Hund für planlose 3köpfige Familie

  • Hallo zusammen!


    (Vorsicht, Beitrag ist lang geworden!)


    Wir stehen - oh Wunder - vor der wirklich nicht einfachen Entscheidung, uns einen Hund anzuschaffen. Und da hätte ich gerne Tipps und Ratschläge aus der Sicht von "Profis", bezogen auf unsere persönliche Situation...


    Unser Sohn wünscht sich schon seit Jahren ein Haustier, entweder eine Katze oder einen Hund. Sei es als "Geschwisterersatz", sei es als "Verbündeten" gegen uns Eltern, sei es als Kumpel, Schulter zum Anlehnen, whatever. Entsprechend steht der Punkt "Haustier" seit Jahren an erster Stelle auf seinem Wunschzettel. Es gibt kaum einen Hund, an dem er ohne ihn zu streicheln vorbei gehen kann, keine Katze, die er nicht mit "oh, wie süß" kommentiert.


    Inzwischen haben wir uns erweichen lassen und spielen jetzt ernsthaft mit dem Gedanken, ein neues Familienmitglied zu suchen.


    Ich bin bei dem Thema eher der Bedenkenträger: wer geht verlässlich mit dem Hunde 3+x Mal am Tag bei Wind und Wetter raus? Wer bespaßt ihn, und zwar nicht nur 5 Minuten am Tag? Wer kümmert sich um die Hygiene/Körperpflege, wer macht den Dreck weg, wenn mal im Wohnzimmer ein Unglück passiert? Was passiert im Urlaub / bei Krankheit / wenn wir tagsüber nicht zu Hause sind? Können wir Berufstätigkeit und Welpe in Einklang bringen? Und und und.


    Um die Ernsthaftigkeit seines Wunsches abzuklopfen, hat Junior jetzt erstmal die Aufgabe, seine 5 Favoriten auszuwählen und von diesen einen Steckbrief anzufertigen und sich dadurch eingehend mit dem Thema zu beschäftigen - zumindest per Buch. Er hat ziemlich doof geguckt, als ich ein paar Stichworte fallen gelassen habe, er stellt sich das wohl recht einfach vor: 4-stellige Anschaffungskosten, dass laufende Kosten nicht nur für Futter, sondern auch für Steuer, Versicherung, Arzt, Hundeschule... anfallen, dass Urlaubsziele und -unterkünfte dann etwas eingeschränkt sind, dass Hunde im Auto angeschnallt werden müssen und eine Transportkiste im Kofferraum ganz schön viel Platz einnimmt, der dann für Gepäck fehlt...


    Unabhängig davon habe ich mir inzwischen einiges angelesen und mich auch hier durch diverse "welcher Hund passt zu mir"-Beiträge vorrangig hier im Bereich gefräst habe (spannend z. B. ob es einen Anfängerhund gibt, und warum alle erstmal einen Golden Retriever, Labrador und Co. empfohlen bekommen). Nun habe ich mich mal angemeldet und melde mich zu Wort, da ich den Wald vor lauter Bäumen irgendwie aus den Augen verloren habe.



    Unsere Situation zurzeit:

    • Reihenhaus mit Handtuchgarten im Vorort
    • Grünflächen, Felder, See etc. in umittelbarer Nähe bzw. max. 10 Minuten zu Fuß entfernt. Für einen Waldausflug oder mehr Abwechslung ist eine Radtour bzw. das Auto nötig.
    • 12jähriger Sohn zumindest bis Mittags in der Schule, Nachmittags "normale" alterstypische Freizeitbeschäftigung, Sportverein, Handy, mit oder ohne Kumpels abhängen, am Wochenende ggf. ein Punktspiel.
    • Frau Teilzeit-berufstätig, bis mittags außer Haus.
    • Ich Vollzeit-berufstätig, halbwegs flexibel, spätestens 18:00 Uhr zu Hause. Homeoffice wäre punktuell/in Notfällen denkbar, aber keine Dauerlösung.
    • Abends und am Wochenende: eher zu Hause als auf Piste. Wenn es trocken ist am Wochenende ausgedehnte Spaziergänge oder auch mal eine Radtour. Etwas mehr Bewegung unter der Woche an der frischen Luft könnte neben Bürojob sicher nicht schaden.
    • Urlaub: lieber wandern in den Bergen bzw. Spaziergänge an Nord-/Ostsee (bei Wind und Wetter) mit eigener Anreise per PKW als wundliegen am Strand bei 35° per Flugzeug. Dazu Wintersport.

