Der "Hunde arbeiten am Vieh" - Quatsch-Thread

  • Aber ich kenne eben auch die Arbeit in großen Koppelschäfereien und da ist es ohne Hund echt nochmal was anderes

    Ja, davon kenne ich auch den einen oder anderen Betrieb. Aber da habe ich kaum reinrassige Border Collies aus der Arbeitslinie gesehen. Eher Altdeutsche Hütehunde oder Border Collie Mischlinge, die selbst gezogen waren mit Altdeutschen usw. Die Hunde taten ihren Job gut, aber meines Erachtens glänzt der Border Collie, wenn er kleinere Gruppen Schafe aus schwierigem Gelände zusammentreiben kann. Damit will ich nicht sagen, dass er das andere nicht auch kann, aber er ist halt für das Feine, punktuelle Arbeiten wie gemacht. Und dafür braucht man keine großen Herden, finde ich. Gibt da aber auch solche und solche Border Collies in der Arbeitszucht ;-)

  • Wir hatten in der größeren Koppelschäfereien genau die Arbeit für die Border Collies wie gemacht sind: Verladehilfe, einzelne Tiere rausfangen, Gruppen Aussortieren, Auftreiben zum Kontrollieren, Einpferchen.
    Das ist dann eben Schäfereibetrieb nach britischem Vorbild.


    Die deutschen Profischäfer arbeiten da meist nach einer anderen Tradition.


    Für was Border Collies nicht gemacht sind (stundenlanges Hüten mit Furchegehen, Ziehen mit der großen Herde über große Strecken...) braucht man ja eher bei den Wanderschäfern.




    Ich habe eine ziemlich gemischte Gruppe mit hohem Coburgeranteil. Das Ziehen ohne Hund geht tatsächlich auch nur, wenn man ein Schaf an der Leine führt. Der Rest folgt dann fast automatisch. Den Eimer brauche ich fast nur um das Leinenschaf einzufangen.

  • Eine Koppelschäferei, die ich gut kenne, die betreibt hier bei uns im Kellerwald Landschaftspflege für den Nabu. Sie beweidet hier ganz unterschiedliche Standorte, wo sie halt von Gebiet zu Gebiet mit den Schafen laufen. Alles Heidschnucken. Verladen ist da nicht die größte Aufgabe und Einpferchen auch nicht, wobei das hin und wieder natürlich auch vorkommt. Aber Pferchanlagen existieren dort in den Gebieten nicht. Die Hunde müssen müssen eher viel nachtreiben und zusammenhalten und auch Furche gehen.


    So ein Schaf an der Leine hätte ich gebraucht :-) Daran habe ich nicht gedacht, zumal das meine Schnucken auch nicht mal ansatzweise mitgemacht hätten.
    LG maren

  • Schlimmer geht's immer:


    Bauer erkältet, Schüttelfrost, kann nur noch krächzen, schleppt sich durch den Tag, ich trotzdem nicht in der Lage, beim Küheholen von den 8 ha Hauskoppel, die die Herde bisher zur Verfügung hat, zu helfen, weil ich solche Schiss vor dem Deckbullen habe.


    Die 8ha mit ihren Hügeln und Senken waren in gut 15 Minuten geräumt - von den Spitzohren!! Spock & Lotta liefen bis auf einige Zeigehilfen von Herrchen, der auf einem Hügel stand, alles selbständig ab und brachten die Tiere grüppchenweise zum Stall, wo ich den Border vor dem Draht postiert hatte, damit er die einzelnen Partien gleich durchschob bis in den Stall; er schiebt ja sowieso lieber, als dass er holt.


    Hätte mir das einer noch im April erzählt, ich hätte es nicht für möglich gehalten, vor allem, weil es die Hunde von sich aus machen.


    Der einzige Nachteil: der dreckige Border, der sich bei "Stopp" halt immer hinwirft.


    Und gäbe es das dogforum nicht, wären wir nie an die Spitzohren gekommen.

