Vollzeit Arbeit und Hund - Laber Thread

  • Ich mag jetz auch nimmer drüber diskutieren :ka:
    Hab mich jetzt zig mal erklärt und bin auch nicht von gestern, also logischerweise kann ich mir denken, dass die Personen, die so viel Geld in eine Betreuung investieren natürlich schon abgeklärt haben, dass das gscheite Einrichtungen sind.

  • Manchmal darf man Dinge im Zusammenhang auch einfach nicht so ernst lesen.

    Das stimmt schon und ich bin dir auch nicht böse oder so :bussi: Nur, irgendwie...als Lehrerin, die eben nicht zu den "ich arbeite 25-Stunden.pro-Woche" gehört, verletzt es einen halt irgendwann, von so vielen Seiten diese Haltung entgegengebracht zu bekommen. Man reißt sich ein Bein aus für die Kinder/Jugendlichen, für die Kinder anderer Leute, mit der Vision, diese Menschen auf die Zukunft vorzubereiten, irgendwie...damit mündige, umweltbewusste, denkende und tolerante Menschen aus ihnen werden.
    Und jeden Tag hört man dieses "Lehrer haben vormittags recht und nachmittags frei." Haha, witzig. Kannst du das nachvollziehen? Manchmal platzt mir dann irgendwie die Hutschnur und ich lasse meine Frust darüber aus. Dieses Mal wohl an dir. Sorry dafür, ich habe es echt nicht böse gemeint.


    Ende OT :winken:

  • Bezüglich Betreuung: ich habe meiner Hundesport-Trainingspartnerin (die jetzt gerade ihre erste (VZ-) Stelle angetreten hat) angeboten, dann und wann mal ihre Hündin zu nehmen. Durch den Schichtdienst arbeite ich ja oft zeitversetzt. Ich bin mal sehr gespannt, ob das klappt und sich vielleicht sogar etabliert. Das wäre ja eine tolle Sache :smile:

  • Ich würde deinen Beitrag gerne zehn Mal liken @Tillikum


    Auch wenn es Ironie ist, auch wenn es "ja niemand wirklich böse" meint (warum wird es dann immer wieder gesagt?), es nervt entsetzlich, wenn immer alle den faulen Lehrer heran ziehen, das miese Unterrichtsbeispiel, das keiner haben will, das jeder bitte weg wünscht, aber zu dem natürlich jeder Depp, der Lehrer geworden ist, automatisch mutiert, wenn es um Freizeit- Gehalts- und grundsätzlich alle Vergleiche geht.


    Ja, auch ihr hättet Lehrer werden können. Auch ihr könnt das noch werden. Es werden händeringend Lehrer gesucht. Macht den Quereinsteiger.
    Gebt euch das Lotterleben, bei dem ihr um 13.20 aus habt und nur 25 Stunden die Woche für über 3000€ arbeitet. Na? Warum nicht?


    Aber die meisten haben dann eben doch keinen Bock darauf 5 Jahre zu studieren, dann auf andere Kinder einzugehen, ihre Vorlieben, ihre Interessen, ihre Ängste und ihre Stärken - über dreißig davon in jeder Klasse, davon 6 am Tag - keinerlei Gleitzeit, zum Gongschlag fangen wir an, zum Gongschlag hören wir auf, egal ob du im Stau standest, dein Hund dich morgens voll gekotzt hat oder du einfacgh nur verschlafen hast - 30 Korrekturen pro Klasse und Klassenarbeit, drei pro Halbjahr pro Klasse - in den Nebenfächern schnell 15 Kurse mit 450 Noten, 450 Elterngespräche, 450 Schülergespräche, Klassenfahrten - 5 Tage mit 30 12-jährigen rund um die Uhr in einer Jugendherberge, ohne Extraknete dafür - Ausflüge mit dreißig Kids, die kein Essen mitbekommen haben, das trinken vergessen haben und den Eintritt oder die Fahrkarte nicht zahlen können, das übernimmst dann du - Notenkonferenzen von 10.00 bis 19.00 Uhr viermal im Jahr - Lehrerkonferenzen mehrfach im Jahr - und Elternpflegschaften mehrmals im Jahr nach 20 Uhr, denn Eltern arbeiten ja und als Lehrer macht man das, warum? Ach ja. Freizeit. Schulprogram am Wochenende. Tag der offenen Tür am Wochenende (genau, denn Eltern arbeiten ...). Erste Elterngespräche vor 7.30 Uhr, denn danach sind sie arbeiten, Telefongespräche in der 25 Minuten Pause - denn da haben Eltern Zeit (Lehrer nicht, aber dann muss man eben Nachmittags kopieren, macht nichts, das Gespräch ist wichtig, vielleicht nicht inhaltlich, aber dem Gefühl nach auf jedenfall). EMails beantworten über den zu schweren Inhalt des Unterrichts, der vom Land vorgegeben ist und den man trotz Ärger nicht ändern kann, Beschwerden hinnehmen, weil man krank war und das nicht früher ankündigen konnte, Geldeinzahlungen hinterherlaufen, damit jedes Kind auf die Klassenfahrt mit darf, auch wenn der Zahlungseingang schon Monate her ist, aktuelle Unterrichtsinhalte vorbreiten, um nicht zu dem fünf Prozent der Retorte-Lehrer zu gehören, um aktuelles Material zu vermitteln, damit aber gleichzeitig mit Schülern und Eltern weiter über Chemie braucht eh niemand zu diskutieren, obwohl das Abitur gemacht werden soll, das auch ein Chemiestudium ermöglicht ... Klingt frustig? Manchmal. Meistens aber (m)ein Traumjob. ♥ Nur die Neider gehen mir auf den (nicht vorhandenen) Sack.




