"Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil V

  • Meine Frage geht in eine ähnliche Richtung.
    Febe bekommt von einer TA bald ihren Kochplan erstellt, aber im September zieht ein Colliewelpe ein, den ich auch bekochen möchte.
    Ich sitze also derzeit hier mit dem Meyer/Zentek, ich bin erst bei Seite 60 aber mir raucht ehrlich gesagt etwas der Kopf, wie ich den Hund bedarfsgerecht ernähre.
    Gerade Zink und solche Sachen sind ja glaube ich heikel bei den selbsterstellten Rationen und mir ist es super wichtig, dass der Hund mit allen Sachen aufwächst, die er benötigt.
    Wie haben das andere hier gemacht?


    Und was mich auch beschäftigt ist, wie ich verschiedene Nahrungsmittel einführe. Ich meine gehört zu haben, dass man Allergien vorbeugen kann, indem man Nahrungsmittel Stück für Stück einführt, ich weiß halt nur nicht wie und wann. Ich möchte gerne abwechslungsreich füttern, dabei aber durch zu viel "Wechsel" dafür sorgen, dass das Hundebaby Allergien bekommt. Generell beschäftigt mich das Thema Allergien und wie ich durch Fütterung vorsorgen kann, dass eine entsteht.

  • Naja nur meine Meinung nicht wissenschaftlich unterlegt.


    Allergien und Unverträglichkeiten nehmen zwar bei Mensch und Tier zu, sind aber dennoch die Ausnahme und nicht die Regel.
    Also warum glaubst Du, Du müsstest vorbeugend handeln?


    Dann ist es eher so, dass das Immunsystem besser arbeitet, desto mehr es kennenlernt.
    Nicht nur beim Futter, sondern auch in der Umwelt.
    Damit hättest Du dann Abwechselung in den Komponenten und hinsichtlich der Inhaltsstoffe.


    Dann würde ich einen Aufwachsenden grundsätzlich mit allen Futtervarianten vertraut machen.
    Das macht das Leben für Mensch und Tier viel einfacher.


    Ich hätte eher Sorge hinsichtlich der Mengen, weil die sich ja schnell verändern.
    Ein ausgewachsener Hund ist einmal eingestellt und das passt dann meist über Jahre, wenn es keine Veränderungen gibt.
    Aber wenn der TA im der Lage ist einen Futterplan zu erstellen, würde ich mich da gut beraten lassen.
    Weil der kann den Hund auch optisch beurteilen.


    Ansonsten wäre ich da echt entspannt und würde mich an der Kinderernährung orientieren.
    Es gibt kaum Mütter, die jede Mahlzeit nach Bedarfswerten zusammstellen und auswiegen.


    Viel Feude mit dem Baby:)

  • Überprüft ihr eigentlich regelmäßig, ob eure Hunde mit dem gekochten Essen mit Allem nötigen versorgt sind?

    Na ja.....das weiß ich inzwischen. Meine Spanierin ist jetzt 11,5 Jahre alt :smile: Über die Jahre gibts hier regelmäßige Blutbilder und ich habe zur Orientierung 3 Futterpläne ( 1x normal", 1x vegetarisch, 1x Senior) hier von Tierernährungsinstitut Berlin. Mehr geht eigentlich nicht.
    Jeder Hund wird ja im Prinzip ganz individuell bekocht.....je nach Alter, Erkrankung, Befindlichkeit oder Unverträglichkeiten. Danach richten sich die Zusammenstellungen und Mengenverhältnisse der Nahrung.



    Wir haben im Februar wegen der Leishmaniose angefangen für Charlie zu kochen

    Beim Leishmaniose-Hund besteht die (Koch)kunst darin, den Hund ausreichend mit hochwertigem Eiweiß zu versorgen und anderseits eine unnötige Belastung des Stoffwechsels zu vermeiden.
    Ich würde die "Leishmaniose-Diät" in etwa einer (selbst gekochten) "Nieren-Diät" gleichsetzen. Auf Innereien, Hülsenfrüchte und bindegewebehaltige Schlachtabfälle verzichten. Hühnchen ohne Haut, Basmatireis, Gemüse wie Kürbis, Zucchini oder Möhren, ein hochwertiges pflanzliches Öl und Eierschale als Kalziumquelle wären als Basis optimal.


    Leishmaniose-Erreger wollen Purine. Das wisst ihr ja. Schleicht man das Allopurinol aus, dann sollten die im Futter nicht zu viel davon finden. Eine purinarme Ernährung macht also durchaus Sinn.


