Kampf um die Kilos - Ernährung bei Krebs

  • Julia, es gibt CDs mit sogenanntem weißen Rauschen. Vielleicht wäre das etwas für dich gegen die Stille?

    Weißes Rauschen... muss ich mal googeln. :bussi:



    Für die Bande gibt’s schon viele Glücksmomente- heute Morgen zum Frühstück Pommes mit Dinos.... =)

  • Das erinnert mich so sehr an die Zeit, als meine Queeny gehen musste. Leider hatten wir keine Zeit uns darauf vorzubereiten. Wenn ich sie gehabt hätte, hätte ich es genauso gemacht wie ihr (wir hätten allerdings nicht unterm Kirschbaum gelegen und keine Prustefensterfahrten gemacht, sondern beim Feuerwehrgerätehaus abgehangen und jeden zum Zwangskuscheln abkommandiert und vom Balkon aus die Nachbarn ausspioniert - so hat jedes Tierchen sein Pläsierchen :ugly: ).


    Die erste Woche ohne Queeny war wirklich schwer, ich kann es euch so gut nachempfinden. Man hat so viel zu tun und weiß gar nicht, was eigentlich. Und wo man anfängt. Und wieso eigentlich. Alles ist ausm Tritt gebracht und jeder sagt, es wird besser und eigentlich glaubt man das gar nicht und vielleicht will auch ein kleines Stück ganz Tief drinnen gar nicht, dass es besser wird. Wie auch?


    Meine erste Woche ist sehr verschwommen, weil ich jede wache Minute geweint hab. Selbst wenn ich es aktiv gar nicht mitbekommen hab, liefen die Tränen, als wäre eine Dichtung kaputt. Seit dieser ersten Woche ohne Queeny haben wir in der Küche nen abgefahrenen Kaffeevollautomaten (der Mann sagt sogar, ich habe beim Einrichten geholfen :???: ), ich schwöre, der war einfach da und ich habs nicht mitbekommen.


    Irgendwann wurde es besser. Irgendwann haben wir sogar aufgehört, aus Gewohnheit Speckschwarten oder Wurstreste über die Schulter zu werfen. Sie fehlt trotzdem immer noch so sehr.
    Aber (und ich denke, das hilft euch bestimmt auch) der Gedanke zu wissen, dass man den geliebten Wegbegleitern so viel Schmerz, so viel Not erspart hat und alles möglich gemacht hat, dass sie glücklich gehen können.. das macht, dass man einfach viel mehr schöne Erinnerungen hat und es wirklich "einfach" besser werden kann.


    Für mich ist meine Trauer und die Gedanken an Queeny wie das Meer (was 'n bisschen bescheuert ist, da Queeny Wasser abgrundtief gehasst hat). Sie kommen in Wellen, manchmal ist Ebbe, manchmal ist Flut. Anfangs war das Meer stürmisch, der Himmel tiefschwarz, die Wellen meterhoch und die Strände verlassen.
    Irgendwann hat es sich ein bisschen beruhigt. Das Meer war unruhig, es war eine steife Priese und der Himmel wurde etwas freundlicher. So ein Wetter, in dem man dick eingemummelt am Strand vorbei spaziert - immer gebeugt um dem Wind standzuhalten.
    Mittlerweile, wenn ich an Queeny denke, ist mein Meer meist ruhig, die Sonne strahlt, Wellen schwappen in beruhigender Stetigkeit an den Strand und Schäfchenwolken stehen am Himmel. Man sieht Leute zusammen Spaß haben, alles ist friedlich und einfach schön. Ein perfekter Tag am Meer :herzen1: .
    Ich drücke euch fest die Daumen, dass euer Himmel bald aufklart und das Meer sich beruhigt.


    Ursprünglich wollte ich eigentlich keinen langen Text schreiben, vorallem nicht so gespickt von "mir" und "Queeny". Ich hoffe, ich trete dir damit unbekannterweiße nicht zu Nahe und du verstehst, was ich meinte.


