Rückruf richtig belohnen/trainieren

  • Hallo Zusammen :)


    Irgendwie verzweifle ich... Baxter kann den Rückruf nicht so wirklich und kommt eher zu 90% nur in reizarmer Umgebung. Auf der Hundewiese klappt es nicht sofern er nen Hund oder Menschen sieht...


    Ich rufe ihn mit "Baxter, hier" oder einen speziellen Pfiff. Wenn er dann kommt wird er mit "ja fein, prima" und nen Leckerli belohnt. Vorher macht er von sich aus noch Sitz. Aber dann schwirrt er auch schon wieder ab.


    Hab halt bedenken das es nicht Belohnen sondern eher locken ist?!


    Wenn er nicht kommt drehe ich mich ab und gehe, naja er braucht ewig bis er folgt. Oder ich gehe hin (wenn er irgendwo in einer Hundetruppe ist) und schnappe ihn mir , Leine ihn an und gehe mit ihm weiter. Ist er an der Leine dann ziehe ich ihn Stück für Stück zu mir und belohne ihn ebenfalls wenn er da ist.


    Hab auch gelesen das vieles wiederholtes rufen oder auch das hinterhergehen nichts nützt.


    Ja ich weiß er ist gerade mal knapp 5 Monate, aber hab so bedenken das der das irgendwie nie drauf haben wird und ich in dem Punkt versagt habe.


    Er ist nen Terrier, klar, aber will ihn auch mal zu 95% abrufen können, also zuverlässig in allen Situationen. Mein Freund sagt immer das kommt schon noch wenn er älter wird.. Na super :D


    Wie trainiert man das denn richtig bzw wie habt ihr das gemacht?

  • Vielleicht solltest du einführen, dass du diejenige bist, die ihn nach dem Zurückkommen und Belohnen auch wieder los schickt.
    Von alleine hat er da nicht wegzurasen, was natürlich Spaß macht.
    Und Geduld brauchst du.
    90% Rückkehr in einer reizarmen Gegend sind doch schon recht gut.


    LG, Friederike

  • Ja das habe ich mit ihm heute auch schon geübt, weil ich denke das es wirklich für ihn eher so ein "komm gib her das Leckerli und Tschüss". Aber mich stört eben das ich für ihn öfter nicht soooo interessant bin :(

  • "Richtig" ist immer so ne Sache. Kommt auf den Hund an.


    Oder ich gehe hin (wenn er irgendwo in einer Hundetruppe ist)

    Sowas habe ich immer vermieden, bzw. nur Interaktion im Freilauf mit anderen Hunden zugelassen, wenn es relativ sicher war, dass ich nicht rufen muss.


    Bei mir gab es ein paar Regeln:
    - ich laufe meinem Hund nicht hinterher
    - ich rufe nicht mehrmals
    - ich rufe nicht, wenn die Wahrscheinlichkeit nicht hoch genug ist, dass sie kommt
    - ich belohne mit hochwertigem Leckerchen, wenn sie kommt
    - ich übe mit ihr täglich, beim Gassi nebenher oder beim Spiel nebenher oder bewusst auf einer großen Wiese mit Schleppleine
    - ich leine NICHT ab, wenn ich nicht die Möglichkeit habe, in eine andere Richtung zu laufen oder mich zu verstecken (d.h. wenn die Gefahr zu groß wäre, den Hund kurz unbeaufsichtigt zu lassen), wenn sie meinen Ruf ignoriert


    Der Fehler im unzuverlässigen Rückruf liegt meiner Meinung nach darin, dass viel zu oft, d.h. in zu unübersichtlichen und für den Hund hochattraktiven Situationen (z.B. andere Hunde) abgeleint wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass der junge Hund vom Spiel ablässt und zu dir kommt, ist gleich null. Damit ruiniert man sich einen erst zaghaft aufgebauten RR höchstens.


    Und nein, dass kommt nicht automatisch wenn er älter ist, dass kommt durch Übung und Erziehung.

  • Ich rufe ihn mit "Baxter, hier" oder einen speziellen Pfiff. Wenn er dann kommt wird er mit "ja fein, prima" und nen Leckerli belohnt. Vorher macht er von sich aus noch Sitz. Aber dann schwirrt er auch schon wieder ab.

