Hündin greift seit der ersten Läufigkeit andere Hündinnen an

  • Hallo Zusammen,


    ich habe eine 1-Jährige Boxer Hündin, die seit ihrer ersten Läufigkeit auf einmal andere Hündinnen angreift und hoffe hier auf ein paar hilfreiche Antworten.


    Alisha ist seit sie 2 Monate war bei uns und wurde uns von der Züchterin bereits mit der Info übergeben, dass sie eine schwierige Hündin wird. Ok, bis zu ihrer Läufigkeit haben wir davon nix mit bekommen. In unserer Siedlung war sie von Anfang an Everybody's Darling und das ist sie immer noch,gegenüber Menschen kein Problem. Auch hört sie mit ihrem 1 Jahr echt gut auf uns, aber mir ist klar die Pubertät kommt erst noch...
    Wir waren von Beginn an regelmäßig auf einer Hundewiese. Die liegt in einem Wald wo wir regelmäßig spazieren gehen... es gab nie eine komische Situation. Dort waren viele Hunde in ihrem Alter, u.a. ihre Schwester. Sie haben immer sehr süß miteinander gespielt,wobei es da schon so war, dass Alisha ihren aktuellen Spielpartner für sich allein beanspruchen wollte. Hunde, die sich näherten wurden da schon weg gepöbelt, wogegen wir nix unternommen haben. Vielleicht war das schon unser erster Fehler!? Ok,es ist immer ein entspanntes Miteinander gewesen.Dann kam ihre erste Läufigkeit, in der wir sie von der Wiese fern gehalten haben...ca. 4 Wochen. Seit wir wieder hingehen ist sie wie ausgewechselt. Wenn 2 andere Hunde spielerisch miteinander kabbeln wird sie aggressiv und will dazwischen gehen, aber eben nicht nett, sondern aggressiv. Dann war da eine andere Hündin in ihrem Alter - eine mini franz. Bulldogge, die schon mit 3 Monaten kastriert wurde. Ich sage das weil sie immer noch spielt wie ein Kind. Sie ist immer wieder angekommen und hat Alisha auf ihre Art zum Spielen aufgefordert was Alisha ganz verrückt gemacht hat. Es war kurz nach ihrer Läufigkeit und die Hormone noch am Übersprudeln. Alisha war auch scheinschwanger.... Ok, sie kam wegen dieser kleinen Hündin jedenfalls nicht wirklich zur Ruhe, war gestresst. Sie hat ein paar mal angesetzt,aber die Kleine war zu schnell und wendig. Dann kabbelt sich diese kleine franz. Bulldogge mit einer anderen kleinen Hündin und Emma, ein Australian Shepherd, die wir eigentlich auch schon von Anfang an kennen will irgendwie dazwischen und wird plötzlich von Alisha attackiert. Nicht gebissen,aber schon so, dass sie sich danach ängstlich bei Frauchen versteckt hat. Wir sind dann gegangen. Das war das erste Mal. Ich weiß bis heute nicht was eigentlich ihr Problem war aber scheinbar hat sie gemerkt, dass sie damit vermeintlichen Erfolg hat. Seitdem war sie immer wieder so aggro drauf wenn wir auf die Wiese kamen, nur gegenüber ihrer Schwester nicht. Und auch nur gegenüber Hündinnen. Mit viel Aufmerksamkeit und Unterstützung der anderen, also viel Lob bei liebem Nähern gegenüber anderen Hündinnen und ein sofortiges Nein bei aufkeimender Aggression konnten wir erneute Angriffe vermeiden und es wirkt als würde sie nach einer Weile ankommen und sich entspannen. Sie ist dominant.... wenn Bälle geworfen werden hat sie den Ball am Ende selbst wenn sie nicht als erste am Ball war weil die anderen vor ihr kuschen. Wenn sie ne Ansage von einem dominanten Rüden bekommt ist sofort Ruhe. Gestern hatte ich dann wieder so eine Situation. Sie wird gestreichelt von einem anderen Frauchen,worauf deren Hündin Alisha anzickt und los ging es: Alisha voll drauf. So schnell konnte ich gar nicht gucken....Gott sei Dank kam ein erwachsener Boxer Rüde dazwischen und hat für sofortige Ruhe gesorgt. Aber natürlich mussten wir dann gehen weil Besitzer von entspannten Hunden keine Lust auf so was haben und auch wenn ich nicht glaube,dass Alisha richtig beißen würde sieht es eben krass aus und hört sich auch so an.