    Was können wir ihm bieten?
    Keine Ahnung, da keine Erfahrung. Wir sind natürlich bereit, ihm zumindest einen Teil der Freizeit, Energie, Aufmerksamkeit, Geld zu widmen, und das nicht nur zu Beginn. Mangels Erfahrung kann ich nicht einschätzen, ob wir ihn außerhalb der Urlaubszeit langfristig täglich 3 Stunden fordern können/werden - physisch und psychisch. Kristallkugel sagt: 2-3x pro Woche dürfte das sicher drin sein, an den anderen Tagen können es auch nur 1,5 Stunden sein. Welpen-/Hundeschule zumindest habe ich für die erste Zeit schon mal auf dem Zettel. Begleithundeprüfung ist sicher auch nicht abwegig...


    Erwartungshaltung / Idealvorstellung:
    Ich muss mich in erster Linie auf den Hund verlassen können, er muss erziehbar sein (auch wenn natürlich ein "Restrisiko" aufgrund von Instinken bestehen dürfte). D. h. er muss zumindest grundlegende Kommandos verstehen und blind befolgen, unabhängig ob angeleint oder nicht, egal ob er in Entfernung ein Kaninchen oder Reh entdeckt, ein anderer Hund seinen Weg kreuzt, ein Kind auf dem Spielplatz schreit, ein Auto hupt. Auf zirkusreife Kunststücke zum Posen vor anderen lege ich keinen Wert - würde sie ihm aber beibringen/abverlangen, wenn es sinnvoll ist.


    Er soll eine gewisse Grundgelassenheit (bitte nicht verwechseln mit langweiligem Phlegmatismus) mitbringen und Freunde bei uns zu Hause bzw. Fremde draußen zumindest tolerieren (er muss sie ja nicht lieben) und soll nicht jedes Mal komplett Amok laufen und sich heiser bellen, sobald der Postbote etwas in den Briefkasten wirf oder klingelt, ein Jogger am Garten vorbeiläuft, er vor dem Supermarkt angebunden auf uns wartet.


    Er darf nicht, wenn er mal für ein paar Stunden allein gelassen wird, das Haus auf links drehen (wie in "Scott & Huutsch"), muss auch nicht zwingend den Garten auf der Suche nach Wühlmäusen umpflügen, wenn er kurz aus den Augen gelassen wird.


    Er soll optisch ansprechend (ok, 1. subjektiv, 2. die inneren Werte sind wichtiger, aber das Auge isst schließlich mit... ), und vielleicht auch nicht sooo häufig auf der Straße anzutreffen sein. Mir gefallen bzw. anfreunden kann ich mich bisher mit z. B. Australian Cattle Dog (DAS wäre tatsächlich optisch mein Favorit! Ich weiß nur nicht, ob wir ihm vom Typus gerecht werden können.), Braque du Bourbonnais, Dunker, Deutscher Pinscher, Berger des Pyrénées (Face rase), Kooikerhondje. Aber ich bin sicher noch nicht alle Rassen durch. (Basenji, Kromfohrländer, Norwegischer Buhund, Australian Kelpie, Mudi... habe ich schon aussortiert - wohl zu bellfreudig, hyperaktiv, schwierig, krankheitsanfällig..., wie ich aufgeschnappt habe.).


    Meine Frau hat den Cão de Água Português im Auge - wegen Allergieverträglichkeit, soll so gut wie keine Haare verlieren, was ja helfen soll - aber ohne sich wirklich intensiv beschäftigt zu haben. Live und in Farbe habe ich bislang keinen von o. g Hunden bewusst erlebt.


    Ein Hund fängt für mich bei 40 cm Schulterhöhe an, realistisch bis sagenwirmal 55 cm als Obergrenze.


    Allergikerfreundlich wäre toll - meine Frau ist anfällig, würden wir natürlich vorher konkret testen (lassen). Die üblichen Buzzwords wie "pflegeleicht", "nicht krankheitsanfällig", "nicht bellfreudig" etc. lasse ich mal weg.


    Ich tendiere zu einem reinrassigen Hund - ein Mischling hat was von einer Pralinenschachtel - weiß aber auch, dass alle Hunde Individuen sind und auch innerhalb der Rassen die Schere beim Wesen klafft, habe von lieben Pitbulls und biestigen Golden Retrievern gehört...



