Leinenführigkeit nach 2 Jahren

  • Erklär mir noch mal, wie genau Leinenführigkeit jetzt wirklich für dich aussieht @blauewolke



    Ich erwarte nicht, dass er an lockerer Leine NEBEN mir geht - nur, dass er ungefähr im Griff hat, wo ich bin.
    Und zum Selbstversuch 2 Dinge:


    1. jawoll - bekomme ich hin. Stell Dir vor, Du würdest hungrig über die Kirmes gehen an der Hand Deines Partners / Deiner Partnerin.

    Denn genau diese zwei Sachen sind für mich grundverschieden: Entweder ich hab den Partner an der Hand und das ist dann das Äquvalent zu einem Hund, der direkt neben mir läuft und Fühlkontakt hat und mich auch mal wo hin führen darf.


    Oder ich hab den Partner oft hinter mir laufen (wo ich ihn bei normaler Kopfhaltung nicht sehen kann) an einer durchhängenden Leine (Länge musst du mir noch angeben) und darf die Leine nicht spannen.

  • Erklär mir noch mal, wie genau Leinenführigkeit jetzt wirklich für dich aussieht @blauewolke



    Denn genau diese zwei Sachen sind für mich grundverschieden: Entweder ich hab den Partner an der Hand und das ist dann das Äquvalent zu einem Hund, der direkt neben mir läuft und Fühlkontakt hat und mich auch mal wo hin führen darf.
    Oder ich hab den Partner oft hinter mir laufen (wo ich ihn bei normaler Kopfhaltung nicht sehen kann) an einer durchhängenden Leine (Länge musst du mir noch angeben) und darf die Leine nicht spannen.

    Also "meine" Leinenführigkeit :D
    Die Leinenlänge ist meist irgendwo zwischen 1 und 3 Metern.
    Wobei ich dasselbe verhalten ganz gerne auch bei 4-10 metern habe:


    Smartie kann sich im Radius der zur Verfügung stehenden Leine bewegen, schnuppern, gucken, stehenbleiben oder markieren.
    Steht er an einer Stelle, die ich grad eher doof finde (z.B. in einer Einfahrt, auf der Straße, die wir grad gemeinsam überqueren oder weil ichs dann doch bisserl eilig hab gibt es ein Signal ("weiter") was sagt, dass jetzt grad an dieser Stelle stehen nicht angesagt ist.
    Es gibt während dem Gassi ausser "stop" (stehenbleiben) auch noch "rechts" und "links" wenn ich gerne möchte, dass er auf eine bestimmte Seite des wegs geht (begleitet von Körpersprache, nur die Worte selbst bringen (noch) nix), weil wir eben öfters auf gut frequentierten Wegen unterwegs sind und ich nicht möchte, dass er unter die (Fahr-)Räder kommt.


    Er darf die Leine straffen, sollte sich dann aber selbst wieder korrigieren und langsamer werden, warten, umdrehen.
    Und er sollte sie bitteschön auch nicht jede Sekunde spannen.
    Merke ich, dass er sich nicht korrigiert oder immer wieder direkt hinter einander strafft korrigiere ich durch stehen bleiben oder ein kurzes Stück umdrehen.
    Das ist "meine ganz persönliche" Leinenführigkeit.


    Daneben haben wir eben noch "Fuß" mit direkt bei mir gehen und mich angucken und "hinten" - wo er hinter mir geht bzw. der Kopf max an meinem Schenkel aufhört - ersteres machen wir zwischendurch mal, wenn wir nah an mehreren Menschen vorbei müssen oder in der Tiefgarage zum Auto laufen oder auch, wenn wir eine Stelle passieren, die für ihn zu schwer ist, sich selbst zu beherrschen (z.B. weil da eine super frische, super tolle Spur ist (ich glaube, in der Straße, in der wir wohnen läuft zur Zeit des öfteren ein Marder rum) -letzteres (hinten) gerne an Engstellen oder vor uneinsichtigen Kurven.


