Kastration und Tierschutz

  • Ich finde die Sterilisation eigentlich gar nicht so schlecht wenn es nur darum geht Nachwuchs zu verhindern bei den neuen Besitzern.Aber das geht natürlich nur bei den noch unkastrierten Hunden kurz vor der Ausreise nach D, bei Hunden die noch nicht vermittelt sind und im Tierheim noch wer weiß wie lange leben ist das keine Alternative.
    Da aber einige Hunde länger sitzen bis sie eine Endstelle gefunden haben,wären die meisten folglich eh kastriert,selbst wenn sich eine Sterilisation bei einigen Orgas durchsetzen könnte.

  • Ah, interessant, vielen Dank.
    Mir wurde das eigentlich immer so mitgeteilt, dass die Pyometra durch häufige stark ausgeprägte Scheinschwangerschaften eher auftreten kann - was ich eigentlich auch nicht so unlogisch fände, da die hormonelle Situation ja Infektionen insofern begünstigen könnte, als sie eben zu lange und deutlich aus der Balance ist, was das Immunsystem wiederum beeinträchtigt.
    Aber das nur am Rande, ich lerne gerne dazu.
    Ich hatte jetzt schon länger keine Hündin mehr, bei der ich das hätte entscheiden müssen - die weiblichen Pflegis, die ich hatte, waren bereits kastriert.
    Müsste ich entscheiden, dann würde ich auch hier nur bei medizinischer Indikation kastrieren. Sterilisieren gar nicht, weil ich in meiner Situation ungewollten Nachwuchs vermeiden kann (und auch will).

  • Marula hat ja schon vieles genannt: man hat praktisch die gleich aufwändige Bauch-OP wie bei einer Kastra, aber man hat keine der gesundheitlichen Vorteile danach. Und die sind vorhanden, auch wenn es in manchen Kreisen nicht gern gehört wird. Die signifikant höhere Lebenserwartung kastrierter Hündinnen rührt daher, dass unter dem Strich die gesundheitlichen Vorteile die (ebenfalls vorhandenen) gesundheitlichen Nachteile überwiegen.


    Was ich aber noch weiter gemeint habe, ist das stark erhöhte Risiko, dass die Eierstöcke entarten. Irgendwie scheint da doch ein stärkerer Eingriff in den Stoffwechsel stattzufinden, als auf dem Papier gedacht. Die hormonellen Störungen, Zysten und andere Gewächse bedingen dann häufiger eine Kastration (2. Bauch-OP), als dies bei wirklich intakten Hündinnen der Fall ist. Statt bei einer OP endet man mit zweien, was für die Hündin wirklich kein Gewinn ist. Drum lieber gleich richtig kastrieren.

  • Da mein geliebter alter Rüde vor einiger Zeit gestorben ist bin ich aktuell auf der Suche nach einem Nachfolger für ihn.
    Im Grunde kommt für mich nur wieder ein Mischling aus dem Tierschutz in Frage.
    Ich hatte bereits Kontakt zu einer Organisation die Hunde aus dem Ausland vermittelt (mein alter Hund kam aus Griechenland). Ich hätte mich ziemlich sicher für eine junge Hündin von dort entschieden. Allerdings wäre der Welpe mit Sicherheit noch schnell kastriert worden bevor sie auf die Reise gegangen wäre (wohlgemerkt mit höchstens 5 oder 6 Monaten).
    Sowas ist für mich nicht mehr im Sinne des Tierschutzes, der Hund würde direkt aus dem Tierheim in ein behütetes Heim in Deutschland reisen, warum sollte man ihm also noch fix eine Frühkastration antun? Ich habe mich aus diesem (und anderen Gründen) gegen die Übernahme eines Hundes von dieser Orga entschieden.


    Mich ärgert der Kastrationswahn der zum Teil im Tierschutz herrscht. Niemand kann leugnen dass Kastrationen Vor- und Nachteile haben, man sollte wenn möglich die Entscheidung abhängig machen vom Einzelfall und auch vom Wunsch des zukünftigen Besitzers.


    Natürlich gibt es immer Idioten die ihre Hunde aus dem Tierschutz auch noch vermehren und ich verstehe wenn die Organisationen sich und die Hunde davor schützen wollen. Allerdings kann weder ich noch mein zukünftiger Hund etwas dafür, ich persönlich möchte keinen frühkastrierten Hund und würde auch meinem eigenen Hund das nicht antun wollen. Ich halte mich für in der Lage einen unkastrierten Hund so zu führen, dass dieser nicht ungewollt Nachwuchs produziert.


    Über Kastrationen nach der Reife denke ich hingegen anders, ich würde zwar wohl auch meinen erwachsenen Hund nicht zwingend Kastrieren lassen wenn keine medizinische Notwendigkeit besteht, hätte aber kein Problem damit einen erwachsenen, kastrierten Hund aus dem Tierschutz zu übernehmen.

  • Also ich kann tatsächlich nur von hier sprechen: In der Familie leben 3 Hunde aus Russland
    Odin Rüde, kam mit 4 Monaten nach Deutschland unkastriert, kam mit knapp 6 MOnaten zu meinen Eltern ebenfalls nicht kastriert..wurde dann mit 1,5 Jahren auf Kosten der Orga kastriert
    Mogli, kam mit 14 Monaten aus Russland direkt hierher und war bereits kastriert
    Dina, Hündin kam mit 1,5 Jahren nach D und ist nun mit 2 Jahren bei meinem Bruder eingezogen..unkastriert...erstmal keine Kastra geplant oder "vorgeschrieben"


    Also ich finde wenn alle erwachsene Rüden kastriert werden würden, müssten alle anderen nicht zwingend..nur leider wie man hier sieht kann man als Orga den Leuten einfach nicht vertrauen dass sie im Sinn des Terschutzes kastrieren lassen..daher versteh ich schon dass einige Orgas sich leider gezwungen sehen nur kastriert zu vermitteln..was ich sehr sehr schade finde

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