Eine Insel mit zwei Bergen...und 10 Büchern!

  • Ok, an alle LeserInnen und um den normalen Leserattenthread nicht vollzuschwärmen,


    wär das wohl toll, auf eine einsame Insel zu ziehen und nur die tollsten und besten Bücher, die einen geprägt haben, die man nie vergisst, mitzunehmen?
    Die man schon immer mal wieder lesen wollte, in aller Ruhe?
    Man müsste sich auf der Insel um nix kümmern, man dürfte nur lesen und es sich gut gehen lassen.


    Frage: Welche 10 Bücher wären das für Euch? Oder Bücher eines bestimmten Autoren?


    Ich finde das für mich schon schwierig zu beantworten, aber es kristallisieren sich doch langsam Titel und Schriftsteller heraus.
    Darüber muss ich noch länger nachdenken.


    Allzu pingelig und päpstlich soll es nicht zugehen, mich interessieren Eure Lese- Erfahrungen, auch freue ich mich auf Anregungen...aber nicht mehr als 10, das soll als Herausforderung gelten. ;)


    Lasst Euch Zeit, es ist ein Spass und kein Wettbewerb. ;)


    lg
    Kathrin

  • Da ich mir den Quatsch ausgedacht habe, werfe ich mal einen Autoren in den Raum, der mich als jüngeren Menschen und bis heute unglaublich beeindruckt:


    Arno Schmidt, ein inzwischen ziemlich in Vergessenheit geratener Hamburger.
    Für die Literatur der Nachkriegszeit bis in die späten 80er Jahre eminent wichtig.
    Sein Umgang mit Sprache als Bewusstseinsstrom: einmalig bzw. sonst nur bei James Joyce gelesen. Von letzterem stammt meine Lieblingserzählung mit dem schönsten Schluss, den ich kenne.
    In meinen Koffer für die Insel kämen also auf jeden Fall:


    Soviel vom Arno, wie Platz ist... ;)
    Na gut, bin leichtsinnig: Joyce, Die Toten bzw. eben der Band "Dubliners". Nr. 2


    Nun aber Ihr!

  • Hurra ! Er ist da :bindafür:
    Schon die Überlegung, welche Bücher eventuell in Frage kommen könnten, haben in mir den Wunsch geweckt, ein paar alte Bücher nochmal rauszukramen und nochmal zu lesen.


    Das 1. Buch was mitkäme, wäre "ES" von Stephen King.
    Ich habe es mit 18 gelesen und es hat mich total gefesselt. Gar nicht so sehr "Es" das Monster, sondern die Geschichte der Kinder (und später Erwachsenen), die Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten gegen die sie ankämpfen mussten. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe danach alle, damals erhältlichen Stephen King Romane gelesen. Irgendwann gefielen sie mir nicht mehr.
    Ich weiß nicht, wie mir "Es" heute gefallen würde, aber lesen will ich es nochmal.


    2. "Abbitte" von Ian McEwan müßte auch mit.
    Dieses Buch ist so schön geschrieben, die Charaktere sind sehr gut beschrieben.
    Eine folgenschwere Lüge einer pubertierenden zerstört mehrere Leben....Ich habe mitgefühlt....Wut, Mitleid, Hoffnung, Trauer.....


    3. "Zwei an einem Tag" von David Nicholls.
    Das Buch habe ich gelesen, als es mit meinem Ex schon nicht mehr gut lief und ich wusste, das es unser letzter gemeinsamer Urlaub war. Mir hat die Vorstellung gefallen, einmal im Jahr mit ihm Kontakt aufzunehmen und zu hören, wie es ihm geht und was er macht. Wir habe es tatsächlich damals abgemacht. Gemeldet haben wir uns beide nicht....


    weiter geht's, wenn ich noch ein bisschen gegrübelt habe :???:


    Bin schon sehr gespannt auf eure Listen....

  • Oha, der McEwan wär bei mir auch fast im Koffer gelandet. "Abbitte" ist grandios.
    Aber da Du es schon mitnimmst, brauche ich es ja nicht auch noch...hihi..Dank für die Erinnerung an dieses wunderbare Buch!

  • Sehr tolles Thema =)


    1.) "Schattenauge" von Nina Blazon
    Wohl das erste Buch, welches ich mehr als nur einmal durchgelesen habe. Viele, auch gute, Bücher habe ich nur einmal gelesen und dann nie wieder, einfach weil ich die Handlung ja schon kannte. Ein Jugendbuch durch und durch, relativ vorhersehbar, aber es hat diese Gänsehautstellen, die ich beim lesen erstmal noch mal lesen muss, weil sie mir so einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Geht viel um unbewusste Gefühle und Wünsche, wenn man ein wenig zwischen den Zeilen lesen kann.