    Edit: das mit dem Hand-in-Hand mit dem Partner habe ich als Beispiel genutzt, weil es mir schwer fällt ein Leinenbeispiel mit Menschen zu schaffen :D


    Noch ein Edit zum Thema mich wo hin führen:
    Wenn Smartie "fragt" ob er zu der Baum kann, der außerhalb des aktuellen Radius ist (meistens mit 2 Schritte in die Richtung gehen und umdrehen und mich angucken) geh ich auch gern mal mit - aber ich möchte nicht, dass er mich hin zerrt

  • Edit: das mit dem Hand-in-Hand mit dem Partner habe ich als Beispiel genutzt, weil es mir schwer fällt ein Leinenbeispiel mit Menschen zu schaffen

    Ich glaube, ich würde diesen Selbstversuch mit Leine auf Kirmes auch ungern machen. Das wäre mir dann doch sehr peinlich. :D
    Aber an der Hand halten ist halt doch was ganz anderes, man hat dann die ganze Zeit eine direkte taktile Verbindung und spürt jede Bewegung, statt dass man sich immer erst mal umgucken oder ausloten muss, wie lang die Leine denn gerade noch ist.


    Aber wenn Smartie zwischendurch die Leine spannen darf, dann ist das wohl doch einfacher zu leisten als das, was ich im Kopf hatte.

  • Klar darf er
    und es gibt auch ein Signal, wenn sie kürzer ist (also von 5 auf 1 m zum Beispiel) ist dann "bei mir" und eins, wenn sie wieder länger wird (also von 1 auf 5) "geh"
    Aber auf der Kirmes funktioniert es ähnlich, wenn Du mit einer Freundin unterwegs bist - Du wirst nicht einfach los stoffeln und denken "ach, die kommt schon hinterher", Du wirst drauf achten, dass Du sie nicht verlierst, weil ihr ja gemeinsam da hin seid.


    Und das ist eben das, was ich gerne hätte: dass er drauf achtet, dass wir gemeinsam wieder nach hause kommen ;)

  • Für mich war absolut selbstverständlich und daher gar nicht erklärungsbedürftig, dass der Hund nicht wie ein Roboter an der Leine laufen muss und die Leine auch nicht immer zu 100% locker zu sein hat.


    Natürlich darf die Leine mal kurzzeitig gespannt sein, mit dem Wunsch, dass er sich am besten selbst korrigiert. Solange darauf kein "ich mach das alle 3m" wird, ist doch alles easy. DAS ist auch unser Ziel. Einfach ein entspannter Spaziergang, bei dem man nicht alle paar Meter "langsam" sagen muss. Und so ein Spaziergang wird komplett für den Hund ausgelegt - so, dass er eben auf seine Kosten kommt und nicht, um eine bestimmte Wegstrecke oder Zeitangabe zu erfüllen. Da ist sozusagen der Weg das Ziel, aber gemeinsam. Wenn wir irgendwohin wollen, also von Punkt A zu Punkt B - dann läuft er im Fuß. Im Fuß wird nicht geschnuppert, da haben wir auch einen ganz anderen Schritt drauf. Und das ist dann auch kein Spaziergang - eher wie eine Autofahrt zu Fuß, also Mittel zum Zweck, weil wir etwas Bestimmtes erledigen wollen.


    Im Übrigen denke ich auch, dass man von einem Hund ein Maß Impulskontrolle verlangen kann und wenn er das nicht "von Haus aus" mitbringt, dann gemeinsam darauf hin trainiert. Klar gibt es ganz, ganz viele Eindrücke und interessante Dinge. Aber man sagt ja auch nicht "Naja, lass ihn mal das Rotwild jagen - das war ihm grad ein großes Bedürfnis.". Man erwartet von einem Hund sicherlich nichts Unmenschliches, wenn man sich nicht irgendwo hinzerren lassen/den Hund nicht alle paar Meter daran erinnern müssen will, dass man gerade gemeinsam unterwegs ist.

