Training für behinderten Bruder & kranke Mutter

  • Hallo liebe Hundefreunde!


    Ich habe ein kleines Anliegen, bei dem ich auf einige Ratschläge hoffe :)


    Kurz zur Situation:
    Meine Mutter ist die Besitzerin zweier Hundedamen. Lena ist eine neunjährige Havaneserdame, Emily ist etwa 11 Monate alt und eine spanische Mischlingshündin aus dem Tierschutz, vermutlich mit einer ordentlichen Portion Shi Tzu.
    Nun ist es zusätzlich so, dass meine Mutter meinen schwerstmehrfachbehinderten Bruder pflegt und ich sie dabei unterstütze, weil meine Mutter mit zunehmendem Alter immer kränker wird. Sie hat unter Anderem starke Rückenprobleme und kann sich nur noch schwer bücken.
    Und da kommen wir auch schon zu meinem Anliegen:


    Mir ist aufgefallen, dass Emily ziemlich intelligent ist. Sie hat wie jeder junge Hund nur dummes Zeug im Kopf, aber meine Mutter und ich sind immer wieder erstaunt, wie clever die Kleine ist.
    Also habe ich angefangen, mit ihr zu trainieren. Erstmal Kleinigkeiten wie Pfote geben, erschossen umfallen, Männchen machen, usw.
    Wie ich mir dachte, hat Emily daran einen Riesenspaß und ist außerordentlich gelehrig. Manchmal so sehr, dass ich glaube, ihr Opa war ein Border Collie ;)
    Auf jeden Fall lernt sie sehr schnell und da bekam ich die Idee, ihr beizubringen, Dinge, die herunterfallen, aufzuheben und meiner Mutter in die Hand zu geben - also an ihr hochzuspringen. Oder wahlweise meinem Bruder wieder auf den Schoß zu legen.
    Und Dinge zu bringen, deren Bezeichnungen sie kennt. Zum Beispiel die Leine für den Spaziergang ...


    Und hier zu meiner Frage: Wie bringe ich ihr das bei?
    Im Moment übe ich mit ihr simples Apportieren, was auch schon recht gut klappt.
    Sie müsste allerdings lernen, ALLES aufzuheben (Schlüssel, Handy, Trinkbecher, etc.) und zudem, dass sie Leute nur auf Kommando anspringen darf. Ich weiß zum Beispiel nicht, ob ich, wenn sie mich anspringt, sie loben und das Kommando "Gib her/Heb auf" aussprechen soll, damit sie sich das Wort merkt oder ob ich sie korrigieren soll, eben weil sie mich ungewollt angesprungen hat.


    Und dann wäre da noch Lena, die kleine, weiße Eminenz. Wenn ich mit Emily trainiere, was ich derzeit noch mit Leckerlis mache, will Lena natürlich auch was zu futtern und Aufmerksamkeit. Problem: Lena sieht gar nicht ein, dass sie für ihre Leckerchen zu arbeiten hat. Sie ist schließlich schon kurz vor der Rente! Frechheit sowas!
    Nein, ernsthaft, ich weiß nicht recht, was ich mit Lena machen soll. Wegschicken? Sorgt auf lange Sicht für Eifersucht. Auch füttern, aber ohne Kommandos? Kriegt Emily in den falschen Hals, die will dann auch umsonst ihr Futter.


    Was Emilys Training betrifft, solltet ihr das wissen müssen: Kommando, Ausführung, Augenkontakt, Leckerli. In der Reihenfolge. Dummerweise ist Emily so verfressen, dass der Augenkontakt mehr Probleme bereitet wie der Rest. Vielleicht gibt es dafür ja auch noch einen Tipp?


    Soviel erst mal dazu. Ich bedanke mich im Voraus für die Zeit des Lesens und eventuelle Antworten. Einen schönen Tag wünsche ich noch!


    Liebe Grüße,
    Loupi

  • Hallo,


    tolle Idee, wie ich finde. Ich würde einzelnen Dinge auch einzeln trainieren und dann zu einer Verhaltenskette zusammenbasteln, wenn es einzeln dann sehr gut klappt.


