Austausch: Leinenführigkeitstraining

  • Hier noch ein paar Fakten,
    Lee ist ein 8 jähriger DSH, seit Welpe bei mir, kommt vom seriößen Züchter, Kinderstube hat gepasst.
    Ich denke ich habe mir das Problem im Laufe der Jahre einfach selbst gemacht.

    hast Du schon einmal versucht, die Leine nicht in der Hand zu halten, sondern sie Dir quer um den Körper zu hängen?

    Er wiegt 40kg, denke das wird etwas schwierig.


    Versuche, Dich interessanter zu machen als alles, was neben dem Hund passiert. Sei es das Schnüffeln oder das Hochpuschen. Frisst er gerne? Und Du fütterst mit Trockenfutter? Dann versuche doch, ihm seine Tagesfutterration nur noch beim Spaziergang zu geben. Jeder Blickkontakt zu Dir wird mit Futter belohnt. Jedes positive Verhalten von ihm an der Leine wird mit Futter belohnt. Alles in kleinen Schritten.

    Genau da, pusht er sich dann hoch, sobald Futter ins Spiel kommt, läuft er nur noch anhimmelnd neben mir her.


    Wurde er gesundheitlich komplett durch gecheckt? Großes Blutbild inkl. Schilddrüsenwerte und wurde dem Verdacht einer subklinischen Schilddrüsenunterfunktion

    Ja, wurde alles durchgecheckt, alles ohne Befund.


    Dass ihr in reizarmer Umgebung geht, ist ja schonmal super, geht ihr eine Runde oder eine Strecke (also selben Weg hin wie zurück)?

    Verschieden, manchmal machen wir eine Runde und manchmal drehen wir um und gehen die gleiche Strecke zurück, wenn wir die gleiche Strecke zurüch gehen, ist der Hund deutlich entspannter und zieht eigentlich kaum bis gar nicht mehr.
    Bei uns gibt es eine Runde wo es zuerst sehr reizarm ist und den ganzen Tag über kein Mensch/Hund unterwegs ist, danach kommen wir auf eine sehr kleine Straße, wo natürlich tagsüber etwas mehr los ist (aber immer noch sehr wenig), je weiter wir uns der belebteren Gegend nähern, desto aufgeregter wird der Hund.
    Da wir aber immer Abends starten, treffen wir auch auf der belebteren Gegend nur 2-3 Autos und nie Menschen oder Hunde.


    Hat er denn zwischendrin auch mal Momente, wo er sich zu Dir umorientiert, oder wo er an lockerer Leine geht? Wenn ja, bestätigst Du die?
    Wie reagiert er auf rein verbales (ruhig gesprochenes) Lob? Nimmt er das an, pusht ihn das?

    Je nach Reizlage kommt das ab und zu vor und wird immer bestätigt, entweder Verbal oder mit Kecks, er läuft dann einfach erwartungsvoll neben mir her (pusht ihn also). Bei einem Lob erwartet er sich einen Kecks, kommt dieser nicht, wendet er sich irgendwann ab.
    Generell wird er eigentlich immer bestätigt, wenn er erwünschtes Verhalten zeigt.


    Was fütterst Du und wie sieht euer Alltag aus? Was macht ihr zu Hause, wie viel schläft er und wie oft geht ihr wie lange raus? Welche Leinenlänge nutzt ihr? Was für eine Rasse/Mischling ist er, wo kommt er her, wie lange ist er bei euch?

    Morgens Dosenfutter von Lukullus - abends Platinum Adult Chicken.
    Tagsüber ist er bei meinen Eltern (selbes Haus) und schläft eigentlich fast den ganzen Tag, zu Hause kommt er sehr gut runter.
    Abends komme ich dann heim und wir gehen spazieren.
    Leider ist Lee an Zusammenarbeit nur mäßig interessiert und verliert sehr schnell das Interesse, daher haben wir mit Mantraling wieder aufgehört, ab und zu tricksen wir Abends nach dem Gassi.


    Als Leckerlies beim Training verwende ich immer das Platinum, welches ansonsten abends im Napf landet.


    Wirkt auf mich als könne dein Hund eigentlich das was du von ihm willst, aber er erkennt nicht wann er es abrufen soll. Hier habe ich die Aufgeregtheit herausbekommen an der Leine in dem ich klar zwischen Arbeits- und Freizeitmodus unterschieden habe.

    Unterscheidung Halsband und Geschirr haben wir hier eigentlich schon seit Jahren, wenn er stark zieht und keine Lößung in sicht ist, kommt er ans Geschirr. Ich denke schon, dass er weiß, dass er am Halsband nicht ziehen soll, aber durch die ganze Aufregung ist er einfach nicht in der Lage sich zurück zu nehmen.

  • Unterscheidung Halsband und Geschirr haben wir hier eigentlich schon seit Jahren, wenn er stark zieht und keine Lößung in sicht ist, kommt er ans Geschirr. Ich denke schon, dass er weiß, dass er am Halsband nicht ziehen soll, aber durch die ganze Aufregung ist er einfach nicht in der Lage sich zurück zu nehmen.

    Meine Knallschote wusste auch das an der Leine ziehen zu Gemecker am anderen Leinenende führte. Davon wurde es nicht besser. Auch das Umschnallen von HB auf Geschirr weil es nicht klappt, also quasi als Strafe, ist hier bekannt und kam vor. Ist halt nur echt kontraproduktiv.
    Klick hat es hier erst gemacht als der Hund verstanden hat Geschirr = geil weil Gassi, schnüffeln, lösen, rumstromern und HB = auch geil weil Arbeit mit meinem Menschen.
    Nach den ersten Minuten am Geschirr nutze ich die Aufregung durchaus aus, lenke sie aber am HB auf mich da, die Knallschote durchaus geil darauf ist mit mir zu arbeiten.
    Sind wir mit der Schlepp oder im Freilauf unterwegs muss ich weiterhin aufpassen den richtigen Moment nicht zu verpassen wo der Hund irgendwann vor lauter Aufregung/Umwelteinflüsse drüber ist und konzentriertes Arbeiten nicht mehr möglich ist.