    Was nun?
    Sind wir für einen Hund geeignet?
    Welche Rasse? Oder doch ein Mischling?
    Männlein oder Weiblein?
    Frisch geschlüpft, oder doch eher etwas abgelagert?
    Woher nehmen, wenn nicht stehlen?


    Fragen über Fragen...



    Achja: Mir widerstrebt ein sog. "Anfängerhund", um dann doch weiter nach dem endgültigen zu suchen. Statistisch gesehen sind bei mir vielleicht zwei Hundegenerationen drin, da will ich nicht die erste Hälfte zum Üben und Warten auf den richtigen aufbringen...


    Wäre toll, wenn Ihr mir ein wenig Input geben könntet.

  • Ich habe spontan keinen Rat, bedanke mich aber für den seit langem klügsten und witzigsten Text zum Thema "wir wollen einen, unseren ersten Hund"!


    Mit der Einstellung und dem Humor wird es klappen- nur das mit dem "vor dem Supermarkt anbinden" vergiss mal gleich, das gehört sich heutzutage nicht mehr und wird überwiegend und zu Recht verurteilt.


    Viel Glück bei der Suche, ihr werdet den passenden Hund finden! Zur Rassewahl werdet Ihr hier viel Input bekommen .


    Klasse! :dafuer:

  • Konnte nicht mehr editieren.


    Zu Deiner Rasse-Vor- Auswahl-auch das zeugt ja schon von Kenntnis bzw. genauer Recherche. Toll!


    Ich kann dazu nichts sagen, ich habe Aussies, die sind seit Jahren leider unten durch und vielleicht auch nichts für Anfänger (obwohl ich auch mit ihnen anfing..naja)


    Aber hier gibt es so viele Halter auch der Rassen, die Du genannt hast- Du wirst Rat bekommen.


    Viel Glück!

  • Ich stimme @israel da erstmal zu. Ein sehr schöner Text. Mal was anderes.
    Jetzt zu einigen Punkten aus diesem tollen Text!


    er muss erziehbar sein (

    Prinzipiell ist jeder Hund erziehbar. ABER es gibt Rassen, bei denen das einfacher ist, weil sie gerne mit Menschen zusammen arbeiten. Eigenständige Rassen, wie die nordischen und auch die asiatischen, überlegen eher 3x, ob das gegebene Kommando Sinn ergibt und wenn sie entscheiden, dass dem nicht so ist, dann führen sie es auch nicht aus.
    Leichter erziehbar sind Rassen, die dafür gezüchtet wurden mit dem Menschen zusammen zu arbeiten. Da stechen natürlich vor allem die Hütehunde heraus. Aber auch Jagdhunde sind oft sehr kooperativ. Dabei kommt es aber auf den ursprünglichen Einsatzzweck der Rasse an. Labradore werden oft als Anfängerhunde bezeichnet/genannt, weil sie vom Verwendungszweck her (Apportieren) eng mit dem Menschen zusammenarbeiten wollen und außerdem eher entspannt sind.
    Ganz im Gegensatz zu den meisten Hütehunden. Die sind oft sehr leicht erregbar und man muss meistens ziemlich aufpassen, dass man sie nicht zu hochdreht und die Balance zwischen über- und unterfordern finden.


    D. h. er muss zumindest grundlegende Kommandos verstehen und blind befolgen, unabhängig ob angeleint oder nicht, egal ob er in Entfernung ein Kaninchen oder Reh entdeckt, ein anderer Hund seinen Weg kreuzt, ein Kind auf dem Spielplatz schreit, ein Auto hupt.

    Dann solltet ihr euch keinen Welpen holen. Mit dem müsst ihr nämlich durch die Pubertät gehen und da könnt ihr euch diesen Wunsch ganz gewaltig abschminken. Da wird nämlich alles vorher gelernte wieder hinterfragt. Na, wie beim Menschen eben auch ;)
    Prinzipiell gibt es bei Hunden keine 100%ige Sicherheit. Es sind und bleiben Tiere und damit besteht immer ein Restrisiko, egal, wie gut der Hund ausgebildet ist.