    Werdet doch einfach Lehrer. Wir brauchen motivierte Kollegen, die das gute und schöne am Job sehen. =) Quereinsteiger! Es gibt einen so, so, so großen Mangel an Lehrern!


    Denn ja: An guten Tagen habt ihr um 13.20 aus. Und ihr habt Ferien. Und ein gutes Gehalt. Und vor allem dürft ihr für eurer Fach brennen, ihr dürft Aufsätze schreiben. Zellen basteln und Mathe-Bingo spielen und über Abtreibung und Diskriminierung diskutieren und altes neu entdecken und Weltereignisse nachspüren, die für die Welt sowohl lang vergangenen als auch jetzt für dreißig Köpfe ganz neu sind und ihr dürft das alles in einer bunten, lauten, abwechslungsreichen Vielfalt - bis es schellt. ;)


    Dann wertet ihr aus und macht das, was an dem Job am blödesten ist: Noten. |) Und später dann über die diskutieren. ;) Hier schließt sich der Kreis. Aber ehrlich, der Job macht wirklich, wirklich viel Spaß. Nur leider ( Gott sei Dank!) war jeder mal in der Schule und hat den kleinen Auschnitt seiner eigenen Schullaufbahn als einer von dreißig in einer von 25 Stunden bei Frau Lehrerin RuDako mitbekommen und meint nun, dass er den Job eigentlich voll durchschaut hat. Ein bisschen Bio, ein bisschen Film, ein bisschen Hausaufgaben. Fertig. Chilliges Leben. ;)


    So - OT Ende. ;) Obwohl, ist immerhin mein Vollzeitjob und einen Hund hab ich dabei auch. xD Also nur ein bisschen OT.

  • Ich möchte anmerken das es mir auch vorgeschlagen wurde, als ich auf Job suche war. Ich fand die Idee auch gar nicht mal so schlecht. Erzieherin - Lehrerin, das könnte was werden.
    Leider waren meine Qualifikationen nicht ausreichend für den Quereinstieg.
    Ich hätte schon mindestens mal einen Abschluss gebraucht, wenigstens mal ein paar Monate studiert haben müssen und der Bachelor sollte es sein. Oder ein abgebrochenes Studium im Bereich der Lehrerschaft und noch ein halbes Jahr Fortbildung machen . ( unbezahlt und ohne Unterstützung vom AA)


    Bedauere, ich habe nur 2 Jahre Ausbildung, 1 Jahr Anerkennungspraktikum und 4 Jahre Jugendhilfe- reicht wohl nicht. Da kann ich dann auch nimmer helfen.


    Jetzt Arbeite ich halt in der Industrie als quereinsteiger und verdiene meine Brötchen bis ich wieder in die Jugendhilfe kann ;)

  • Bedauere, ich habe nur 2 Jahre Ausbildung, 1 Jahr Anerkennungspraktikum und 4 Jahre Jugendhilfe- reicht wohl nicht. Da kann ich dann auch nimmer helfen.

    Tut es meiner Meinung nach auch nicht. Ich finde die Anforderung, dass man mal nur ein paar Monate studiert haben muss oder ein halbes Jahr Fortbildung machen muss, schon sehr niedrig* und kenne tatsächlich einige, die trotz ähnlicher Berufserfahrung wie du, dann noch studiert haben, weil sie eben unbedingt Lehrer werden wollen. =)


    *im Vergleich zu dem, was man so auf dem "normalen" Bildungsweg zum Lehrer leisten muss

  • Ich kamn es js verstehen und befürworte aucj das nicht jeder direkt auf die Schüler losgelassen wird, aber die Sache ist ja - wenn ich propagiere das so so so händeringend Leute gesucht werden , wenn ich einen Quereinstieg anbiete, dann muss ich eventuell auch bedenken wie ich das den Leuten ermöglichen kann ohne das es der Akt des Jahrhunderts wird.
    Welcher Quereinsteiger kann es sich denn leisten mal eben noch bis zum Bachelor zu studieren ? Das geht ja nun auch schlecht nebenbei.
    Das abgebrochene Studium um einen Weiterbildung fort zu setzen klingt zwar gut, aber dann musste der Abbruch erst kurz vor dem endgültigen Abschluss gewesen sein und wie gesagt - 6 Monate keine Unterstützung .


