Leinenführigkeit nach 2 Jahren

  • Hallo ihr Lieben :winken: ,


    ich hab mich nun auch mal hier angemeldet, da ich einfach nicht mehr weiter weiß und mit meinen Nerven am Ende bin. :(
    Erstmal kurz zu mir: ich heiße Nicki, bin 24, wohne in der Oberpfalz und hab 3 Hundis; einen Rottiemixrüden, eine Malihündin und eine Chihuahuahündin.


    Nun zum Problem, das hab ich mit Tyler, meinem Rottie. Wir haben ihn vor fast 2 Jahren aus dem Tierheim geholt, jetzt ist er 3 Jahre alt und nach wie vor unkastriert. Wir arbeiten schon seit wir ihn haben an der Leinenführigkeit und es will einfach nicht klappen. Ich weiß ich weiß, das ist ein altbekanntes und nerviges Thema und es gibt schon 'nen Haufen Threads darüber, aber leider konnte ich in denen auch nichts Neues finden. Wir haben nun die Stop&Go Methode durch, Richtungswechsel, Rückwärtsgehen wenn sich die Leine strafft und ihn wieder neben mich holen, C&B sobald er neben mir ist, die Ampelmethode und ja, auch den Leinenruck, den ich eigentlich nicht anwenden wollte. Im Haus hab ich auch schon so ziemlich alles verändert, den typischen Rhythmus ins Schwanken gebracht und die Umgangsweise mit ihm geändert sozusagen, aber das interessiert ihn Null. Wir haben an jeder Methode (außer dem Leinenruck, war ihm egal und ich war nur noch am Rucken) konsequent mehrere Monate gearbeitet und dennoch fruchtet einfach nichts. Die Ampelsache hat ihn anfangs zwar ein bisschen verunsichert und es hat auch kurzzeitig geholfen, er hat aber ganz schnell gemerkt, dass es ja eigentlich nichts Dramatisches ist. Er ist allgemein eher unerschrocken und lässt sich von fast nichts beeindrucken, ist sehr an seiner Umwelt interessiert, will überall schnüffeln und drüber pieseln, will zu jedem hin und spielen, völlig egal ob Mensch oder Hund. Nun hat er mir letzte Woche zum dritten Mal die Schulter ausgekugelt und einen Bänderriss gab's leider auch schon. Ich weiß wirklich nicht was ich noch machen soll und wie ich den Spacko dazu bekomme vernünftig an der Leine zu laufen. Ich hab mittlerweile auch schon tägliche Schulterschmerzen und kann viele Dinge, wie z. B. einen mit Lebensmitteln gefüllten Wäschekorb ins Haus tragen, teilweise überhaupt nicht mehr bewältigen. Da ich körperlich einfach nicht mehr dazu in der Lage bin mich damit nochmal ein Jahr so intensiv auseinander zu setzen, muss ich als letzte Möglichkeit auf den (das?) Halti zurückgreifen, was ich eigentlich auch nicht möchte. Den musste ich ihm gezwungenermaßen während meines Bänderrisses aufsetzen, weil ich ihn sonst nicht hätte halten können, aber leider wurde er dann von einem freilaufendem Mastiff zusammengebissen und seitdem hasst er das Ding. Die Geschirrvariante bringt leider nichts, er läuft stur dagegen an. Heute nachmittag habe ich mal versucht, ihn komplett hinter mir laufen zu lassen indem ich ihn jedes Mal zurück dränge, sobald er überholen möchte, in der Hoffnung, dass er irgendwann genervt ist und hinten bleibt. Nix war's.. ich war am Ende genervter als er und schon soweit, dass ich die Leine fallen gelassen hab, ihm gesagt hab, dass er mich nun mal kann und seinen Scheiß ab jetzt alleine machen soll. Dann hab ich erstmal vor mich hingeheult... Gott sei Dank hat das niemand gesehen :xmas_kilroy: Oh man, er ist eigentlich sehr intelligent ist und hat eine schnelle Auffassungsgabe, deshalb verstehe ich nicht, warum er das mit der Leinenführigkeit nicht in sein Hirn kriegt. Mit dem Rückruf klappt's ja immerhin auch schon. Ich hab momentan wirklich keine Lust mehr auf Spaziergänge.


