Welpe ignoriert Knurren anderer Hunde

  • Wir haben hier 23kg Hund, die meinen, jeden begrüßen zu müssen.
    Und sie (wie sich unsere Trainerin treffend ausdrückte) "fragt nicht: willst du mein Freund sein, sondern beschließt, du BIST mein Freund" und donnert auf den anderen zu
    Hätten wir von Beginn an nicht den Weg der anderen Hundeschule befolgt, sondern konsequent das Begrüßen nur mit Ansage erlaubt, hätten wir jetzt nicht das Riesentheater, wenn sie einen anderen Hund sieht
    Ein Fehler, den man als Ersthundehalter macht und der einen noch lange verfolgt - wir arbeiten hart dran und sie donnert zumindest nur noch auf 80% der Hunde drauflos. Sehen wir den anderen Hund zuerst und schaffen es, ihre Konzentration auf uns zu lenken, geht's recht gut - bei fremden Hunden zumindest


    Ich kann da natürlich nur für mich sprechen, aber ich würde es beim nächsten Hund anders machen (und eigentlich wollten wir dies Jahr einen Zweithund, aber mit der Baustelle traue ich mir das grad absolut nicht zu)

  • Ich würde dem Welpen auch nicht beibringen, jeden Hund begrüßen zu dürfen.


    Viel eher würde ich dafür sorgen, dass er gezielte Kontakte zu erwachsenen Hunden bekommt und im Zweifel auch mal einen auf die Mütze bekommt.


    Wenn der Labrador sich nerven lässt, ist das die eine Sache. Jeder ist da ja anders gestrickt.


    Lernen sollte er hundliche Kommunikation an Hunden, die fein kommunizieren und die im Zweifel ihr Knurren auch deutlich ernster meinen.


    Es gibt halt einfach erwachsene Hunde, die zwar knurren, aber eigentlich eher genervt sind und nicht maßregeln können.
    Und das merkt ein Welpe auf jeden Fall, mit wem man was machen kann.


    Bei einem ernsthaften Hund würde er es wahrscheinlich gar nicht erst versuchen und das Knurren ernst nehmen.


    Such dir gezielte Kontakte, die Dir und dem Hund was bringen.


    Viel hilft nicht viel, sondern auf die Qualität kommt es an.

  • Hallo,


    ganz ab von dem was schon gesagt wurde, möchte ich dir noch zwei Dinge raten:


    1. Wenn dein Welpe nun immer und immer wieder erfährt, dass er auf der Arbeit mit den beiden anderen Hunden spielen bzw. high life machen darf, besteht die Gefahr, dass er irgendwann die Verknüpfung Büro=Party herstellt. Ich weiß nicht, ob das so wünschenswert ist. Die anderen beiden Hunde sind erwachsen, die haben das schon gelernt, dass Büro grundsätzlich bedeutet, dass sie abgemeldet sind. Da macht es nichts aus wenn mal eine Ausnahme gemacht wird. Dein Welpe muss es aber erst noch lernen. Daher finde ich das ungünstig, wenn auf der Arbeit Spiel zugelassen wird.


    2. Ich für mich habe leider erst zu spät gemerkt, dass "Mein Hund muss als Welpe möglichst viele und unterschiedliche Fremdhunde kennenlernen, damit er ja gut sozialisiert wird." ein grober Denkfehler ist, den ich in Junghundtagen mehrfach und lange bereut habe. Sucht euch ein paar wenige feste Gassifreunde, mit denen ihr euch regelmäßig trefft; auf alle anderen Fremdhunde könnt ihr getrost verzichten. Je nachdem was für Erfahrungen dein Welpe sammelt, erziehst du dir so unter Umständen einen Leinenpöbler, dem du dieses Verhalten dann schön mühsam wieder abtrainieren darfst.


    Lieb Grüße,
    Rafaela

  • Okay, diese Argumentation verstehe ich gut! Die Welpenschullehrerin sagte uns bloß, dass die Welpen während der Prägephase möglichst viele unterschiedliche Rassen kennenlernen sollten, damit sie später keine Angst o. ä. vor "merkwürdigen" Hunden haben.
    Natürlich gibt es auch Situationen, wo wir am Hund vorbei gehen, werde das in Zukunft aufjedenfall noch ausbauen, so etwas steht leider in keinen Büchern geschrieben … (jedenfalls in keinem der Bücher, die ich gelesen habe) zum
    Danke! :gut:

  • Wenn dein Welpe nun immer und immer wieder erfährt, dass er auf der Arbeit mit den beiden anderen Hunden spielen bzw. high life machen darf, besteht die Gefahr, dass er irgendwann die Verknüpfung Büro=Party herstellt. Ich weiß nicht, ob das so wünschenswert ist. Die anderen beiden Hunde sind erwachsen, die haben das schon gelernt, dass Büro grundsätzlich bedeutet, dass sie abgemeldet sind. Da macht es nichts aus wenn mal eine Ausnahme gemacht wird. Dein Welpe muss es aber erst noch lernen. Daher finde ich das ungünstig, wenn auf der Arbeit Spiel zugelassen wird.