    Ich hätte auch 1 Jahr Weiterbildung gemacht, oder 2 , aber ich muss es mir eben auch leisten können. Ohne Einkommen in der Zeit kann ich das aber nicht.


    Das ist was ich so merkwürdig finde- man sucht händeringend und stellt dann Anforderungen die vermutlich auf 1 von 100 Interessenten zutreffen und leistet keine Hilfe dahin.
    Ja dann kanns halt auch keiner machen .

  • Ich finde vollkommen in Ordnung, dass an die Quereinsteiger gewisse Anforderungen gestellt werden. Der Einstieg geht weitaus leichter, wenn die fachlichen Qualifikationen vorhanden sind und nur die pädagogischen Bestandteile der Ausbildung nachgeholt werden müssen, das geht nämlich (zumindest bei uns) auch parallel zum Vorbereitungsdienst, den die Quereinsteiger hier genauso machen müssen.


    Die Leute, die ich kenne, haben dann nebenbei hier und da gearbeitet und sich so ihr Studium finanziert. Das ging dann eben nicht mal eben so.


    Das ist aber genau das: im Vergleich zum eigentlichen Job ist der Weg dorthin ein Klacks und wer nicht bereit ist, den auch mit entsprechenden Hürden zu gehen, der wird als Lehrer auch nicht glücklich. Meiner Beobachtung zufolge.


    Mit deiner Qualifikation und deinem Interesse für die Schule, wärst du hier beispielsweise als Schulbegleiter maximal gefragt.


    Ich bin allerdings auch der Meinung, dass der Quereinstieg nicht die Lösung des Lehrermangels ist, sondern ordentliche Ausstattung und Arbeitsbedingungen in den Schulen auch dazu führen würden, dass mehr Leute den Beruf machen wollen würden, insbesondere die, die ihn eigentlich auch wirklich machen wollen.

  • Bedauere, ich habe nur 2 Jahre Ausbildung, 1 Jahr Anerkennungspraktikum und 4 Jahre Jugendhilfe- reicht wohl nicht.

    Welcher Quereinsteiger kann es sich denn leisten mal eben noch bis zum Bachelor zu studieren ?

    Das liegt vermutlich (ich kenne ja dich, dein Bundesland und die Vorrausetzungen da nicht und auch die Gesetzgebung nicht haargenau =) ) schlichtweg an den fachlichen Qualifikationen - also einfach das Fachwissen, das man, auch im Bachelor-System, noch wenigstens 3 Jahre studiert. Je nach Universität und Bundesland (und Regelung) studieren auch die Lehrämter mit den anderen Studenten der jeweiligen Fachrichtung (also Germanisten mit späteren Deutschlehrern, Biologen mit späteren Biologie-Lehrern etc.) - es gibt dafür den Bachelor of Science (oder den Bachelor of Arts, je nach Fachrichtung). Also einen Abschluss eines fundierten, z.b. naturwissenschaftlichen Studiums.


    Teilweise findet der Hauptanteil der pädagogischen Kurse erst im Master statt. Theoretisch könnte nach dem BSc also auch ein Master of Science angeschlossen werden anstelle eines Master of Education.(Je nach Bundesland und Universität ist es aber nicht mehr möglich danach einen Master of Science zu machen, sodass der BSc oder BA ausschließlich für das Lehramtsstudium qualifiziert, so war das ursprünglich aber gar nicht gedacht, ist nur leichter in der Umsetzung.)


    Kerngeschäfft des Lehrens ist eben genau das - Lehren von Fachwissen. Und dieses Fachwissen muss man haben und das geht weit über Abitur- und Schulwissen hinaus (oder sollte es). Dazu gehört eben auch das fachwissenschaftliche Arbeiten, wie es an der Universität gelehrt wird. Denn auch das sollte man vermitteln können.


