Hund beerdigen oder verbrennen lassen?

  • Ich glaube, ich habe da ein etwas anderes Verhältnis zu als die meisten hier. Die drei Katzen sind alle beim TA geblieben (auch der 21 Jahre alte Kater, den ich von meinem 7ten bis 28sten Lebensjahr hatte) und Großeltern und Onkel väterlicherseits sind anonym beerdigt (mütterlicherseits leben zum Glück noch alle). Würde ich auch weiterhin so machen. Wüsste nicht, wozu ich die Leiche meiner Tiere oder ein kleines Stückchen "Garten" auf einem Friedhof brauche. Andere sehen das anders, das finde ich auch okay, aber ich habe zu einem Grab oder einem Becher voll Asche einfach keinen Bezug. So gerne ich in den Erinnerungen schwelge, dazu brauche ich keine körperlichen Überreste.


    Abgesehen davon ist es natürlich kostengünstiger. Meine Oma wollte unbedingt anonym beerdigt werden, weil sie nicht wollte, dass wir die Kosten für das Grab haben und wollte lieber, dass wir das Geld, das wir dadurch sparen, für schöne Dinge ausgeben. Der Gedanke hat sich bei mir auch in Bezug auf die Tiere festgesetzt. Das Geld, dass ich für Einäscherung/Beerdigung etc. ausgeben könnte, kann ich auch genauso gut für das danach kommende Haustier oder die noch vorhanden Tiere ausgeben, die freuen sich da mehr drüber.


    Allerdings bin ich auch kein religiöser Mensch und glaube weder an die Existenz einer Seele noch an ein Leben nach dem Tod, weshalb ich auch kein schlechtes Gewissen dabei habe, den Leichnam des wirklich sehr geliebten Tieres beim Tierarzt zu lassen, es ist schließlich nichts mehr da was mir Vorwürfe für diese Entscheidung machen könnte (abgesehen von anderen Hundebesitzern, die mir vorwerfen, ich hätte mein Tier nicht lieb gehabt, wenn ich den Körper so leicht hergeben kann, aber die können mich gerne für herzlos halten, das ist mir egal, ich finds dagegen eher komisch, sich eine Urne auf den Kaminsims zu stellen und hätte immer bedenken, dass die (zu dem Zeitpunkt bestimmt vorhandene) Katze die runter schmeißt und ich dann die Asche aus dem gesamten Wohnzimmer putzen müsste).


    Ich hänge allerdings dann auch keine Wand voller Erinnerungsfotos auf. Ich bevorzuge da einen klaren Cut. Nach Reddys Tod haben wir ja keine Katze mehr und wäre es nach mir gegangen, hätte ich sofort nach der Einschläferung sein Kissen, Klo, Kratzbaum, etc. weggeräumt, bzw. weggeschmissen was halt nicht mehr zu brauchen war. Das ganze ist bloß noch etwa eine Woche stehen geblieben, weil mein Vater noch nicht so weit war.

  • Ich habe immer gesagt, dass ich meinen Hund beim Tierarzt lasse, wenn er mal eingeschläfert werden muss. Letztes Jahr war es leider bei meinem 18 Jährigen so weit..
    Nach dem Einschläfern blieb ich erstmal noch bei ihm, ging dann aber ohne ihn nach Hause. Ich habe mich extrem schlecht gefühlt, dass ich ihn im Stich lasse, ihn alleine lasse.
    Ich rief am Nachmittag nochmal beim Tierarzt an, wollte ihn nochmal sehen. Das wurde mir auch ermöglicht. Sie haben ihn in seine Decke gepackt. Ich ging wieder ohne ihn nach Hause.
    Mir ließ es aber absolut keine Ruhe und ich rief 2 Tage später wieder beim Tierarzt an, dass ich ihn doch abholen möchte. Dies tat ich auch und ließ ihn dann verbrennen. Damit habe ich mich besser gefühlt und konnte Ruhe finden, weil ich ihn nicht im Stich ließ und er würdevoll behandelt wurde. Er war mir so treu und lieb, da habe ich es dann doch nicht geschafft ihn einfach beim Tierarzt zu lassen. Hätte ich nie gedacht, dass ich mich so fühlen würde..

  • @Feyra478
    Das ist einer der Gründe wieso ich meine Hunde immer einäschern lassen werde. Zu wissen was bis zum Schluss mit ihnen passiert und wie sie behandelt werden und nicht einfach so "weggeworfen" zu werden.