    Nun folgend ein paar gute Neuigkeiten für euch:

    und Freunde bei uns zu Hause bzw. Fremde draußen zumindest tolerieren (er muss sie ja nicht lieben) und soll nicht jedes Mal komplett Amok laufen und sich heiser bellen, sobald der Postbote etwas in den Briefkasten wirf oder klingelt, ein Jogger am Garten vorbeiläuft, er vor dem Supermarkt angebunden auf uns wartet.

    Das ist Erziehungssache.
    Klar gibt es Rassen, die dafür prädestinierter sind als andere, aber wenn man sich nicht gerade einen Herdenschutzhund oder ein ähnliches Kaliber ins Haus holt, ist das machbar.


    Er darf nicht, wenn er mal für ein paar Stunden allein gelassen wird, das Haus auf links drehen (wie in "Scott & Huutsch"), muss auch nicht zwingend den Garten auf der Suche nach Wühlmäusen umpflügen, wenn er kurz aus den Augen gelassen wird.

    Das ist Erziehungssache.
    Leider eine oftmals unterschätzte. Alleine bleiben ist für Hunde oft sehr schwer und muss langsam und sehr sorgfältig geübt werden.
    Holt ihr euch einen Welpen, dann müsst ihr garantieren können, dass er die ersten Monate bei euch nicht alleine bleiben muss.
    Zu der Sache mit den Mäusen: Das ist Erziehungssache.


    Australian Cattle Dog

    Sehe ich bei euch ganz ehrlich so gar nicht.
    Diese Rasse ist noch eine sehr "ursprüngliche" Rasse, mit der idR wirklich am Vieh gearbeitet wird. Wie der Name schon sagt arbeiten sie an Rindern. Das macht sie kompromissloser und "härter" als z.B. einen Border Collie, der sensibler an die Arbeit mit Schafen herangeht.


    Bei allen Hütehunderassen muss man sich darüber im klaren sein, dass Hüten auch nur Jagen ist. Nur die letzte Sequenz des Jagdverhaltens fehlt dabei eben.
    Das heißt, dass auch ein Hütehund jagen gehen kann und ein unterbeschäftigter Hütehund, hütet gerne auch mal die Familie, inkl. in die Hacken zwicken.


    Allergikerfreundlich wäre toll - meine Frau ist anfällig, würden wir natürlich vorher konkret testen (lassen).

    Kleiner Tipp einer Allergikerin: Der Test beim Arzt bringt nicht viel. Das ist mMn Theorie. Wie stark man wirklich darauf reagiert, kann man nur in der Praxis feststellen. Besucht möglichst viele Halter möglichst vieler verschiedener Rassen zu Hause. Dann kann man sicher(er) sein.



    Welche Rasse ich bei euch ganz gut sehen könnte ist ein Großpudel.
    Hat eine "vernünftige" Größe, man kann mit ihm wandern und fahrradfahren, er hat ein eher(!) ruhiges Gemüt und arbeitet gerne mit dem Menschen zusammen. Und "allergikerfreundlich" ist er auch noch.

  • Ich finde, ganz vieles von dem, was hier gewünscht wird, ist reine Erziehungssache und hat nur äußerst bedingt was mit der Rasse zu tun. Das Alleinebleiben kann z.B. so gut wie jeder Hund erlernen, wenn man es vernünftig angeht. Dass der Hund draußen Artgenossen und Menschen ignoriert, ist ebenfalls Erziehungssache.


    Wie Millemaus schon schrieb, wenn ihr einen Welpen nehmt, kommt da viel Erziehungsarbeit auf euch zu und gerade die ersten 2-3 Jahre können je nach Hund sehr anstrengend sein und viel Einsatz erfordern. Zudem kann ein Welpe ja noch gar nichts - ist weder stubenrein noch funktioniert das Alleinebleiben... ihr müsstet hier realistisch überlegen, ob ihr euch diesen "Aufwand" antun wollt und vor allem, wie ihr die ersten Monate organisiert, wenn der Hund noch nicht alleine bleiben kann.


    Ich würde mich an eurer Stelle doch mal eher nach einem erwachsenen Hund umsehen, der möglicherweise schon Grundkommandos beherrscht und gute Manieren im Alltag zeigt. Viele Tierheime beraten äußerst seriös und kompetent, welcher ihrer Schützlinge zu euch passen könnte. Auch ein Hund auf einer Pflegestelle wäre vielleicht eine Option. Ob Mix oder Rassehund, ist dann ja relativ egal, Hauptsache, der Charakter stimmt.