    Huhu,
    wir wollen hier keinesfalls, dass hier gespielt wird! Cujo stürmt morgens immer direkt auf den Labbi zu, bevor ich ihn auf seinen (Ruhe-)Platz verweisen kann - solch einen Platz hat hier jeder Hund und es ist auch genug Raum, damit sich alle 3 gut aus dem Weg gehen können. Wie gesagt begleitet Cujo mich erst seit 2 Wochen, und immerhin weiß er schon, wo sein Platz ist.

  • Okay, diese Argumentation verstehe ich gut! Die Welpenschullehrerin sagte uns bloß, dass die Welpen während der Prägephase möglichst viele unterschiedliche Rassen kennenlernen sollten, damit sie später keine Angst o. ä. vor "merkwürdigen" Hunden haben.
    Natürlich gibt es auch Situationen, wo wir am Hund vorbei gehen, werde das in Zukunft aufjedenfall noch ausbauen, so etwas steht leider in keinen Büchern geschrieben … (jedenfalls in keinem der Bücher, die ich gelesen habe) zum
    Danke! :gut:

    Auch die Lehrerin in der Welpenschule ist Geschäftsfrau die später gut daran verdient, wenn du mit deinem Leinenpöbler weiter zu ihr ins Training kommst. Hört sich jetzt vielleicht fies an, aber manchmal habe ich schon das Gefühl, dass einige Anbieter nur an ihren eigenen Gewinn denken.


    Natürlich ist es wichtig, dass dein Welpe Kontakte zu Artgenossen hat. Aber nicht wahllos und auch nicht beliebig. Oder gehst du mit jedem, den du auf der Straße triffst, einen trinken? ;)

  • Huhu,wir wollen hier keinesfalls, dass hier gespielt wird! Cujo stürmt morgens immer direkt auf den Labbi zu, bevor ich ihn auf seinen (Ruhe-)Platz verweisen kann - solch einen Platz hat hier jeder Hund und es ist auch genug Raum, damit sich alle 3 gut aus dem Weg gehen können. Wie gesagt begleitet Cujo mich erst seit 2 Wochen, und immerhin weiß er schon, wo sein Platz ist.

    Wieso kann er auf den Labbi zustürmen? Verstehe ich nicht ganz. Hast du eine Box für deinen Welpen? Vielen Welpen fällt es einfacher in einer Box Ruhe zu finden als wenn sie "offen" auf einem Kissen, etc. liegen sollen.

  • Ich habe mit meinem ersten Hund in der Huschu auch gelernt, dass er möglichst viel Kontakt mit allen Rassen haben soll und ich kann dir sagen, dass das überhaupt keine gute Idee war und ich lange an der Leinenpöbelei arbeiten musste.


    Das kannst du dir wirklich sparen!


    Und einige Rassen denen wir einfach zu selten begegnen findet er trotzdem blöd.

  • Ihr habt ja in eurer Welpengruppe sicher schon unterschiedliche Rasse plus die Althunde der Trainerin.


    Wenn Du dann noch privat ein paar Leute kennst oder auf einem Spaziergang jemanden triffst, mit dem der Hund Kontakt haben soll, reicht das völlig aus.


    Letztendlich ist Hund = Hund, da muss man nicht alle möglichen Rassen kennen lernen.


    Der Welpe sollte hauptsächlich lernen, dass das, was bei dem einen ok ist, bei dem anderen nicht ok ist.


    Klar ist es ganz gut, wenn man mal nen kleinen, mal nen großen und mal ne Plattnase trifft, aber am Ende des Tages wäre mir immer viel wichtiger, dass Welpi erst mal lernt, nicht zu jedem Hund zu dürfen und dass ich hauptsächlich sinnvolle und kontrollierbare Kontakte bewusst zulasse, um einen entsprechenden Lerneffekt zu erzielen.


    Blöder wäre nämlich, wenn man auf Teufel komm raus jeden nur erdenklichen Kontakt zulässt und da dann eine böse Erfahrung dabei ist - von einem Hund z.B. der aggressiv auf Welpen reagiert oder der nicht im Normalmaß reagiert. Die eine blöde Erfahrung würde am Ende deutlich mehr kaputt machen als wenn der Hund nicht so viele Hunde trifft.


    Abgesehen davon schafft man sich wirklich die Probleme für später schon selbst. Der Hund wird Schwierigkeiten haben, wenn er mal nicht hin darf. Die meisten Leinenaggressionen entstehen aus der Thematik (Frust) heraus.


    Wichtiger wäre wirklich, dass der Hund erst mal mit Dir kooperieren lernt. Als Welpe kommt man ja aus einem Leben unter Hunden und jetzt ist es erst mal angesagt, mit dem Leben unter Menschen zurecht zu kommen und menschliche Spielregeln zu lernen.


    Also immer erst das abarbeiten, was der Hund NICHT kann. Mit anderen Hunden spielen und kommunizieren kann er ja schon.

  • Ausgewählte Hundekontakte sollten regelmäßig stattfinden, das ist richtig. Aber dann wird der Hund abgeleint, wenn er sich ruhig und ansprechbar seinem Mensch zugewendet hat!!! und darf danach frei agieren.

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