    Ok, ich bin jetzt irgendwie voller Fragen. Mein Freund sagt es ist ganz normal,dass Hunde ihre Stellung regeln usw. wenn verschiedene Rudel aufeinander treffen. Er war von Anfang an nicht so begeistert von dieser Hundewiese weil da verschiedenste Hunderassen und -charaktäre aufeinander treffen und es auch schon zwischen anderen Hunden zu Raufereien kam. Ich finde es aber eine schöne Gelegenheit sie mit Artgenossen spielen zu lassen und Anfangs hat das ja auch super geklappt.... und ihre Schwester, die allerdings beinahe täglich auf der Wiese ist, ist jaa auch super entspannt und zeigt nicht so ein Verhalten. Allerdings hat die auch erst jetzt ihre erste Läufigkeit .... ist aber auch viel weniger dominant als Alisha. Sie verzieht sich wenn 2 sich kabbeln, Alisha wollte schon mit nem halben Jahr bei den Großen mit mischen.


    Ist es überhaupt realistisch,dass so was wie auf der Hundewiese funktioniert? Wäre es richtig die Wiese weiterhin aufzusuchen und ihr soziales Verhalten beizubringen oder riskiere ich damit zu viel und sollte das anders versuchen? Wenn wir alleine auf einen anderen Hund treffen gibt es diese Probleme nicht,egal ob Rüde oder Hündin. Nur auf dieser Wiese wo eben immer mind. 3 andere Hunde und Halter sind gibt es diese Probleme.... ist das normales pubertäres Verhalten oder hat meine Alisha ein ernsthaftes Problem mit anderen Rudeln? Problem ist natürlich auch, dass manche Halter ihr Verhalten dann noch fördern....z.B. stand da ein Wassernapf,den Alisha sofort für sich beansprucht hat als wir ankamen. Ich sage das ist nicht gut aber die anderen stehen drum rum und lachen auch noch und die Eine kippt immer wieder Wasser nach und fragt ob Alisha zu Hause nix zu trinken bekommt. Das meinte ich,auf dieser Wiese sind eben viele Halter mit entspannten Hunden, die mit einer dominanten,pöbelnden Hündin auch nicht umzugehen wissen...


    Die Läufigkeit ist jetzt so einen Monat vorbei...kann es noch daran liegen? Ist es besser für alle wenn ich diese Wiese zukünftig meide? Alisha ist auf dieser Wiese,z.B. gestern auch viel eher an den anderen Menschen interessiert als an den Hunden... sie will sich streicheln lassen,sucht den Kontakt zu anderen Frauchen,Herrchen...als ob sie auch einfach nicht weiß wie sie andere Hunde nett zum Spielen auffordern kann!? Braucht sie diesen regelmäßigen Kontakt zu anderen Hunden? Oder kann es sein,dass sie da einfach keine Lust drauf hat? Aber mit ihrer Schwester spielt sie auch so toll und die würde sie nicht anfallen...


    Für Antworten und Ratschläge bin ich sehr dankbar...


    Sandra

  • Das hat mit Rangordnungszeug nix zu tun. Aber ich finde es für erwachsen-werdende Hunde, v.a. Hündinnen, nicht so ungewöhnlich, wie sie sich verhält. Sie hat nicht mehr Bock auf alle fremden Hunde (völlig normal für erwachsene Hunde), das "für Ruhe sorgen" wollen machen gerade Hündinnen oft, aber sie ist nicht souverän genug, um das gelassen und effektiv zu tun, daher eskaliert das Ganze.


    Ich würde sie solchen Situationen nicht aussetzen. Wozu?


    Kontakt zu bekannten Hunden reicht völlig. Wenn andere Hunde spielen, würde ich sie so lange an die Leine nehmen. Sie sollte nicht andere massregeln, kontrollieren oder sonstwas. Das ist Stress für sie und nervig für die anderen Hunde und HH, die sich damit beschäftigen müssen.