  • Man erwartet von einem Hund sicherlich nichts Unmenschliches, wenn man sich nicht irgendwo hinzerren lassen/den Hund nicht alle paar Meter daran erinnern müssen will, dass man gerade gemeinsam unterwegs ist.

    Tut mir leid, aber wir reden komplett aneinander vorbei. Ich hab echt keine Ahnung, was mit diesem Thread los ist, dass ich hier grundsätzlich falsch verstanden werde. :omg:

  • Huhu :winken:


    Ich hab die dazugekommenen 100 Seiten noch gar nicht gelesen, das werd ich noch nachholen :ops:


    Wollte nur mal kurz ein Videoupdate von uns einstellen. Er ist etwas angespannt, weil hinter uns ein Hund geht, aber dafür, dass die Leinenführigkeit ganz besonders in der Nähe von Hunden früher gleich Null war finde ich seine Fortschritte super :hurra:


    Er hat sich zuvor übrigens im Schlamm gewälzt :roll:


    [Externes Medium: https://youtu.be/L5bVXpsaMKo]
  • Ich nutze eine Schleppeleine lediglich beim Thema Jagdverhalten, Abzischen zu anderen Hunden/Menschen. Das hat für meine Hunde (ganz bewusst) überhaupt nichts mit Leinenführigkeitstraining zu tun. Dafür benutze ich immer und ausschließlich eine höchstens eine etwas 1,50 bis 2 Meter lange Leine.

    Ich finde deine Zusammenstellung von Leinenführigkeitsvideos an der kurzen Leine ja sehr erhellend und hilfreich. Aber was machen Leute, die auch mal an der Leine ein Kurzgassi mit Schnüffeln und Lösen machen müssen? 2 m sind da zu kurz dafür, und man möchte da auch nicht das Leinenführigkeitstraining torpedieren. 10 oder 20 m sind aber je nach örtlichen Verhältnissen zu lang. Und bei einer 5 m Leine, die zwar längenmässig gut geeignet ist für eine ruhige Schnüffelrunde, möchte ich ja dann doch einen Hund, der sich da nicht ständig unbekümmert reinwirft, um zur nächsten Schnüffelstelle zu gelangen. Sprich, er braucht eine gewisse Leinenführigkeit, obwohl er sich eigentlich seinen hündischen Beschäftigungen widmen darf und soll.


    Sprich, ich habe dann genau die saubere Trennung von kurzer Leine (nur zum aufmerksam in gewünschter Position laufen) und langer Leine (Hund im Freizeitmodus mit Schnüffeln/Lösen und Rennen, darf nur nicht abzischen) nicht mehr.... :verzweifelt:


    Dass Problem habe ich übrigens auch mit der Idee der Verringerung des Radius von aussen nach innen als Training zur Leinenführigkeit, oder sogar bis hin zum Fuss. Ich muss da schleichend immer mehr die Privatinteressen des Hundes reduzieren, bis seine Aufmerksamkeit 100% auf mich gerichtet ist. Dieser fliessende Übergang macht es für den Hund doch auch sehr unklar, was wieder mit mehr Stress verbunden ist.... Da verstehe ich @chaysy01s Ansatz noch nicht ganz - was wenn man zwischendurch mal wieder zur vollen Leinenlänge zurück will oder muss, bei der der Hund mehr sein Ding tun darf?

  • Also, meine können das mit dem Schnuppern und Pieseln an zwei Metern. Ich könnte aber auch mehr Meter nehmen, die wären dann immer noch leinenführig. Solange ich die Leine in der Hand halte und sie die Verbindung zu mir spüren, sind sie leinenführig. Sie stellen sich auf diesen Radius ein, den ich durch die Leine biete. So bringe ich denen das halt auch bei.

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