    Neben den Nieren benötigt auch das Immunsystem beim Leishmaniose-Hund besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung. Es sollte nicht durch Zusatzstoffe aus dem Chemiebaukasten geschwächt werden. Insofern würde ich auch bei der Optimierung mit einem Mineralstoffprodukt genau auf die Zusammensetzung schauen.
    Für mich persönlich käme z.B. auch dauerhaft gefütterte, konservierte, ggf. Stoffwechsel-belastende Fertignahrung nicht in Frage, aber da bin ich auch etwas "pingelig" ;)


    Ich habe zwar keinen Leishmaniose-Hund, aber einen Hund ohne Milz und mit einem sehr "dünnhäutigen" Immunsystem ausgestattet, dass mir jede "Verfehlung" übel nehmen würde.


    Für mich steht die Lebensqualität des Hundes an 1. Stelle. Das Futter muss schmecken und der Hund sollte mit Appetit fressen. Ich nutze z.B. die Vielfalt der Lebensmittel und habe dadurch die Möglichkeit, sehr abwechslungsreich zu füttern. Kenntnisse aus der Natur- und Kräutermedizin helfen mir zusätzlich, den Speiseplan mit natürlichen Zutaten zu ergänzen.
    Was der Hund an zusätzlich an bestimmten Mineralien o.ä. benötigt, wird dann individuell entschieden.


    Wenn dein Hund noch jung ist, dann lohnt sich ggf. auch ein individueller Futterplan von einem führenden, wissenschaftlichen Ernährungsinstitut. Dort ist man auf die verschiedenen Erkrankungen spezialisiert und man bekommt eine genaue Orientierung, z.B. über Bedarfswerte. Im Leishmaniose-Forum bekommst du sicher auch Hilfe . Ich glaube, da wird auch gekocht :smile:

  • Mir ging es jetzt nicht darum vorbeugend irgendwelche Mittel zu geben sondern eher darum, ob es vielleicht Studienergebnisse oder so etwas gibt die sagen, dass man in einem bestimmten Zeit nicht mehr als x neue Lebensmittel füttern sollte, um den Darm nicht zu überfordern. Hier im Thread gibts ja immer mal interessante Erkenntnisse oder Links, vielleicht hat da ja jemand was im Petto?
    Plan ist hier die Hauptmahlzeiten frisch bzw. gekocht zu füttern und draußen Trofu/selbstgebackene Leckerli/Rinderlunge und sowas.
    Ich weiß halt nicht, ob man den Darm durch die vielen neuen Eindrücke überfordern kann, das möchte ich eben verhindern, ist ja schon eine bunte Mischung an Futter.
    Die Tante meines Welpen hat einen sensiblen Darm und wenn ich durch eine bestimmte Art der Fütterung dafür sorgen kann, dass mein Hund eine gesunde und starke Darmflora entwickelt, bin ich da gerne dabei.
    Im M/Z stand dazu bisher nur, dass man die ersten Tage des Umzugs restriktiv füttern sollte, weil das Baby sich ja sowieso durch die neue Umgebung an eine neue Keimflora anpassen muss.


    Ich werde nochmal mit der TA sprechen wie es preislich ist, wenn man so oft Anpassungen im Plan machen muss, weil es ist bisher wirklich kein günstiger Spaß. Deswegen habe ich mir ja den M/Z geholt, wollte das eigentlich schon selbst ausrechnen. Bin jetzt auch schon etwas weiter voran geschritten und zumindest die Berechnung erscheint mir schon etwas klarer. =)


    Danke dir! :)

  • @Audrey II: Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Wir sind bereits im LM-Forum aktiv und haben von der dort aktiven Ernährungsberaterin einen Futterplan für Charlie bekommen.
    Wir haben vorher nur Biodosen gefüttert, dort ist ja idR ziemlich genau aufgelistet, wie viele Innereien und drin sind. Mir war jedoch nicht bewusst, dass man auch ohne Allopurinol purinarm füttern sollte. Dann sollte ich mich doch wohl mal von unserem Dosenvorrat trennen. Hatte die Hoffnung, dass wir Charlie mal wieder etwas abwechslungsreicher ernähren können und nicht immer mit den gleichen Fleisch- und Gemüsesorten.
    Naja, aber noch ist ja auch gar nicht klar, ob wir das Allopurinol überhaupt absetzen können.

  • Mir war jedoch nicht bewusst, dass man auch ohne Allopurinol purinarm füttern sollte.