    2.) "Lucian" von Isabel Abedi
    Generell eine tolle Autoren, ich fand sie immer toll. Die gesamte Story ist so toll aufgebaut, ich habe es verschlungen und so mit den Charakteren mitgefiebert und mitgelebt, förmlich mit ihnen geatmet, dass ich es immer als eins meiner Lieblingsbücher nennen werde. Da ich gerade davon schreibe, ich werde es wohl gleich wieder lesen. Danach bin ich immer etwas schwermütig, aber es ist so gut.


    3.) Die "Bummi"-Reihe von Martha Schlinkert
    Meine Kindheit. Ich habe die Bücher von meiner Mutter übernommen und bin praktisch mit der Protagonistin aufgewachsen. Nichts übertriebenes, ein ganz normales Mädchen was im Sauerland aufwächst. Ich habe sie immer beneidet für ihr Leben, ihre Abenteuer. Und dabei war es so total einfach.


    4.) "Freiheit ohne Grenzen" von Gary Paulsen
    Interessanter Mann, der einen Teil seines Lebens in dieses Buch gepackt hat. Wenn man es gelesen hat, möchte man seine Sachen packen und einfach los, sich seine eigene Freiheit suchen. Ein Erbstück von meinem Vater.



    Über die Anderen denke ich noch etwas nach, aber diese vier Stück sind mir sofort eingefallen und die MÜSSEN unbedingt mit. Da brauche ich nicht nachdenken.

  • Arno Schmidt, ein inzwischen ziemlich in Vergessenheit geratener Hamburger.

    Gute Idee!
    Ich habe die Haffmanns-Ausgabe noch ungelesen im Regal. (Vor Jahren mal in Teilen in den Fischer-TB mit Begeisterung gelesen. Schallend gelacht. Man muss sich aber drauf einlassen, dass auch Satzzeichen bedeutungsschwanger sind. Also nichts für flüchtige Leser.)


    Das wären dann aber schon acht Bände, oder zählt eine Gesamtausgabe als einer?


    Was ich auch immer mal wieder lesen wollte und immer wieder hintangestellt habe, ist "Wilhelm Meister" vom ollen Göte. Das wäre auch was für die Insel, wo man endlich mal Muße hat, sich Sätze auf der Zunge zergehen zu lassen.

  • Gute Idee!Ich habe die Haffmanns-Ausgabe noch ungelesen im Regal. (Vor Jahren mal in Teilen in den Fischer-TB mit Begeisterung gelesen. Schallend gelacht. Man muss sich aber drauf einlassen, dass auch Satzzeichen bedeutungsschwanger sind. Also nichts für flüchtige Leser.)


    Das wären dann aber schon acht Bände, oder zählt eine Gesamtausgabe als einer?


    Was ich auch immer mal wieder lesen wollte und immer wieder hintangestellt habe, ist "Wilhelm Meister" vom ollen Göte. Das wäre auch was für die Insel, wo man endlich mal Muße hat, sich Sätze auf der Zunge zergehen zu lassen.

    Wie ungelesen...tststs. ;) ..ich habe den kompletti hier stehen und auch bis auf den Zettel (den heb ich mir fürs nächste Leben auf) alles zweimal durch. Und ja, jedes Satzzeichen hat Bedeutung.



    Wie geschrieben: ganz undogmatisch hier. Ob nun 8 Bände oder 88 wie beim Göte oder so- ganz egal.


    Best of, sozusagen.


    Es geht um Anregungen und Aha- und Oha- Effekte.

  • Jippie! Endlich!


    Also, ich packe in meinen Koffer... ;)


    1.-3. Die Neschan-Trilogie von Ralf Isau (schon länger nicht mehr gelesen, aber diese Bücher begleiten mich seit meiner Kindheit und haben mir seitdem oft Stoff zum Nachdenken geliefert.
    Trotz jugendbuchtypischem Gut-Böse-Schwerpunkt mit leichtem Bibelbezug absolut bezaubernd! Vom Stil ein bisschen wie "Die unendliche Geschichte" - Michael Ende hat Ralf Isau übrigens großes Talent bescheinigt - nur nicht so gruselig, etwas moderner und mit Moral-von-der-Geschicht. Bei der unendlichen Geschichte hatte ich als Kind immer Angst, das Nichts könnte nachts meine Füße holen und hab darum lauter Kissen um meine Füße aufgebaut, damit es die zuerst frisst :ops:
    "Ein Loch wäre ja etwas - aber da war Nichts." Schauder :fear: )


    4. "Feuer und Stein" von Diana Gabaldon als ersten Band der Highlandsaga, denn ohne Jamie würde ich NIE auf eine einsame Insel fahren.


