Hund schnappt nach Kind, sobald es hoch gehoben wird

  • Liebes Forum,


    Ich bin gerade ziemlich verunsichert. Ich weiß auch, dass es ähnliche Fälle im Forum gibt, aber so schnell konnte ich keine genaue Übereinstimmung finden.
    Es ist jetzt zweimal passiert, dass mein Hund, 2 J. alt, nach einen kleinen Kind (Krabbelalter) schnappt, während es hoch gehoben wird. Die Situation ist dabei immer dieselbe, das Kind nicht.
    Im Vorfeld ist er sehr sehr aufgeregt, er zittert, fixiert und knurrt teilweise. Zum einen kommt es denke ich daher, dass er sich von den Kindern fixiert fühlt, wenn sie ihn mit großen Augen anstarren. Ich unterbreche dann den Sichtkontakt und/ oder schicke den Hund auf seinen Platz. Soviel zum "Vorspiel". Er tut nichts, so lange das Kind z.B. auf dem Boden ist, aber sobald es hoch genommen wird oder auch aufs Sofa krabbelt, schnappt er ab. Manchmal liegt er vorher daneben (nicht direkt, aber eben in der Nähe) und schläft.
    Meine Trainerin ist derzeit in Urlaub. Der letzte Vorfall war an Weihnachten, und bis heute dachte ich bzw. wir, es würde sich auf ein konkretes Kind beschränken, welches ihm auch nachgestellt hat und grob zu ihm war, und wäre der stressigen Situation an Weihnachten geschuldet (fremde Wohnung, viele Menschen, kein Rückzugsort).
    Da wir dieses Kind nur ein- oder zweimal im Jahr sehen, nehmen wir Yogi dorthin entweder nicht mehr mit oder er bleibt an der Leine, bis das Kind aus dem Krabbelalter raus ist. Die Situation heute war aber bei uns zuhause, es waren nur Mama und Kind da und der Hund hatte seinen Rückzugsort.
    Nun meine Frage: was kann ich tun? Maulkorb, klar. Wenn es sein muss. Auf seinen Platz schicken, auch gut. Natürlich werde ich auch mit meiner Trainerin sprechen, wenn sie aus dem Urlaub zurück ist.
    Seht ihr vorher schon irgendeine Option, dem Hund diese Reaktion auf die Situation "Hochheben" abzugewöhnen? Ich möchte nicht ständig in Sorge sein, wenn Freunde mit ihren Kleinen bei uns zu Besuch sind.


    LG :winken:

  • ir, es würde sich auf ein konkretes Kind beschränken, welches ihm auch nachgestellt hat und grob zu ihm war

    Wie hat sich denn "grob" geäußert und wie lange ist das her? Hat er das vor dieser Erfahrung auch gemacht und war dieses Kind auch im Krabbelalter? Wie oft hat er Kontakt zu Kindern, macht er das nur, wenn die Kinder im Krabbelalter sind, habt ihr selbst Kinder und reagiert er da genauso? Fragen über Fragen...


    Kinder und Hund in einem Raum, da muss der Hund entweder sehr gelassen sein, oder aber man muss immer die volle Aufmerksamkeit auf die Situation haben.


    Erste Hilfe, ohne eure Situation weiter kennen zu können: Hund und Kinder erst mal trennen. Offensichtlich hat dein Hund Stress, der Maulkorb verhindert lediglich, dass etwas passiert, an seinem Verhalten ändert das aber nichts.

  • Vorher hat er das nicht gemacht. Sie hat an ihm gezogen und nach ihm geschlagen., wie ich bereits schrieb letztes Jahr Weihnachten.
    Nein, wir haben (noch) keine Kinder. Ja, es sind Kinder im Krabbelalter gewesen, und Kontakt zu Kindern hat er einigermaßen regelmäßig. Viele unserer Freunde sind Eltern geworden.
    Ich weiß dass der Maulkorb "nur" den Schaden verhindert, aber das hat erstmal die höchste Priorität für mich.

  • Sie hat an ihm gezogen und nach ihm geschlagen.

    Das ist immer das Problem wenn Hunde und Kinder zusammen sind. Wenn man nicht aufmerksam genug ist und eingreift, passieren solche Sachen. Dauert lange, bis man das wieder raus hat, wenn überhaupt. Auf Grund seines Verhaltens würde ich ihn strikt von kleinen Kindern trennen, unabhängig davon halte ich generell nichts davon, Kinder zwischen Hunden rumkrabbeln zu lassen, egal ob sie zur Familie gehören oder nicht. Die Kinder sind noch zu klein, als das man ihnen klar sagen kann, dass der Hund in Ruhe gelassen wird, Hund erschreckt sich, ihm wird unvermittelt weh getan, er erfährt von euch keinen Schutz in dieser Situation. Also hat er gelernt, sich selbst zu verteidigen. Wird das Kind dann hochgehoben, verunsichert es den Hund, weil es bedrohlicher (größer) wirkt als es ist.


    Du kannst es trainieren, aber ich würde keine Experimente mehr machen.

  • Ich hätte dieses Kind auch gern von Yogi fern gehalten, leider war es aber in der Familie und ich erntete Sturm von allen Seiten. Manchmal ist es schwierig, wenn alle außer einem selbst den Hund für ein Plüschtier halten, und wie ich bereits schrieb, geht er dort auch nicht mehr hin.
    Es kann aber doch nicht sein, dass jetzt alles unrettbar verloren ist? Vielleicht hat jemand anderes noch eine Idee?

