Unruhige, nervöse Hündin..

  • Hallo (:


    Wir haben eine 2 1/2 Jahre junge Schäferhündin. Sie ist wirklich ein Goldstück, super lieb, gehorsam, aufmerksam. Leider scheint sie nie wirklich abschalten zu können. Sie läuft oft und lang durch die Wohnung, steht immer gleich auf wenn sich wer bewegt und überdreht vollkommen, wenn man sie streichelt. Ich habe einiges versucht, um ihr etwas Ruhe "beizubringen, aber lange hält das nicht an. Bei uns zu Hause geht es nun wirklich nicht hektisch zu. Im Gegenteil. Wir sind sehr entspannte Menschen. Sie wirkt, als würde sie ständig in Arbeitsstimmung sein, dabei ist die Wohnung die absolute Ruhezone. Sie erwartet weitere Kommandos, etc.
    Mir liegt es sehr am Herzen, dass sie auch einmal lernt, abzuschalten, da sie manchmal sehr gestresst wirkt und das auf Dauer nicht so gut ist. Ich würde mich da wirklich über Tipps und Anregungen freuen (:


    LG

  • Wie lange habt ihr die Hündin schon? Ist sie draußen auch so fahrig oder nur drinnen? Ist sie immer so oder nur wenn bestimmte Personen da sind / fehlen?
    Was hast du schon alles probiert und wie lange hast du das alles ausprobiert?
    Kannst du zB alleine auf die Toilette gehen oder stalkt sie auch da? Kann sie alleine bleiben?


    Wie sieht euer Tagesablauf aus? Eventuell ist sie unter- / überfordert.

  • Ich habe eine belgische Schäferhundmischlingshündin,die genauso ist, wenn Führung fehlt. Das müsste ich auch erst lernen: solche Hunde kontrollieren selbst gern und schaffen es aufgrund ihrer niedrigen Reizschwelle einfach nicht, von allein abzuschalten. Dabei müsst ihr der Hündin helfen.
    Das bedeutet, sie braucht insgesamt viel mehr Begrenzung. Wenn sie Ruhe halten soll, hat sie eben auf ihrem Platz zu bleiben. Wenn ihr das nicht hinbekommt, leint sie an. Wenn Sie ruhen soll, kein Streicheln, keine Ansprache, nicht einmal Blickkontakt. Insgesamt könnte es sein (wie du es beschreibst), dass du/ ihr der Hündin zu wenig als "Führungskraft" erscheint, der man vertrauensvoll Entscheidungen und Handlungen überlassen kann.
    Vielleicht wäre ein guter Trainer etwas?
    Und gerade bei solchen Hibbeln würde ich das BeschäftigungsProgramm eher sehr moderat bis niedrig halten, zumindest erstmal. Spielt ihr Ball? Das würde ich auf jeden Fall lassen.

  • Wir haben sie vor knapp einem halben Jahr übernommen. Bei ihren Vorbesitzern war es auch schon so. Draußen ist sie bei weitem nicht so. Sie läuft gut ohne Leine, lässt sich stundenlang streicheln. Es ist wirklich nur daheim so, ganz gleich ob wer da ist oder nicht. Da versucht sie sich auch immer wieder aufzudrängen durch Nase unter den Arm drücken wenn ich wo sitze, hochspringen, ran drücken. Wenn ich sie zu mir rufe, freut sie sich mit dem ganzen Körper, und dann wieder von vorn. Wenn ich zur Toilette gehe, will sie meist mit kommen. Da schicke ich sie aber weg.


    Ausprobiert habe ich (auf Rat einer bekannten Trainerin) sie auf die Seite zu legen und immer wieder am Tag 3-5 Minuten langsam über die Seite zu streicheln, ihr ruhig zuzureden und sie somit herunter zu fahren. Sie beginnt dann aber irgendwann, sich herumzudrehen bis hin zu aufstehen und quitschen. Es tut ihr aber nichts weh, das haben wir checken lassen. Dann haben wir ausprobiert,ihr die Decke so schmackhaft zu machen, dass sie sie als etwas super positives empfindet und dort auch weiß, das sie ihre Ruhe hat. Liegt sie dort, wird der Hund weder angesprochen noch angefasst. Das haben wir eigentlich bis vor kurzem durchgezogen.


    Sie kann alleine bleiben, sie macht nichts kaputt, geht an nichts dran, sie ist wirklich der perfekte Hund. Nur etwas nervös :)


    Tagesablauf. Morgens fahren wir mit dem Rad zum Rhein runter, dort laufen wir ca eine halbe Stunde, Apportierspielchen zusammen mit Unterordnung, dann zurück. Ich gehe anschließend arbeiten, komme heim und gehe mit ihr raus. Keine riesige Runde. Ich mache anschließend den Haushalt, bereite das Essen vor, eigentlich alles ganz normal, dann kommt mein Mann heim, wir essen und ruhen. Gegen Nachmittag geht es nocheinmal raus, einfach eine normale Runde mit etwas Unterordnung oder Fährte für Abwechslung. Abends vorm schlafen gehen nur noch eine Pipi Runde, mehr macht und möchte sie nicht. In der Zwischenzeit passiert kaum etwas, da ich für den Vortag vorbereite und mein Mann ruht.
    Natürlich mache ich das alles nicht jeden Tag, da es schon mal passiert, dass ich früher weg muss..


