Hunde-Diskussionen richtig managen - situative Beispiele

  • Die andere HH hat den Labbi jedes mal abgebrochen, er ist auch weg, kam aber eben wieder. Hättest Du dann angeleint? Und den gemeinsamen Freilauf aufgegeben? Nach dem kurzen Handgemenge war dem Labbi klar, dass das nicht geht - klarer als bei den Ansagen seines Frauchens.Bei Felix - er hat das ja in dem Alter auch mal versucht - haben klare, deutlich Ansagen ein paar souveräner Hunde gereicht und er hats kapiert, dass das nicht geht.


    Lernen Hunde nicht am besten von Hunden?

    Ich hätte den Labbi beim 2ten Versuch definitiv erstmal angeleint.


    Dein Hund hat sich toll verhalten, keine Frage. Aber wie oft wird er sich so verhalten.


    Mein Hund ist ja nun wirklich klein, aber da das Aufstellen am anderen Hund durchaus falsch verstanden werden kann, gab es nur einen Hund bei dem wir es auf Rücksprache mit dem anderen Halter zugelassen haben.
    Es war ein riesiger Beagle-Rüde, eine totale Gutmütigkeit in "Hund".

  • Lernen Hunde nicht am besten von Hunden?


    Von den richtigen, ja. Allerdings gibt es mittlerweile so viele Unfugshunde, die es selbst nicht besser wissen, dass das Risiko einfach (zu) hoch ist, dass dein Hund das Falsche lernt. Sich STÄNDIG überbordende fremde Hunde SELBST vom Hals halten zu MÜSSEN, kann kein guter Ratgeber für die Zukunft sein. Dann überlagern die schlechten Erfahrungen die einst guten und man hat den Salat.


    Ja ich hätte angeleint und wäre ein Stück angeleint weitergelaufen. Labbijunghund und Terrier mag generell eine schlechte Mischung sein, vor allem wenn man einen Spaziergang gerade erst beginnt. Ansonsten die Hunde nicht sich selbst überlassen. Ein paar kurze Konzentrationsübungen hier und da, mal mehr mal weniger Distanz zwischen den Hunden (durch Anleinen) fordern und immer mal probieren sie frei laufen zu lassen. Wären meine Ansätze, um ein bisschen Zündstoff rauzunehmen. Verbales "Versuchen" die Hunde von etwas abzuhalten stresst nur. Lieber eine klare, ruhige aber bestimmte Linie haben.

  • oder die Hunde nicht weitergehen wollen

    Das kommt vor, ja. Allerdings vermeide ich das, in dem ich Wege mit Ausweichmöglichkeiten wähle, d.h. einen großen Bogen gehen kann. Ich habe nämlich überhaupt keine Lust meinen Hund hinterher schleifen zu müssen oder ihn gewähren zu lassen.


    Erst wenn ich merke, mein Hund lässt sich nicht mehr von anderen beeindrucken, gehts direkt dran vorbei. Ich gehöre ja nun zu den HH, die der Auffassung sind, das Hundekontakte zwar wichtig sind, aber gut ausgewählt sein sollten und auch nicht bei jeder Gelegenheit stattfinden müssen. Es kann sein, dass ich Menschen begegne, die ihre Hunde toben lassen und ich gehe einfach weiter. Mehr als ein (unbekannter) Hund auf einmal birgt für mich sowieso ein nicht abschätzbares Risiko, bin ich nicht scharf drauf.


    Auf einer Morgentour von mir weiß ich, dass ich mindestens zwei bekannte Hunde treffe. Das ist völlig entspannt, die Hunde sind im Freilauf, begrüßen und tolerieren sich und weiter gehts. Zudem ist meine Hündin ja auch noch jung und mit allem und jedem verträglich, kann sich aber durchaus noch ändern.

  • Die andere HH hat den Labbi jedes mal abgebrochen, er ist auch weg, kam aber eben wieder. Hättest Du dann angeleint? Und den gemeinsamen Freilauf aufgegeben? Nach dem kurzen Handgemenge war dem Labbi klar, dass das nicht geht - klarer als bei den Ansagen seines Frauchens.Bei Felix - er hat das ja in dem Alter auch mal versucht - haben klare, deutlich Ansagen ein paar souveräner Hunde gereicht und er hats kapiert, dass das nicht geht.


    Lernen Hunde nicht am besten von Hunden?

