Bitte um Rat bei der Wahl des Hundes

  • Hallo liebe Community, :winken:


    Ich bin 16 und habe schon immer von einem Hund, leider wurde es mir bisher nicht vergönnt diesen Traum zu verwirklichen, doch nun habe ich die Möglichkeit mir einen Hund anzuschaffen.
    Die einzige Bedingung die mir dabei von meinen Eltern vorgesetzt wurde besteht darin, dass ich mich komplett alleine um den Hund kümmern muss und ihn auch erziehen muss, wobei ich sowieso bereits Plane mit diesem eine Welpen-schule etc. aufzusuchen.
    Das klingt zwar alles sehr gut doch leider stellt sich für mich natürlich auch die schwere Frage der Wahl der Rasse. Natürlich habe ich mich darüber auch schon bereits informiert und so stehen bei mir zurzeit 2 Hunde in der engeren Auswahl.
    Das wären zum einen der "deutsche Schäferhund" und der "Dobermann". Allerdings haben für mich beide Rassen Nachteile die ich nun erläutern werde:


    1.Der deutsche Schäferhund: Er müsste ja theoretisch eine sehr aufwändige Fellpflege haben, habt ihr diesbezüglich Erfahrungen und Tipps die ihr mir geben könnt?


    2.Der Dobermann: Ich habe gelesen, dass dieser Hund eine sehr konsequente Erziehung benötigt, da er sonst "abdriften" kann oder sich über die Entscheidungsgewalt des Halters hinwegsetzt, hier bitte ich Dobermann-Besitzer um Erfahrungen und eine Antwort auf die Frage, ob ich als Hundeanfänger einen Dobermann händeln könnte wenn ich mit ihm zb. von Anfang an die Hundeschule besuche etc.


    Abgesehen von den beiden, evtl könnt ihr mir noch andere Hunde empfehlen? Hier mal meine Kriterien:
    -Hund sollte groß sein
    -Haarlänge ist prinzipiell egal obwohl ich zu kurzhaar tendiere
    -der Hunde sollte sportlich sein und von Natur aus Kinderlieb, Familienfreundlich, wachsam und aber auch beschützerisch gegenüber seinen Lieben sein


    Hier noch Angaben zu meinem Lebensumfeld:
    -Bin 16 und Hundeunerfahren, allerdings hatte meine Mutter früher mehrere Hunde
    -Bin sportlich Aktiv, gehe gern große Runden joggen
    -Gehe ins Gymnasium 10.Klasse
    -Besitze einen Jagdschein, wobei ich aus persönlichen Gründen ungern meinen Hund mit zur Jagd nehmen wöllte
    -Lebe in einem großen Haus, mit großem Garten auf dem Land
    - Der Hund wäre täglich 2-4 Stunden allein, wobei allerdings immer jemand im Haus ist der nach ihm sehen kann


    Ich freue mich diesem Forum beigetreten zu sein
    LG Paul :smile:

  • Schäferhunde haben keine anstrengende Fellpflege, sie haaren eben und müssen wie fast alle Hunde besonders im Fellwechsel regelmäßig gebürstet werden um in der Wohnung nicht komplett in Hundehaaren zu ertrinken. Gleiches gilt für den Dobermann.


    Beide Hunde zählen zu den Gebrauchshunden. Das bedeutet dass sie einem Job gegenüber nicht gerade abgeneigt sind mit großen Spaziergängen und Welpenschule ist keine dieser Rassen zufrieden. Diese Hunde brauchen Kopfarbeit. Gezüchtet sind sie für IPO. Das kommt ihnen wirklich entgegen. Unterordnung, Fährte Schutzdiensarbeit. Wobei ich denke mit einem DSH aus einer nicht leistungsorientierten Zucht und einem Dobi kommt man auch gut ohne SD hin. Dobermänner sind wirkliche Sensibelchen, die man oft auch mal mit Samthandschuhen anfassen muss. DSH stecken da auch mal einen Knuff weg. Konsequnete aber liebevolle Erziehung benötigen Beide. Gesundheitlich muss man bei beiden Rassen genau aufpassen. Der Dobermann hat momentan eine sehr geringe Lebenserwartung. DCM steckt in allen Linien drinnen und in meinem Bekanntenkreis sind inzwischen zwar einige älter als 6 Jahre aber eben leider nicht die unbedingte Mehrzahl. Wobbler ist auch ein Thema. Beim DSH musst du natürlich auch schauen, HD ist zwar nicht das Problem, auch wenn es häufig so dargestellt wird aber Hautprobleme, Herzprobleme usw können einem auch das Leben sehr schwer machen. Von daher genau schauen wo man kauft.
    Jagdtrieb ist übrigens bei beiden Rassen ein Thema, wobei ich die Dobi noch einen Zacken schärfer finde.


