Angst beim Autofahren

  • Hallo ihr Lieben,


    vorab: Ich habe die Suche benutzt und nichts gefunden, was mir weiterhilft :-)


    Ein paar Worte zu meiner Hündin: Lilly ist jetzt sieben Monate, ursprünglich aus Italien, mit ca 5 Monaten nach Deutschland in eine Pflegestelle gekommen. Von dort habe ich sie dann vor 2,5 Wochen übernommen. Sie ist ein Golden Retriever-Maremmano-Mix.


    Laut Pflegestelle konnte sie schon "ganz gut" Autofahren.
    Das sieht folgendermaßen aus: Sobald wir in die Nähe des Autos kommen, scheut sie. Da sie bei mir leider Autofahren MUSS (sie kommt mit zur Arbeit, geht nicht anders) habe ich mich dann meist auf keine Diskussion eingelassen, sie gepackt und ins Auto gehoben. Sie langsam (übers Wochenende) dran zu gewöhnen habe ich versucht. Da saß ich teilweise zwei Stunden neben meinem Auto mit geschlossenen Türen und sie ging keinen Zentimeter weiter ran :|


    Sobald sie im Auto sitzt, fängt sie an zu zittern, zu hecheln und auch zu speicheln.


    Was ich bisher versucht habe:
    1. Reisetablette, weil ich dachte, ihr würde vielleicht schlecht. Nein....keine Veränderung.
    2. Mich mit ihr auf den Rücksitz setzen und Bockwurst (ihre Lieblingsbelohnung) anreichen, damit sie merkt, dass es im Auto total cool ist. Hat auch nichts gebracht... Die Wurst hat sie auch nur im Auto bekommen. Aber dort eben nicht gefressen. Selbes Verhalten wie sonst auch: Zittern, speicheln, hecheln.
    3. Einen Kong mit Leberwurst gefüllt, wieder Hund und ich auf die Rückbank. Den Kong hat sie dort ausgeleckt, auch weniger gezittert. Wir beide also auch wieder raus aus dem Auto- ohne loszufahren.


    Den letzten Punkt habe ich gestern Abend das erste Mal probiert. Als wir dann beide wieder ausgestiegen waren und ich den Kong auf den Rücksitz warf, sprang Lilly hinterher ins Auto :lol:
    Es ist aber leider bei diesem einen Mal geblieben. Heute Morgen das selbe Spiel, Kong ins Auto gelegt, Hund rein, sie fängt an zu lecken- ich fahre los, sie ignoriert den Kong und zeigt das selbe Verhalten wie immer.


    Damit keine Missverständnisse aufkommen: Es fängt bald ein Hundetraining an. Aber eben erst in zwei Wochen, weil ich zu einem bestimmten Trainer möchte, und der ist momentan im Urlaub...


    Mir geht's jetzt eher darum, ob euch noch Dinge einfalen, um das ganze etwas "abzuschwächen". Leider muss sie ja fahren, und es tut mir einfach unheimlich Leid zu sehen, wie sie leidet.


    Achja: Sonst ist sie sehr ruhig und ausgeglichen, auch gar nicht ängstlich. Ein absoluter Traumhund. Das Autofahren ist unser einziges Problem. Ob sie jemals etwas schlimmes im Auto erlebt hat wissen wir nicht. Aber der Transport von Italien nach Deutschland war bestimmt nicht schön...


    Danke schon mal :-)


    LG, Dana

    • Neu

    Hi


    hast du hier Angst beim Autofahren* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Unterschiedliche Arten der Unterbringung schon ausprobiert? (Viel Spielraum hat man da mit einem Maremmanomix ja eh nicht.) Abdunkeln? Sicht nach draußen versperren?
      Übungssessions sollten eigentlich eher ein paar Minuten dauern, nicht zwei Stunden.


      Eine Userin, die auch jeden Tag den TS-Hund ins Auto zwingen musste, hatte Erfolg mit der Methode, das von den Übungen zu trennen. Ich glaube Zwangsfahrten waren im Kofferraum und Übungen auf dem Rücksitz. Sonst machst du dir eventuelle Fortschritte jeden Tag wieder aufs neue kaputt. Ich gucke mal, ob ich die Userin finde.


      Edit: @blauewolke war das.

    • Wie kommst du auf die zwei Stunden? Natürlich haben die Übungen nur jedes Mal ca 5 Minuten gedauert. Die Fahrt zur Arbeit dauert ca 15 Minuten.


      Sicht nach draußen versperren hatten wir auch schon probiert. Nützt leider auch nichts :-/


      In den Kofferraum kann ich meine nicht packen. Ich habe einen Kleinwagen, das ist zu eng...


      Achso, weil ich zwei Stunden neben dem Auto gesessen habe. Ja, bei meiner Hündin hilft häufig, Dinge "auszusitzen", weil sie sehr neugierig ist und dann gucken kommt. Das hätte ich natürlich nicht gemacht, wenn sie panisch gewesen wäre. Sie saß an lockerer Leine zwei Meter von mir entfernt.

    • Vielleicht findest du in den Links ja noch irgendwas hilfreiches, konditionierte Entspannung und sowas.

