach so" macht. Übungen oder Trainingseinheiten aber, sollte man separiert durchführen. Und zwar so, dass der andere nichts davon mitbekommt.
Futter ist eine ziemlich mächtiges Hilfsmittel im Bezug auf Hunderziehung.