    Mir ist ja bewusst, dass das nicht von heute auf morgen klappt, aber nach über 1,5 Jahren müsste doch langsam mal Besserung in Sicht sein. Er zieht sogar noch auf den ihm bekannten Wegen, auf denen wir täglich entlang gehen.. von unbekannten und ablenkungsreichen Gegenden brauch ich gar nicht erst anzufangen. Ausgelastet wird er entsprechend, sowohl körperlich als auch geistig. Im Haus ist er gehorsam, eher ruhig und pennt viel.


    Ach ja, bei einem Hundetrainer war ich auch schon und der konnte mir auch nicht mehr sagen, als ich schon wusste. Dazu kommt, dass ich selbst eine Ausbildung zur Hundetrainerin mache (auch da ist bisher noch nix Neues dabei rumgekommen) und ich mich deshalb erst recht wie ein totaler Versager fühle. Habt ihr noch Ideen? Irgendwas läuft hier offensichtlich falsch, aber ich weiß einfach nicht, was es ist.


    Bitte sagt mir, dass es noch Hoffnung gibt! :hilfe:

  • Also, ich glaube zwar nicht das ich weiterhelfen kann aber bei unserem Hund haben wir in der Hundeschule gesagt bekommen das: man sich für eine Seite entscheiden muss und sobald der Hund zuweit nach vorne läuft also an der Leine zieht man ihn wenn er an der rechten Seite ist mit dem rechten Fuß so zu sagen in die andere Richten schieben muss und das immer wieder macht und am besten läuft man auf einer Linie


    PS:Bei uns hat es gut funktioniert allerdings bin ich 13 und habe mir nur den ersten Teil deines ewig langen Textes durchgelesen deswegen glaube ich habe ich nur Dinge wiederholt,aber viel Glück noch! :bindafür:

  • ist sehr an seiner Umwelt interessiert, will überall schnüffeln und drüber pieseln, will zu jedem hin und spielen, völlig egal ob Mensch oder Hund.

    Hast du das schon als Belohnung eingesetzt?

  • Ich kann dir nicht helfen, spreche dir aber meine tiefste Sympathie aus.


    Elvis zieht, aber das ist auch mit meine Schuld, weil ich es ihm am Anfang, als ich ihn überommen habe, nicht richtig beigebracht habe*.
    Unsere Spaziergänge sind nicht mit euren vergleichbar (keine Bänderrisse bisher) aber bereits teilweise supernervig und frustrierend gewesen. Dass du das jetzt seit 2 jahren durchziehst ... echt, Respekt (du verdienst den besten Käsekuchen der Stadt. Mehrere davon.).


    Ich mache hier drüben jetzt endlich ganz konsequent das alte Spiel mit am-Geschir-darf-er-ziehen-am-Halsband-nicht, also am Halsband wird bei jedem Ziehen stehen geblieben und erst nach einem Blick zu mir geht es weiter.
    Das war und ist ein ziemlich mühsamer Weg, ich denke oft, er lernt es nicht, er kapiert nicht, was ich will. Ist vielleicht auch so. Aber eigentlich erzeuge ich ja eine neue Gewohnheit und ein neues Tempo bei ihm. Wenn mir jemand mit gleichen Mitteln beibringen müsste, mich nur noch mit 2 km/h vorwärtszubewegen, würde es vermutlich ähnlich ablaufen.
    Auch wenn alles Verständnis so ein Spaziehengehen nicht weniger nervig macht.


    Wie ist es denn im Sommer bei euch? Elvis war im letzten Sommer durch die Hitze viel ruhiger, da waren wir teilweise durchgehend am Halsband unterwegs. Vielleicht wäre das ja bei euch eine Chace, einen Fuß in die Tür zu bekommen (im Herbst hat Herr Hund den Turbo allerdings wieder angestellt, aber Erinnerungen blieben).



    * Die restliche Schuld bekmmen die Gene, Herr Hund hat eigentlich einen Radius von 100 - 200 Metern. Leinen sind ein schlechter Witz für ihn.

  • 0h, bei der Gelegenheit rufe ich mal @dragonwog.
    Sie hatte soweit ich mich erinnere auch einen Hund, bei dem sie mit der Leinenführigkeit einfach nicht weiterkam und ich wollte schon immer wissen, was sie dann getan hat - dieser Thread ist meine Chance!

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