  • Es ist nicht ungewöhnlich, wenn eine Hündin andere Hündinnen nicht mag.
    Von Hundewiesen auf denen sämtliche Hunde unkontrollierten Umgang miteinander haben, halte ich persönlich sowieso nichts, weil man dort solche Verhaltensweisen eher fördert, wenn man den entsprechenden Hund hat.
    Ich würde mir 1-2 Gassibekanntschaften (mit Rüden) suchen und meine Hündin dann mit diesen Hunden spielen lassen.

  • Das meinte ich,auf dieser Wiese sind eben viele Halter mit entspannten Hunden

    Auf solchen Wiesen halten sich in der Regel viele Hundehalter auf, deren Hunde außer Stresspseudospielen nichts anderes zu tun wissen ... Die Hunde sind danach schön müde und fertig, wenn sie heim kommen. Logisch ... Schön Beschäftigung ist aber auch für diese Hunde anders ...


    Ich würde mir an Deiner Stelle Gassibekanntschaften suchen mit ruhigen, souveränen Hunden und mich mit denen zum gemeinsamen Laufen treffen.

  • Ich finde es aber eine schöne Gelegenheit sie mit Artgenossen spielen zu lassen und Anfangs hat das ja auch super geklappt....


    Warum sollen erwachsene Hunde miteinander spielen? Wie kommen wir Menschen eigentlich auf die völlig abstruse Idee, dass alle erwachsenen, sich weitgehend fremde Hunden immer und überall miteinander spielen wollen, sollen, müssen????



    Ist es überhaupt realistisch,dass so was wie auf der Hundewiese funktioniert? Wäre es richtig die Wiese weiterhin aufzusuchen und ihr soziales Verhalten beizubringen oder riskiere ich damit zu viel und sollte das anders versuchen?


    Was sind für Dich "soziale Verhaltensweisen"? Alle Hunde haben sich lieb, wollen immer miteinander spielen und machen einen auf "Friede Freude Eierkuchen"-Heile Welt?



    Deine Hündin zeigt Dir durch ihre Pöbeleien, ihre aggressiv-attackierende Verhaltensweise ganz deutlich, dass sie mit den anderen Hunden völlig überfordert ist, dass sie unsicher ist und massiv Stress hat.


    Dominant ist sie ganz sicher nicht - dominante Hunde haben es nicht nötig, zu pöbeln, aggressiv zu werden - dominante Hunde sind souverän, haben Selbstbewusstsein, sind "cool". Das was deine Hündin zeigt, ist nicht Dominanz, sondern unsicheres, gestresstes Verhalten, das durch "Grossmäuligkeit" und "Angriff" überspielt werden soll.



    Ja - ich würde mit so einem Hund jegliche Hundewiesen meiden. Grundsätzlich sind Hundewiesen so ziemlich die dämlichste, absurdeste Erfindung des Menschen in Bezug auf Hunde.
    Warum einen Hund diesem Stress aussetzen, wenn der Hund das gar nicht verkraftet?

  • Und ich würde auch in Gegenwart von anderen Hunden keine Spiele mit Bällchen echt. machen, sowas MUSS in die Hose gehen.

  • Ist das dein erster Hund?


    Sie wird gestreichelt von einem anderen Frauchen,worauf deren Hündin Alisha anzickt und los ging es: Alisha voll drauf.

    Ich finde es eher normal, dass das die Hunde irritiert und gegeneinander aufbringt. Schließlich vermittelt man dem Hund mit dem Streicheln eine Art Zugehörigkeit. Wozu das wildfremde Personen oder gar andere Hundehalter tun sollen, erschließt sich mir nicht.

    also viel Lob bei liebem Nähern gegenüber anderen Hündinnen und ein sofortiges Nein bei aufkeimender Aggression

    Dir ist aber schon klar, dass Aggression bis zu einem gewissen Grad etwas völlig Normales ist, ohne das kein Tier (inkl. Mensch) lebensfähig wäre?
    Noch dazu, wenn Ihr extra Situationen schafft, die Unfrieden unter den Hunden provozieren.


    Auf solchen Wiesen halten sich in der Regel viele Hundehalter auf, deren Hunde außer Stresspseudospielen nichts anderes zu tun wissen ...

    Ja, und dann noch Bällchen. :roll:


    Für Menschen hat ein verkeimter alter Tennisball keinen Wert, daher mag es unverständlich sein, dass Hunde sich darüber streiten. Für Hunde ist es aber so, als ob es 100 Euro-Scheine regnen würde. Mach das mal in einer Menschengruppe und sieh zu, wie sie sich darüber streiten. :roll:

  • Hallo an alle!