    5. Eines von Rebecca Gablé müsste mit, wahrscheinlich "Das Lächeln der Fortuna".
    An sie kommt kein Autor historischer Romane ran. Höchstens Ken Follets "Säulen der Erde" kann man annähernd mit ihren Wälzern vergleichen - und wie bei Follet sind ihre guten die historischen. (Sie hat auch einige Krimis geschrieben.)


    6. Natürlich "Der Herr der Ringe". Tolkiens Mittelerde fasziniert mich über alle Maßen.
    (Aber darüber habe ich mich im Leseratten-Thread ja schon lang und breit ausgelassen.
    "... das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden", um es in Michael Endes Worten zu schreiben.)


    7. "Roter Drache" von Thomas Harris (Nie davor und danach wollte ich so sehr, dass dem Bösewicht geholfen werden kann. Irgendwann im Laufe des Buches wiegt sein Leid fast so schwer wie das, was er anderen antut. Und dann fällt einem erst auf, was man da denkt.
    Monster werden nicht geboren, sondern gemacht.)


    8. "Drei Minuten mit der Wirklichkeit" von Wolfram Fleischhauer (Ich hab's von einer guten Freundin geschenkt bekommen und eigentlich nur ihr zuliebe gelesen. Von der Beschreibung sprach es mich nämlich so was von überhaupt nicht an. Allerdings hat mich die Atmosphäre gepackt - die verworrene Liebesgeschichte in Kuba, die sich von Tangobar zu Milonga zu Tangobar schwingt und gleichzeitig fesselt und verwirrt - man spürt die Faszination, der die junge Balletttänzerin in dieser für sie so fremden Welt erliegt - hach... Monatelang hab ich Tango gehört, zum Essen, zum Lesen, zum Autofahren,...)


    9. Stellvertretend für die ganze Plum-Reihe "Einmal ist keinmal" von Janet Evanovich. Ich liebe ihren Schreibstil und die z.T. kuriose, schwarzhumorige Szenenkomik. Stephanie Plum ist so sehr wie wir, nur in abgedreht - ohne irgendetwas dafür zu können. Alle paar Seiten denkt man sich - Das kenn ich! Wie oft hab ich das schon gehört? Genauso ist es bei mir! - nur ohne die ganzen Leichen und Mafiabosse und Explosionen und heißen Kopfgeldjägerkollegen...
    (Der Kinofilm dazu war ... naja ... nett.)


    10. "Immer dieser Michel" von Astrid Lindgren. Ich hab als Kind mit Michel gelacht. Ich hab mit Michel gelacht, als mein Sohn noch klein war. Und heute muss ich immer noch schmunzeln, wenn ich das Buch nur im Regal stehen sehe. Auch die Filme habe ich geliebt.
    Viele Kinderbücher habe ich als Erwachsener erst so richtig zu schätzen gelernt.
    Pippi war toll, Die Kinder von Bullerbü, Räuber Hotzenplotz,...
    ... aber so lustig, treuherzig, strohblond, frech, lausbübisch,... wie der Michel ist keiner.


    Bestimmt fallen mir nachher noch ganz viele ein, die unbedingt mit gemusst hätten.
    Was mir auffällt, ist, dass ich zwar sehr viele Krimis und Thriller lese, diese in meiner Liste aber keine große Rolle spielen.

  • Bei mir wäre in jedem Fall "Middlesex" von Jeffrey Eugenides dabei und "Der Gott der kleine Dinge" von Arundhati Roy...
    Allerdings mag ich es überhaupt gar nicht, ein Buch zwei Mal zu lesen, von daher ist die Grundidee für mich gar nicht so reizvoll...
    Aber ich denke noch mal weiter nach, ob ich zehn Bücher erinnere, die bei mir Eindruck hinterlasse haben.
    Juli Zeh natürlich. Sie ist einfach eine ganz tolle Autorin! Von ihr gerne "Adler und Engel" und "Corpus Delicti". Und "Die Stille ist ein Geräusch" würde ich auch noch einpacken.
    Das sind schon mal fünf....

  • Man müsste sich auf der Insel um nix kümmern, man dürfte nur lesen und es sich gut gehen lassen.

    Ich würde eher Bücher mitnehmen, die viiiieeel Zeit brauchen, um verdaut zu werden.
    Also keine Pageturner.
    Sonst wird es auf der Insel schnell fad.


    Vor Jahren habe ich mal den "Mann ohne Eigenschaften" angefangen ... und konnte mich nicht drauf einlassen. Wäre vielleicht auch mal wieder einen Versuch wert, wenn man nichts hat außer Sonne und Palmen und Meer.


    Und vielleicht nochmal "Berlin Alexanderplatz" (von wegen "stream of consciousness" wie bei Joyce).

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