Fehlende Impulskontrolle oder Jagdtrieb?!

  • ...... weil das futter für ihn über alles steht.

    Frag mal nen Besitzer eines Labradores :lachtot:


    Alles in allem sehe ich bisher:


    .) hund ist massiv gestress und überfordert
    .) keinerlei Impulskontrolle
    .) hatte bereits jagderfolge
    .) ist gierig
    .) futterneidisch/ressourcengeil


    Grundlegend: ein Hund der über Futter gut zu motivieren ist ist das geilste auf Erden. Da kann man sooo schön ansetzen.


    Ich finde die Stunde morgens und dann mittags zu viel. Ich würde, wenn die Möglichkeit besteht, auf kürzere Löserunden setzen und dafür öfter gehen (ich gehe 4-5x/Tag davon 1 Runde länger, Rest so um die 30min).


    Das Jagen wird, ebenso wie die quasi nicht vorhandene Frustgrenze, eure größte Baustelle werden. Wobei ne Schleppleine (und zu deinem eigenen und dem Hundewohl würde ich über nen Ruckdämpfer nachdenken) die nächste Zeit euer bester Freund sein wird.


    Der Hund muss erst lernen Frust zu ertragen (er bekommt etwas nicht dass er aber haben will), bevor ihr AJT machen könnt. Denn nichts ist frustrierender für einen Jäger als dem Kaninchen nicht hinterher zu dürfen.



    Verwechsel das "ich will den Vögel jagen" aber nicht mit keiner Frustrationstolleranz. Diese haben Hunde im Jagdmodus nicht- da ist oft nicht mal mehr das Gehirn komplett am arbeiten :D Da muss man viel früher ansetzen und den Hund stoppen BEVOR er schon auf das Geflügel gehen will...

  • Bälle sind ganz okay. Wenn sie neben ihn rollen, guckt er die kurz an und geht direkt weiter (Beim gassi gehen hab ich den Ball in der hand gehabt und ihn aufspringen lassen, gekickt... hat ihn alles gar nicht interessiert, mach ich das zuhause, dann will er ihn "hauen" und kauen wenn er springt, die umgebung war viiiiiiiel interessanter). Er springt vieeeel eher auf und ist überdreht, wenn ich die leine MIT halsband hab, da weiß er das es losgeht. denn Spaziergänge sind ihm auch das liebste, da freut er sich jedes mal nen ast ab. da werd ich zukünftig die Sachen in die hand nehmen und durch die wohnung tragen, damit es aufhört :)
    Das versuche ich, möglichst kaum erwarten und sich jedes mal freuen, wenn ein kleiner fortschritt kommt. aber allzu langweilen will ich ihn auch nicht.
    Danke für die Buchempfehlungen, die werde ich mir in 2 Tagen zu herzen nehmen :D

  • Du... Das mit dem Ball war nur ein Beispiel ^^
    Das kleinschrittige vom leichten zum schweren kann man auch auf jede andere Situation ummünzen, die Frustrationstoleranz oder Impulskontrolle erfordert. ;)
    Du schreibst ja auch schon, dass Du es mit Leine/Halsband machen willst. Super!


    Mal eine Frage zwischendurch:
    Führst Du ihn nur am Halsband? Auch mit Schleppleine?


    aber allzu langweilen will ich ihn auch nicht.

    Wie schon mehrfach gesagt: Deinen Hund zu langweilen ist das Beste, was Du für ihn tun kannst.
    Probiere das Minimalprogramm mal für zwei Wochen aus.
    Zwei Wochen sind keine lange Zeit und wenns nicht klappt: Was hast Du dann verloren?
    Wenn es hingegen klappt weißt Du schon wieder viel mehr über deinen Hund und wie Du mit ihm umgehen muss.

  • Du... Das mit dem Ball war nur ein Beispiel ^^
    Das kleinschrittige vom leichten zum schweren kann man auch auf jede andere Situation ummünzen, die Frustrationstoleranz oder Impulskontrolle erfordert. ;)

    Jaaaaaaaaa :D :D :D



    Würdet ihr sagen, dass 1 h am Tag vollkommen reicht, und mit ihm in gegenzug dieses "ZOS" macht? da muss ich mich einlesen....
    Wenn ihr der Meinung seid das das zu viel ist, möcht ichs ausprobieren, dieses zu reduzieren, dankeschön ihr Lieben :herzen1: :bindafür:

  • Aktuell ist weniger tatsächlich besser.


    Und wenn du ehrlich bist: körperlich bekommst du den Hund doch sowieso kaum tot, oder? ;) Hunde sind in puncto Fitness dem Menschen extrem überlegen wenn sie nur halbwegs in Form sind. Und da sinnvoller Freilauf sowieso nicht möglich ist ist das Stundenlang an der Leine herumlaufen eher sinnlos.


    ZOS, Trailen, Longieren,.. alles was den Kopf anstrengt wird den Hund müder machen als stundenlang durch die Pampa laufen. Allerdings musst du dafür definitiv einen RUHIGEN Ort finden, dein Hund wird im jetzigen Zustand eher nicht imstande sein einer Fährte kontrolliert nachzugehen oder sich nennenswert auf dich konzentrieren.

  • Wie schon mehrfach gesagt: Deinen Hund zu langweilen ist das Beste, was Du für ihn tun kannst.
    Probiere das Minimalprogramm mal für zwei Wochen aus.
    Zwei Wochen sind keine lange Zeit und wenns nicht klappt: Was hast Du dann verloren?
    Wenn es hingegen klappt weißt Du schon wieder viel mehr über deinen Hund und wie Du mit ihm umgehen muss.

