Milztumor - Erfahrungen mit OP?

  • Hallo,


    mein Sammi ist geschätzt 13 bis 15 Jahre alt und seit 12 Jahren lebt er bei mir (länger als jeder Mann und ich bin schon älter ;-) ). Er ist mein Seelenhund. Wir haben noch eine zehn Jahre alte Hündin. Im Sommer haben wir unsere Oma mit 14 einschläfern lassen und im letzten Sommer den damaligen Opa. Bei beiden war klar, es ging nicht mehr.


    Sammi ist noch recht fit, geht zweimal am Tag ca eine Stunde mit spazieren und auf dem Rückweg merkt man schon, dass es mühsam wird. Er hat seit Jahren bekannte Arthrosen und eine Hüftdysplasie. Beides bereitet ihm keine großen Probleme, sobald er schlecht läuft, bekommt er ein Schmerzmittel. Blutwerte sind ok, Herz und Lunge beim Abhören auch.


    Er hat am ganzen Körper "Knubbel", teilweise Fett, teilweie härtere Veränderungen, auch an den Flanken im Bauchraum lässt sich was tasten.


    Anfang des Jahres hatte sich ein Knubbel am Fußgelenk verändert und entzündet. Wir haben ihn operieren lassen. Das Ding war gutartig, wächst aber wieder, jetzt an anderer Stelle. Bei der Gelegenheit habe ich den Bauchraum schallen lassen, was eine Veränderung an der Milz ergeben hat. Bei der ersten Kontrolle geringfügiges Wachstum.
    Bei der nächsten Kontrolle wieder ein geringfügiges Wachstum, nun hatte sich aber innerhalb von drei Monaten ein schon 2 cm großer Tumor im Bauchraum gebildet. Die Ärzte rieten von einer OP ab aufgrund des Alters und der hohen Wahrscheinlichkeit auf weitere Metastasen.
    Den letzten Schall haben wir letzte Woche, zwei Monate nach dem vorherigen machen lassen. Nun gab es auch schattige Veränderungen an der Milz.
    Jetzt sagte der Arzt, dass, wenn wir ihn operieren lassen wollten, dies nicht auf die lange Bank schieben sollten. Wir waren etwas überrascht, weil derselbe Arzt zuvor von der OP abgeraten hatte. Er sagte auch jetzt, dass er nicht operieren würde, wenn es sein Hund wäre.


    Wir neigen dazu, ihn nicht operieren zu lassen, weil es eine große Bauch-OP wäre mit entsprechender Rekonvaleszenz. Wenn er sich nicht regelmäßig bewegt, bekommt er Probleme mit den Knochen und wir befürchten, dass wir ihm dadurch mehr Leid zufügen, als wenn wir nichts machen und ihn seine letzte Zeit genießen lassen. Aber ich bin so schrecklich unsicher.


    Habt ihr Erfahrungen mit solchen OPs in dem Alter?
    Was würdet ihr machen?


    Ich freue mich über jede Meinung und jeden Denkanstoß.


    LG
    Andrea

  • Ist ja immer eine Sache der Abwägung.
    Zum einen das Narkoserisiko bei alten Hunden.
    Zum anderen der Nutzen: Was mute ich dem Hund noch zu für welche gewonnene Lebenszeit?


    Er sagte auch jetzt, dass er nicht operieren würde, wenn es sein Hund wäre.

    Das war doch deutlich genug.


    Fühl Dich gedrückt!

  • Unser damaliger DSH-Rüde (8 Jahre alt) war von jetzt auf gleich vollkommen aufgebläht. Das passierte während des Morgengassis, er wollte dann vor lauter Schmerzen gar nicht mehr laufen. Wir sind dann sofort in die TK gefahren wo festgestellt wurde, dass er einen bereits inoperablen Milztumor hatte. Er musste leider eingeschläfert werden.


    Wenn wir vorher irgendetwas bemerkt hätten und das Tumorgeschehen noch nicht diese Ausmaße gehabt hätte, dann hätten wir ihn operieren lassen, aber bis wir das bemerkt haben, war es bereits zu spät.


    Wenn du ihn operieren lassen möchtest, dann am besten sofort.


    Ich persönlich würde aber einem alten Hund, der eh schon einige Gebrechen hat, so eine große OP nicht mehr zumuten und mir noch ein paar schöne Tage/Wochen machen und ihn dann frühzeitig erlösen lassen.


    In solchen Situationen frage ich immer den TA, was er machen würde, wenn es sein Hund wäre. Bisher bin ich damit immer gut gefahren. ;)

  • es tut mir sehe leid und ich weis wovon Ich rede , keiner kann dir sagen tu es oder nicht , mein westi war fast vier Jahre an Lungenfibrose (unheilbar) er krank wir haben viel Freude mit ihr gehabt trotz Krankheit, mit fast 15 habe ich sie gehen lassen , unsere Mia ist im Juni mit fast 11gegangen , auch mit Hilfe, sie hatte vor ca, vier Jahren gesäuge Krebs, op, dann vor ca, 1.5jahren Darmkrebs, op, weil sie soviel Lebensfreude hatte , ja und dann der Juni sie hörte auf zu fressen, meine Tochter hat eine Woche mit ihr auf dem Bett gelegen , sie brauchten es , als sie es beide genug Kraft hatte wollte sie gehen , sie war immer unter Aufsicht des Arztes, meine Tochter hätte es auch noch operieren lassen wenn mia es gezeigt hätte , damit meine ich -du kennst dein Tier und ich glaube, nein weiß es , tue was für euch wichtig ist und wähle die Schmerzen der OP ab, alles Gute für euch

  • Wir neigen dazu, ihn nicht operieren zu lassen, weil es eine große Bauch-OP wäre mit entsprechender Rekonvaleszenz. Wenn er sich nicht regelmäßig bewegt, bekommt er Probleme mit den Knochen und wir befürchten, dass wir ihm dadurch mehr Leid zufügen, als wenn wir nichts machen und ihn seine letzte Zeit genießen lassen.