    Ich finde vollkommen in Ordnung, dass an die Quereinsteiger gewisse Anforderungen gestellt werden. Der Einstieg geht weitaus leichter, wenn die fachlichen Qualifikationen vorhanden sind und nur die pädagogischen Bestandteile der Ausbildung nachgeholt werden müssen, das geht nämlich (zumindest bei uns) auch parallel zum Vorbereitungsdienst, den die Quereinsteiger hier genauso machen müssen

    Ganz genau! Studierte Naturwissenschaftler oder Naturwissenschaftler assoziierter Fachdisziplinen, theoretisch aller Bereiche, können dann im Referendariat einsteigen (entsprechend andere Fach-Wissenschaftler anderer Bereiche eben auch). Das ist 6 Monate länger als die üblichen 18 Monate, nebenbei können sie schon deutlich mehr Geld verdienen, da sie bereits mit nahezu vollem Deputat lehren (das bedeutet aber auch sehr viel mehr Mehraufwand und Disziplin, denn die Prüfungen bleiben exakt dieselben). In den sechs zusätzlichen Monaten müssen sie unter anderem ein 45min Kolloquium über einen riesigen Wust an Erziehungswissenschaften bestehen (dazu gibt es einen Seminartag pro Woche und natürlich Eigenaufwand zum Lernen) und einige weitere Unterrichtsbesuche, die nicht benotet, aber entsprechend beäugt werden. So zumindest habe ich es bei Quereinsteiger-Kollegen miterlebt. =)


    Allerdings kann man - bei einer entsprechend erziehungswissenschaftlichen Ausbildung - mit Sicherheit Kurse und Prüfungen anerkennen lassen. =) Da ich eine Ausbildung zur Biologisch-technischen-Assistentin hatte, konnte ich z.b. im Studium zwei Kurse und ein Großpraktikum anerkennen lassen aus dem Fachbereich Biologie (genauer angewandte Zoologie). =)


    Wenn du die Fachrichtung - also das Schulfach - Pädagogik unterrichten möchtest, dann kannst du dir sicher auch da etwas anerkennen lassen. Allerdings entscheidet das jede Universität für sich, sodass du das nur persönlich absprechen kannst. Ein zweites Fach bräuchtest du idR trotzdem (in NRW müsste es ein Hauptfach oder eine Naturwissenschaft sein, falls die jeweilige Uni überhaupt eine freie Kombination zulässt), es sei denn eine Schule sucht händeringend Pädagogik (das Fach leider auch nur für die Sekundarstufe II idR, da es im Fächerkanon der Sekundarstufe I nicht vorgesehen ist).


    Fachfremd Vertretungsuntericht zu geben, kann übrigens auch angerechnet werden - z.b. auf das Studium. ;)


    Und genau diese Diskussion über die hohen Anforderungen an die Qualifikation, sollten schon deutlich machen, dass diese ganzen dahin-genöselten Witze über den Lehrberuf, einfach ziemlich an den Haaren herbei gezogen sind. ;) Wer sein Fach gut beherrscht, ein Studium abschließen kann und dann noch durch die Prüfungen des Referendariats kommt, der hat nun wirklich bewiesen, dass er Lehren kann - schwarze Schafe gibt es auch da. Aber auch die haben schon einiges geleistet, bis sie sich von Erna Müller anhören dürfen, dass sie die Elternpflegschaft doch bitte erst um 20.30 Uhr stattfinden lassen sollen, man müsse ja vorher arbeiten und es wäre dann ja nicht zuviel verlangt, wenn Frau RuDako um 8.00 Uhr wieder Unterricht gibt, aber erst um 24.00 Uhr Zuhause ist, da noch über die Notwendigkeit von Hausaufgabenkontrollen diskutiert werden musste. ;) (Ja, alles schon gehabt. |) )


    Also ja:
    Werdet Lehrer. ♥ Ist nicht leicht. Aber das ist alles andere auch nicht. :D



    Apropro:
    Unbezahlt sudieren - das macht leider jeder. Eine saublöde, schlechte Regelung. :| Die Armutsgrenze unter Studenten (die nicht durch die Familie finanziert werden) liegt schnell (weit) unter Hartz4. da das Studium ein Vollzeit"job" ist, man aber keiner "erwerbsfähigen" Arbeit nachgeht, hat man leider keinen Anspruch auf irgendeine Hilfe, außer BaföG (und das greift bei einer fertigen Ausbildung auch schnell nicht mehr, ist außerdem auch als Höchstsatz geringer als H4).


    Wer das dann will, der muss einen Studienkredit aufnehmen. Das machen viele Studenten (ich auch). Allerdings startet man dann eben mit Schulden ins das Berufsleben. (Dafür, in meinem Falle, in dem Job, den man haben wollte. Dafür zahle ich noch viele, viele Jahre ab.)


    Alternativ Stipendien oder duale Studiengänge, das Studium beim Bund ist auch bezahlt. Bei allem sind aber Verpflichtungen bei der Berufswahl und dem Arbeitgeber dabei.

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