    • Jupp, ich war das @anfängerinAlina
      Wir haben "Pflichtfahrten" zur Arbeit im Kofferraum absolviert und nach und nach ganz in Ruhe die Rückbank aufgebaut.


      Mittlerweile fährt er tiefenentspannt wieder im Kofferraum :herzen1:


      Was bei uns super geholfen hat war, dass auf der Rückbank anfangs jemand immer neben/bei ihm sein konnte und ihn halten und kraulen konnte, dass hat ihm geholfen, zur Ruhe zu kommen.
      Wäre das eine Idee? Also dass du bei ihr sitzt und jemand anders fährt?


      Adaptil (als Spray und als Halsband) und notfalltropfen haben wir auch ausprobiert - bei uns ohne Erfolg, aber vielleicht hilft es ja bei euch, @DanaK?

    • Habe ich auch schon drüber nachgedacht, also darüber, dass ich dann bei ihr hinten sitze. Ist aber leider auch verdammt schlecht machbar, wenn ich zur Arbeit muss :( Sowohl alle meine Freunde als auch meine Eltern sind berufstätig, da ist jetzt keiner bei, der dann entweder mit Bus und Bahn nach Hause fahren könnte oder mich sowohl bringen als auch abholen könnte :|


      Das mit dem Adaptil werde ich mal ausprobieren...

    • Mein Podenco Rüde hat über ein Jahr gebraucht sich an das Auto zu gewöhnen. Trotz einem weiteren, gechillten, Hund hat er anfangs sogar gestanden, egal wie lange wir gefahren sind. Aber er musste mit. Er tat mit leid, aber es gab keine andere Möglichkeit. Es war auch egal ob er im Kofferraum saß oder in einer Box. Irgendwann legte er sich hin und später war er der erste der hinten hinein sprang. Auf dem Hundeplatz verzog er sich manchmal einfach und legte sich ins Auto.
      Als der Border jung war hatte er auch ein Problem. Er hechelte und sabberte wie verrückt schon wenn wir uns dem Auto näherten. Er sprang aber selbstständig hinein. Wir haben auch hier nichts gemacht, außer ihm ein Halstuch an zu ziehen damit er nicht die ganze Box und den anderen Hund vollsabbert. Bei ihm legte sich das auch nach einiger Zeit. Ich denke das war als er etwa 1 Jahr alt wurde. Nun kann er es gar nicht erwarten ins Auto zu kommen.
      Die Ursache haben wir nie heraus gefunden. Schlechte Erfahrungen hatte er nicht gemacht.


      LG Terrortöle

    • Da saß ich teilweise zwei Stunden neben meinem Auto mit geschlossenen Türen und sie ging keinen Zentimeter weiter ran

      2. Mich mit ihr auf den Rücksitz setzen und Bockwurst (ihre Lieblingsbelohnung) anreichen, damit sie merkt, dass es im Auto total cool ist. Hat auch nichts gebracht... Die Wurst hat sie auch nur im Auto bekommen. Aber dort eben nicht gefressen. Selbes Verhalten wie sonst auch: Zittern, speicheln, hecheln.

      Ok, du hast mit ihr neben dem Auto gesessen und eine Annäherung erwartet, und du hast neben ihr im Auto gesessen, und Futteraufnahme erwartet... Hast du schon mal versucht, dich mit ihr ohne jede Erwartung im Auto aufzuhalten? Du gehst rein und raus, ohne dich um sie zu kümmern. Liest ewig ein dickes Buch, surfst im Internet, usw.... Lädst sie mal aus und wieder ein, ohne verkrampft auf ruhiges Verhalten zu passen. Liest danach nochmal eine Stunde weiter, ohne ihr die geringste Beachtung zu schenken....


      Allerdings sollte sie es für diesen Ansatz kennen, in der Wohnung auch mal länger nicht beachtet zu werden. Wenn sie das schon stresst, müsst ihr da ansetzen.

    • Laut Pflegestelle konnte sie schon "ganz gut" Autofahren.

      Wie hat die PS das denn hingekriegt?


      Ich hatte mal einen Findelhund, der anfangs schon gekotzt hat, wenn das Auto noch stand.
      Ich habe möglichst versucht, nur kurze Strecken zu positiven Erlebnissen (Gassi, Schwimmen ...) zu fahren.
      Das mit der Kotzerei wurde immer besser. Und irgendwann wurde er zu einem totalen Auto-Junkie.

    • Wie hat die PS das denn hingekriegt?

      "hat gut geklappt" war damals auch die Antwort der Tierheimmitarbeiterin, als sie Smartie gebracht haben.
      Ich glaube nach wie vor, dass es
      a) aufs Auto ankommt (er wurde in einem Kastenwagen gebracht, der hinten keine Fenster hatte - dafür eine große, bequeme Box in der vor ihm schon 100 andere Hunde saßen - roch also unheimlich interessant) und
      b) auf den Menschen. Auch wenn ich nach wie vor beteuern würde, dass ich nicht unsicher war, als ich ihn das erste mal ans Auto ran führte war ich mit Sicherheit auch nicht so entspannt und selbstsicher wie die TH-Mitarbeiterin :)


      Erzähl mal bitte von Deinen Adaptil-Erfahrungen @DanaK :)

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!