    Im übrigen haben wir bei Queeny mit dem ältesten und teuersten Whisky angestoßen, den wir extra dafür geöffnet haben. Bei eurem Opi habe ich auf meinen Lieblingswhisky (den ich nur "Hottentotten nenne, da ich mir den Namen nicht merken kann) zurück gegriffen. Bei dem anderen hats mir nämlich die Fußnägel hochgerollt :lepra: .

  • @Achtfastneun: nein, ist nicht schlimm. :bussi:



    Wir merken gerade, mit ein bisschen Alltag, wie sehr wir unseren Alltag um den Krebs rumgebastelt haben.
    Die Auslastung der anderen, die Art des Futters, die Futterbestellungen, die Pillenausgabe und Futterzeiten, Ausflüge, Prustefahrten....
    Irgendwie alles. Und immer so, dass er irgendwie mitdabei sein konnte.


    Und jetzt ist da das „scheiße, was mach ich denn jetzt?“
    „Was Bestell ich denn jetzt?“
    „Wie teile ich denn jetzt 1kg Fleisch auf?“
    „Wie, ned mehr um 5 mit den Mädels Rad fahren? Die können ja nachmittags die Wärme gut ab, so dass man ne große Runde laufen kann.“


    Auf einmal ist da soviel - Ja, irgendwie - Freiheit, dass ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.
    :/

  • Das kommt schleichend. So schrecklich das klingt, aber auf einmal ist wieder so etwas wie Normalität da. Es war hier sowohl bei Neo als auch bei John-Boy so. Alles drehte sich um die Krankheit und die Folgen. Dann diese unfassbare Leere und plötzlich... Alltag "normal".


    Fühle Dich nochmal umärmelt, denn egal was Du empfindest, es ist richtig und Dein Weg, die Trauer zu leben!

  • Was gäbe ich drum, diese Freiheit gegen den Opi täuschen zu können...
    :( :


    Ich hab es heute gewagt und bin mit den Mädels und Frau Flauschi in Opis Wald gefahren.
    Mein Zustand war so ungefähr fahren um zu vergessen und fahren um zu erinnern.
    Die Knutschies sind Kamikazelike vorneweg geschossen, als ob es kein Morgen gäbe. Ich muss nicht erwähnen, dass wir uns in den Wald, den wir in und auswendig kennen, verfahren haben... :ugly:


    In 2 Wochen haben wir den Termin beim Standesamt, um die ganzen Unterlagen einzureichen und so.
    Vorfreude sieht anders aus.
    :( :

  • Auf einmal ist da soviel - Ja, irgendwie - Freiheit, dass ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.
    :/

    " Mitdabei " ist der Opi irgendwie ja doch weiterhin! Und er würde dich schubsen in Richtung Dinge, die dir Freude machen..... :bussi:

  • In 2 Wochen haben wir den Termin beim Standesamt, um die ganzen Unterlagen einzureichen und so.
    Vorfreude sieht anders aus.


    Doch bitte...
    Der Chuck schaut sicher zu und ist immer da, er will das du dich freust !

  • " Mitdabei " ist der Opi irgendwie ja doch weiterhin! Und er würde dich schubsen in Richtung Dinge, die dir Freude machen..... :bussi:

    Natürlich ist der Opi dabei. :shocked: Immer. Jedes Mal, wenn ich das Fenster im Auto öffne, wenn wir abends unter der Kirsche stehen, sein altes Halsband mit Kämpferopi und das Nachtlicht haben ihren Platz auf dem Küchentisch (also da, wo manchmal ein bisschen Glück steht) und bei der Hochzeit dann doch sowieso.
    Der Opi hätte sich gefreut wie nen Schnitzel, dass sein Köttbullarbandenbruder dann ganz offiziell zur Familie gehört.
    :herzen1:


    Der Bande gehts entsprechend, der Grinch macht sich zumindest keine neuen Löcher, Erbse brüllt halt weiterhin beim Autofahren oder einfach nur so, kann sich auch wieder draußen ned lösen und die Wutz kriegt ab und an noch ihre Trauerkläffanfälle, wo sie dann im Schlafzimmer liegt und ins Nichts kläfft.
    Aber es wird weniger.... :gott:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!