3 Jahre alter Chihuahua ist dominant, bellt und beißt

  • ehrlich gesagt versteh ich auch nicht, warum sofort immer zum trainer geraten wird. wenn ich schwierigkeiten mit meinem kind habe, wird mir ja auch nicht geraten eine familientherapie zu machen, sondern ich unterhalten mich mit freundinen und frage wie sie damit umgehen. erst wenn alles nichts bringt würde man doch sowas machen.

    Da die Schwierigkeiten mit dem Hund sich aber inzwischen auf das gesamte Familienklima ausweiten ("ich halte den Streit meiner Eltern um den Hund nicht mehr aus"), ist meiner Ansicht nach professionelle Hilfe gar nicht verkehrt. Dass die Familie das ganz allein nach Bauchgefühl und mit Lesen einiger Ratgeber schafft, ist wohl eher unwahrscheinlich.


    Natürlich kann man erstmal Freunde fragen. Aber wenn ich Probleme mit meinem Kind habe, dann frage ich Freunde, die mich und auch das Kind kennen. Keiner von uns im Forum kennt hier wahrscheinlich den Hund und/oder die Familie, wo er lebt. Von daher ist es schwierig Hilfen zu geben, denn pauschale Tipps helfen in den seltensten Fällen, wenn man es mit mehreren Lebewesen (Menschen und Tieren) zu tun hat.


    Man kann natürlich sagen: Es ist nur ein kleiner Hund, im Notfall bin ich ihm körperlich überlegen. Aber mir drängt sich der Eindruck auf, dass gar niemand in der Familie in der Lage ist, dem Hund die Stirn zu bieten (wie gesagt, nur der Eindruck vom Lesen). Und da ist erstmal Menschen-Schulung wichtig.
    Was ja nicht heißt, dass man einige der Ratschläge hier schon mal annehmen kann, um Schadensbegrenzung zu betreiben.

  • Liest man dazu noch über Hundeerziehung , macht es doch häufig "klick" und es wird ein gefühl endwickelt wie es richtig geht.

    nein, die Realität sieht häufig anders aus, denn es macht oft kein "klick". Das "Ergebnis" sieht man im Tierheim.
    Diese Probleme haben sich entwickelt über einen längeren Zeitraum und ich bin überzeugt, daß die Familie, so wie fast jeder Mensch es tut, diverse Ratschläge von Freunden etc. versucht hat.
    Viele solcher Ratschläge gehen in die Richtung wie: Der Hund ist dominant, der Hund verarscht Euch, Ihr müßt ihm zeigen wer der Boss ist, Blablubb. Viele solcher Ratschläge führen zu Gewalt gegenüber Hunden, man möchte ein Verhalten stoppen, und da fällt vielen halt nur Gewalt ein.
    Das löst aber die Ursache nicht.


    Ein guter Trainer schaut vor allem die Menschen mit ihren Fehlern an. Denn SIE müssen sich verändern. Nicht der Hund ist das Problem, sondern der Mensch.

  • Oder ist es eigentlich unmöglich meinen Chihuahua wieder normal zu bekommen ?

    Naja, dein Chi ist in seinen Augen völlig normal...er muss alles regeln , weil ihr ihm offensichtlich signalisiert habt, dass ihr es nicht könnt.


    Was bekommt er denn für Beschäftigung am Tag, außer Gassi gehen? 30 min am Tag im Winter ist ja nicht grad viel, ich kenne Chis, die joggen mit ihren Frauchen bei 0 Grad sieben Kilometer. Auch ein kleiner Hund braucht Bewegung und Auslastung um zufrieden zu sein, da reicht es nicht zu streicheln und Leckerchen reinzuschieben.


    Wenn du also wieder ein halbwegs normales Zusammenleben mit deinem Hund haben möchtest, dann beschäftigt euch mit ihm. Das fördert Bindung und Vertrauen und er nimmt euch wieder ernst. Viele andere Probleme werden sich dadurch von selbst erledigen, weil ihr automatisch viel souveräner im Umgang mit ihm sein werdet.


    Also, bitte nicht wochenlang ignorieren, sondern gemeinsame Beschäftigung.

  • cindychill, vielleicht sollten wir einen extra threat machen, ich finde dieses thema interessant und dazu gibt es viele verschiedene meinungen. ich bin da anderer ansicht. ich versteh alles was du meinst und kann das alles unterstreichen. aber ich komme zu einem anderen ergebnis. In der Sozialarbeit haben wir einen leitsatz das immer erst das nächstmögliche gemacht wird und nicht sofort das mächtigste. Das hat seine gründe, muss ichja hier nicht ausführen.