    Ja, dazu würde ich auch neigen ... Du weißt ja praktisch jetzt schon, dass Sammi Probleme bekommt, wenn er sich nicht bewegen darf ... dazu kommt noch, dass sein Lebenswille kippen könnte, dass öffnet weiteren Problemen Tür und Tor. Und dann habt Ihr alle keine schöne letzte Zeit mehr miteinander.
    Lass ihn in Frieden ... wenn seine letzten Tage kommen, redet mit dem Tierarzt, wann er vorbei kommen kann, um ihn in seiner gewohnten Umgebung zu erlösen, davor vielleicht noch ein paar Tage starke Schmerzmittel, um Abschied zu nehmen, die letzten Male lecker futtern und die Natur genießen. Ich habe das auch schon ein paar Mal durch, es ist sehr schwer und sehr traurig, aber ich wusste mein Tier durfte seine Würde behalten und musste nicht den Rest seines Lebens mit Wundschmerzen und vor allem nicht laufend beim Tierarzt sein. Das war das wichtigste für mich.


    Was mute ich dem Hund noch zu für welche gewonnene Lebenszeit?

    Der beste Denkansatz um die richtige Entscheidung zu treffen.

  • Ich hatte schon bei zwei Hunden im Alter eine große Krebs-Bauch-OP, beide haben die OP super weggesteckt, sind am nächsten Tag schon wieder rumgehopst.


    Also, eine OP im Alter ist für mich persönlich nicht das Problem.


    Aber: die Metastasen etc wären es schon. Da stopft man ein Loch zu und woanders geht's wieder auf. Deshalb würde ich es an Deiner Stelle wohl eher nicht tun und mir lieber schöne Tage mit ihm machen.


    Generell bin ich auf Grund meiner Erfahrungen aber eindeutig pro OP.

  • Ich habe ja auch einen Opi hier, der gerade nicht so gut drauf ist (Diagnose bekomme ich wahrscheinlich Mittwoch). Ich würde ihm eine derartige OP nicht mehr zumuten. Er ist nun fast 16 Jahre lang für mich durchs Feuer gegangen. Mir würde das Herz bluten, wenn er durch den Wundschmerz etc. jetzt noch leiden müsste. Es ist ja eigentlich klar, dass ihr durch so eine OP vielleicht ein paar Monate gewinnt.
    Genießt die Zeit, die ihr noch habt!

  • Der Rüde meiner Freundin wurde mit 15 Jahren wegen eines Milztumors operiert. Er hat das erstaunlich gut weggesteckt. Hätte ich so niemals vermutet. Im Januar wird er 17 und ist doch kein kleiner Hund (ein English Setter). Ich würde eine solche Entscheidung vom Allgemeinzustand und dem Lebenswillen des Hundes abhängig machen.
    Zuwarten ist ja auch so eine Sache: platzt der Tumor, dann kann das sehr unschön werden, eine Sterben voller Leiden.

  • Mein erster Hund wurde mit 12 Jahren an der Milz operiert. Dass sie vergrößert ist bzw. dort ein Tumor saß, war mir vorher schon klar und die Op war sowieso geplant. Ich hatte nur abgewartet, weil er gerade erst eine Zahn-Op hatte.


    Dann ist die Milz aber aufgegangen und somit war schnelles Handeln von Nöten, denn daran wäre der Hund so oder so gestorben.


    Vorab wurde aber ein Röntgenbild gefertig, ob der Tumor schon gestreut hat (Lunge). Dies war nicht der Fall und somit konnte operiert werden. Die Op hat mein Hund gut überstanden, die Naht war schon heftig, die ging über den ganzen Bauch.


    Hätte ich mich gegen die OP entschieden, hätte der Hund eingeschläfert werden müssen.


    Aus meiner Sicht kommt ihr um eine OP gar nicht herum, denn wenn die Milz erst platzt, ist es meistens fast schon zu spät und man erkennt das oft nicht schnell genug.
    Im Prinzip heißt nicht operieren nur Warten, bis die Milz platzt und dann einschläfern.


    In eurem Fall hätte ich die OP schon lange gemacht, wo das Risiko, dass irgendwo Metastasen sind noch gering war.


    Vorher sollte auf jeden Fall einmal geröngt werden (Herz und Lunge), um Metastasen überhaupt ausschließen zu können. Davon würde meine Entscheidung für oder gegen OP jetzt abhängen.

  • Da dir die Ärzte schon vor längerer Zeit von einer OP abrieten und der Arzt beim letzten Gespräch auch, würde ich Sam nicht operieren lassen. Gerade auch weil der Arzt sagte, es bei seinem Hund unter den gegebenen Umständen nicht machen würde. Das sagt's doch. Und der Rat zur OP und wenn, dann schnell liegt vielleicht auch daran, dass du den Eindruck machst, alles versuchen zu wollen. Ist's so, dann lass ihn operieren.

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