    Als mein Hund gestorben ist hab ich mich extrem reingesteigert und bei Anubis gefühlte 100 mal angerufen damit ja auch der Hund endlich vom TA bei denen ankommt. Eigentlich total bescheuert aber das Gefühl er ist dort angekommen und dann als er verbrannt und seine Asche mit heim genommen wurde tat so unheimlich gut .

  • Ich glaube man weiß nie wie man reagiert.


    Meine Trauer bei entfernten Familienangehörigen hält sich in Grenzen, kommt eben doch auf die Beziehung an.


    Ich selbst kann gerne auf die Wiese der Namenlosen oder in einen Friedwald, ich will nicht, das Leute ein schlechtes Gewissen bekommen, weil sie es nicht geschafft haben mal vorbei zu schauen und das Grab zu pflegen.


    Sunnys Tot kam für uns sehr plötzlich. Sie war der 1. Hund und ich habe mir keine Gedanken gemacht außer "sie bleibt nicht beim TA" sondern wird im Garten der Eltern meines Freundes beerdigt.


    Als wir das Loch ausgehoben haben und den riesigen Erdberg gesehen haben und direkt daneben Sunny in eine Decke eingewickelt in ihrem Körbchen stand, habe ich den totalen Zusammenbruch bekommen.


    "Die Erde wird sie zerquetschen!"


    Also sind wir in den Baumarkt gefahren und haben eine Holzkiste gezimmert, in die sie samt Körbchen passt.


    Sie soll noch einen ganz einfachen kleinen beschrifteten unpolierten Naturkiesel bekommen, denn ich bereue es sie nicht eingeäschert zu haben.


    Es ist nicht unser Garten, es ist nicht sicher ob wir immer hier in der Gegend wohnen können, es ist nicht sicher, ob das Haus in der Familie bleibt. Ich will das irrationale Gefühl haben, ich nehme etwas von ihr mit und würde dann eben diesen Stein mitnehmen sollten wir wegziehen.


    Es ist nicht sie, es ist nix persönliches von ihr (haben wir auch noch), trotzdem würde es mir ein gutes Gefühl geben diesen Stein dann mitzunehmen.


    Ich denke, man weiß es erst, wenn es dann mal so weit ist.

  • Bei deinem Beitrag sind mir wirklich die Tränen gekommen.. ich kann mir das so gut vorstellen... ich hoffe, dass sie noch den Stein bekommt.

  • Mit Einäschern habe ich mich bisher noch gar nicht befasst. Ich glaub nicht, dass das bei uns hier in der Umgebung möglich ist.
    Ich möchte aber meinen Hund auch nicht im Garten vergraben da ich Angst hätte, dass ihn der Nachfolger ausbuddelt. Ausserdem ist das hier verboten und man hier könnten das leider alle Nachbarn mitansehen.
    Daher blieb bisher jeder Hund beim TA oder in der TK nach dem Einschläfern.

  • Für mich war immer klar, es wird eingeäschert. Ich kann mir auch für mich nichts anderes vorstellen, wir haben inzwischen einen Baum im Friedwald.
    In unserem Garten liegen diverse Kleintiere, aber die Asche der Hunde wird da „freigelassen“ wo sie immer gerne waren. Aragorns Asche habe ich jetzt seit zwei Tagen zurück, die wird in den nächsten Tagen verstreut.
    Ins Regal stellen wäre für mich so gar nichts. Aber jeder trauert ja anders und sollte das machen, was ihm gut tut.

  • Mit Einäschern habe ich mich bisher noch gar nicht befasst. Ich glaub nicht, dass das bei uns hier in der Umgebung möglich ist.
    Ich möchte aber meinen Hund auch nicht im Garten vergraben da ich Angst hätte, dass ihn der Nachfolger ausbuddelt. Ausserdem ist das hier verboten und man hier könnten das leider alle Nachbarn mitansehen.
    Daher blieb bisher jeder Hund beim TA oder in der TK nach dem Einschläfern.

    Es müsste eigentlich in ganz Deutschland mehrere Unternehmen geben die das machen. Anubis z.B. hat mehrere Partner überall verteilt.

  • Wir haben mittlerweile einen Friedhof der Kuscheltiere hinterm Haus. Über die Jahre kommt leider was zusammen.
    Ich wohen sehr ländlich und nicht im Wasserschutzgebiet. Dementsprechend ist das Begraben erlaubt.


    Ich werde das wohl auch immer wieder so machen. ...wenn auch fluchend...Mit Spitzhacke, da knochenharter Lehmboden.
    ...und da meine Hunde nicht klein waren oder sind, sind dementsprechend auch die Löcher groß und tief.

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