    Etwas viel geworden, ich hoffe es enthält alle Infos

  • Liegt sie dort, wird der Hund weder angesprochen noch angefasst. Das haben wir eigentlich bis vor kurzem durchgezogen.

    Habt ihr damit aufgehört, weil sie weiter hibbelig war? Wie lange habt ihr das gemacht?


    Ich persönlich finde den Tagesablauf (und was du sonst beschreibst) als absolut in Ordnung.
    Wenn du kochst, Haushalt machst, ihr esst und ruht, stalkt sie dann auch?
    Das Verfolgen selbst auf die Toilette klingt für mich nach reinem Kontrollverhalten. Dass sie das schon bei den Vorbesitzern gezeigt hat, spricht für mich dafür, dass sie schlicht und ergreifend nicht gelernt hat, in der Wohnung herunterzufahren.
    Ich hab mit Hibbelhunden gute Erfahrung mit Begrenzung gemacht. Das auf die Seite legen und streicheln kann bei manchen Hunden super wirken, aber bei Hibbelhunden das Gegenteil bewirken - Geil, jemand fasst mich an, jemand beachtet mich, das fetzt, weiter, mehr, und jetzt spielen!!!
    Lässt sie sich per Kindergitter/Welpenauslauf/Leine begrenzen? Das würde ich mal versuchen. Am Platz anleinen (gleiche Regeln wie vorher schon), sie positiv an eine Box oder einen Welpenauslauf gewöhnen und ihr beibringen, sich einfach mal zu langweilen. Manche Hunde müssen das eben erst lernen und können erst später schätzen, wie schön es ist, einfach nur gammelig irgendwo herumzuliegen.

  • Wir haben es genau aus dem Grund aufgehört: das lange Streicheln bewirkt wirklich nur das Gegenteil.
    Ich habe aber mal wirklich daran gedacht, an der Heizung neben ihrem Platz eine Leine zu befestigen, damit sie mehr oder weniger gezwungen ist, einfach mal zu liegen. Ich fand es zu Beginn etwas hart, aber ich denke, dass wir das mal machen werden (:


    Das "Ballspielen" ist bei uns Apportieren. Wir legen sie ab, werfen den Ball, lassen ihn landen bis er still liegt und dann muss sie den holen. Dies geschieht in Verbindung mit Unterordnung, das ssie beispielsweise in Fuß kommen muss und mir im Laufen den Ball in die Hände legt. Daran hat sie Spaß und das lastet sie wunderbar aus. Der Ball ist dabei reine Motivation.

  • Es klingt wirklich fies und mir tat es anfangs auch in der Seele weh, in die traurigen Hundeaugen zu schauen, wenn sie nicht verstand, wieso sie jetzt nicht mitmachen durfte :fear: Aber es hat sich ausgezahlt und jetzt kann sie entspannt irgendwo liegen, auch, wenn ich irgendwo rumräume. Und es dauerte zumindest hier nicht einmal lange. Sie ist definitiv entspannter (ich muss nur noch in Notfällen aktiv begrenzen, ansonsten verzieht sie sich freiwillig) und weniger hampelig. Meist fällt es dem Menschen schwerer, sich darauf einzustellen, dass der Hund plötzlich sein eigenes Ding macht und weniger "abhängig" ist als dem Hund. Ich gebe zu, bei mir war es so. Es hatte etwas, dass das Hundeviech einem förmlich an den Lippen klebte und Anweisungen "brauchte". Und plötzlich guckte sie mich genervt an, ging alleine ins Schlafzimmer und hat dort ein paar Stunden völlig unauffällig gepennt. Ich war abgeschrieben :(
    Dem Zusammenleben hat es aber wirklich sehr gut getan, es gibt hier keine Kontrolle, kein Generve mehr und es wird zwar gelegentlich mal zum Streicheln oder Spielen aufgefordert, aber die unangenehme Penetranz ist weg.

  • Alternativ könnte man sie sich an eine Box gewöhnen , und dort Ruhetraining machen ;)
    Dadurch dass sie von äusseren Sichtreizen zum Teil abschirmen und es so höhlenartig ist wird die meist gerne abgenommen.
    Und man kann sie halt zu machen, ist das gleiche wie eine Leine.
    Nuki liebt seine Box,der gammelt da auch so tagsüber viel drin rum, kann mitterweile rein und raus wie er möchte.

  • Alternativ könnte man sie sich an eine Box gewöhnen , und dort Ruhetraining machen ;)
    Dadurch dass sie von äusseren Sichtreizen zum Teil abschirmen und es so höhlenartig ist wird die meist gerne abgenommen.
    Und man kann sie halt zu machen, ist das gleiche wie eine Leine.
    Nuki liebt seine Box,der gammelt da auch so tagsüber viel drin rum, kann mitterweile rein und raus wie er möchte.

    Eine Box ist das gleiche wie eine Leine?

  • Eine Box ist das gleiche wie eine Leine?

    Im Sinne der Begrenzung, ja :ka:
    Betrachtet man nun Höhle, Rückzugsort etc, kann die Box natürlich besser sein. Mag der Hund nicht eingesperrt sein, ist die Leine besser. Muss man ausprobieren.

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