Häufiger Welpenbesuch von Vorteil?

  • Paco hat eine deutlich engere Bindung zu mir als Sam, dabei wurde Paco vom Bild her ausgesucht und dann direkt abgeholt, während ich Sam deutlich häufiger gesehen/besucht habe, bevor er zu uns kam.


    Trennungsschmerz zeigte übrigens keiner von Beiden.

  • aber ich glaube, wenn der Welpe einen bereits öfter gesehen und erlebt hat, dass dann unter Umständen, die Trennung von Mama und Geschwister nicht so schlimm ist...

    Halte ich für ein Gerücht.


    Bei meinen Beiden war es so, dass ich 1x hingefahren bin und ausgesucht habe. Und dann beim zweiten Mal abgeholt habe.


    Tim hat die erste Nacht gejammert. Gino überhaupt nicht. Ginos Züchterin sagte uns vorab, dass noch keiner ihrer Hunde gejammert habe.


    Für mich ist es eher von der Sicherheit des Hundes abhängig.

  • Sehe ich ähnlich. Mein Carlson war der Hund, den ich aufgrund kurzer Entfernung sehr oft besuchen konnte, jede Woche und er hat uns schon erkannt, wenn wir kamen, weil wir eben so oft und dann auch recht lange da waren.
    Er war der einzige, dem der Umzug letztlich dennoch schwer fiel. Er war zwar schon knapp neun Wochen alt, er hätte besser noch ein/zwei Wochen dort bleiben sollen.
    Im nach hinein betrachtet (ist immerhin fast acht Jahre her), war er mental noch nicht so weit, was natürlich individuell zu betrachten ist. Er war noch sehr viel "baby". Er ist trotzdem zu einem anständigen xD und unklompizierten Hund geworden, der keine Auffälligkeiten hat, bissel sehr "Mama-Hund" vielleicht, aber ob das tatsächlich daran liegt, werden wir natürlich nie erfahren.


    So einen "Typ", also noch sehr "babyhaft" in dem Alter, würde ich "heute" noch zwei Wochen länger beim Züchter lassen, im Zweifel lieber ein bissel länger dort lassen, als zu kurz.

  • Ich finde zunehmend, daß es mir hilft, schneller eine Bindung zum Welpen aufzubauen, wenn ich ihn besucht habe. Gerade, wenn ich nach dem Tod eines Hundes wieder den Kopf freikriegen will für einen neuen Freund. Klar, Welpen sind alle herzig und süß, aber das tiefe Zusammengehörigkeitsgefühl stellt sich nach einem schmerzhaften Verlust nicht automatisch wieder ein, wenn ein Welpe einzieht. Das dauert seine Zeit, und ich sehe den Welpen eher als "meinen" an, wenn ich ihn vor Abholung schon 1 bis 3 mal besucht habe - abhängig von Entfernung und Züchter. Dann noch paar Bilder und Meldungen zum Hundekind, und ich profitiere mehr vom Kontakt, als der Hund.

  • Das ist vermutlich auch mit eine Typfrage. Und das ist vermutlich auch die Antwort auf die Eingangsfrage.
    Hat der Häufige Besuch Vorteile? Kommt drauf an.


    Ich hätte bei meiner Züchterin am Abholtag noch die Chance gehabt auf seine Schwester (die an mir klebte) oder den Bruder auszuweichen. Beide Welpen waren noch frei und wären vom Typ her auch passend gewesen. Der Rüde sogar um einiges ruhiger.
    Ich glaube, ihr tat es doch sehr leid, dass Krabat zwar kurz auf dem Arm bei mir war und dann sofort wieder runter wollte. Schließlich haben seine Geschwister grad Garten und Wohnung auseinander genommen, da musste er anwesend sein und immer vorne weg :lol: . Welpenkuscheleinheiten musste dann ersatzweise das Schwesterchen geben und ich hatte auch kurz überlegt aber ich hab mich bereits so in die Fotos und Beschreibungen verliebt das ich nicht umentscheiden konnte. Krabat hatte das eigens für ihn angefertigte Halsband um, war also meins. Punkt. Ich hätte das gar nicht mit mir vereinbaren können da nochmal zu wechseln, obwohl ich das erste Mal die Welpen gesehen hab. Die richtige Entscheidung, wenn ich jetzt so auf den Nervsack neben mir schaue :herzen1:
    Für Andere wäre das so nicht richtig gewesen und die hätten dieses Angebot angenommen und zb. die Schwester mitgenommen (hätte ich an dem Tag soviel Geld dabei gehabt wie sie gekostet hätte, hätte ich ehrlich gesagt Beide mitgenommen :hust: ), weil sie das Gefühl gehabt hätten das sie zu ihr eine größere Bindung aufbauen können. Oder den Bruder, weil der einfach viel umgänglicher war.
    Oder sie hätten die Strecke vorher zurück gelegt um die Welpen zu besuchen, was ich nicht nötig fand. Der Kontakt zur Züchterin war super und das hat mir gereicht.