  • Ich hätte dieses Kind auch gern von Yogi fern gehalten, leider war es aber in der Familie und ich erntete Sturm von allen Seiten. Manchmal ist es schwierig, wenn alle außer einem selbst den Hund für ein Plüschtier halten

    Ja, verstehe ich. Alles gut. Sowas ähnliches ist mir auch genau einmal vor zwanzig Jahren passiert. Man denkt (dummerweise) einfach nicht drüber nach, aber aus dem Hund bekommst du es meistens nicht so schnell wieder raus.


    Andersherum ist es dein Hund und deine Verantwortung. Was wäre passiert, wenn dein Hund das Kind in Hand oder Gesicht gebissen worden wäre? Dann hättest du einen Sturm deiner Familie geerntet, aber was für einen...


    Wenn du auf dein Bauchgefühl hörst, ist es richtig und dann setz es auch durch. Wenn was passiert, hast du Schuld, da wird dir keiner helfen.




    Es kann aber doch nicht sein, dass jetzt alles unrettbar verloren ist?

    Weiß ich nicht, ich kenne weder dich noch deinen Hund. Wie willst du sowas trainieren? Die Kinder sind einfach zu klein, denen kannst du keinen Hundekeks in die Hand drücken, ich würde das auch nicht ausprobieren wollen. Ich würde meinen Hund so akzeptieren wie er ist, ihm einen Ruhebereich für die Zeit einrichten und ihn auch nicht zu fremden Kindern in fremde Wohnungen mitnehmen bis die Kleinen sprechen und laufen können.

  • Es kann aber doch nicht sein, dass jetzt alles unrettbar verloren ist?

    Wie kommst du darauf?
    Mach dich bitte nicht verrückt deswegen, ich sehe da nichts, was du mit der richtigen Vorgehensweise nicht in den Griff bekommen könntest.
    Da du eine Trainerin hast, ist es natürlich sinnvoll, diese zu kontaktieren.


    Im Prinzip ist es wichtig, deinem Hund beizubringen, wie er sich verhalten soll - das musst du ihm zeigen.
    Ich sehe es auch so, dass ein Hund nichts mitten im "Kindergeschehen" zu suchen hat, erst recht nicht, wenn dem Hund Kinder nicht so ganz geheuer sind.
    Deswegen ist dein Hund keine reißende Bestie.
    Das Hochheben eines Kindes sollte nicht mehr vor der Nase des Hundes geschehen, in diesen Situationen hat der Hund einfach nichts zu suchen.
    Es ist stressfreier für alle Beteiligten.


    LG Themis

  • Wenn ich Yogi nicht als meine Verantwortung begreifen würde, würde ich ja auch kaum hier nachfragen. ;)
    Die Frage nach dem "Wie" ist genau das Problem. Denn ich sehe das ja auch aus den Augen einer vielleicht-bald Mutter. Es ist ja einfach mehr als unpraktikabel, den Hund den ganzen Tag mit nem Maulkorb in der Wohnung zu haben.
    Meine Sorge ist, dass er seine Ressourcen verteidigt und daher schnappt.

  • Die Frage nach dem "Wie" ist genau das Problem.

    Wichtig finde ich, dass dein Hund einen festen Platz hat, eine Ruhezone, da sollte er sich aufhalten, wenn du Kinderbesuch hast.
    Das solltest du natürlich in Ruhe üben, denn er sollte diesen Platz nicht als Verbannung sehen, wenn Kinder da sind, sondern als etwas Positives. Kein Kind hat dort etwas zu suchen.
    Tabuzone für Kinder.


    Wieso macht dir die evt. Ressourcenverteidigung Sorgen?
    Neigt er dazu?
    Futter, Spielzeug und andere Dinge sollten natürlich nicht zur freien Verfügung stehen, wenn diese verteidigt werden.
    Oder gehst du davon aus, dass du selbst Ressource bist, die er vor dem Kind verteidigen wollte?
    Dann musst du dich als Ressource zurücknehmen.


    Welche Rasse(Mix) ist Yogi?

  • Wenn ich Yogi nicht als meine Verantwortung begreifen würde, würde ich ja auch kaum hier nachfragen.

    Ich meine es nicht böse und Familie kann anstrengend sein, aber du siehst, was letztlich dabei rausgekommen ist: Du hast einen Hund, der nach krabbelnden Kindern schnappt, die hochgehoben werden. Ich glaube kaum, dass jemand aus deiner Familie dafür Verständnis hat.


    Wie auch immer, sehe ich es wie Themis, du musst halt Verhaltensregeln einführen, d.h. Hund bekommt seinen Bereich, Kinder ihren, Kinder werden nicht vor der Hundenase hoch gehoben, wenn du deinen Hund weiterhin dabei haben willst, sorg dafür, dass er seinen Ruhe hat. Wobei ich ihn zunächst aus der Situation komplett rausnehmen würde. Was mich nachdenklich macht ist, dass scheinbar generell Kind und Hund bei euch relativ nah zusammen waren, das hat es bei mir nie gegeben, wird es auch nie. Ein Hund weicht normalerweise aus, wenn er den Raum nicht hat, geht er in die Offensive.

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