  • Hm.... :???: ich wollte schon schreiben, dass es ja super ist, dass er Dich anhimmelt, sobald Futter ins Spiel kommt.
    Ich hatte allerdings überlesen, dass er da bereits hochpusht.


    Vielleicht hat @Dackelbenny eine Idee, sie hat super Erfahrungen mit DSH... :ops:

  • Der Kleine geht am Geschirr und wenn er zu doll zieht, ziehe ich. Das tut ihm nicht weh, aber er merkt direkt, dass er langsamer gehen soll und dann geht er langsamer *schulterzuck*

  • Der Kleine geht am Geschirr und wenn er zu doll zieht, ziehe ich. Das tut ihm nicht weh, aber er merkt direkt, dass er langsamer gehen soll und dann geht er langsamer *schulterzuck*

    Kommt auch immer auf den "Kleinen" an... der "Kleine" hier hat 40kg... ;)

  • So ist es. Bei dem Gewicht Deines Hundes, merkt der sofort, wenn Du etwas an der Leine zuppelst.
    Bei einem 40kg DSH (Deutschen Schäferhund) ist das schon eine andere Hausnummer. ;)

  • Ja, wurde alles durchgecheckt, alles ohne Befund.

    Kennt sich der Tierarzt denn gut(!) mit der Schilddrüsenunterfunktion aus? Die meisten Ärzte tun das leider nicht und problematisch ist auch, dass die Referenzwerte wenig aussagekräftig sind, weil viele Hunde bereits von der SD herrührende Probleme haben, wenn die Werte noch "im Normbereich" liegen.
    Gerade die subklinische SDU kann man an den Werten nicht ablesen. Hier heißt der Behandlungsgrundsatz auch: Es wird das Verhalten behandelt, nicht die Werte. Deswegen habe ich Dir den Artikel vom Rückert in meinem ersten Post verlinkt. Bitte unbedingt durchlesen =)


    und gehen die gleiche Strecke zurück, wenn wir die gleiche Strecke zurüch gehen, ist der Hund deutlich entspannter und zieht eigentlich kaum bis gar nicht mehr.

    Dann bau doch darauf auf =)
    So habe ichs mit Whiskey auch gemacht. Hund an kurzer Leine (2m) an den Cani Cross Gürtel gehängt, Stück gegangen, um eine Wiese rum und dieselbe Strecke wieder zurück (das haben wir wirklich viele Wochen gemacht, 3x am Tag 15 Minuten, 1x die Woche gings zum Freilauf mit dem Auto auf ein entsprechendes Gelände, das wars an Gassi). Auf dem Hinweg rein gar nichts vom Hund verlangen, ihn einfach machen lassen.
    Auf dem Rückweg jedes erwünsche Verhalten loben (nicht nur an lockerer Leine laufen, sondern auch umorientieren! Selbst ein zu Dir gedrehtes Ohr kann/sollte belohnt werden). Auch wenn der Hund nicht reagiert, trotzdem verbal loben. Es kommt an! Glaub mir ;)
    Leckerlies evtl nicht aus der Hand geben, sondern ruhig und langsam über den Boden kullern (nach hinten, nicht nach vorne, sonst kann es sein, dass dadurch wieder Zug auf die Leine kommt).
    Wir haben extrem große Erfolge erzielt, indem wir variable Belohnungen eingeführt haben. Mal nur ein winzig kleines Stückchen Futter, dann einen Futterregen. Vollkommen wilkürlich.


    Je nach Reizlage kommt das ab und zu vor und wird immer bestätigt, entweder Verbal oder mit Kecks, er läuft dann einfach erwartungsvoll neben mir her (pusht ihn also).

    Führe ein "Ende"-Signal ein. Damit zu Hause anfangen, Hund ruhig etwas pushen, eine bestimmte Anzahl an Leckerchen geben (noch welche zurückbehalten), ein Wort (z.B. Ende) sagen und eine große Geste dazu machen (Hände vor der Brust überkreuzen o.ä.) und dann ist eben Ende, obwohl Du noch Leckerchen hast. Egal was der Hund macht, er wird dann konsequent ignoriert. Je nach Hund kann das schwer sein, aber es lohnt sich. Das würde ich zu Anfang noch nicht auf dem richtigen Spaziergang einbauen, sondern dann auf dem Rückweg, ganz kurz bevor ihr zu Hause seid.
    So lernt er: Aha, wenn Frauchen das Wort sagt und die Geste macht, dann krieg ich nix mehr und brauche sie nicht anhimmeln.


    Morgens Dosenfutter von Lukullus - abends Platinum Adult Chicken.

    Hmmm... Was ich da so spontan zu gefunden habe ist sehr fleischlastig... Habt ihr schonmal probiert, gezielt Kohlehydrate, Vitamin B und Magnesium zuzufüttern? Man kann da extrem viel über die Ernährung steuern bei den aufgedrehten Hunden. Natürlich ist das nicht DIE Lösung, aber es kann unterstützen.


    Leider ist Lee an Zusammenarbeit nur mäßig interessiert und verliert sehr schnell das Interesse, daher haben wir mit Mantraling wieder aufgehört, ab und zu tricksen wir Abends nach dem Gassi.

    Was habt ihr denn noch probiert außer Mantrailing und Tricksen?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!