    Doch - und ich finde, ihr habt das super gemacht. Ich halte gar nichts von dieser Helikoptermuttimentalität, die die Hunde noch nicht mal die trivialsten Begegnungen selber regeln lässt, und ihnen damit auch die Chance nimmt, das adäquat zu lernen. Aufmerksam beobachten und eingreifen, wenn nötig, aber nicht dem Hund die Chance nehmen, selbständig angemessen zu reagieren. Hunde sollten auch lernen dürfen, wie man Grenzen setzt, denn immer nur Friede, Freude, Eierkuchen ist nicht....

  • Aufmerksam beobachten und eingreifen, wenn nötig, aber nicht dem Hund die Chance nehmen, selbständig angemessen zu reagieren. Hunde sollten auch lernen dürfen, wie man Grenzen setzt, denn immer nur Friede, Freude, Eierkuchen ist nicht....

    Danke! Dann bemühe ich mich weiter, immer die richtige Balance zwischen Eingreifen und laufen lassen zu finden.
    Denn genau darum geht's mir. Ich war heute ehrlich erstaunt und positiv überrascht, dass Felix in der Lage war, nach dem Handgemenge wieder ansprechbar zu werden und den Streit zu beenden. Das war die ersten drei Male ja gar nicht denkbar. Und wie gesagt, danach ging es super mit den beiden.


    Bei Begegnungen mit kleinen Terrierrüden werde ich ihn aber zukünftig lieber aus der Situation nehmen, bevor sie eskaliert. Da lässt er sich allzu leicht hochstacheln.


    Das kommt vor, ja. Allerdings vermeide ich das, in dem ich Wege mit Ausweichmöglichkeiten wähle, d.h. einen großen Bogen gehen kann. Ich habe nämlich überhaupt keine Lust meinen Hund hinterher schleifen zu müssen oder ihn gewähren zu lassen.

    Wenn ich hier im Stadtwald gehe, begegnen uns mind. 20, aber oftmals deutlich mehr unangeleinte, größtenteils sehr verträgliche Hunde. Und Bogen laufen ist da nicht. Daher möchte ich, dass Felix lernt, wie er damit umzugehen hat. Und wenn es bedeutet, sich schnüffelnd und ignorierend dran vorbei zu bewegen ohne hinzuschauen. Er muss nicht interagieren, wenn er nicht möchte.
    Bisher hatten wir drei mal Stress mit anderen - einmal der besagte Cocker und zwei mal je ein kleiner Terrierrüde (Foxl und JRT, wobei letzterer auf den angeleinten Felix losging und nur schwer durch mich zu vertreiben war).


    Ach, Hündinnen sind uns einfacher am liebsten... :herzen1: ... die liebt er alle, ob zickig oder nicht. Die dürfen auch alles inkl. ihn anzicken.

  • Von den richtigen, ja. Allerdings gibt es mittlerweile so viele Unfugshunde, die es selbst nicht besser wissen, dass das Risiko einfach (zu) hoch ist, dass dein Hund das Falsche lernt. Sich STÄNDIG überbordende fremde Hunde SELBST vom Hals halten zu MÜSSEN, kann kein guter Ratgeber für die Zukunft sein. Dann überlagern die schlechten Erfahrungen die einst guten und man hat den Salat.


    Ja ich hätte angeleint und wäre ein Stück angeleint weitergelaufen. Labbijunghund und Terrier mag generell eine schlechte Mischung sein, vor allem wenn man einen Spaziergang gerade erst beginnt. Ansonsten die Hunde nicht sich selbst überlassen. Ein paar kurze Konzentrationsübungen hier und da, mal mehr mal weniger Distanz zwischen den Hunden (durch Anleinen) fordern und immer mal probieren sie frei laufen zu lassen. Wären meine Ansätze, um ein bisschen Zündstoff rauzunehmen. Verbales "Versuchen" die Hunde von etwas abzuhalten stresst nur. Lieber eine klare, ruhige aber bestimmte Linie haben.


    Das finde ich gut geschrieben.
    Ich finde nicht, das man alle Hundebegegnungen immer und überall kontrollieren muss. Dies kommt aber immer auf viele Faktoren an. Den eigenen Hund. klar ist meiner sowieso unverträglich muss ich immer kontrollieren. Die Anzahl an Hunden. Rennen mehrere fremde Hunde in meinen oder muss ich eine Gruppe passieren sollte man nochmal vorsichtiger sein, als wenn man einem einzelnen Hund begegnet. Sind irgendwelche Resourcen im Spiel? Resourcenverteidigung lasse ich nicht zu.