    Mögllicherweise verknüpft er so die Belohnung mit dem SITZ und nicht mit dem Kommen

    Wenn er nicht kommt drehe ich mich ab und gehe, naja er braucht ewig bis er folgt

    ich würde leicht in die Hocke gehen, ihn animieren zu kommen und ein paar Schritte rückwärts machen, dabei ev in die Hände klatschen. Baxter ist noch so jung und er wird das schon verstehen

  • Hihi, du kannst eben keine Hundegruppe darstellen, auch keinen lecker riechenden Kothaufen oder Blätter im Wind...
    Die Welt ist so spannend, so aufregend.


    Du kannst auch probieren ihn nur dann zu rufen, wenn du ganz sicher bist, dass er zurück kommt.
    Dann habt ihr beide ein mega-Erfolgserlebnis.


    Rückruf kann man sich kaputt machen, wenn man ihn zu oft-rein aus erzieherischen Gründen heraus-anwendet.


    LG, Friederike

  • Ich würde nach dem Rückruf eine gemeinsame Aktion machen z.b miteinander spielen. Kann man auch mit Leckerli verbinden z.b Leckerli verstecken rufen und dann suchen lassen.Dadurch bleibt er bei dir und wird belohnt (durch die Aktivität)

  • Was bei uns gut funktioniert hat war, dass wir den Rückruf sehr lange wirklich nur dann verwendet haben, wenn ich ganz sicher war, dass der Hund auch kommt! Für alles andere habe ich einfach den Hundenamen und Komm gerufen oder sowas. Man macht sich den Rückruf leider schnell kaputt, wenn man ihn zu oft verwendet, solange er noch gar nicht richtig sitzt.


    Den "echten" Rückruf (bei mir heißt er "zu mir") habe ich anfangs sehr, sehr hochwertig belohnt. Also meist gar nicht mit Leckerli in die Schnute schieben, sondern variabel: Beim Zurennen auf mich das Lieblingsspielzeug aus der Tasche ziehen und in die andere Richtung werfen, sodass der Hund an mir vorbeirennen darf. Eine Handvoll Leckerli mit Befehl "Such" auf den Boden (das lieben meine beiden). Und wirklich Riesenparty, loben, Action, wenn Hund kommt. Heute drehen sich beide Hunde quasi "im Flug" um und rasen total freudig auf mich zu bei Abruf.


    Zusätzlich haben wir einen doppelten Rückruf (mit Anker). Wenn die Hunde auf "zu mir" nicht kommen, dann rennen sie spätestens beim ankern auf mich zu (bei uns ist das "hepp... hepp... hepp"-Rufen). Das ankern habe ich eingeführt, indem ich damit das Auf-Mich-Zurennen immer damit gemarkert habe.

  • Ich mach das wie beim Kleinkind:



    - ich laufe meinem Hund auch mal hinterher und hole ihn ggf.ab
    - ich rufe mehrmals
    - ich rufe ihn, auch wenn die Wahrscheinlichkeit nicht hoch ist, dass er kommt
    - ich belohne ihn nicht, wenn er kommt
    - ich lege ihn nicht an die Schleppleine



    Mein Freund sagt immer das kommt schon noch wenn er älter wird.. Na super

    So ist es.

  • Dann musst du dich einfach interessanter machen!


    Ich dachte anfangs auch immer das mein Hund doch kommen muss, wenn ich rufe... Und das am Besten auch noch ohne großartige Belohnung.


    Viel besser wurde es als ich mich wirklich gefragt habe, wie ich toller sein kann als das was von mir weg ist.


    Ich rufe also zum einen nur ab, wenn ich wirklich sicher bin das der Hund auch zurück kommt (in der Junghundphase hab ich ansonsten eine Schlepp drauf gehabt oder hab den Hund bei zu großen Reizen eingesammelt) um das Kommando nicht zu verwässern.


    Zum anderen bin ich den ganzen Spaziergang über immer wieder interessant, durch Spieleinheiten bei mir, sowas wie zergeln, gemeinsam rennen etc., durch kurze Kommandos mit viel Bestätigung und schaffe dadurch mehr Grundaufmerksamkeit. Zwischendurch gibt's natürlich immer wie Minuten in denen nur gegangen wird...


    Den Abruf selbst gestalte ich variabel. Mal wird mit richtig leckerem Futter belohnt(Fleischwurst) , mal mit Spieli, mal nur mit einzelnen Leckerli und später auch nur verbal(aber das hat gute 1,5 Jahre gedauert).
    Zusätzlich gibt's auch mal hintereinander mehrere Leckerli,damit sie nicht gleich wieder abdampft.

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