    Vielen Dank für Eure Antworten! Das beruhigt mich echt zu hören.


    Ja es ist mein erster Hund. Irgendwann muss man ja mal anfangen. Ich habe viele Bücher gelesen und wir waren auch in der Hundeschule zur Grunderziehung, wo ich selbst natürlich auch viel gelernt habe. Ansonsten tauscht man sich halt mit anderen Hundehaltern aus. In meinem Fall waren das halt die von der Hundewiese. Schon klar, das ist das Problem. Die sind halt alle der Meinung, dass es artgerecht ist den Hund viel mit Artgenossen spielen zu lassen und geben dir das Gefühl, dass du einen gestörten Hund hast wenn er das nicht abkann. Leute, die mit Hund an der Leine an der Wiese vorbei gehen werden als BÖSE hingestellt, "der arme Hund" und so...
    Wir haben auch gesagt, dass das mit dem Bällchen keine gute Idee ist...da kriegst du als Antwort "sie müssen nur lernen,dass ihr Eigentum nicht durch andere bedroht ist und genug für alle da ist"- Thema Wassernapf... mein Freund, der auch schon Hunde erfahren ist hat mir immer wieder gesagt, dass er nix davon hält, mit etwas weniger Überzeugungskraft als die von der Hundewiese. Von daher war ich hin und her gerissen und habe mich an euch gewandt. Jetzt bin ich echt erleichtert und weiß, dass mein Schatz kein Problem hat. Ich werde diese Hundewiese zukünftig meiden und stattdessen mit ihr wieder Kurse in der Hundeschule machen. Nasenarbeit zum Beispiel. Im Kurs 1 war sie nämlich schon super und hatte riesen Spaß! Und natürlich versuchen wir Gassifreunde zu finden...


    Danke auch, dass Ihr mir das Gefühl genommen Habt ich habe eine super schwierige und dominante Hündin. Ich konnte mir das auch echt nicht vorstellen weil sie mit uns super lieb ist und das ist immerhin das wichtigste.


    Danke für eure Antworten;-)


    Mir gehts jetzt viel besser!

  • Die sind halt alle der Meinung, dass es artgerecht ist den Hund viel mit Artgenossen spielen zu lassen und geben dir das Gefühl, dass du einen gestörten Hund hast wenn er das nicht abkann.


    Nö, das ist in erster Linie praktisch für faule Besitzer.
    Man braucht nur bis zur Wiese laufen und dann "spielt" Hund sich müde und wieder heim.


    Hunde sind Rudeltiere, aber ein Rudel ist eine realtiv stabile und geschlossene Angelegenheit und nicht jeder Fremde, der draußen im Revier rumläuft wird ins Rudel aufgenommen und als "Spielkamerad" angesehen.
    Im Gegenteil, der fremde Artgenosse ist artgerecht betrachtet in erster Linie Konkurrenz. Durch Zuchtziele wurde bei vielen Rassen dieses erwachsene Denken abgeschwächt und man bemüht sich um dieses dauerinfantile "jeder Fremde ist ein Freund den man noch nicht kennt".


    Aber nein, du hast weder einen schlecht sozialisierten, gestörten oder dominanten Hund, sondern einfach eine Hündin, die erwachsen wird und sehr deutlich erkennt, dass das was da auf der Hundewiese abgeht nicht nur Spaß und Spiel, sondern Ressourcenverteidigung und Mobbing sein kann.



    Wir haben auch gesagt, dass das mit dem Bällchen keine gute Idee ist...da kriegst du als Antwort "sie müssen nur lernen,dass ihr Eigentum nicht durch andere bedroht ist und genug für alle da ist"-


    Ja, das sagen in der Regel die, deren Hund sich nicht genug für den Ball interessiert oder eben der stärkere ist, vor dem die anderen kuschen :hust:



    Ich werde diese Hundewiese zukünftig meiden und stattdessen mit ihr wieder Kurse in der Hundeschule machen. Nasenarbeit zum Beispiel. Im Kurs 1 war sie nämlich schon super und hatte riesen Spaß! Und natürlich versuchen wir Gassifreunde zu finden...


    Denke das ist ein sehr kluger Entschluss, der dir und deinem Hund nur Vorteile bringen wird :bindafür:

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