    Auch wenn du das jetzt vielleicht nicht unbedingt hören magst aber warum soll es gerade ein Hund aus dem Gebrauchshundebereich sein. Deine Ansprüche und Pläne sind ja nun eher sehr durchschnittlich und stellen einen solchen Hund nicht zufrieden. Labrador oder Golden Retriever aus Schönheitszuchten, Dalmatiner, Kurzhaarcollie, Boxer und sicher noch einige andere sind auch groß und haben nicht so große Ansprüche (obwohl sie die natürlich auch haben)


    Mach dir auch bewußt dass du jetzt zwar Abi machst und Zeit hast aber was ist danach? Kannst du dem Hund auch während des Studiums oder der Ausbildung noch gerecht werden? Sehr wahrscheinlich wirst du in eine Stadt ziehen müssen. Kann der Hund da mit? Wie sieht es mit der Betreuung aus? Kannst du das dann auch noch finanzieren?

  • -der Hunde sollte sportlich sein und von Natur aus Kinderlieb, Familienfreundlich, wachsam und aber auch beschützerisch gegenüber seinen Lieben sein

    Das ist sehr allgemein formuliert. "Familienfreundlich und Kinderlieb" sind sie alle - das hängt im Grunde vom Umgang ab. Sportlich sind sie irgendwie auch alle. Fürs Joggen gehen braucht man keinen "Sporthund", dafür reicht auch ein Belgeithund. Bewachen gibt es in vielen verschiedenen Nuancen - von ab und an mal Wuff machen im trauten Heim bis dahin, dass Du aufpassen musst, damit keiner Gebissen wird, wenn Du auf gewohnten Gassistrecken unterwegs bist ...


    Was noch fehlt bei den Überlegungen: Jagdinstinkt? Wie "nett" soll er andere Hunde finden, denen Du draußen so begegnest?

  • Ich verstehe deinen Wusch nach einem großen Hund vollkommen.
    Trotzdem würde ich mir zumindest einmal auch mittelgroße Rassen genauer anschauen.
    Erstens ist die Auswahl an eher unkomplizierten Alltagsbegleitern etwas größer,
    zweitens sind große Hunde im Studenten- oder Berufsleben oftmals doch eher unpraktisch, sei es was die Wohnungssuche oder das Mitnehmen in Job/Uni oder bei der Freizeitgestaltung betrifft.
    Ich weiß ja nicht, was du nach der Schule geplant hast (oder ob du überhaupt schon genauere Vorstellungen hast), aber in zwei Jahren wird sich dein Leben wahrscheinlich gewaltig ändern - und dein Hund sollte auch dann noch dein Leben bereichern und zu deinem Leben passen.
    Gerade, weil du ja noch keine so genaue Vorstellung von deinem zukünftigen Begleiter hast, würde ich mich nicht so sehr auf die großen Hunderassen beschränken. Schau dich doch mal unvoreingenommen um. Ein kniehoher, freundlicher Hund ist meistens viel leichter mitzunehmen als ein (auf viele Leute einschüchternd wirkender) großer Gebrauchshund.