    Rein von dem her was du schreibst:
    An sich finde ich, dein Felix macht das gut. Ich finde es verständlich und auch angemessen, dass er nach wiederholtem aufreiten des Labbis dem ordentlich die Meinung sagt. Danach war für ihn ja auch alles gut. Wahrscheinlich wird er dem Labbi ja vorher auch schon auf subtilere Weise versucht haben zu zeigen, dass er das nicht will. Man hätte die Situation jetzt nicht soweit kommen lassen brauchen und beim zweiten Versuch den Labbi schon anleinen und so erstmal ein Stück weiter gehen können. Ich finde es jetzt aber auch nicht dramatisch, dass ihr es nicht getan habt. Dass er nachdem die Situation aufgelöst wurde ganz normal und ohne jegliche Aggressionen weiter mit dem Labbi um geht, zeigt für mich schon, dass er der Situation entsprechend gut reagiert hat.


    Labbis sind eh ne Sparte für sich. Meine Große mochte früher keine Labbis eben weil diese immer mit der Tür ins Haus fallen und öft einfach selbst wenn sie es nur freundlich meinen Bewegungslegasteniker sind. *rummms wo steht das Klavier* Mathilda hat durchaus subtil aber aus ihrer Sicht eindeutig zu verstehen gegeben, dass sie ein so "unhöfliches" Verhalten nicht duldet. Sie hat versucht aus der Situation zu gehen und nicht drauf ein zu gehen, dann als nächste Stufe gedroht (Lefzen hoch ziehen, starr werden etc.) was von vielen aber gar nicht wahr genommen wurde. Da musste ich sie immer aus der Situation nehmen, weil sie sonst irgendwann frustriert gewesen wäre (aus ihrer Sicht, hat sie ja nun sehr deutlich gemacht was Sache ist und konnte wirklich nciht verstehen wieso ihr Gegenüber das nicht kapiert) und dem anderen dann lautstark und ein bissel hysterisch versucht hätte zur "Vernunft zu bringen. Sie ist nicht der Typ Hund für Konfliktsituationen. Wenn es geht umschifft sie diese aber das war mit besagten Labbis nicht möglich.
    Auf die hysterische Ansage von Mathilda haben dann meist sowohl Halter als auch Labbi total unverständlich reagiert... :headbash: Waren sich keiner Schuld bewusst. Mathilda war damals aber auch einfach noch nciht so weit. Mittlerweile kann sie schon Situation und Hund angepasst drohen wenn es mal nötig sein sollte. (also so, dass sie ernst genommen wird)


    Wie Estandia schon sagt, kommt es aber drauf an welcher Hund dem eigenen Hündische kommunikation beibringt.
    Mathilda darf bei unserer kleinen recht viel "selber regeln". Aber da kenne ich auch beide Hunde und weiß halt, dass Mathilda angemessen reagiert. Ich würde meine Hunde nie von einem Fremdhund "erziehen" lassen. Aber ihr seit ja nun befreundet und nicht fremd und werdet ja auch sicher weiterhin miteinander spazieren gehen wollen, da ist das was anderes.

  • Ich finde auch, dass es sich gut anhört wie Felix sich verhält. Meiner Meinung nach darf ein Hund auch ruhig mal einem anderen seine Meinung geigen und ja, meistens ist das wirksamer als wenn die Besitzer eingreifen. Und der Labbi hat die deutliche Ansage ja auch verstanden. Und die Ansage war angemessen, also nicht überzogen, so dass es Löcher gegeben hätte.


    Hätte der Labbi auch nach Felix deutlicher Ansage nicht aufgehört,dann hätte ich wohl das Frauchen gebeten ihn anzuleinen oder ihn selbst körperlich abgeblockt.



    Ich hab öfter Hundebegegnungen, wo Rüden scharf auf Jaffa sind (er riecht wohl recht gut wegen zu früher Kastra). Sehr oft sehen die Halter es nicht von selbst, ihren Hund mal einzusammeln. Ich warte immer erst kurz ab, ob Jaffa entsprechende Ansagen macht (bei manchen macht er welche, bei manchen gar nicht) und blocke ansonsten den Hund körperlich von ihm weg. Einen fremden Hund pack ich nicht einfach mal am HB an.