  • Was ich vor lauter Begeisterung über unser tolles Trio vergessen hatte:


    Antoni: Nicht nur der Hund kann schwer oder tödlich verletzt werden, auch der Mensch. Selbst ein anstürmendes, schweres Schaf kann einen Menschen töten, wenn es dumm kommt, da braucht es keine halbe Tonne Rindvieh zu.


    Und es ist immer besser, es erwischt den Hund als den Menschen.


    Bei uns sind es übrigens auch fast ausschließlich Färsen oder frisch abgekalbte Jungkühe, die sich gegen die Hunde stellen; Übermut, schätze ich.


    Caterina (gerade geschäftlich unterwegs, aber sehr beruhigt, dass die Jungbullen morgen mit beiden Spitzohren aufgeladen werden; Bauer hat beschlossen, dass sein nicht unbedingt hundeaffiner Mitarbeiter Special Agent Spock an die Seite bekommt, der weiß dann schon, was er machen muss)

  • Oh ich weiß das, mein alter Schafsbock hat meinen Mann grün und blau geprügelt (und mein Mann hat selbst ein ganz gutes Kampfgewicht |) ) und als ich einmal blöde hin gefallen bin (wollte mit Schafsnetz halt über nen Graben springen und nicht außen rum gehen :tropf: ) will ich nicht wissen was passiert wäre, wäre Phelan nicht zwischen mich und den Bock gesprungen.
    Hatte ja nun aber auch seinen Grund, warum der nicht noch eine Saison länger geblieben ist, sondern reisen gegangen :pfeif:


    Deswegen habe ich seinen Nachfolger ja auch sehr genau nach Charakter ausgesucht und mit dem klappt das wunderbar.


    Ich war bisher einmal bei einer Bullenattacke dabei und einmal war ich selbst betroffen, da hatte ich aber zum Glück meinen Chief an meiner Seite.
    Hat schon seinen Grund, warum ich immer von einem Hund an den Rindviechern geträumt habe.


    Man ist dadurch einfach ganz oft aus der Gefahrenzone raus!


    Und trotzdem, wenn eine der Färsen der Meinung ist, meinen Hund dermaßen an zu gehen, lasse ich ihn da gewiss nicht alleine.
    Phelan hatte das gut im Griff, sonst wäre er matsch gewesen, aber er hilft mir jeden Tag und da sehe ich es als meine Pflicht, ihn bei sowas zu unterstützen und da vertraut er mir genau so, wie ich ihm vertraue, dass er mich beschützt.

  • @Cattledogfan
    Deine Angst dem Bullen gegenüber ist auch sehr berechtigt! Sie merken sich genau, wen sie schonmal auf dem Kicker hatten und versuchen es immer wieder. Zu diesem Bullen würde ich an deiner Stelle nicht mehr auf die Weide gehen!
    Mir ist das vor Jahren mit einer Milchkuh so gegangen, hat mich nach kleineren Vorfällen/Auffälligkeiten (nur mir gegenüber) letztlich beim Küheholen auf der Weide richtig erwischt.

  • [Externes Medium: https://youtu.be/EZLvDzWcw-w]


    Eigentlich wollte ich nur Pfeifentraining machen, aber Flocke und Bibi haben das riesen Loch und somit den Anschluss an Rosie und Tina verpasst |)
    Also erst mal mit Phelan die beiden behutsam raus holen und das ganze schön vorsichtig und langsam, denn ohne Rosies Führung reagiert Flocke entweder mit Flucht (und das heißt sie springt über alles rüber) oder mit Angriff (sie hat ein wenig den Charakter ihres Vaters geerbt) auf Phelan.
    Rechts sind Rosie und Tina und nach links sind meine Böcke, wenn Flocke nicht zu Rosie kommt, springt sie dann auch mal ganz gerne zu denen.

  • Hihi, das weiße Ding hat die Hysterie in den Augen. Toll gehandelt - bei solchen Schafen ist es wirklich filigran es hinzubekommen, dass die nicht durchgehen. Flocke passt übrigens irgendwie nicht, denn die sind ja eher ruhig und gemütlich unterwegs. :lol:

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