    Mein Ansatz zielt daraufhin, das die Menschen sehr wohl auch mit geringeren Mittel versuchen es zu bessern. wenn das nichts hilft, wird die nächste Stufe versucht. Dein Ansatz sagt von vorherein, das wird nichts, das können die nicht. Dazu sollten wir bedenken, das es den Hundetrainer vor 20 jahren noch so garnicht gab. Dieser Arbeit hat sich selbst endwickelt und erschaffen. Es ist ja auch nicht das allheilmittel, es gibt so viele schlechte trainer, die auch alles versauen können. Dann gibt es bei den Trainern auch noch verschiedene Ansätze: Von ignorieren bis zum Schäferhundbrachalanwendungen. Damit müsste die familie sich auch noch auseinandersetzen. Der Erfolg ist da nicht 100% sicher.

  • ehrlich gesagt versteh ich auch nicht, warum sofort immer zum trainer geraten wird. wenn ich schwierigkeiten mit meinem kind habe, wird mir ja auch nicht geraten eine familientherapie zu machen, sondern ich unterhalten mich mit freundinen und frage wie sie damit umgehen. erst wenn alles nichts bringt würde man doch sowas machen.

    Ich finde das sich Hilfe holen immer positiv zu werten ist!
    :ka:
    Und für mein dafürhalten, wird das weder bei Kindern und auch Hunden zu selten in Anspruch genommen oder als lächerlich abgetan.
    So viele Dinge können mit einem professionellen Blick von außen oft schnell er- und geklärt werden und zwar bevor es weitreichendere und anstrengendere Maßnahmen bedarf.

  • Mein Ansatz zielt daraufhin, das die Menschen sehr wohl auch mit geringeren Mittel versuchen es zu bessern. wenn das nichts hilft, wird die nächste Stufe versucht.

    Die Threaderstellerin schrieb ja, daß es eskaliert. Bei einem Herzinfarkt ruf ich auch den Notarzt an und probiere nicht erst ein Hausmittelchen, daß mir der Friseur meiner Freundin empfohlen hat.
    Und ja zum Glück ändern sich die Zeiten und es gibt heutzutage Menschen, die sich mit Hunden intensiv auseinandersetzen und erfolgreich den Haltern mit ihrem Wissen helfen können. Natürlich gibt es auch Idioten darunter, aber ein Hund, egal wie klein, ist ein Lebewesen und ab einem gewissen Stresslevel, den der Hund inzwischen hat, mitsamt seiner Familie, sollte schluß sein mit Versuch und Irrtum und Hammer auf den Kopf, sondern fundiert fachliche Hilfe geholt werden.

  • Was sind denn "schäferhundbrachalanwendungen"?

    na das sind vereine, wo es kein überdenken von alten Erziehungsmethoden gegeben hat. Hier gibt es einen Hundeplatz, der einzige in 40 km entfernung, der von zwei personen geführt wird, die seit jahrzehnten mit ihren schäferhunden in einem anderen Verein sind, der Hundepaltz ist für alle Rassen, die benutzen noch Stachelhalsbänder, unterdrückung, die haben nichts dazugelernt. Zwingerhaltung die als einzig wahr verteidigt wird. Vor jahrzehnten gab es ja nur Schäferhundvereine die auch andere Schutzhunde aufnahmen, und dort wurde echt heftig mit den Hunden umgegangen. Hat sich ja gottseidank fast überall geändert.

  • Warum fängt man nicht mit einem Problem an und arbeitet sich langsam durch.


    Ich vermute, dass alles so süss und zum belächeln war, als der Hund klein war und es beim 2 od 3 jährigen nicht mehr so ist.


    Anfangen würde ich mit einem konsequenten Bettverbot. Das kann man durchaus ruhig durchsetzen und schon lernt der Kleine, was eine Regel im Haushalt ist.


    Sitzt das, nehme ich das nächste Problem z. B. Küche. Da wird er konsequent auf seinen Platz geschickt usw.


    Dafür muss ich ihn nicht ignorieren sondern Geduld aufbringen, denn der Hund hat das nicht verbockt.


    Ausserdem geistig und mit Spass beschäftigen (mit Belohnung), damit der Krümel auch das Gefühl "toll gemacht" kennenlernt.


    Die Probleme hatten 3 Jahre Zeit zum Wachsen, dann braucht es auch Zeit sie zu beseitigen.

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