Welpenprogram in den ersten 4 Wochen - Kinder, Stadt, Besuch, Zoo, Restaurant,...

  • Keine Ahnung, wie das bei Groß-, Kleinhunden so ist:
    Bei meinen Welpen ist es einfach so, dass sie ab der 7. Woche DIE WELT sehen wollen ;) sie werden aufgezogen im Haus und im Großen Welpen-Outdoorparadies werden an Verkehr, Autofahren, Hunde u. v. a. gewöhnt, sie kommunizieren miteinander, mit Muttern und mit dem Rudel... haben Ausflüge.


    Aber "meine" Rasse wird eben sehr schnell selbstständig, will auf eigenen Füßen stehen.
    Deswegen habe ich mit Abgabe ab vollendeter 8, Woche absolut kein grundsätzliches Problem.
    Sollte ein Welpe wirklich mal sehr viel unsicherer sein, sich nichts trauen, lieber noch ein Weilchen bei Muttern und beim Rudel bleiben...., dann würde ich das auch so tun. Individuell halt ;)


    Ganz unabhängig von der Größe der Hunde ;)

  • Ich hab auch keine Probleme mit Abgabe am Ende der 8. Woche, von Ausnahmen natürlich abgesehen.


    Ich hatte nur schon öfters gelesen, daß Mini-Rassen tendenziell schneller erwachsen werden als große Rassen (und nicht andersherum), daher meine Nachfrage.

  • Also ich hab 8-12 Wochen immer für "normal" gehalten für die Abgabe von Welpen. Wobei unter 8 Wochen tierschutzwidrig ist. Mein Züchter würde es wohl auch individuell abhängig machen. Bei einer Hündin word es wohl der Fall sein. Das hat aber auch organisatorische Gründe seitens der neuen Besitzer. Mein Rüde hat aber bereits jetzt Tendenzen zur Frühreife, sagt er. :lachtot: Sehr selbstsicheres kleines Knödelchen.


    Wie ihr sagt, gibt es aber die Tendenz bei kleinen Rassen, die Welpen erst später abzugeben. Meine Oma hat Yorkshire Terrier gezüchtet und hat mir mal erzählt, dass es so üblich sei, die Kleinen erst später (ich glaube 12-14 Wochen) abzugeben, damit sie noch ein wenig an Körpergröße und -Gewicht zulegen. Leider kann ich sie nicht mehr fragen, was es damit genau auf sich hat.


    Also ja... die Tendenz scheint verbreitet zu sein. ;)

  • Hmm, logisch finde ich es aber andersherum. Gerade Riesenrassen gelten ja eher als Spätentwickler und vertragen daher noch ein bißchen mehr Zeit bei der Mama. Dagegen sind kleine Rasse doch eher frühreif.

    Ich glaube es geht hier nicht um die geistige Entwicklung sondern eher um die körperliche. Es ist halt was Anderes, ob ein 6kg-Labrador-Welpe Durchfall hat oder ein knapp-1kg-Yorkie-Welpe...

  • Unsere Welpen wurden damals nie unter der 10. Woche abgegeben. Meist mit 12 Wochen. Ich finde das auch besser. Unseren kleinen Racker holen wir auch mit 11 oder 12 Wochen.


    Aber auch wir planen nichts, was er in den ersten Wochen unbedingt sehen und erleben müsste. Es kommt wie es kommt :)

  • Heute ist es eher so, dass viele Hundefachleute dazu tendieren, dass es deutlich besser ist, wenn Welpen noch länger im Familienverband verbleiben oder zumindest individuell pro Welpe entschieden wird.


    Bei den Kleinhunden wird es eher ein Problem der Körpergröße sein, warum da viele Züchter erst später abgeben.
    Von der geistigen Entwicklung her wären Kleinhunde aber deutlich schneller reif, was pro eine frühere Abgabe sprechen würde.


    Dazu kommt, dass es für den Züchter auch etwas einfacher ist, einen Wurf Kleinhunde länger zu betreuen, zumal bei vielen Zwergrassen auch nicht so viele Fällen pro Wurf fallen.


    Bei großen, geselligen Rassen fänd ich eine spätere Abgabe immer besser, mit 8 Wochen sind viele einfach noch richtig Baby und der Verbleib in der Familie wäre für die weitere Entwicklung sicherlich deutlich gesünder.


