Austausch: Leinenführigkeitstraining

  • Bei der Leinenführigkeit habe ich so gut wie gar nicht mit Leckerchen gearbeitet, habe da ein Timingproblem und fand es irgendwie zu umständlich...mein Hund hat auch nicht wirklich verstanden, wofür die Belohnung jetzt war, deswegen sind wir umgestiegen auf Richtungswechsel, die ich mit Schnalzen (ersetzt bei mir den Clicker, weil ich den eh immer verzammel :D ) ankündige.


    Sie geht mittlerweile super an der Leine, wenn sie mal zieht, wenn ein Hund vor uns läuft, dann gibts den geschnalzten Richtungswechsel, und wir laufen einmal im Kreis. Manchmal bleibe ich auch einfach nur stehen, hängt von der Situation ab. Was man in vielen Videos sieht ist für mich dass "Bei Fuss gehen". Ein leinenführiger Hund ist für mich ein Hund, der, auch ohne ständig zum HH blicken zu müssen, an lockerer Leine läuft.

  • Also dein Schnalzen ersetzt bei dir den Clicker, das bedeutet du kündigst mit dem "Clicker" einen Richtungswechsel an, markerst also das Ziehen und die "Belohnung" ist dann, dass du umdrehst (und sie mitziehst oder wie lief das dann) ? :ugly:


    Ja, ich kenne die Methode "Richtungswechsel ohne Leckerchen" aber warum an dem Punkt dein Schnalzen einen Clicker ersetzt, verstehe ich nicht.

  • Vielleicht eher eine Art Negativ-Klicker/Strafankündigung.
    Aber man könnte wohl auch einfach Ankündigung für den Richtungswechsel sagen.
    Oder benutzt du das Schnalzen auch in anderen Situationen @Mia2015 ?

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass es da Hunde gibt, die durch das Leckerli quasi abgelenkt werden und nicht die Ruhe in der Aufgabe finden. Finde es für mich persönlich bei der Leinenführigkeit auch besser, ohne Leckerli zu arbeiten. Wie gesagt, meine Meinung mit einem sehr einfachen Hund :ugly:


    Was man in vielen Videos sieht ist für mich dass "Bei Fuss gehen". Ein leinenführiger Hund ist für mich ein Hund, der, auch ohne ständig zum HH blicken zu müssen, an lockerer Leine läuft.

    Das denke ich mir auch, gerade, wenn der Hund einen am "Anhimmeln" ist. Deswegen finde ich den Weg ohne Leckerli gar nicht mal so verkehrt.


    Wir haben das an der kurzen Leine ja auch mit den Richtungswechseln gemacht, allerdings plötzlich und ohne Ankündigung und immer, wenn der Hund abgelenkt war. Hatte auch viel mit Körpersprache zu tun.
    Warum da allerdings vorher geschnalzt wird, würde mich auch mal interessieren.

  • Wir haben das an der kurzen Leine ja auch mit den Richtungswechseln gemacht, allerdings plötzlich und ohne Ankündigung und immer, wenn der Hund abgelenkt war.

    Ich finde die Vorstellung schöner, dass mein Hund mich 'anhimmelt', weil er es gerne tut und vielleicht auf ein Leckerlie hofft, als aus Angst vor dem nächsten Ruck.

    Warum da allerdings vorher geschnalzt wird, würde mich auch mal interessieren.

    Damit der Ruck für den Hund nicht unerwartet kommt und er (hoffentlich) die Möglichkeit hat ihm zu entgehen.
    Ist halt nur nicht mit dem Klicker zu vergleichen, so wie ich es verstanden habe.

  • Wir haben da gar keinen Ruck angewendet. Mag sein, dass es sich so anhört, aber die Wechsel waren nie so extrem, dass es ein Ruck für den Hund bedeutete. Und vorher habe ich mit meiner Körpersprache auch deutlich gemacht, dass ich jetzt die Richtung wechseln werde. Zumal ich ja auch gelobt habe, wenn sie gut lief nur eben auf Leckerli verzichtet habe.


    Außerdem bedeutet permanentes Anhimmeln doch auch Stress für den Hund, weil es eine unnatürliche Haltung ist. So soll mein Hund doch nicht leinenführig an der Straße neben mir laufen.