  • ich finde es übrigens gut, dass du dir Gedanken über die Rasse machst, BEVOR du sie dir ins Haus holst. Leider gibt es genug Menschen, die dies nicht tun und sich dann wundern, warum sich der Hund so entwickelt...
    Ich persönlich würde vom Dobermann absehen. Den Schäferhund hingegen würde ich nicht ganz ausschließen. Ich kenne mehrere Schäferhunde und stimme dem zu, dass sie eine konsequente, liebevolle Erziehung und Auslastung für den Körper UND das Köpfchen (z.B. Fährtenarbeit..) benötigen. Dann sind es ganz tolle Familienhunde, die viel auf dem Kasten haben.Toll finde ich, dass du eine Hundeschule besuchen willst!
    Die Rassen, die mir zu deiner Beschreibung auch einfielen waren der Dalmatiner, der Boxer und der Airedale-Terrier. Les dir doch mal die Rassebeschreibungen durch! :)


    Was mir etwas Sorgen macht ist, dass du dich zu 100% um den Hund kümmern sollst. Dies wird in der Realität NICHT gehen. Du wirst auch mal Urlaub machen wollen, und wenn es nur die Abifahrt ist. Sprich mit deinen Eltern darüber, was in einem solchen Falle ist. Man liegt auch mal krank im Bett, im Krankenhaus oder hat sonst irgendwas, ein Bewerbungsgespräch, eine 18-Jahre-Geburtstagsfeier des besten Freundes. Ich war nie eine große Partymaus, dennoch war auch ich hin und wieder mal weg. Zu manchen Aktivitäten kann man einen Hund mitbringen, zu anderen aber nicht.
    Auch wenn du der Hauptverantwortliche wärst, MÜSSEN deine Eltern mit dem Hund (auch der Rasse) einverstanden sein und sich soweit an der Erziehung beteiligen, dass auch sie mal mit ihm rausgehen können/dass er auch auf sie hört. Man braucht immer mal wieder einen Plan B!
    Den Rest hat Lockenwolf schon geschrieben! :)


    Ansonsten finde ich die Bedingungen gut, denke halt einfach auch an die Zukunft.

  • Zu deinen favoritisierten Rassen kann ich leider nichts sagen, außer dass wir mit diesen schon mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht haben... Was aber nicht an den Hunden lag, sondern an den Besitzern, die sie nicht ordentlich führten... Deswegen bin ich auch ehrlich gesagt skeptisch, sich gleich als ersten eigenen Hund eine solche Rasse anzuschaffen.


    Mir gefallen zum Beispiel Rottweiler und Rhodesian Ridgebacks sehr gut. Trotzdem habe ich mir als ersten eigenen Hund erstmal einen "unverfänglichen" Labrador geholt. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man sich umfassend über die Rasse informiert und er arbeitet auch noch freiwillig und eifrig mit bei der Erziehung. :smile:


    Wie findest du denn die Retriever-Kategorie? Ich finde es jammerschade, dass du den Hund nicht jagdlich ausbilden möchtest. Sonst könnte ich mir einen Standard-Labbi aus (spezieller) jagdlicher Leistungszucht sehr gut an deiner Seite vorstellen. Wach- und Schutztrieb hat der zwar nicht, aber ich finde, damit muss man auch umgehen können. Das kann schnell nach hinten losgehen.

  • Hallo,


    Ich denke auch, andere Rassen passen möglicherweise besser zu deiner momentanen Lebenssituation und deinen Plänen mit dem Hund. Gerade wenn man jung ist und noch große Änderungen im Leben bevorstehen, würde ich zu einem vllt. etwas kleineren und weniger anspruchsvollem Begleiter tendieren. Solltest du zB mal für ein Studium umziehen müssen, könnte sich die Wohnungssuche mit einem DSH oder Dobi schon als komplizierter erweisen.
    Gerade beim Dobermann kommen dann noch die häufigen gesundheitlichen Probleme der Rasse dazu, die bedacht werden müssen. Ein finanzielles Polster ist natürlich immer gut in der Hundehaltung, aber bei Rassen mit erhöhtem Krankheitsrisiko wird das eben noch umso wichtiger.
    Und ich persönlich finde es auch wichtig, dass die Familie einigermaßen hinter deinem Hundewunsch steht, um notfalls mal einspringen zu können, zB wenn du krank bist oder am Wochenende mal länger unterwegs sein möchtest.

  • Die Rassen, die mir zu deiner Beschreibung auch einfielen waren der Dalmatiner, der Boxer und der Airedale-Terrier. Les dir doch mal die Rassebeschreibungen durch! :)

    Hallo,
    zu Boxer und Dalmatiner kann ich nicht viel sagen.
    Aber Auskunft zum Airedale kann ich,sozusagen,aus erster Hand geben,da ich zwei davon habe und diese Rasse mich seit 37 Jahren begleitet.