    Wenn ein Züchter es leisten kann, mit den Welpen entsprechend vorzuarbeiten und sie nicht nur rum laufen zu lassen, sondern gezielt etwas mit ihnen macht, wäre es für den späteren Besitzer deutlich einfacher und vor allem für Hundeanfänger.
    Probleme wie Beißhemmung, schnelle Überreizung wären vielleicht dann hier nicht so oft Thema bei Hundeanfängern.


    Ich habe noch nie einen Welpen mit 8 Wochen geholt. Mein erster, Deutsch Kurzhaar, war 11 Wochen alt, der zweite, Spinone Italiano, 14 Wochen.
    Der DK kam vom Jäger, da weiß ich nicht, was mit denen gemacht wurde, wahrscheinlich nichts. Bei mir hatte er hauptsächlich Kontakt zu Althunden und vor allem zu seinem (sehr strengen) Vater und der Tante. Das war für die Entwicklung echt optimal.


    Bei meinem Spinone habe ich lange überlegt und Literatur gewälzt, ob es gut ist, ihn mit 14 Wochen zu übernehmen. Fast alles, was ich gelesen habe, sprach deutlich dafür, zumal der Züchter sehr engagiert war und mit jedem Welpen einzeln etwas unternommen hat und es nicht nur Mutter, sondern auch zwei ältere Brüder, eine Tante und zusätzlich noch Fremdrassen im Haushalt gab.


    Viele typischen Welpenprobleme hatte ich gar nicht. Mein Welpe kannte seinen Namen, wusste dass man Menschen nicht anspringt, sondern sich artig hinsetzt, er kannte eine Box und auch Ansätze von alleine bleiben, war komplett stubenrein und total entspannt und in sich ruhend. Da ich mehrere Hunde halte, war es so für ihn deutlich besser überschaubar, sich zu intergrieren als wenn ein naiver 8 Wochen alter Welpe hinzugekommen war.


    Unter der Voraussetzung, dass ein Züchter es leisten kann, würde ich immer wieder so entscheiden.


    Ansonsten würde ich erwarten, dass ein Züchter entscheiden kann, welcher Welpe vielleicht länger da bleibt und welcher schon mit 8 Wochen gehen kann. Das kommt auch auf die Leute an und auch welchen Welpen sie nehmen. Sind sie hundeerfahren und haben sich für den Kopfhund oder das Seelchen im Wurf entschieden, macht es meistens Sinn, diese auch etwas eher abgegeben, damit sie sich gut entwickeln können. Die restlichen Welpen aus dem sozialen Mittelfeld würde ich immer länger bei der Mutter belassen, wenn die Rahmenbedingungen gut sind und Anfängern definitiv keinen mit 8 Wochen abgeben.

  • Unsere beiden Samojedenjungs haben wir jeweils mit dem Ende der 10. Woche abgeholt und ich würde es immer wieder so machen. Sie sind noch mal deutlich weiter als mit der 8. Woche gewesen, sich ihrer selbst viel sicherer und die Ablösung von Mama und den Geschwistern war viel einfacher.
    LG von Julie

  • Mein Welpe (Whippet) kam auch mit 10 Wochen zu mir. Die Züchter sind sehr engagiert, er kannte alles, was man in der ersten Zeit so braucht (keine Angst vor Fön, Staubsauger oder sonstigen Haushaltsgeräuschen, Autofahren, unterschiedliche Menschen, andere Hunde), war in Ansätzen stubenrein und hatte die Beißhemmung bereits drauf.
    Früher wäre sicher nicht so ideal gewesen, ist schon noch ein echtes Baby mit 10 Wochen. Jetzt, mit 14 Wochen hat er viel gelernt, ist komplett stubenrein und insgesamt total ausgeglichen und fröhlich.

  • ALSO DAS war unser Pensum bis der Hund 6-8 Monate alt ist :shocked:


    Was haben wir die ersten 4 Wochen gemacht: Gut Tierarzt (die Kleine kam mit Blasenentzündung)
    Stubenrein werden
    Mal kurz alleine sein (Wenn ich ins Bad muss oder Post holen bin)
    Auto fahren (kannte sie aber auch ein wenig)
    Mal die Schwiegereltern besuchen (neue Umgebung)
    Allgemeine Hausregeln
    Leine, Halsband
    Ansonsten: Fressen, schlafen und wachsen...das waren unsere 4 Wochen.