  • Er muss nicht interagieren, wenn er nicht möchte.

    Das würde ich jetzt aus seinem Blickwinkel heraus anders sehen, wenn er sich erst zwei mal den Rücken kaputttrampeln lassen und dann eine Rauferei beginnen muss, um dem ein Ende zu setzen.


    Ich finde es verständlich und auch angemessen, dass er nach wiederholtem aufreiten des Labbis dem ordentlich die Meinung sagt. Danach war für ihn ja auch alles gut.


    Und der Labbi hat die deutliche Ansage ja auch verstanden.

    Ihr lest da irgendwie was anderes als ich. Ich dachte, die beiden wären aufeinander losgegangen, wenn die Menschen nicht eingegriffen hätten:


    Ich hab ihn dann mit dem Fuß da weg geschoben - der Labbi ging nun auch vor und ich wollte nicht reingreifen. Die anderen HH hat ihren auch gepackt und ich kurz auch Felix und kurz seine Aufmerksamkeit auf mich eingefordert. Ich konnte Felix dann auch loslassen und nur mit verbalem Abbruch davon abhalten, wieder drauf zu gehen. Normalerweise ist er der Typ, der wenn einmal gezündet, nicht mehr aufhört (leider hatten wir drei unschöne Begegnungen in den letzten Wochen, daher weiß ich das).

    Oder lese ich da was falsches rein?

  • ......Felix ging zwei mal einfach weg, beim dritten Mal machte er dem Labbi eine lautstarke Ansage und ging im mit den Zähnen voraus ins Gesicht. ....

    Dann halt (spätestens) nach dem zweiten Mal Weggehen des Hundes diesen loben und den Labbi kurz blocken. Damit Hund sieht, Du wirst aktiv, und er braucht´s net.


    Die Reaktion Deines Hundes war ganz normal und nicht überzogen - erkennbar daran, daß die zwei hinterher dann doch wieder einträchtig weiterliefen.

  • Das würde ich jetzt aus seinem Blickwinkel heraus anders sehen, wenn er sich erst zwei mal den Rücken kaputttrampeln lassen und dann eine Rauferei beginnen muss, um dem ein Ende zu setzen.

    Naja, mal immer langsam. Felix kennt den Labbi ja und er ist zu ihm hingelaufen. Der Labbi hat versucht aufzureiten, aber da der Labbi sehr langbeinig ist (ein seltenes, schlankes, sehr langbeiniges Labbi-Exemplar verglichen mit den anderen hier), kam gar kein Rückenkontakt zustande. Der Labbi hat längere Beine als Felix hoch ist. :D Felix fühlte sich nicht "körperlich" bedrängt, sondern eben durch das Verhalten.


    Oder lese ich da was falsches rein?

    Das ganze hat keine 30 Sek. gedauert. Begegnung, schnüffeln, Aufreit-Versuch, Abbruch seitens der HH, runter, schnüffeln, neuer Versuch, Abbruch, 2 m laufen, neuer Versuch, Ansage durch Felix. Die HH sagte dann, dass der Labbi das eben seit neuestem versucht (10 Monate alt eben).
    Was Felix halt (noch) nicht kann, ist eine kurze Ansage machen. Er ging halt gleich lautstark voll ins Geschehen. Da muss er meiner Meinung nach noch Maß halten lernen. Es wurde dann kurz laut, weil der Labbi die erste Ansage wohl eingesehen hat, das Nachsetzen von Felix aber nicht. Darauf hin geiferte der Labbi kurz zurück und dann hatten wir die beiden schon getrennt. Dann hab ich Felix kurz angesprochen, Blickkontakt eingefordert, im erklärt, er soll's lassen und "weiter" gehen. Hat er getan. Thema war beendet. Wir sind dann ne knappe Stunde gemeinsam spazieren gegangen und es gab keinerlei Probleme mehr.


    Ich hab kurz überlegt, anzuleinen oder dass jeder alleine geht, aber eigentlich war doch der Lerneffekt für die Hunde so größer, oder?


    Felix kommt übrigens mit sehr körperlichen Hunden gut klar. Er spielt ja auch gerne so richtig wild und körperlich. Trifft er einen unkörperlichen Hund wie einen Whippet, dann macht er eben Laufspiele und bleibt ansonsten auf Abstand.

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