    Von den Rassen, die du aufgezählt hast, empfinde ich einige als eher weniger für euch geeignet, da z.B. sehr arbeitsfreudig. Wenn ich euch einen Rassehund empfehlen würde, dann wohl eher einen kleinen, angenehmen Begleiter aus der FCI -Gruppe 9, aber diese Hunde wie z.B. die Bichons sind euch wahrscheinlich zu klein...


    Bedenken solltet ihr natürlich, dass euer Sohn in den nächsten Jahren evtl. noch mal andere Interessen entwickelt und der Hund dann irgendwann doch weniger "wichtig" für ihn wird. Muss nicht so sein, kommt aber eben durchaus vor, und dann müsstet ihr wirklich bereit sein, ganz die Verantwortung für das Tier zu übernehmen. Und es ist ja auch gut möglich, dass euer Sohn, wenn er mal auszieht, den Hund gar nicht mitnimmt, und ihr dann irgendwann einen Senioren daheim habt, der intensive Pflege und Betreuung braucht. Okay, wenn ihr einen älteren Hund nehmt, ist das vllt. weniger Thema, anmerken wollte ich es aber trotzdem.

  • Es ist super, dass ihr euch im Vorhinein so viele Gedanken macht :dafuer:
    Prinzipiell kann ich mir bei euch einen Hund durchaus vorstellen. Was das dreimal täglich Gassi gehen betrifft, vor allem bei Wind und Wetter: ich persönlich (!) habe mir auch etwas Gedanken gemacht, ob mich das Thema Spazieren gehen bei schlechtem Wetter etc. nerven könnte - ich bin früher selten bei Regen raus. Die Antwort ist: NEIN! Es nervt mich definitiv nicht. Irgendwie gewöhnt man sich so schnell an den Frischluftkick jeden Tag. Ich vermisse das direkt, wenn ich mal nicht raus kann, sondern mein Verlobter die Runde dreht. Oft machen wir das auch zusammen. Andere mögen das aber anders sehen :D .
    Ich muss den anderen leider zustimmen, die genannten Rassen sind nicht unbedingt die Hunde, die den sogenannten "Will-to-Please" mitbringen, den du dir wünschst-das bedeutet, dass ein Hund seinem Besitzer gefallen möchte. In dem Moment, in dem er seinem Besitzer gefallen möchte, arbeitet er gerne mit seinem Menschen zusammen, stellt nicht extrem auf stur, möchte nicht nur seinen Kopf duchsetzen. Ihr aber wünscht euch anscheinend einen Hund, der zu Unterordnung bereit und nicht allzu schwer zu erziehen ist. Deshalb würde ich doch mal bei den sogenannten "Anfängerhunden" oder "Begleithunden" schauen, ob da nicht was passendes für euch dabei sein könnte.
    Aufgrund der Sache mit der Allergie habe ich gleich an einen Pudel gedacht, denn Pudel haaren NICHT. Sicherlich wirst du dir denken: Omahund!
    Aber von der Beschreibung her finde ich einen Pudel passend zu euch, ob du willst oder nicht :p Sportlich wenn sie sportlich sein müssen, nicht so fordernd, denken mit aber arbeiten gern mit dem Menschen zusammen, sind freundlich, sehr intelligent...frag mal Tante Google nach "Pudel kurzgeschoren", da sieht man auch mal die "wahre" Form dieser Hunde-sie müssen nicht immer die typische Schur haben :) Und gerade Großpudel sind auch keine Hunde, die man ständig und überall sieht ;)


    Übrigens: nicht jeder Hund muss drei Stunden am Tag "bespaßt" werden. Meiner ist auch nicht böse, wenn die Spazierrunden mal kürzer ausfallen (z.B. wenn man krank ist).

  • Ach, was ich vorhin noch ergänzen wollte, aber vergessen hatte:
    Kauft euch das Buch "Das andere Ende der Leine" von Patricia McConell.


    Ein wirklich gutes Buch, dass das Wesen der Hunde ein wenig erklärt und auch die Ursachen der Kommunikationsprobleme zwischen Mensch und Hund beleuchtet.


    Es ist auch super geschrieben. Ich denke, auch euer Sohn wird da alles verstehen.

  • Hi,
    also all Deine Gedanken vorher - vor der Anschaffung eines Tieres- sind schon prima.
    Nur habe ich das Gefüh,l Du machst den 2-ten vor dem 1-ten Schritt.
    Vielleicht sollte sich Deine Frau als erstes mal testen lassen.
    Möglicherweise ist die Anschaffung eines Tieres (mit Haaren) dann erledigt.