    Dann wenn das alles okay war und sie sich eingewöhnt hatte:
    Mal ein bisschen Bus fahren...mal einen Bahnhof kennen lernen (erstmal ohn in den Zug zu steigen) Mal Aufzugfahren...Fähre ergab sich mit 8 Monaten mal...


    Lasst euch und dem Hund ZEIT...Rom wurde nicht an einem Tag und nicht in 4 Wochen erbaut. Wenn ihr zu sehr hetzt schadet das mehr als das es nützt. Lasst den Welpen erstmal ankommen und euch kennen-und vertrauen lernen.
    Klar alle Dinge die aufgezählt wurden sollte ein Hund (mMn) mal gesehen haben. Aber nicht alles auf einmal...das ist zuviel für so ein Knöpfchen

  • Moin,


    mein Ausbilder hat damals gesagt, "alles was der Hund jemals mit Euch können soll, das übt mit ihm im ersten halben Lebensjahr" - also dein Program auf ein halbes Jahr ausgerichtet und alles ist gut....


    In den ersten vier Wochen hab ich das damals sehr anders gehandhabt. Die erste Woche nicht mal Besuch, damit der Kleine uns als Familie (okay, wir waren fünf Personen und die Mitarbeitet im Betrieb waren auch noch 8 Personen) und zugehörigen Menschen kennen lernt.


    Kurze Wege, ohne Leine im Garten laufen, dann die Kinde rum die Ecke zum KiGa bringen, viele Waldspaziergänge (Malik sollte ja, wenn er groß war, ein Jagdhund werden), erste Besuche in der Welpenschule.


    Das schloß Straßenverkehr und Auto fahren natürlich ein, fremde Menschen auf der Straße, warten vorm KiGa (geschützer Bereich), Alltag halt. Schlafen ohne Mama und Geschwister, erste Kommandos, Sauber werden, damit hatten wir echt genug zu tun.


    Viel Ruhe, ich bin davon überzeugt, dass heute mit den Kleinen viel zu viel gemacht wird und das deshalb viele Hunde auffällig werden, weil sie permanent überdreht werden. Übungen im Alltag.... nicht zig mal hinter einander, weil man es kann, sondern dann, wenn es Sinn macht.


    Sitzen etwa, beim An- und Ableinen, an der Ampel, an der Straße beim überqueren... nicht 5 mal trocken hintern einander. Meine Hunde haben es alle so gelernt und das sehr schnell und sicher.


    Schlafen lassen, lernen lassen, das etwa im Haus (das wart bei uns ein wichtiger Punkt) weder Party ist noch Spiel oder sonst was. Haus gleich Ruhezone - es ermöglicht mir bei meinen Hunden, jeden überall mit hinzu nehmen. Sie legen sich hin und gut ist`s.


    Überlegen, was soll er dürfen, was nicht.... schauen, was macht Sinn, was nicht, das zeigt dann der Alltag. Malik etwa, verteidigte "seinen" Sofaplatz sofort, Knurren, Zähne zeigen, schnappen - also, wer sich so benimmt muss eiben unten bleiben, das findet man dann im Alltag heraus. Ich hatte kleine Kinder, da war manches schlicht Notwendigkeit.


    Zoo - kam bei uns später, als er sicher war im Leine laufen, sicher bei Menschenbegegnungen, als er sicher war, größere Wege zu laufen und als er etwa entsprechend gefestigt war und auch schon wusste, was ein "Nein!" war. Ich seh nirgends so viele gestresste Hund wie im Zoo...... und nichts ärgert mich mehr, als ein tobender, in der Leine stehender Hund, der jetzt unbedingt diese Antilope kriegen will.... ne, kann ich nicht leiden, ebenfalls ein rotes Tuch für mich, Hunde auf dem Weihnachtsmarkt, Stress für alle.


    Bus und Zug hingegen - wenn man fährt unbedingt. Für mich war da wertvoll, das Malik gelernt hat, das Menschen über ihn steigen und er die Sicherheit gewonnen hatte, liegen zu bleiben. Das war angenehm.


    Viel Spaß mit dem Kleinen.


    Sundi

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!