    Ich würde es tun. Allopurinol verhindert im Körper den Abbau von Purinen zu Harnsäure. Wenn der Harnspiegel sinkt, entlastet das die Nieren.
    Eine moderate purinarme Ernährung muss nicht Verzicht bedeuten. Entsprechende Tabellen liefert die Ernährungsmedizin. Vieles davon darf auch der Hund :smile:


    lebensmittel_mit_sehr_geringem_purin.pdf


    Eigentlich raten ja auch viele TÄ zu einer purinarmen Ernährung bei Leishmaniose :smile:


    So.....trotz Hitze will der Hund hier anständig bekocht werden. Nur blöde herumschleichen, aber fressen.....das geht immer xD


    Im Napf gestern:


    Hühnerherzen/ Dorschleber, Kurkumanudeln, Zucchini, Kürbis, Möhren, Apfel, Wurzel-Mix, eierschale, Bio-Rapsöl



    ...und heute:


    Seelachs, Kurkumanudeln, Kürbis, Paprika, Zucchini, Apfel, Wurzel-Mix, Galgant + Rapsöl


  • Ich weiß halt nicht, ob man den Darm durch die vielen neuen Eindrücke überfordern kann

    Die (wissenschaftlichen) Ernährungsexperten raten dazu, den Magen des jungen Hundes etwas "abzuhärten". Ein vielfältiges Futterangebot macht Sinn, weil dann auch die vorteilhaften (guten) Bakterienstämme miternährt werden, sich ausbreiten und die Ansiedlung pathogener Keime verhindern.
    Eine einseitige Ernährung fördert auch einseitige Bakterienstämme. Das ist nie gut. Das Gleichgewicht kann da schnell mal kippen und Bakterien siedeln sich dort an, wo sie nicht hingehören.
    Eine ausgeglichene Präsenz von Darmbakterien ist beim Welpen aber sehr wichtig, um eine Toleranz gegenüber Nahrungsmittel-Antigene zu etablieren und um eine unangemesse Antwort des Immunsystems zu verhindern.
    Der Darm eines Welpen wird vermutlich öfters zu Höchstleistungen gezwungen werden. Ich weiß jetzt aber nicht, ob der Filzpantoffel Nahrung für die guten oder bösen Bakterien ist :D

  • Heute gab es günstig Futter. Die Jagerschaft war aktiv und es gab Wildsau.


    Frühstück: lange gebratene Wildschweinleber mit Buttertoast
    vorhin: Wildschwein-Innereien ohne Leber und Abschnitte gut durchgekocht mit Kartoffeln, Zucchini und rote Bete aus dem Garten.
    Eierschale und etwas pür. Grünzeug.


    Nachtisch: gegrillte Forellenköpfe (Reste vom Menschenessen)


    Margarete

  • gegrillte Forellenköpfe (Reste vom Menschenessen)

    Urgg......Forellenköpfe? Was ist da dran.....außer Augen? :D


    Weil mein Hund primär ein geruchsorientiertes Wesen ist, wurde aus langweiligem Kochbeutel-Matschreis eine interessante kulinarische Köstlichkeit:
    Kurkumareis mit gerösteten Walnüssen und Hanfsamen ( geht auch als Knödel ;) )



    Hier das passende Menü dazu.....mit Hähnchenkeule und Gemüse




    Übrigens gibts in der aktuellen "Wuff"August 2018 einen Bericht über die Hundenase und Gerüche. Eine neue Studie geht der Frage nach, ob Hunde eigentlich "wissen", was sie da riechen.
    Die Nase malt ein Bild der Welt. Interessant.
    Also die Ashley weiß genau was da im Topf brodelt. Gekochter Reis bringts geruchstechnisch gar nicht. Da kann sich selbst der Hund nix Leckeres drunter vorstellen. Das Hühnchen im Topf wird sofort als solches erkannt. Da ist an Schlaf nicht zu denken.
    Was geht da visuell im Hund vor? Unentdecktes Land, sagen die Forscher. Können Gerüche mit mentalen Bildern der Objekte in Zusammenhang gebracht werden? Wenn das "Objekt" ein Fuchs ist, dann schon....denke ich. Beim Suppenhuhn erscheint vor dem geistigen Hundeauge vielleicht ein gut gefüllter Napf? Wer weiß :smile:


    Lustig....mit was sich die Forscher so beschäftigen.

  • Für Finya gibt es seit ihrer Dünndarmentzündung nur noch Huhn. Da sie bei ihrer gewohnten Fleischmenge 18 Hühner im Jahr fressen würde und ich es schlimm fände, wenn für meinen winzigen Hund so viele Tiere sterben müssten, gibt es jetzt seit 1,5 Wochen nur noch die Hälfte Huhn und dafür täglich rote Linsen dazu.
    Finya kennt rote Linsen ja. Ich habe den Hunden ab und an Hühnerleber mit roten Linsen und Reis gekocht, aber da gab es pro Hund meist nur so 10g. Jetzt ist es doch wesentlich mehr, aber sie verträgt es wirklich hervorragend. Nicht mal annähernd eine Sodbrennattacke, Bauchweh oder ähnliches. Der Kot ist auch bilderbuchmäßig.


    Dieser Hund ist wohl einfach ein getarnter Pflanzenfresser xD



    Wenn sie eine Weile stabil ist, werde ich wohl mal austesten, was statt roten Linsen noch so geht. Früher mochte sie Räuchertofu ja ganz gern. Vielleicht nimmt sie das jetzt wieder, wos dem Bauchi wieder gut geht.

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