    Und zum Abschnitt
    Erwartungshaltung/Idealvorstellung
    bis spätenstens vormittags 11.00Uhr hat Dir der Australian Cattle Dog die Wohnung umdekoriert
    - so er nicht ausgelastet ist :-)


    Gibt es bei Euch ein Tierheim in der Nähe?
    Wie wäre es, sich als ehrenamtlicher "Gassigeher" einzubringen.
    "Katzenstreichler" werden doch auch immer gesucht.


    So könntet Ihr eine gewisse Zeit "üben" - ohne sich festzulegen.


    Eventuell, wenn Dein dann mittlerweile 13-jähriger Sohn feststellt, puh - doch viel mehr Arbeit und Zeitaufwand
    als gedacht. Oder ne neue spannende Clique / Mädchen/ Interesse...
    Dann, ja dann ist das Thema vom Tisch.


    Es sei denn, Deine Frau und Du, ja Ihr wollt unbedingt einen Hund.


    Ach ja, Thema Katze kam gar nicht mehr.
    Schade, von denen gibt es ja auch ne Menge im Tierheim.


    lg

  • Wow


    Wer sich so viele Gedanken macht, kann in meinen Augen den meisten Hunden gerecht werden.


    Natürlich kommt es auf die Linien an usw, aber bis auf den ACD finde ich die genannten Wunschrassen nicht sooo abwegig, vor allem nicht die Kooiker und Pyrenees.


    Deutscher Pinscher würde ich mir sehr gut überlegen, die werden oft abgegeben, weil sie mit den Kindern und deren Besuch nicht klarkommen. Außerdem sind sie nervös und bringen eine gewisse Schärfe mit.


    Ich werfe mal den Collie (Kurzhaar oder Langhaar) in den Raum, Springer Spaniel und div Setter, und ich könnte mir sogar evtl einen Herder aus ruhigen, familientauglichen FCI-Linien vorstellen. PON vielleicht auch, oder Schapendoes, Irish Water Spaniel, Großpudel (guck sie Dir wenigstens mal an, die gibt es auch mit nicht so ausgefallenen Frisuren und es sind uuultra coole Hunde). Tibet Terrier evtl. noch.


    In meinen Augen gibt es deutlich schlechtere Voraussetzungen für einen Hund und ich bin mir sicher, Ihr werdet viel Freude mit einem Hund haben.


    Und weil ich es immer wieder lese:
    macht Euch darauf gefasst, dass Welpen und Junghunde anstrengend, schlaf- und nervenraubend sind. Mehr, als Ihr Euch vorstellen könnt. Die beißen, kratzen und zerstören, sie pinkeln und sind laut und ggf deko-kreativ.
    Oft sind Kind und Hund nicht von Anfang an Freund, weil der Welpe nicht macht, was man ihm sagt, und er auch nicht an der Leine herumgezerrt und zwangsbespaßt werden will. Als Kind muss man da sehr oft von seinen Wunschvorstellungen abweichen und sich auf ein anderes Lebewesen und dessen Bedürfnisse einstellen, das erfordert zT Frustrationstoleranz.


    Uuuund bitte denkt daran, dass Kinder offiziell gar nicht gesetzlich mit Hunden spazieren gehen dürfen. Abgesehen davon muss Euer Sohn nicht nur mit Eurem Hund klar kommen, sondern auch fremde einschätzen können. Deshalb nur so als Idee, schickt ihn dann inkl Hund auf den Hundeplatz, und vielleicht gibt es ja sogar Kind-Hund-Kurse, wo einiges erklärt wird. Nicht nur die grundlegenden Sachen ("ich pieke dem Hund nicht ins auge, wecke keine schlafenden welpen und renne nicht kreischend vor ihm weg", sondern auch "wie verhalte ich mich, wenn ein fremder Hund auf uns zukommt" bspw).

  • ob er in Entfernung ein Kaninchen oder Reh entdeckt

    Du hast da fast ausnahmlos Hunderassen mit Jagdtrieb in deiner Liste. Um zu erreichen was du dir da wünscht, wirst du viel und intensiv arbeiten müssen und hast vielleicht am Ende doch das Problem, das den Hund dieser anspruch egal sein wird. :D

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