    Ich hoffe sehr, das du recht hast, das werde ich definitiv ausprobieren. Bis jetzt hab ich mich total schlecht gefühlt, weil ich nicht mehr mit ihm gemacht hab/ momentan mache.


    Mal eine Frage zwischendurch:
    Führst Du ihn nur am Halsband? Auch mit Schleppleine?

    Am Halsband, Die Leine an sich ist knapp 1,5-2 meter lang, die nehme ich zeitweise kurz wenn ein hund da ist oder nehme sie quasi als schlepptleine gaaaanz locker, wenn ein hund bei uns ist (gegen meinen Willen) und ich ihn nicht wegziehen will (kann ja als aggression gewertet werden). Schleppleine mittlerweile selten weil es immer weniger funktioniert, das er bei mir bleibt. er ist viel lieber vorne (je größer der abstand zu mir, desto besser für ihn), weswegen ich nurnoch die kurze leine nehme

  • Als wir Whiskey mit 10 Monaten bekommen haben, kannte er nicht viel.
    Er hat bei einer Familie mit 5 Kindern auf dem Balkon gelebt.
    Er war unheimlich aufgedreht, schlecht gepflegt und viel zu dünn. Er ist im Haus über Tische und Bänke gegangen. In seiner Überdrehtheit hat er gebissen, gekratzt, gebellt und gejault. Er hat jedes noch so kleine Geräusch von draußen gemeldet hat. Lautstark und sehr lange.
    Draußen hat er permanent an der Leine gezogen, ist jedem Bewegungsreiz hinter her gesetzt (egal ob Blatt, Vogel oder Radfahrer, sogar Flugzeuge) und war anderen Hunden gegenüber aggressiv.
    An ableinen war nicht zu denken, weil er sich NULL für uns interessiert hat.


    Mittlerweile ist Whiskey fast 3 Jahre alt und wir sind so weit, dass wir 2 Stunden mit anderen Hunden spazieren gehen können, alle Hunde im Freilauf oder dass wir unbekannte Strecken an viel befahrenen Straßen an durchhängender Leine gehen können. Ich kann meinen Hund aus dem Hetzen zuverlässig abrufen, wenn ich es nicht mitbekommen habe, dass er gleich losrasen wird.


    Das alles hat mit Impulskontrolle üben, einem Minimalprogramm (3x 20 Minuten Gassi auf derselben Strecke) und Clickertraining angefangen.
    Geholfen hat uns zudem noch ein Trainingstagebuch. Dort schreiben wir auf, wann wir wielange mit dem Hund draußen waren, welche anderen Hunde wir getroffen haben, was wir sonst mit dem Hund gemacht haben und auch, was der Hund zu fressen bekommen hat (auch Futter kann einen Einfluss auf das Verhalten haben).


    Dir muss klar sein, dass dein Hund noch eine ganze Weile eine "Baustelle" bleiben wird. Keines dieser Probleme klärt sich über Nacht und es wird immer wieder Rückschläge geben.
    Damit muss man leider leben.



    Edit: Wenn dein Hund oft in die Leine springt, darin steht und sich würgt, wäre es für ihn gesundheitlich und auch psychisch wesentlich angenehmer, wenn ihr auf ein gut sitzendes Geschirr umsteigen würdet.

  • Ich hoffe sehr, das du recht hast, das werde ich definitiv ausprobieren. Bis jetzt hab ich mich total schlecht gefühlt, weil ich nicht mehr mit ihm gemacht hab/ momentan mache.

    Am Halsband, Die Leine an sich ist knapp 1,5-2 meter lang, die nehme ich zeitweise kurz wenn ein hund da ist oder nehme sie quasi als schlepptleine gaaaanz locker, wenn ein hund bei uns ist (gegen meinen Willen) und ich ihn nicht wegziehen will (kann ja als aggression gewertet werden). Schleppleine mittlerweile selten weil es immer weniger funktioniert, das er bei mir bleibt. er ist viel lieber vorne (je größer der abstand zu mir, desto besser für ihn), weswegen ich nurnoch die kurze leine nehme


    Bitte keine Schleppleine mehr als Halsband! Das ist mehr als nur gefährlich.


    Und ich würde dir sowieso zu einem Geschirr raten (einem gut sitzenden aber sonst kann mans gleich lassen), du hast damit nicht mehr oder weniger kontrolle über den Hund, nur dass er sich bei Wildsichtung nicht mehr halb stranguliert.

  • Ein Hund der sie so umreißen kann noch ans geschirr? Lieber ein zugstopp und eben nur max 3meter Leine geben. Bevor er draußen nicht ansprechbar ist bringt auch eine schleppleine nichts.
    Habt ihr schonmal probiert es auszusitzen wenn er tillt? Also er springt in die leine und nimmt nix mehr wahr und dann einfach mal dort stehen bleiben, evtk auch nen erdhaken nutzen und einfach warten bis er sich beruhigt. Kann klappen, kann aber auch sein, dass man dann 3 Stunden wartet. Aber wenn das klappt dann wirklich hart bleiben und diese Situationen aussitzen.

  • Zu den anderen Tipps würde ich trotzdem empfehlen, ein Gelände zu suchen, wo er mal leinenlos laufen darf.
    Das ist meiner Meinung nach schon auch wichtig für Psyche und Körper und um Frust zu vermeiden.

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