    Das Anspringen kannst du ganz leicht mit "Hopp!" machen. Am besten dann im Sitzen. Habe ich meinem Hund so ganz beiläufig beigebracht. Einfach immer "Hopp!" sagen, wenn sie eh auf den Schoß hüpft. Irgendwann kann sie es dann auf Kommando.


    Das Apportieren klappt ja schon gut, wie du sagst. Bezüglich der unterschiedlichen Gegenstände, die sie bringen soll, könntest du dich mal in ZOS einlesen. Das geht meines Wissens in die Richtung.


    Grüße,
    Rafaela

  • Und dann wäre da noch Lena, die kleine, weiße Eminenz. Wenn ich mit Emily trainiere, was ich derzeit noch mit Leckerlis mache, will Lena natürlich auch was zu futtern und Aufmerksamkeit. Problem: Lena sieht gar nicht ein, dass sie für ihre Leckerchen zu arbeiten hat. Sie ist schließlich schon kurz vor der Rente! Frechheit sowas!

    Recht hat sie!
    Ich würde von Lena auch was verlangen und zwar etwas, was dann auch ganz gut klappt, z.B. ein Sitz. Und würde ihr dann so ein Hautstängchen oder ein Stückchen Möhre/Gurke oder Melone geben, damit ist sie ein Weilchen beschäftigt. Eigentlich wollen ja auch die alten Hunde was tun und da würde ich sie ganz langsam wieder ran führen - das Lob und das Futter fürs richtig machen gefällt ihr bestimmt auch :)

  • Das Apportieren klappt ja schon gut, wie du sagst. Bezüglich der unterschiedlichen Gegenstände, die sie bringen soll, könntest du dich mal in ZOS einlesen. Das geht meines Wissens in die Richtung.


    Was kann ich mir denn unter ZOS vorstellen?


    Übrigens Danke für die Antworten, alle Beide!

  • Neenee, unter ZOS (= Zielobjektsuche) versteht man was anderes. Da versteckt man ein BESTIMMTES Objekt und der Hund muss es dann finden und anzeigen. Das hilft Dir nicht!


    Ich würde so etwas ähnlich trainieren wie das Apportieren: Du lässt ein Spielzeug fallen, sagst ein Kommando wie "Ups!" und sie nimmt es und gibt es Dir in die Hand und Du tauscht es gegen eine Belohnung. Dann baust Du das aus und lässt mal dies und mal das fallen. Rufst den Hund mit dem Hoppla-hilf-mir-mal-Kommando und dann wird das schon! Das ist kein schwerer Trick für einen Hund, der grundsätzlich schon apportieren kann!

  • Hallo!


    Die Frage ist ob du nur möchtest, dass dein Hund einfach die Dinge nur aufhebt oder bringt wenn du es ihm zum Beispiel zeigen kannst/es in der Nähe ist - dann reicht wohl einfaches Apportiertraining, wo er lernt genau das zu nehmen wo du hinzeigst oder was runterfällt.


    Wenn dein Hund selbstständig Dinge am Namen erkennen soll, bringen und evtl. sogar suchen - das ist glaube ich dein Ziel? - ist es ein bisschen aufwendiger.


    Mein Hund hat es damals gelernt indem ich beim Apportieren den Dingen nebenbei Namen gab. Also Nimm xy oder Nimm z. Ich habe dabei immer eine Zeit lang auf einen Gegenstand den Schwerpunkt gelegt bzw. nur etwas was sich wirklich anders anhört, -fühlt und ausschaut zeitgleich geübt.
    Dann habe ich diesen Gegenstand zwischen andere Dinge gelegt, z.B. Spielzeug... oder es ihn irgendwo suchen lassen.
    So hatte er das schnell verstanden!


    Mit deinem zweiten Hund könntest du üben wo zu bleiben, einfach mit sitz/platz oder einer Decke. Dann hätte sie quasi eine Aufgabe, du kannst ihr mit "gutem Gewissen" zwischendurch ein Leckerchen geben und trainierst mit beiden gleichzeitig ;-)
    Wenn das gar nicht hinhaut würde ich sie evtl. trennen, damit die "engagierte" in Ruhe lernen kann und keinen Stress dabei hat.



    Viel Erfolg mit dieser tollen Aufgabe!

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