    Ich denke, bei dieser Frage kann man nicht wirklich was falsch machen. Und man muss sich selbst auch nicht unter Druck setzten, dass man jede Woche besuchen MUSS, damit das Zusammenleben leichter klappt. Oder sich gedanken machen, weil man es nur einmal kann oder gar nicht.
    Wichtiger ist, dass die Züchter einen guten Job machen. Darauf baut man schließlich auf.

  • Bis auf meine ersten beiden Neufundländer kamen alle von Züchtern, die mehrere 100 Kilometer weit weg wohnten.
    Also wurde einmal besucht, ausgesucht und dann abgeholt.


    Woody habe ich mir sogar nur vom Foto ausgeguckt, hatte am Abholtag noch die Wahl zwischen drei Rüden, mich aber für ihn entschieden.


    Der einzige Welpe, bei dem ich mich umentschieden hatte, war Quebec. Ich hatte mir einen anderen Rüden ausgesucht. Wir waren einen Tag vor der Wurfabnahme da und wie ich so mit der Züchterin im Gras sitze, mit den Welpen spiele, sie beobachte, legt sich einer in meinen Schoß und nuckelt an meinem Daumen. 20 Minuten später war die Entscheidung gefallen, der "Schoßhund" wurde Quebec.


    Bindung hatte ich zu keinem der Welpen, weder zu den ersten, die ich wöchentlich besuchte, noch zu dem, den ich per Foto ausgesucht hatte. Die Bindung, Zuneigung wuchs im Zusammenleben mit den Hunden.


    Gejammert in der ersten Nacht zu Hause, hat übrigens nur mein erster Welpe, der, der mich am längsten kannte.

  • Ob Welpen jammern, hängt meiner Meinung nach eher mit der Organisation des Züchters zusammen, als mit der Bindung oder Charaktereigenschaft. Wer seine Welpen vor der Abgabe von der Mutter entwöhnt, hat weniger Schwierigkeiten.

  • Wir hatten beide Varianten.
    Suki haben wir das erste Mal live gesehen als wir sie abgeholt haben (700km Distanz zum Züchter).
    Da haben wir einfach dem Züchter gesagt, welche Art Hund wir uns vorstellen (vom Charakter) und er hat sie uns zugeteilt.
    Hat perfekt gepasst!
    Sie stieg bei uns ins Auto ein, schlief die 7 Stunden Fahrt auf meinem Schoß, ging ins Haus und war dort daheim.


    Aika haben wir extrem oft besucht, da die Züchter Freunde von uns sind und nur 50km weg wohnen. Da waren wir jede Woche stundenlang und konnten die Welpen intensiv beobachten. Zudem hatte ich Erstwahl.
    Ich kann sagen, keiner der Welpen erkannte uns bei den Besuchen wieder und ich konnte mich auch für keinen entscheiden, weil ich trotzdem zu wenig mitbekommen habe.
    Schlussendlich habe ich auch der Züchterin gesagt, sie soll mir den geben, von dem sie meint, dass er am besten zu uns passt. Das hat sie perfekt gemacht.
    Aika weinte auf der Fahrt ins neue Heim viel, musste sich mehrfach übergeben und konnte sich erst nach 2 Wochen bei uns eingewöhnen... Davor fiepte sie unglücklich herum und suchte ihre Mama...


    Es kommt einfach auf den Charakter vom Welpen an, wie gut und schnell er sich eingewöhnt. Die häufigen Besuchen sind meiner Meinung nach nur ein Vorteil für die Menschen... :smile:

  • Ob Welpen jammern, hängt meiner Meinung nach eher mit der Organisation des Züchters zusammen, als mit der Bindung oder Charaktereigenschaft. Wer seine Welpen vor der Abgabe von der Mutter entwöhnt, hat weniger Schwierigkeiten.

    Mein erster und mein zweiter Welpe kamen im Abstand von 15 Monaten von der selben Züchterin zu mir. Da hatte sich in der Organisation nichts geändert. Die Mutterhündin entscheidet in der Regel, wie lange sie die Welpen umsorgt und ab wann sie sich mehr und mehr zurück zieht.

  • Also, so ein bisschen Jammern bringt nen Welpen nicht gleich um und er wird später auch nicht auf der Couch landen um dem Psychologen von seiner traumatischen Trennung der Familie zu berichten.


    Mit genug Emphatie und Nähe werden auch die kleinen Sensibelchen schnell ihren Platz in ihrem neuen Zuhause einnehmen.

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