    Und man sieht ja auch, dass es bei vielen Hunden mit Leckerli wohl nicht verstanden wird. Daher sollte man vielleicht auch nochmal einen anderen Weg ausprobieren. DER Weg ist meiner sicher auch nicht, aber eben eine Alternative.

  • Damit der Ruck für den Hund nicht unerwartet kommt und er (hoffentlich) die Möglichkeit hat ihm zu entgehen.Ist halt nur nicht mit dem Klicker zu vergleichen, so wie ich es verstanden habe.

    Genauso ist es. Das Schnalzen wurde vorher mit Belohnung aufgebaut (wie beim Clicker), d.h. wenn ich Schnalze weiß meine Hündin, es folgt ein Richtungswechsel und ich habe ihre Aufmerksamkeit ohne sie mitschleifen zu müssen. Es wird als Ankündigung eingesetzt, nicht als Strafe. Sie soll sich frei bewegen können und wenn Leine schon sein muss, dann in ihrem Radius locker laufend.


    @DjaGin ich benutze das Schnalzen immer dann, wenn ich ihre Aufmerksamkeit beim trainieren brauche. Ansonsten nutze ich es nicht, wir laufen oft und viel ohne Leine, da reicht ein Pfiff.

  • @Mia2015 Danke für die Erklärung, das hatte ich anders verstanden.


    Ich benutze ja einen Handtouch um ihn wieder hinter mich zu holen und sehe da etwas die Gefahr, dass der Touch das in die Leine laufen bestärkt. Ich belohne den Touch zwar in dieser Situation nicht mehr, aber er macht das gerne.
    Das ist bei dir mit dem Schnalzen eventuell ähnlich.


    @CrazyHazy Aber störend soll der Richtungswechsel schon sein, oder? Du möchtest doch das in die Leine laufen damit bestrafen.


    Ich glaube permanentes Anhimmeln hat hier keiner als Ziel. Und das Nicht-Verstehen liegt in der Regel nicht am Leckerlie würde ich mal sagen.

  • Es muss halt jeder für sich und seinen Hund die passende Methode finden. Was bei uns gut funktioniert, kann bei jemand anderem erfolglos sein und umgekehrt. Ich bin in der Erziehung mit meinem Hund meist positiv unterwegs, manchmal auch aversiv, je nach Situation. Grundsätzlich habe ich im ersten Jahr viel mit Leckerchen belohnt, mittlerweile brauche ich das fast gar nicht mehr und bin teils wirklich selbst überrascht, wie gut sie hört. Wir haben auch einige Rückschläge gehabt, da habe ich gedacht, super, alles umsonst. Aber ich bin dran geblieben und wurde schlussendlich belohnt.


    Ich habe bei meiner Hündin gemerkt, dass ich manchen Dingen nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken oder gezielt trainieren brauche, sondern dass eine einfache verbale Korrektur (z.B. "weiter") oftmals ausreicht. Damit fahren wir sehr gut.

  • Ich möchte nicht das in die Leine laufen bestrafen, das hat sie von Anfang an nicht getan. Sondern dass abgelenkt sein und umherschnüffeln etc. An der langen Leine gerne, da darf sie alles machen. Aber an der kurzen wird nur neben mir gelaufen.


    Ob nun schnalzen als Ankündigung oder Körpersprache ist ja jedem selbst überlassen (:
    Ich arbeite gerne mit Körpersprache. Nur möchte ich nicht, dass man denkt, ich lasse die Leine unangekündigt an ihr rucken.


    Ich kann ja nur von mir sprechen und für mich wäre das Anhimmeln störend. Aber ich habe ja auch wie gesagt eine sehr leinenführige Hündin. Kann mir gut vorstellen, dass es für viele der richtige Weg ist.
    Und habe leider schon oft gesehen, dass Hunde auf das Leckerli sehr fixiert sind und sich dadurch selbst im Weg stehen. Das heißt ja aber nicht, dass es falsch sein muss.

    Wie @Mia2015 schon sagte, es muss jeder für sich und seinen Hund den passenden Weg finden.

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