    Der AT ist generell ein Familienhund,meine Kinder sind mit ihnen aufgewachsen .


    Der Airedale ist ein sehr temperamentvoller,charaktervoller,aber auch feinfühliger Hund.


    Er braucht eine liebevolle,aber durchaus konsequente Erziehung.Was bei seinem Hang zur Clownerie nicht immer leicht ist.
    Wenn man da nicht aufpasst,hat er einen ruckzuck um die Pfote gewickelt!


    • Der AT lernt schnell, gerne und mit Freude.
    • Er hinterfragt gerne mal die Kommandos,wenn er keinen Sinn darin sieht(warum Sitz,wenn er gerade lieber liegen würde)
    • Er verfügt über einen gewissen Sturkopf
    • Vom Kopf her,ist er mit 3-4 Jahren ausgereift
    • Er ist ein Energiebündel,das ausgepowert und gefordertvwerden will(egal ob Sport,Nasenarbeit...)
    • Jagdtrieb ist vorhanden,bei dem Einen mehr,beim Anderen etwas weniger

    Sein Fell muß 3-4 Mal im Jahr getrimmt werden,da sie kaum haaren.


    Auch beim AT gibt es 2 Zuchtlinien,Leistung und Auslese.
    Wobei nach meiner Meinug generell,das Eine nicht zwangsläufig ausschließt.


    Allerdings ist bei Hunden aus der Leistungslinie natürlich ein größerer Drang zur "Arbeit" vorhanden.
    Da sollte man schauen und gut überdenken,was man möchte.
    Aber das Temperament ist generell in dieser Rasse vorhanden.


    Ich bin mir nicht sicher,ob du mit einem AT,als Anfänger wirklich zurecht kommen würdest,denn sie sind nun nmal nicht so ganz leicht zu Händeln.


    Weitere Infos zum AT bekommst du beim Kft(Klub für Terrier).
    Dort kannst du dich beim Rassebeauftragten für Airedales informieren.
    Den Kontakt findest du auf deren HP.



    L.G.

  • Vorne weg, ich besitze keine deiner beiden favorisierten Rassen, kann aber deinen Standpunkt ziemlich gut verstehen.
    Der Dobermann ist bis heute ein Traum von mir und ich war mehrfach drauf und dran mir doch einen zuzulegen. Letzten Endes hat dann aber doch die Vernunft gesiegt. Ich hab mich wirklich intensiv mit der Rasse beschäftigt. Obwohl ich mich jederzeit für meinen Hund aufopfern würde ist der Dobermann eine Nummer zu groß für mich. Ich zumindest war mir mehr als unsicher, ob ich die Anforderungen die drr Hund ab mich als Halter stellt gerecht werden könnte. Der Dobermann ist für mich kein Anföngerhund. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht geht, aber es ist nochmal ne andere Liga als manch andere Rasse. Für mich kam am Ende der deutsche Pinscher als Alternative in Betracht. (Auch wenn es an Ende etwas ganz anderes geworden ist)
    Wie du bevorzuge ich große Hunde, aber auch mittelgroße sind durchaus in einer angenehmen Größenordnung. Ich würde das nicht absolut ausschließen. Ein Grund warum ich mich letzten Endes für eine Rasse mittlerer Größe entschieden habe war übrigens, dass ich den an Ende noch halten kann sollte irgendwas sein oder ich irgebdwas in der Erziehung falsch machen. Außerdem kann ich ihn im Notfall tragen. So ein Dobernann kann schon ein richtiges Kalb werden und meines Wissens auch ein Schäferhund.
    Jagdtrieb haben die meines Wissens übrigens auch beide recht ordentlich.


    Ich will dir nicht prinzipiell abraten von einem Gebrauchshund, aber ich würde an deiner Stelle nochmal on mich gehen, ob du nicht doch auch mit einer anderen Rasse für den Anfang glücklich wirst. Du bist ja noch jung und hast noch mehr als genig Zeit für mehr Hunde in der Zukunft, wenn du auch deine ersten Erfahrungen schon gemacht hast. :)

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